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Malen: „ich versichere, daß ich nicht Anfänger

Im Dokument andern kürzern Aufsätzen lc. (Seite 172-176)

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„seyn werde." Ich antwortete ihm: ..es ist übel

„und schlecht ausgesonnen; den» ob ich üble

Ga-„chen anfange, oder ihnen beptrete, ist alles

».gleich" und bey. diesem allen könnte es für ihn selbst?» am schädlichsten sty». Er blieb aber de«

ständig dabep, daß er nicht Anfänger sepn wolle.

Meine Frage an ihn war, was er denn hiermit erhalten wolle, oder aus was für Ursachen er un»

zufrieden wäre. Endlich kam es hervor, daß er den lejten Willen I . M . nicht für richtig hielt, sondern er glaubte, er wäre falsch unterschrieben.

Meine Antwort war, dieß müßte er sich vo<n Grafen von Ostermann am besten belehren lassen, der müßte dafür verantworten; ich glaubte, daß durch diesen Einfall er sich und seinem Kind den

«roßten Schaden thät, weil doch durch diesen lez»

ten Willen selbigeS wäre zum Kaiser bestätigt worden. Ich sagte ferner, wie ich für meine Per»

son alles leiden könnte, was er hierin vornehmen wolle; nur wäre zu wünschen, daß es gründlich überlegt würde; ich könnte ihm nichts weiter sagen

«ls dieses, daß die Sachen noch nicht so vest wären als er glaubte; gewiß, fugte ich hinzu, Sie haben nöthi« stille zu sevn! Er antwortete, es hätte nichts zu sagen; ich solle nur aus de« Garden die

«llen Offiziers und Voldaten schaffen, die den

«««seligen P«t«r noch im Kopf hätten. I c h

er-»iedett»,

wiederte, daß dleß was Schweres wäre, und ich könnte selbiges nicht thun, ohne die Sache noch weit gefährlicher zu machen; denn «r müßte reift sen, daß nicht allein bey den alten Soldaten der Kaiser p c « r in Andenken wäre, sondern auch bey dem ganzen Publikum; daher bäte ich ihn noch-mals, selche Einbildungen fahren zu lassen, und solche übel gesinnte Leute abzuweisen, und sie mir bekannt zu machen: worinnen er aber nicht enlri»

ren wolle. Ich fragte ihn ferner, ob er es mit seiner Gemahlin überlegt harte, oder ob ihr seine Vorstellungen wissend wären. Er sagte, er hätte mit ihr nicht gesprochen. Hierauf suhl ich von dort weg, lies „ach dem Essen die beiden Ka«

binctsminister Tscherrasroi und Bestuschew zu mir kommen, und sagte ihnen alles was vorgegan»

gen war. Gleich darauf kam der Kammerherr Mengden in mein Zimmer, die Prinzessin Anna hätte ihren russischen Secretär anhero gesandt, der ihm verdächtig vorkäme; ich solle ihn examis niren lassen. Dieser Mensch wurde also von de«

beiden Minister« befragt; worauf selbiger ve<

stund * ) , daß der Prinz von Braunschwelg einen Aufstand erwecken wolle, und von diesen Umstän«

den wüßte sein Adjutant am allerbesten; auch wären in diesem Nach Andre. Iar'obloff, der

auch

*) VllNmHlich gestand. Anm. de» Heraueg.

' 7 5 auch alsobalb befragt wurde, gestand sein Verbre«

chen; der Adjutant wurde a r m i r t , und bekannte gleich, daß der Prmz ihn gebraucht hätte, um un<

ter dem Volk eine Unruhe zu erwecken; er aber der Prinz, wolle sich an die Spitze setzen, wenn die beiden Wachen aufziehen und ablösen würden;

alsdann alles niedermachen was sich ihm wider«

seile, und sich als die erste Person nach dem Kaiser erklären: gleich den Abend hätte er selbiges thun wollen als die Kaiserin verschieden wäre; allein der wolffenbüttelsche Geheimerath von Rayserüng hätte ihm widerrathen, und gesagt, «so!«noch stille seyn, man müßte es erstlich dahin bringen daß er Generalissimus würde, nachher würde sich alles andre schon geben»

Die beiden Kadinetsminister, welche von allen diesen benachrichtigt waren, hielten für nölhig, olle vom ersten und zweiten Rang gleich noch den Abend zusammen zu berufen, und ihnen von allem Nachricht zu geben. Es fanden sich ein die Feld«

Marschälle Trubezr'oi und M ü n n i c h , drey Kabi«

netsminister, der p r i « ^ von Homburg, der Ge»

neral Uscharon?, Tschermschew, Aomiral Eoloe w i n , der Oderstaümeisier Fürst R u r a d i n , der Geheimerath Trudüzloi. Wie sie beysammen wa»

»en, sagte ich ihnen, was mit mir und dem Prin«

zen, wle auch ln Publikum vorgegangen war; sezte es auf deutsch zu Papier in aller Gegenwart; der Geheimerath von B l e v e r n übersezte es in die rusi fische Sprache, und las es össeinlich vor. Hier«

über wurden die Leute alle bestürzt, und sagten, sie hatten sich nicht vorgestellt, daß man solche Sa»

chen einführen wolle, daraus nichts als alles Uedel folgen müßte. Bev allem diesem war der wolssen«

hüttelsche Minister zugegen. Die Prinzessin A n n a kam auch gefahren; ich erzählte ihr den ganzen Vorgang: sie bezeigte sich sehr empfindlich über ihres Gemals Verhallen, und betheuerte daZ sie von allem nichts aewxßt hätte; sie wolle nach Hause fahren, und mit ihm darüber sprechen. Dieß ge-schähe auch; und der Prinz kam gleich mit dem wolffenbüttelschen Rayserling gefahren: Die Gtt nerals und Ministers waren auch noch alle da.

Ben des Prinzen Eintritt war seine Rede: . . I c h

„habe den Entschluß gefaßt alle meine Chargen

«niederzulegen, und will es hiemit bekannt machen.'«

Meine Antwort war, ich hatte ihm selbige nicht gegeben, und würde sie ihm auch nicht nehmen; es wäre anjetzo nicht die Zeit von Chargen zu spre»

chen, sondern es singe die Ruhe des Reichs a n ; ich wäre gemüßigt gewesen, allen Anwesenden um sere Unterredung welche ich heute mit ihm gehabt

hätte, bekannt zu machen; wiederholte auch noch,

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