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hätte, bekannt zu machen; wiederholte auch noch, mals

Im Dokument andern kürzern Aufsätzen lc. (Seite 176-184)

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mals alles in seiner und der Anwesenden Gegenwart.

Er konnte mir nichts widersprechen; woraufein groß Gemurmel unter den Anwesenden gegen den Prinz entstand; und der General Nschakow trat ganz nahe an I h n . Und sagte: „Haben wir das von Ihnen gt<

„ dackn, daß sie solche Sachen bepuns einführen wol»

„ten? Obgleich Sie des Kaisers Vater sind, so müs»

,.sen Sie doch wissen, daß ich der älteste Obristlieute«

„ n a n t v o n der Garde bin, besonders von dem st«

„menowschen Regiment, worauf Eie sich gedacht

„ten zu verlassen, und es hierzu zu bereden; glau«

„den Sie nicht, daß ich aufhören werde ein ehrli»

«cher Mann zu sepn." Hierauf verfiuchte der Prinz diejenigen welche ihm dieß in den Kopf ges s«jt halten, und bat um Vergebung. Darauf wurde eine Schrift aufgesezt, deren Inhalt mir entfallen ist, sie wurde mit den Siegeln aller Gegen»

Wärligen die si« unterschrieben halten, besiegelt.

Nach Verstießung etlicher Tage kam die Baro»

«in M e n g d m ganz bestürzt zu mir, und erzählte, wie sie be» I h r o jetzigen Kaiserl. Majestät gewesen wäre, hätte man ihr des Herzogs von Holstein Portrait gezeigt, auch das Maaß seiner Größe, mit großen Rühmen von seinen Eigenschaften;

fügte auch hinzu, daß so lange die Kaiserin gelebt, wäre nichts an Tageslicht gekommen; sie wüßte

Vt auch

auch, daß es einem jeden gezeigt würde, wer nur hinkäme. Der FeldmarschaN Münnichkam eben»

falls, und erzählte es auf obige A r t , als welchem es seine Schwesierto^ter gesagt hatte; er machte die Anmerkung dabep«^ es müßte hierunter etwas verborgen stecken, und <" ' 'de für gut anzuratben, es verbieten zu lassen, ««eine A n ? " ? ' w a r , einem jeden stünde frei seine Anverwandten im Portrait bey sich zu haben; und ich solle es I . Kais. Hoheit verbieten lassen? Das könnte ich nicht thnn. Die Prinzessin A n n a ließ sich auch hierüber hören, aber in verdeckten Ausdrücken. Nach diesem war es

«tliche Tage ganz stille. Kurz vor meinem Unglück kam der FeldmarschaN M ü n n i c h , und leitete die Rede a u f I . K . Hoheit, daß derselben Caoaliers fleißig bey dem französischen Gesandten wären;

«s käme' m verdächtig vor. Ich antwortete, wie ich von ma..:s wüß.', und dieses hätte nichts aus sich; sie müften aber wissen, daß die Nation de«

nenselben ist jederzeit zugelhan gewesen. Er

ant-»ortete, es wäre nicht andem, von der Arme«!

wüßte er gewiß. N-in, sagte ich, ich wüßte wohl, daß sowohl bey der Armee, als auch dem Publi«

kum, Groß und Klein für selbige große Liebe ha«

den; ,,ja die Garde selbst, auch das Regiment

„welches Sie anjetzo kommandiren, ist I h r o Ho»

>, heil zugechan." Er verseile, sie wären jetzo alle

steh,

froh, daß sie wieder einen Kaiser hätten, und baß hierdurch wieder die männliche Linie etablirt würde;

und wenn es auch andem wäre, was hätte man nölhig viel Komplimenten t » machen; ich solle die jetzisse Kaiserin nehmen lassen, und sie in ein H l « ster stecke«' Hlerül)"" «urde ichsürprenirt, daß ich mich «'^""Wbald faM> konnte; sagte ihm also nur, das wäre die Sache Hey dem rechten Ende angegriffen. Er bemerkte meine Veränderung, sagend, wenn es denn auch nur auf etliche Jahre wäre; begab sich darauf weg/ weil er nun genug abgenommen hatte, daß mir dieser Rath nicht an«

stand. S o muß also der Rath dahin ausgefallen feyn, nicht länger zu warten, damit ich es nicht bekannt machte: ich wurde also den yten Novem.

der in der Nacht durch Grenadiers überfallen, die mich aus dem Bette ungekleidet rissen^ in M ü n s

„ich seinen Wagen schleppten,' und nach dem Win«

ter-Hof durch seinen Adjutanten Nlanstein brach«

<en*).^ Man fragte mich hier nicht ein W o r t : M2 E i n « 7) Eine mündlich echaltene Nachricht etzlhlte noch

fol-gende UmNinde. Der Feldmarschall speiste an den«

, selben Abend tey dem Regenten, welcher jenen nach

«usgehobener Tafel an das Fenftu fühlte, und ihm

«rkli'ite) er habe erfahren, daß jezt widei ihn als Rc,

«enttn Anschlüge im Wert » i r e n , von welchen d « Lew»

gesezt, und mit meiner ganzen Familie dms> stall«

Wache Feldmalschall wüßte, «der sie gor diriqine. Dieser

läuqiKtc die Sache, und versicherte seine auftichiig«

Zuneigung, wie auch daß seine« Erachten« dcr Regen»

ganz ruhig seyn tonnte; entfernte sich hierauf, und fuhr gerade nach dem Wimer-Palaii, wo aber sowrhi der Prin, ?lnwn Ulrich, als die Prinzessin ?lüna) I>ere,,s schliefen. Er weckte das A l l e i n von Mennderl

«uf< und ließ die Prinzessin biilen, sie möchte aufste»

hen, weil er eine wichtige Sache mit ihr ,u verabreden habe. Dieß geschähe; und nach «iner kurz,n Unierr«-»

düng ließ die Prinzessin die de» ihrem Palais auf der Wache befindlichen Offizier rufen, welch, n sie f j ^ geiaue Befolgu!,,, dessen was jezt der Feldmarschatl von ihnen verlangen würde, anbefthl. 3)lil ihs,^

und einiger Mannschaft fuhr dies«, (nachdem er fel-nen Flügeladjuwmen mit eilichln Soldaten abgefertigt bane, um den ««binettwinister Bestuschef in Arrest zu nehmen,) nach dem sommcrpalai«, wo der Regent

«ohnte. Die Brücke war aufgezogen: erlies den wachhabenden Offizier heraus rufen, der ohnehin von seinem eignen Garde-Regiment war; machte ihn auch durch die Vorstellung daß der Regrnt eine ganz ftemd«

«Person sep, bald willig, ohne Widerfctzung «lle« ge<

schchen zu lassen. S o kam man in da« Palais, und bald in de« Regenten Schlafzimmer. Seine Otmah»

lin erhob ein Geschrei über Versichere,: aber e« kam, Niemand zum Bestand. Die Behandlung bey den».

Herausreißen aus dem B e l l e , soll hart gewesen seyn.

-Anmerr. de« Heraus«.

Wache nach SchlüfselbM gebracht, wo ich bis znm inlen Iunius gesessen habe. Alda bin ich dreymal befragt worden. Alle Befragungen/ nems Nch die zwote und dritte gingen dahinaus, ich solle nkr sagen, wie weit ich mit Ihrojezt regierenden Majestät engagirt gewesen w»^r,, um den damali»

gen (Kaiser) vom Thron zu stoßen; und auf was Art ich Ihre Kaiserl. Hoheit dt« Großfürsien, habe in das Land bringen wollen, de» von alle»

gewußt; und wie die Heirath hätte sollen mit mel«

«er Tochter vollzogen werden. Das andre w a r m lauter Kleinigkeiten, nemlich, warum ich gesagt, wenn die Prinzessin Anna, hätte die Negierung bekommen, so hätte dle Uumydensche Familie das ganze Land regiert. Alles was sie in das Ma<

»sifest eingesczt haben, sind lauter Unwahrheiten.

Ich habe ganz furz geantwortet, es wäre mir dieß alles unbekannt, ich wüßte von nichts; man ver«

skhr mit mir so unchristlich, wie noch nicht in de?

Welt erhört; es wäre doch in der ganzen Welt, auch in diesem Reich, gebräuchlich, daß emer fei«

«es Verbrechens entweder durch wirkliche Thalen, Schriften oder Zeugen überführt würde; auch wäre ich ein regierender Herr und lehnsfürst vom König von Polen nnd der Republik, die muß«

ten ihre Minister bey der Befragung zugegen haben, um meine Antwort mit anzuhören. Dieses abe»

M 3 sand

solle mich alles dessen begeben, dieß würde mir nichts helfen; sie wollen Zeugen genug schaffen.

Ich war zufrieden. Endlich wurde der G r a f B e -stuschew vorgestellt. Wie dieser mich gewahr wurde, grüßete « m i c h , und fing gleich an: ich habe übel gethan, daß ich eins und das andre vom Herzog gesprochen habe; es ist alles nicht die Wahrheit, ich weis von il,m nichts Loses; — — ich bin vom Feldmarschall Münnich hiezn verleitet wor»

den — — und da»n fügte er hinzu, daß die grausame A r t , ' wie man mit ihm umgegangen, und die angedrohete Furcht, ihn zu solcher Aus«

sage gebrachr hätten. N»n war noch ausserden»

alles was er von mir gesagt, von keiner Impor-tanz, sondern es war nur von des Herzogs von Mecklenburg seiner Aufführung, von Mengdcns Familie, daß ich auch mit dem Prinzen hätte wol-len duelliren, und was dergleichen Kleinigkeiten mehr waren. Die sämmtliche Generalität gratu»

litt« mir, sandte gleich Jemand weg nach Peters»

bürg, mit der Nachricht, daß alle der Meinung wären, meine Sachen könnten nun nicht anders

«ls glücklich und gut ausfallen, und zu Ende kom«

«nen; wurden aber alle wieder bestürzt, da sie eine harte Ordre und Verweise «»hielten, daß sie nicht

»echt l » Werk gegangen wärin. > Ich solle mit meine»

meiner ganzen Familie harter arretir», und der Graf Besmschew nach Petersburg zurückgebracht werden. Sie hoben also die Commission, und fuhren fort. I n den lezten Tagen vom April wurden wieder der gewesene Kabinetssecretär Ja?

kowlef, der Major von der Garde IaZkowör'i, und der Kapital« Gubmal, gesandt mich zum dritten Mal z« befragen, und zwar folgendes I n -halts: Es wäre nun alles mein Vornehmen ent<

deckt, welches sehr gefährlich gewesen wäre. Die große Gnade aber der Prinzessin Anna wäre doch noch größer als alle meine Verbrechen, wenn ich nur ohne weiter« Rückhalt alles rein aussagen wolle, worüber sie mich fragen würde».. Thät ich dieses, so könnten sie mir in Dero Namen sagen, daß ich meine Freiheit haben, und überflüssig be<

lohnt werden solle; im Fall ich aber bep dem alten bliebe, wäre keine Gnade für mich, sondern wir wären alle verloren. Die Fragen waren: Nach»

den, Ihro Hoheit die Prinzessin Misabech, be-kannt gemacht, wie ich bestandig angelegt« hatte, den damaligen Herrn vom Thron zu stoßen, und den Herzog von Holstein darauf zu setzen; so solle ich sagen, warum ich dieses hätte thun, und auf was für Art vollziehen wollen, wen ich hierzu ge»

braucht, und wer vorder Confidenz mit gewesen sey? warum ich nicht nachgelassen hätte, da die

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