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4.4 Herzfrequenzen

4.4.1 Ruheherzfrequenzen

Abb. 4.6: Entwicklung der Ruheherzfrequenzen (Schläge/min) in der ersten und zweiten Trainingsperiode (TP) für die Carnitingruppe (n=7) und die Kontrollgruppe (n=5),

*kennzeichnet signifikante Unterschiede zwischen Carnitin-und Kontrollgruppe

In der ersten Trainingsperiode betrugen die mittleren Ruheherzfrequenzen der Pferde der Carnitingruppe 41 ± 6 Schläge/min und die der Kontrollgruppe 39 ± 7 Schläge/min (Abb.

4.6). Es fällt auf, dass über die gesamte Dauer der Aufzeichnung die Ruheherzfrequenzen der Tiere der Kontrollgruppe niedriger waren als die der Tiere, die später mit Carnitin supplementiert wurden. Dies konnte für die Zeitpunkte 15 min, 30 min, 90 min und 105 min statistisch abgesichert werden (Abb. 4.6). Dabei ist allerdings zu beachten, dass diese Unterschiede nicht auf einen Supplementierungseffekt zurückgeführt werden können, da zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit der Zulage begonnen worden war.

30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50

Dauer der Aufzeichnung (min)

HF (Schläge/min)

Carnitin Kontrolle

TP 1 TP 2

15 30 45 60 75 90 105 120 15 30 45 60 75 90 105 120

* *

* *

Zeit p < 0,05

Training p < 0,05

Ergebnisse 76

Bei der individuellen Darstellung der Ruheherzfrequenzen beider Gruppen (Abb. 4.7) fällt in der Kontrollgruppe wiederum das Pferd Nr. 11 durch deutlich niedrigere Ruheherzfrequenzen (<30 Schläge/min) im Vergleich zu den übrigen Pferden dieser Gruppe auf.

Abb. 4.7: Verlauf der Herzfrequenzen (Schläge/min) unter Ruhebedingungen zu Beginn der 3-monatigen Trainingsperiode, Einzelpferddarstellung mit Ausreißern

Bei der Darstellung des Verlaufes der Ruheherzfrequenzen beider Trainingsperioden ohne das Pferd 11 konnten keine behandlungsbedingten Unterschiede zwischen der Carnitin- und der Kontrollgruppe abgesichert werden (Abb. 4.8).

TRAININGSBEGINN 24

30 36 42 48 54 60

Carnitin Kontrolle

HF

15 30 45 60 75 90 105 120 15 30 45 60 75 90 105 120 Dauer (min)

Ergebnisse 77

Abb. 4.8: Entwicklung der Ruheherzfrequenzen (Schläge/min) in der ersten und zweiten Trainingsperiode (TP) für die Carnitingruppe (n=7) und Kontrollgruppe (n=4), ohne Pferd 11

In der zweiten Trainingsperiode lagen die mittleren Ruheherzfrequenzen der Tiere der Carnitingruppe mit durchschnittlich 37 ± 4 Schlägen/min und die der Kontrollgruppe mit durchschnittlich 35 ± 5 Schlägen/min auf einem niedrigeren Niveau (p < 0,05) als bei der Aufzeichnung vor Beginn der Supplementierung (Abb. 4.6 und 4.8).

Zur Darstellung der unterschiedlichen Niveaus der Ruheherzfrequenzen in den beiden Trainingsperioden sind in der Abb. 4.9 für beide Gruppen die Differenzen der mittleren Ruheherzfrequenzen zwischen der zweiten und der ersten Trainingsperiode dargestellt.

30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50

Dauer der Aufzeichnung (min)

Ruhe-HF (Schläge/min)

Carnitin Kontrolle

TP 1 TP 2

15 30 45 60 75 90 105 120 15 30 45 60 75 90 105 120 Zeit p < 0,05

Training p < 0,05

Ergebnisse 78

Abb. 4.9: Differenzen der Ruheherzfrequenzen (Mw, Schläge/min) zwischen der 1. und 2.

Trainingsperiode für die Carnitingruppe (n=7) und Kontrollgruppe (n=4), ohne Pferd 11, Über die gesamte Dauer der Aufzeichnung konnte in beiden Gruppen eine Reduktion der mittleren Ruheherzfrequenz in der zweiten im Vergleich zur ersten Trainingsperiode beobachtet werden, die zu den Zeitpunkten 15 min, 30 min und 45 min am deutlichsten war. Behandlungsbedingte Unterschiede zwischen den Kontroll- und den carnitin-supplementierten Tieren bestanden dabei jedoch nicht.

-8 -7 -6 -5 -4 -3 -2 -1 0 1

15 30 45 60 75 90 105 120

Zeit (min)

Differenz HF (Schläge/min)

Carnitin Kontrolle

Ergebnisse 79

4.4.2 Stufentest

4.4.2.1 Stufenbelastungstest

Die Abbildung 4.10 zeigt den Anstieg der mittleren Herzfrequenzen in Abhängigkeit von der stufenweise zunehmenden Laufgeschwindigkeit der drei Stufentests.

Abb. 4.10: Verlauf der mittleren Herzfrequenzen (Schläge/min) während der drei Stufentests (ST 1, ST 2 und ST 3) für die Carnitingruppe (n=8/7) und Kontrollgruppe (n=5) Vergleichbar mit den Ruheherzfrequenzen fällt auch bei den mittleren Herzfrequenzen in den Stufenbelastungstest das Pferd Nr. 11 der Kontrollgruppe mit altersbedingt niedrigeren Herzfrequenzen im Vergleich zum Gruppendurchschnitt auf. Dieses Pferd wird bei der folgenden Darstellung der Herzfrequenzen der Stufenbelastungstests nicht in die Mittelwertsbildung eingeschlossen und separat aufgeführt.

120 130 140 150 160 170 180 190 200 210 220 230

Geschwindigkeit (m/s)

HF (Schläge/min)

Carnitin Kontrolle

ST 1 ST 2 ST 3

5 6 7 8 9 10 5 6 7 8 9 10 5 6 7 8 9 10

Ergebnisse 80

Abb. 4.11: Verlauf der mittleren Herzfrequenzen (Schläge/min) während der drei Stufentests (ST 1, ST 2 und ST 3) für die Carnitingruppe (n=8/7) und Kontrollgruppe (n=4), ohne Pferd 11

In beiden Gruppen stiegen die mittleren Herzfrequenzen in den drei Stufentests, ausgehend von durchschnittlich 141 Schlägen/min bei der Anfangsgeschwindigkeit von 5 m/s, deutlich auf durchschnittlich 201 Schläge/min bei 9 m/s (Endgeschwindigkeit im ersten Stufentest) bzw. auf durchschnittlich 215 Schläge/min bei 10 m/s (Endgeschwindigkeit beim zweiten und dritten Stufentest) an (Abb. 4.11 und Tab. 4.6).

Signifikante Unterschiede zwischen beiden Gruppen lagen nicht vor.

Beim Vergleich der Stufentests untereinander fällt auf, dass in der Carnitingruppe bei den moderat zu laufenden Geschwindigkeiten (5, 6 und 7 m/s) eine trainingsbedingte Reduktion der mittleren Herzfrequenzen im zweiten und dritten Stufentest im Vergleich zum ersten Stufentest zu beobachten war. Dieser Effekt blieb bei den höheren Geschwindigkeiten (>8 m/s) aus. Ein Effekt des Trainings auf die Herzfrequenz konnte bei der Kontrollgruppe nicht festgestellt werden, die Zunahme der mittleren Herzfrequenzen bei den einzelnen Geschwindigkeitsstufen der drei Stufentests lag annähernd auf dem gleichen Niveau (Tab. 4.6).

120 130 140 150 160 170 180 190 200 210 220 230

Geschwindigkeit (m/s)

HF (Schläge/min)

Carnitin Kontrolle

ST 1 ST 2 ST 3

5 6 7 8 9 10 5 6 7 8 9 10 5 6 7 8 9 10

Ergebnisse 81

Tabelle 4.6: Mittlere Herzfrequenzen (Schläge/min) für die Geschwindigkeitsstufen des 1. - 3. Stufentests (Mw ± SD, Carnitingruppe (C+) vs. Kontrolle (C-))

Test Gruppe Geschwindigkeit (m/s)

5 6 7 8 9 10

C+ (n=8) 147± 162± 177± 189± 205±

15a# 12b# 13c# 14d 16e

ST 1 C- (n=4) 143± 163± 178± 192± 203±

16a 19b 22c 23d 26e

Pferd 11 124 143 162 177 189

C+ (n=8) 137± 153± 169± 187± 202± 215±

10 9 9 17d 18e 16f

ST 2 C- (n=4) 141± 157± 173± 188± 203± 216±

11a 12b 18c 20d 20e 15f

Pferd 11 125 138 153 166 183 198

C+ (n=7) 136± 156± 167± 183± 196± 215±

9 15b 13 16d 16e 12f

ST 3 C- (n=4) 144± 154± 168± 182± 199± 215±

18a 12b 13c 12d 11e 10f

Pferd 11 134 147 161 174 190 205

Unterschiedliche Kleinbuchstaben kennzeichnen signifikante Unterschiede innerhalb einer Zeile mit p<0,05, unterschiedliche Symbole kennzeichnen signifikante Unterschiede innerhalb einer Spalte mit p<0,05

Ergebnisse 82

Abb. 4.12: Differenzen der mittleren Herzfrequenzen (Mw, Schläge/min) der drei Stufentests, Differenz zwischen dem 2. und 1. Stufentest (ST 2 – ST 1), sowie zwischen dem 3. und 2. Stufentest (ST 3 – ST 2) für die Carnitingruppe (n=8/7) und die Kontrollgruppe (n=4) ohne Pferd 11, TP = Trainingsperiode

In der ersten Trainingsperiode (Differenz zwischen dem zweiten und ersten Stufentest) waren in der Carnitingruppe die negativen Differenzen der mittleren Herzfrequenzen bei den moderaten Laufgeschwindigkeiten (5 m/s, 6 m/s und 7 m/s) mit bis zu –10 Schlägen/min besonders prägnant, wohingegen bei den höheren Geschwindigkeiten (>8 m/s) Differenzen von bis zu –3 Schlägen beobachtet werden konnten. Im Unterschied dazu erzielte die Kontrollgruppe Differenzen in der mittleren Herzfrequenz von bis zu –6 Schlägen/min (Abb. 4.12).

Dagegen wurden in der zweiten Trainingsperiode (Differenz zwischen dem dritten und zweiten Stufentest) bei den mit Carnitin supplementierten Pferden nur moderate Veränderungen gefunden. Die Differenzen der Herzfrequenzen der Kontrollpferde lagen mit –6 Schlägen/min auf dem gleichen Niveau wie in der ersten Trainingsperiode (Abb. 4.12).

-12 -10 -8 -6 -4 -2 0 2 4

Geschwindigkeit (m/s)

Differenz HF (Schläge/min)

Carnitin Kontrolle

TP 1 TP 2

5 6 7 8 9 10 5 6 7 8 9 10

p=0,15

Ergebnisse 83

Die Differenzen der absoluten Herzfrequenzen (Tab. 4.7) der einzelnen Pferde verdeutlichen, dass bei den einzelnen Geschwindigkeitsstufen innerhalb der Gruppen keine gleichgerichtete Entwicklung der Herzfrequenzen in der ersten und zweiten Trainingsperiode vorlag. Des Weiteren war auch die individuelle Entwicklung der Herzfrequenzen innerhalb der einzelnen Trainingsperioden nicht gleichgerichtet.

Tab. 4.7: Differenzen der Herzfrequenzen (Schläge/min) ziwschen den Stufenbelastungen des 2. und 1. Stufentests (ST 2 – ST 1) sowie zwischen den Stufenbelastungen des 3. und 2. Stufentests (ST 3 – ST 2)

Einzelpferde Parameter

Carnitin (n = 8) Kontrolle (n = 4) Trainingsperiode 1 2 3 5 6 7 12 14 15 8 9 10 13 5 m/s, Diff. ST 2 - ST 1 8 8 -27 -31 -10 -9 -5 -16 -7 6 -9 2 6 m/s, Diff. ST 2 - ST 1 0 9 -35 -11 -11 -10 -5 -15 -14 3 -14 2 7 m/s, Diff. ST 2 - ST 1 -9 10 -23 -9 -14 -9 -3 -12 -9 0 -14 1 8 m/s, Diff. ST 2 - ST 1 -16 37 -18 -3 -5 -12 5 -2 -6 -1 -11 2 9 m/s, Diff. ST 2 - ST 1 -17 5 -16 5 -7 -10 11 5 -3 18 -11 -1

Trainingsperiode 2 2 3 5 6 7 12 14 15 8 9 10 13 5 m/s, Diff. ST 3 - ST 2 -3 -7 1 3 -8 3 -3 -10 29 -5 -4 6 m/s, Diff. ST 3 - ST 2 20 -5 7 4 -6 6 -7 -7 7 -7 -5 7 m/s, Diff. ST 3 - ST 2 11 -1 -2 3 -8 -2 -9 -15 4 -7 -1 8 m/s, Diff. ST 3 - ST 2 21 -32 1 2 -10 4 -11 21 5 -10 1 9 m/s, Diff. ST 3 - ST 2 9 -6 5 2 2 6 -17 -19 6 -11 5 10 m/s, Diff. ST 3 - ST 2 12 8 3 -4 0 6 -5 -10 8 -12 10

Ergebnisse 84

Auch die maximalen Herzfrequenzen zeigten während der drei Stufenbelastungstests in beiden Gruppen einen deutlichen Anstieg, wobei kein frequenzsenkender Einfluss der Carnitinsupplementierung abgesichert werden konnte. In der Carnitingruppe konnten im dritten Stufentest im Vergleich zum ersten, niedrigere maximale Herzfrequenzen beobachtet werden, allerdings konnte dies nur bei den Laufgeschwindigkeiten von 5 m/s und 7 m/s mit p < 0,05 abgesichert werden. Eine signifikante trainingsbedingte Abnahme der maximalen Herzfrequenzen lag bei den Kontrolltieren nicht vor (Tab. 4.8).

Tabelle 4.8: Maximale Herzfrequenzen (Schläge/min) für die Geschwindigkeitsstufen des 1. - 3. Stufentests (Mw ± SD,Carnitingruppe (C+) vs. Kontrolle (C-))

ST Gruppe Geschwindigkeit (m/s)

5 6 7 8 9 10

C+(n=8) 153± 166± 183± 193± 205±

ST 1 17a# 14b 14c# 14d#1 15e

C-(n=4) 147± 166± 182± 196± 208±

16a 19b 22c#2 23d#3 24e

Pferd 11 130 149 167 182 190

C+(n=8) 141± 156± 173± 191± 206± 218±

ST 2 10a 10b 11c 18d 19e 15f

C-(n=4) 147± 161± 176± 192± 207± 219±

18a 11b 18c 22d 20e 14f

Pferd11 127 140 154 168 185 205

C+(n=7) 142± 160± 171± 185± 202± 218±

ST 3 17 16b 15 17 17e 13f

C-(n=4) 151± 159± 170± 185± 205± 218±

24a 14b 13 11 10e 8f

Pferd 11 136 148 163 175 193 210

Unterschiedliche Kleinbuchstaben kennzeichnen signifikante Unterschiede innerhalb einer Zeile mit p<0,05, unterschiedliche Symbole kennzeichnen signifikante Unterschiede innerhalb einer Spalte mit p<0,05

1: p=0,08 zum Zeitpunkt 8 m/s zwischen Stufentest 1 und 3 in der Carnitingruppe

2: p=0,06 zum Zeitpunkt 7 m/s zwischen Stufentest 1 und 3 in der Kontrollgruppe

3: p=0,06 zum Zeitpunkt 8 m/s zwischen Stufentest 1 und 3 in der Kontrollgruppe

Ergebnisse 85

4.4.2.2 Erholungsphase

Im Verlaufe der zweistündigen Erholungsphasen, die im Anschluss an die Stufenbelastungstests erfolgten, kam es in beiden Gruppen zu einem signifikanten Abfall der mittleren Herzfrequenzen (Abb. 4.13 und 4.14).

Die Tiere der Kontrollgruppe fallen dabei durch geringere mittlere Herzfrequenzen auf.

Dies konnte für den Zeitpunkt 120 min mit p < 0,05 abgesichert werden (Abb. 4.13). Bei der Betrachtung der absoluten Herzfrequenzen und der Differenzen zwischen dem ersten und dem zweiten Stufentest zum Zeitpunkt 120 min lagen die Werte des Pferdes 11 auf einem niedrigeren Niveau als die Werte der übrigen Pferde der Kontrollgruppe (Tab. 4.9).

Abb. 4.13: Verlauf der mittleren Herzfrequenzen (Schläge/min) während der Erholungsphasen des 1. - 3. Stufentests, *kennzeichnet signifikante Effekte zwischen der Carnitingruppe (n=8/7) und Kontrollgruppe (n=5)

Tab. 4.9: Herzfrequenzen (Schläge/min) während der Erholungsphase nach dem 1. Stufenbelastungstest sowie Differenzen der Herzfrequenzen der Erholungsphasen des 2. und 1. Stufentests (ST 2 – ST 1) zum Zeitpunkt 120 min, Einzelpferddarstellung

Einzelpferde

Carnitin (n=8) Kontrolle (n=5)

Parameter

Ergebnisse 86

Abb. 4.14: Verlauf der mittleren Herzfrequenzen (Schläge/min) während der Erholungsphasen des 1. - 3 Stufentests, ohne Pferd 11

Bereits 15 Minuten nach der Belastung lagen die Herzfrequenzen beider Gruppen nach den Stufentests annähernd auf dem gleichen Niveau, obwohl im zweiten und im dritten Stufenbelastungstest bedingt durch die höheren Endgeschwindigkeiten (10 m/s im zweiten und dritten Stufenbelastungstest vs. 9 m/s im ersten Stufenbelastungstest) höhere Herzfrequenzen während der Belastung erzielt wurden (>220 Schläge/min im zweiten und dritten Stufenbelastungstest vs. <200 Schläge/min im ersten Stufenbelastungstest), (Abb.

4.14 und Tab. 4.10). In beiden Gruppen nahm die mittlere Herzfrequenz in der Erholungsphase nach dem ersten Stufenbelastungstest am deutlichsten bis zum Zeitpunkt 60 Minuten ab, im weiteren Verlauf der Erholungsphase blieben die Werte etwa auf gleichem Niveau. Im Stufentest 2 und 3 hingegen waren die größten Abnahmen der mittleren Herzfrequenzen bis zum Zeitpunkt 90 Minuten zu beobachten, erst ab dem Zeitpunkt 105 Minuten blieben die Herzfrequenzschläge annähernd konstant. Während am Ende der Erholungsphase des ersten Stufentests noch Herzfrequenzen von >80 Schläge/min erreicht wurden, lagen die Herzfrequenzen am Ende der Erholungsphase des zweiten und dritten Stufentests unter 80 Schlägen/min (Abb. 4.14 und Tab.4.10).

Supplementierungsbedingte Effekte konnten nicht festgestellt werden (Abb. 4.14 und Tab.4.10).

Ergebnisse 87

Tabelle 4.10: Mittlere Herzfrequenzen (Schäge/min) für die Erholungsphase des 1. - 3. Stufentests (Mw ± SD, Carnitingruppe (C+) vs. Kontrolle (C-))

Test Gruppe Zeitpunkte (min)

15 30 45 60 75 90 105 120

C+ (n=8) 116± 103± 96± 90± 87± 86± 86± 86±

9a 12b 13b 10b 9b# 9b# 10b# 9b#

ST 1 C- (n=4) 118± 104± 96± 90± 87± 84± 84± 83±

16a 18b 13b 10b 8b 7b#4 7b# 7b#

Pferd 11 100 74 73 75 71 71 73 65

C+ (n=8) 117± 100± 93± 86± 81± 77± 74± 73±

9a 8b# 8b# 8b#1 7 7 8 9

ST 2 C- (n=4) 114± 100± 93± 87± 81± 77± 75± 75±

16a 21b 24b#2 19b# 13b٭3 9b٭4 8 6

Pferd 11 107 91 81 74 71 68 68 65

C+ (n=7) 119± 106± 99± 91± 85± 81± 78± 77±

10a 12 15 16 14b 11b 10 9

ST 3 C- (n=4) 118± 103± 97± 93± 86± 81± 78± 76±

7a 9 8 9 8b# 5b 3b 4

Pferd 11 119 103 95 87 81 76 75 73

Unterschiedliche Kleinbuchstaben kennzeichnen signifikante Unterschiede innerhalb einer Zeile mit p<0,05 zum Ausgangswert von 15 min, unterschiedliche Symbole kennzeichnen signifikante Unterschiede innerhalb einer Spalte mit p<0,05

1: p=0,051 zum Zeitpunkt 60 min zwischen Stufentest 2 und 3 in der Carnitingruppe

2: p=0,06 zum Zeitpunkt 45 min zwischen Stufentest 2 und 3 in der Kontrollgruppe

3: p=0,052 zum Zeitpunkt 75 min zwischen Stufentest 2 und 3 in der Kontrollgruppe

4: p=0,06 zum Zeitpunkt 90 min zwischen Stufentest 1 und 2 in der Kontrollgruppe

Ergebnisse 88

Abb. 4.15: Differenzen der mittleren Herzfrequenzen (Mw, Schläge/min) während der Erholungsphasen, Differenzen zwischen den Erholungsphasen des 2. und 1. Stufentests (ST 2 – ST 1) sowie zwischen den Erholungsphasen des 3. und 2. Stufentests (ST 3 – ST 2) für die Carnitingruppe (n=8/7) und die Kontrollgruppe (n=4), ohne Pferd 11, TP = Trainingsperiode

In der Carnitin- und Kontrollgruppe lag zwischen dem zweiten und dem ersten Stufentest (Trainingsperiode 1) eine Reduktion der mittleren Herzfrequenz von 6 Schlägen/min vor. In der zweiten Trainingsperiode hingegen (Differenz der Erholungsphase des dritten und zweiten Stufentests) fallen in beiden Gruppen positive Differenzen der mittleren Herzfrequenzen auf (∆ HF 5 Schläge/min Carnitingruppe vs. ∆ HF 4 Schläge/min Kontrollgruppe). Signifikante Unterschiede zwischen der Placebo- und Supplemen-tierungsgruppe bestanden jedoch nicht (Abb. 4.15).

-14 -12 -10 -8 -6 -4 -2 0 2 4 6 8 10

Erholungsphase (min)

Differenz HF (Schläge/min)

Carnitin Kontrolle

15 30 45 60 75 90 105 120

15 30 45 60 75 90 105 120

TP 1 TP 2

Ergebnisse 89

Im Vergleich zu den mittleren Herzfrequenzen konnte auch bei den maximalen Herzfrequenzen im Verlaufe der Erholungsphasen in beiden Gruppen eine signifikante Abnahme beobachtet werden (Tab. 4.11). In den ersten 30 Minuten war diese Abnahme am deutlichsten, im weiteren Verlauf der Erholungsphasen blieben die Werte annähernd konstant. (Tab. 4.11). Signifikante Unterschiede zwischen den carnitinsupplementierten Tieren und den Pferden der Kontrollgruppe konnten in der Erholungsphase nach dem dritten Stufenbelastungstest zum Zeitpunkt 15 Minuten mit p < 0,05 abgesichert werden.

Dieser Effekt ist evtl. auf das Pferd 5 zurückzuführen, das zum Zeitpunkt 15 Minuten im zweiten Stufentest eine maximale Herzfrequenz von 172 Schlägen/min aufwies, im dritten Stufentest zum gleichen Zeitpunkt jedoch nur noch eine maximale Herzfrequenz von 148 Schlägen/min erreichte.

Tabelle 4.11: Maximale Herzfrequenzen (Schläge/min) für die Erholungsphase des 1. - 3. Stufentests (Mw ± SD, Carnitingruppe (C+) vs. Kontrolle (C-))

Test Gruppe Zeitpunkt (min)

15 30 45 60 75 90 105 120

C+ (n=8) 171± 111± 101± 96± 93± 91± 92± 91±

13a# 11b 13b 11b 10b 9b 9b# 10b#

ST 1 C- (n=4) 176± 113± 103± 97± 92± 89± 91± 92±

19a 20b 16b 11b 9b# 7b# 9b 14b#

Pferd 11 153 85 79 80 79 86 82 78

C+ (n=8) 173± 107± 98± 93± 87± 83± 81± 84±

16a# 7b 6b 6b 6b 6b 7 9

ST 2 C- (n=4) 176± 105± 99± 92± 87± 85± 82± 80±

24a 21b 24b 20b 15 10 6b 7

Pferd 11 179 98 101 79 77 73 75 86

C+ (n=7) 163± 112± 105± 97± 91± 85± 83± 81±

19 10b 14b 15b 14b 12b 10b 9

ST 3 C- (n=4) 176± 108± 101± 97± 91± 86± 82± 79±

9a# 9b 9b 10b 9b 6b 4b 3

Pferd 11 178 109 99 92 85 82 79 78

Unterschiedliche Kleinbuchstaben kennzeichnen signifikante Unterschiede innerhalb einer Zeile mit p<0,05 zum Ausgangswert 15 min, unterschiedliche Symbole kennzeichnen signifikante Unterschiede innerhalb einer Spalte mit p<0,05

Ergebnisse 90

Korrelation zwischen der Konzentration von Gesamtcarnitin im Plasma und der Herzfrequenz

Zwischen der Herzfrequenz und dem Gesamtcarnitingehalt im Blut ließ sich keine Beziehung ermitteln (Abb. 4.16).

Abb. 4.16: Beziehung zwischen der Gesamtcarnitinkonzentration im Plasma (µmol/L) und der mittleren Herzfrequenz (Schläge/min) während der Stufentests zu den Zeitpunkten Ruhe (R), unmittelbar nach der Stufenbelastung und Ende der Erholungsphase (E) (n=114)

0 50 100 150 200 250 300

0 20 40 60 80

Gesamtcarnitin (µmol/L)

Herzfrequenz (Schläge/min)

y = 0,3591x + 94,602 R² = 0,0051

S

R E

Ergebnisse 91