• Keine Ergebnisse gefunden

Die Region des Stromschluchtenfächers als Teil der Königreiche von Nanzhao und Dali Dali

In der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts entstand in der Gegend um das moderne Menghua (südlich des Erhai-Sees) das Königreich von Nanzhao. Nachdem Piluoge (728-748) von Mengshe (heute Weishan) zunächst die sechs Fürstentümer des Meng-Clans unter seiner Herrschaft vereint hatte, gelang es ihm und seinen Nachfolgern, ihren Machtbereich auf das Gebiet der modernen chinesischen Provinz Yunnan, das südliche Sichuan und das westliche Guizhou auszudehnen. Das Königreich von Nanzhao war ein Vielvölkerstaat, der von Angehörigen zweier Volksgruppen beherrscht wurde. Der regierende Meng-Clan ge-hörte der ethnischen Gruppe der Wuman an, den Vorfahren des Volkes der Yi, die zu den Völkern der tibeto-birmanischen Sprachenfamilie zählen. Ebenso wie die Baiman, Vorfah-ren des Bai-Volkes, die in Nanzhao wichtige Beamtenposten innehatten und erheblichen Einfluß auf die Verwaltung des Reiches ausübten.92

Nanzhao unterhielt diplomatische Beziehungen zum Reich der Tang und schickte Tribut-gesandtschaften an den chinesischen Kaiserhof. Im Jahr 738 erhielt Piluoge vom chinesi-schen Kaiser den Titel eines ‚Königs von Yunnan‘ (Yunnan wang) verliehen.93 Sein

90 TYZZ, S. 20. Insgesamt soll es in der Region zweiundneunzig solcher ‚Bezirke der verschiedenen Barbaren‘ (zhu man zhou) gegeben haben, welchem allerdings das Gebiet um das moderne Tengchong zugeordnet war, war den Herausgebern des TYZZ im 19. Jahrhundert nicht mehr bekannt (ebd.).

91 TYTZ, S. 12, 65; an anderer Stelle wird die Verwaltungseinheit nach dem früheren Regierungsbezirk (jun) Yongchang auch als jimi jun bezeichnet (TYTZ, S. 63).

92 Korn-Riedlinger, S. 3, 55, 134; Backus, S. 47, 50

93 Yang Jianyu, S. 564; Backus, S. 195

Nachfolger Kolofeng (748-779) verbündete Nanzhao mit Tibet gegen das Tang-Reich, festigte seine Herrschaft über Yunnan und expandierte auch nach Westen. Im Jahr 762 rückten die Truppen Kolofengs bis über den Irawadi vor, um sich die Kontrolle über die nördlichen Handels- und Verkehrswege nach Indien zu sichern, die das Gebiet des Strom-schluchtenfächers über Yongchang, Tengchong und das nördliche Birma mit Assam verbanden.

Karte 4 : Das Königreich von Nanzhao – Städte und Hauptverkehrsstraßen (Quelle: A. Lutz, Der Tempel der drei Pagoden von Dali, S. 18, Abb. 4)

Unter der Herrschaft von König Yimouxun (reg. 779-808) erlebte Nanzhao eine Phase der Konsolidierung. Die politische Organisation des Reiches wurde gefestigt, die Beziehun-gen zu China wieder aufBeziehun-genommen; die im Zentrum des Nanzhao-Reiches etablierten Verwaltungsstrukturen wurden auch auf neu eroberte Gebiete, wie das im Jahr 796 unter-worfene Yuetan, ausgedehnt.

Yuetan, so erläutern die Verfasser der fangzhi von Yongchang und Tengyue, bezeichnet das Gebiet „im Westen von Yongchang, in dem die drei Barbaren[völker] (san man) Bo, Piao und Echang leben ..., es ist das moderne Tengyue“. Dort gründete Yimouxun nun die Verwaltungseinheit Präfektur Ruanhua (Ruanhua fu).94

94 TYTZ, S. 63; YCFZ, S. 50; TYZZ, S. 12

Auch unter den Nachfolgern Yimouxuns expandierte das Königreich von Nanzhao weiter nach Westen und dehnte seinen Machtbereich mit der Zerstörung einer Hauptstadt des Reiches der Pyu im Jahr 832 auch auf Oberbirma aus.95 Die Hochebene von Tengchong war damit Teil eines Reiches geworden, das zwar in alle vier Himmelsrichtungen expan-dierte, dessen Zentrum sich aber dauerhaft von Mengshe nach Osten verlagert hatte: Seit dem Jahr 780 war das weiter nordöstlich am Erhai-See gelegene Yangxiemie Hauptstadt Nanzhaos geworden; im Jahr 809 wurde Shanchan (vorher Zhedong, heute Kunming) zur östlichen Hauptstadt des Reiches ernannt. Nach Osten wandte sich Nanzhao auch beim Aufbau und der Verwaltung des Reiches, wo es sich am Vorbild seines Nachbarn, dem China der Tang-Dynastie, orientierte.

Ende des 9. Jahrhunderts begann der Niedergang des Reiches von Nanzhao. Kriege hatten die Ressourcen des Landes erschöpft; die schwache Zentralregierung konnte das Reich nicht länger zusammenhalten, während die Volksgruppe der Baiman von der Region am Erhai-See ausgehend weiter an Einfluß gewann. Nach dem Tod König Shunhuazhens im Jahr 902 zerfiel das Reich.

Unter den kurzlebigen Nachfolgereichen Nanzhaos und dem im 10. Jahrhundert von den Baiman gegründeten Königreich Dali (937-1253) blieb das Gebiet am Erhai-See das poli-tische Zentrum der Region.96 Im Stromschluchtenfächer westlich des Gaoligong-Gebirges gründeten die Herrscher von Dali die Präfektur (fu) Tengchong.97 Diese wurde von einem Präfekten verwaltet, dessen Amt über Generationen in einer einflußreichen Familie von Tengchong weiter vererbt wurde.98 Die Präfektur Tengchong umfaßte ein Gebiet, das sich vom Fluß Longchuan nach Westen bis zum Oberlauf des Irawadi erstreckte und bildete dort die westlichste Verwaltungseinheit des Königreiches von Dali und die Grenze seines Hoheitsgebietes.99

95 In älteren Studien wird Halin als eroberte Hauptstadt der Pyu genannt (so z.B. Luce, Pagan, S. 3). Neueren Ausgrabun-gen zufolge könnte es sich dabei auch um Maingmaw (südlich von Kyaukse geleAusgrabun-gen) handeln, einen weiteren zentralen Ort des Pyu-Reiches (siehe Frasch, S. 39-41).

96 Eine ausführliche Darstellung der Entwicklung der einheimischen Königreiche im Südwesten gibt Karin Korn-Riedlin-ger in ihrer Dissertation ‚Dian, Nanzhao, Dali - Staatsgründungen auf dem Gebiet der heutigen Provinz Yunnan (VR China)‘, Bonn 1988.

97 In den Darstellungen der Entwicklungsgeschichte von Tengchong in den fangzhi wird das Gebiet für die Zeit des 10.

Jahrhunderts erstmalig mit dem Namen Tengchong bezeichnet (TYTZ, S. 63, 65; TYZZ, S. 20).

98 TYZZ, S. 14

99 You Zhong, S. 222.

Im modernen Oberbirma, im Gebiet von Kyaukse war zu dieser Zeit das birmanische Königreich von Pagan entstanden, das Mitte des 11. Jahrhunderts unter König Anawrahta (reg. ca. 1044-1077) expandierte. Im Süden wurde das Reich der Mon erobert und in birmanischen Quellen ist auch ein Feldzug nach Norden überliefert, wo Anawrahta am Irawadi entlang bis zum modernen Bhamo 43 Festungen zum Schutz seines Reiches errichten ließ (siehe Frasch, S. 77-78).

5. Der Name Tengchong und die Benennung der Region in chinesischen Quellen Während der Name Tengchong in den fangzhi von Tengyue und Yongchang erst seit der Zeit des Reiches von Dali (seit dem 10. Jahrhundert) dokumentiert ist, wird er in zwei chi-nesischen Quellen aus der Tang-Zeit bereits für das 8. und 9. Jahrhundert belegt, allerdings in einer anderen Schreibweise (siehe Tab.1, S. 4).

5. 1. Tengchong im Werk von Jia Dan und im Manshu von Fan Chuo

Eine von Jia Dan (730-805) zusammengestellte Beschreibung der Reisewege von China in verschiedene Regionen Asiens aus der Epoche Zhenyuan (785-805) ist im Xin Tang shu (dili zhi) überliefert worden.100 Darunter befindet sich auch eine Beschreibung der Ver-kehrswege, die über Yunnan nach Indien führen.

Die beiden von Jia Dan beschriebenen Routen nach Indien führten von Yangxiemie, der Hauptstadt von Nanzhao am Erhai-See, weiter nach Yongchang und Zhuge-Liang-Stadt (Zhuge Liang cheng) im Gaoligong-Gebirge. Dort trennten sie sich in eine südliche und eine westliche Route. Letztere führte von Zhuge-Liang-Stadt nach Westen und erreichte nach einhundert Kilometern die Stadt Tengchong (Tengchong cheng).101

Paul Pelliot kommt in seiner Untersuchung des Textes von Jia Dan, dem ‚Deux itinéraires de Chine en Inde‘ (1904), aufgrund eines Vergleichs mit den Angaben des Manshu zu dem Schluß, daß das Tengchong des Jia Dan sich etwa an der Stelle der modernen Stadt Tengchong befunden hat.102

Das Manshu (auch Nanyi zhi oder Yunnan zhi) von Fan Chuo ist ein geographisches Werk über Yunnan aus dem 9. Jahrhundert, in dem die Topographie des Gebietes von Nan-zhao, die Sitten, örtlichen Produkte usw. systematisch darstellt werden. Das Manshu ist als eigenständiges Werk verlorengegangen, wurde aber im 18. Jahrhundert aus den im Yongle dadian enthaltenen Fragmenten erneut zusammengestellt.103

Eine Stadt Tengchong wird im Manshu im Kapitel über die Berge und Ströme sowie im Kapitel über die lokalen Produkte erwähnt.104 Die Schreibweise des Namens Tengchong

100 ‚Die neue Geschichte der Tang-Dynastie‘ (Xin Tang shu) wurde von Ouyang Xiu in Jahren 1045-1061 zusammen-gestellt (CY 744.4).

101 „Zi Yangxiemie cheng xi zhi Yongchang gu jun san bai li. You xi du Nujiang, zhi Zhuge-Liang-cheng er bai li. .... Yi lu zi Zhuge-Liang-cheng xi qu Tengchong cheng er bai li“ (Xin Tang shu, juan 43 xia, S. 1152; s. a. TYTZ, S. 56).

102 Pelliot, S.361, 167-168

103 ZGRMDCD, S. 654; Luce: Man shu; Pelliot, S. 122. Die Literatursammlung Yongle dadian wurde im Jahr 1407 herausgegeben.

104 Xiang Da, S. 42, 199, 201; Luce: Man shu, S. 18, 70, 71

weicht von der später in den fangzhi gebräuchlichen ab, es wird hier anstelle des Zeichens chong (‚überfluten; vorwärtsstürmen; Knotenpunkt, Durchgangsstraße‘) das gleichlautende chong (‚füllen;vollständig; fungieren als‘) verwendet, ebenso wie bei Jia Dan. Die Schreib-weise des Schriftzeichens teng variiert innerhalb des Manshu, so wird im 2. Kapitel das in den fangzhi gebräuchliche teng (‚dahineilen‘), im 7. Kapitel hingegen teng (‚Flechtrohr‘) verwendet.105

5. 2. Diskussion der Namensvarianten von Tu Shulian

Die Frage der Entstehung und Bedeutung der verschiedenen Bezeichnungen der Stadt und ihrer Umgebung wird auch von Unterpräfekt Tu Shulian (1788-1791 in Tengyue tätig), in der Geschichte Tengyues, die er Ende des 18. Jahrhunderts für sein Lokalhandbuch zusam-mengestellt hat, erörtert:

„... Der Name Yuetan erscheint im Tang shu und im Yuan shi. Im Kapitel über die Geographie des Yuan shi heißt es: Die Sonder-Präfektur Tengchong (Tengchong fu) befindet sich im Westen von Yongchang; das ist das Gebiet von Yuetan. In der Tang-Zeit ist dort ein jimi-Bezirk eingerichtet worden. Yi-mouxun, ein Abkömmling des Meng-Clans in der neunten Generation, hatte Yuetan eingenommen, alle Barbaren vertrieben und dann deren Gebiete zur Präfektur Ruanhua gemacht. Später lebten dort die Baiman-Barbaren (Baiman yi) und änderten [den Namen] in Präfektur Tengchong. Der Name Tengchong stammt also von den Baiman (Tengchong zhi ming qi zi Baiman yi) “.106

Während Jia Dan den Namen Yuetan nicht erwähnt, bezeichnet Fan Chuo im Manshu das Gebiet westlich des Gaoligongshan, in dem sich die Stadt Tengchong befindet, als Yuetan.107 Die Quellen stimmen darin überein, daß sie den Namen Tengchong bereits für die Zeit des Reiches von Nanzhao belegen. Auch Tu Shulian berücksichtigt den Text von Jia Dan und präzisiert seine Aussage zur Entstehung des Namens Tengchong:

105 Xiang Da, S. 42; Luce S. 18 und Xiang Da, S. 199, 201; Luce, S.70, 71.

106 TYZZ, S. 14. Die ‚Geschichte der Tang-Dynastie‘ (Tang shu, auch Jiu Tang shu genannt) wurde im Jahr 945 von Liu Xu herausgegeben (CY 1411.2). Die ‚Geschichte der Yuan-Dynastie‘ (Yuan shi) wurde im Jahr 1370 publiziert.

107 Xiang Da, S. 41. Luce: Man shu, S. 18, s.a. die Karte am Ende des Buches. Abweichend Ma Changshou, der in seiner Karte, die die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung von Nanzhao darstellt, und Yuetan als Name eines Ortes nördlich von Tengchong verzeichnet (siehe Korn-Riedlinger, S. 282).

Tu Shulian diskutiert auch die Entstehung und Bedeutung des Namens Yuetan, wobei er zu dem Schluß kommt, daß der Namensteil tan eine Verwaltungseinheit bezeichnet und mit zhou (‚Präfektur‘) gleichzusetzen ist: „So kam es zu dem Namen Yuetan, dieser entspricht Yuezhou.“ Den Unterschied zwischen Yuetan und Tengchong macht er abschließend noch einmal deutlich: „Das Gebiet (di) von Yuetan kann man daher keineswegs mit der Stadt (cheng) Tengchong gleich-setzen“ (TYZZ, S. 14).

„Jia Dan aber, der in der Tang-Zeit die Reisewege nach Indien untersuchte, stellte fest, daß ‚eine Route von Zhuge-Liang-Stadt 200 li nach Westen bis nach Tengchong führt‘. Also gab es diese Stadt Tengchong doch schon früher, [d.h. vor dem 10. Jahrhundert]. Daher stammt ihr Name; nur verwendete man [später das Schriftzeichen] chong [‚vorwärtsstürmen‘; ‚Durchgangsstraße‘] an Stelle des [früher gebräuchlichen] chong [‚füllen; vollständig‘]“.108

5. 3. Zusammenfassung

Berücksichtigt man die Tang-zeitlichen Quellen so kann man davon ausgehen, daß eine Ansiedlung, deren Name im Chinesischen mit Tengchong wiedergegeben wurde, bereits im 8. Jahrhundert existiert hat. Bei Jia Dan wird Tengchong ebenso wie zum Beispiel Yangxiemie oder Zhuge-Liang-Stadt als cheng (‚Stadt‘) bezeichnet. Fan Chuo nennt ledig-lich den Namen Tengchong. Keiner der beiden Autoren macht weitere Angaben zum Aus-sehen oder zur Größe Tengchongs. In Verbindung mit ihrer geographischen Lage an einem wichtigen Verkehrsweg deutet die Bezeichnung als Stadt bei Jia Dan darauf hin, daß es sich bei dem Tang-zeitlichen Tengchong um eine Ansiedlung von zumindest regionaler Bedeutung handelte, die sich von den Dörfern der Umgebung unterschied und wahrschein-lich von einer Umfriedung begrenzt gewesen ist (cheng: ‚Stadtmauer‘).

Die fehlende Erwähnung des Namens Tengchong für diese frühe Zeit in historischen chinesischen Quellen, wie den fangzhi der Stadt, ist ein Indiz dafür, daß es sich dabei um einen einheimischen Namen handelte, welcher zwar in spezielleren Werken erwähnt wird, der generell aber zugunsten der chinesischen Bezeichnung für das Gebiet westlich des Gaoligongshan - jimi-Bezirk Yuetan - zurückstand. Auch läßt sich vermuten, daß der Name, nachdem Yimouxun (reg. 779-805) von Nanzhao dieses Gebiet erobert und, wie es in den fangzhiheißt, die einheimische Bevölkerung vertrieben hatte, nicht mehr gebräuch-lich war.109 Möglich auch, daß die Siedlung Tengchong unter ihrem Namen weiterbestand, aber im offiziellen Sprachgebrauch und in den Dokumenten Nanzhaos hinter der neuen Bezeichnung der größeren Verwaltungseinheit, die im Chinesischen als Präfektur Ruanhua wiedergegeben wurde, zurück trat. Allerdings erwähnen weder Jia Dan, dessen Text zur Regierungszeit von König Yimouxun erschien, noch Fan Chuo ein halbes Jahrhundert später eine Präfektur Ruanhua.

108 TYZZ, S. 14

109 TYTZ, S. 63

Unterpräfekt Tu Shulian führt in seiner Darstellung der Entwicklung des Namens der Stadt aus, daß die Volksgruppe der Baiman nach der Gründung des Reiches von Dali im 10.

Jahrhundert den Namen Tengchong für das Gebiet der Präfektur Ruanhua eingeführt und damit eine alte Bezeichnung wieder aufgenommen hat, die nun allerdings nicht mehr nur eine bestimmte Ansiedlung sondern auch die sie umgebende Verwaltungseinheit, die Prä-fektur Tengchong, benannte.

Parallel dazu hat sich auch die Schreibweise des Namens in den chinesischen Quellen verändert, indem die zweite Silbe des Namens nun mit einem anderen Schriftzeichen geschrieben wurde, das die besondere geographische Lage Tengchongs an einer wichtigen Verkehrsroute (chong, ‚Knotenpunkt‘, ‚Ebene mit Fluß‘) deutlicher betonte.

Tu Shulian teilt jedoch nicht mit, ob diese Schreibweise im Königreich von Dali selbst oder von zeitgenössischen chinesischen Autoren in ihren Berichten über Dali geprägt worden ist. In jedem Fall wird diese neuere Schreibweise des Namens Tengchong in chine-sischen Quellen seitdem einheitlich verwendet.

Die anfänglich wechselnde Schreibweise des Namens in den chinesischen Quellen läßt vermuten, daß es sich bei Tengchong um eine ältere einheimische Bezeichnung für die Stadt gehandelt hat, deren Lautgehalt von den chinesischen Autoren im Verlauf der Zeit mit verschiedenen Schriftzeichen wiedergegeben worden ist. Die Namensvariante Teng-yue wird in den Tang-zeitlichen Quellen und für die Zeit des Königreiches von Dali nicht erwähnt, sie erscheint in chinesischen Quellen erst im 13. Jahrhundert zur Zeit der Mongo-lenherrschaft. 110

6. Die Einbindung des westlichen Yunnan in die Verwaltungsstrukturen des