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Qualitätsanforderungen Fahrzeuge

Im Dokument Kreis Steinfurt (Seite 110-114)

Verfahren zur Prioritätenbildung

C) Nahverkehrsplan als Grundlage für die Vergabe der Verkehrsleistungen

6.3.11 Qualitätsanforderungen Fahrzeuge

Die Qualitätsstandards für die im ÖPNV eingesetzten Fahrzeuge im Kreisgebiet beschreiben die erforderliche Ausstattung, den Zustand und das Erscheinungsbild. Dabei spielen die Themen Barrierefreiheit, Komfort, Fahrgastinformation, Betrieb, Vertrieb, Emissionen und Sicherheit eine wichtige Rolle.

Bei Neuanschaffung von Fahrzeugen ist die EU-Richtlinie 2001/85/EG zu beachten. Darüber hinaus sind bei Neubeschaffungen die aktuellen EURO-Normen und Emissionsgrenzwerte einzuhalten. Zudem ist der Erlass des MBWSV NRW vom 15.03.2017 zu berücksichtigen.

Die Qualitätsstandards zur Ausstattung der Fahrzeuge gelten grundsätzlich für alle im Kreis Steinfurt eingesetzten Fahrzeuge, so im Weiteren nicht explizit Ausnahmen formuliert wer-den. Für die Einhaltung der Anforderungen sind die jeweiligen Konzessionsinhaber und Betriebsführer zuständig.

Die folgende

Tabelle 21 regelt die Ausstattungsstandards für Fahrzeuge für Verkehre im Linienbetrieb.

Erläuterung für die nachfolgende Tabelle:

Merkmalausprägung Kategorie

 erforderliche Ausstattung

 anzustrebende Ausstattung 1 im Einzelfall zu prüfen - nicht erforderliche Ausstattung

* Bei Neuanschaffung erforderlich

Kategorie I: SB – SchnellBus

Kategorie II: RB – RegioBus, C StadtBus, N Nacht-Bus

Kategorie III: SR – Sonstige Regionallinien, Linien mit unregelmäßiger Bedienung Kategorie IV: EV – Ergänzungsverkehre und

Ein-satzfahrten

3. Nahverkehrsplan für den Kreis Steinfurt

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Tabelle 21: Anforderungen an die Ausstattung für Fahrzeuge im Linienbetrieb Kategorie

Ausstattungsmerkmal I II III IV

Fahrplansicherheit

Das VU betreibt ein Kommunikationssystem zwischen Fahrzeugen und Leitstellen. Ein unter-nehmensübergreifender Informationsaustausch wird auf geeignete Weise sichergestellt.

   

Das VU unterstützt ein System, das Echtzeitdaten übermittelt. Unterschiedliche technische Lösun-gen sind denkbar. Als bevorzugte Möglichkeit ist die Übertragung der Echtzeitinformationen durch das VU an die IST-Datendrehscheibe (IDS) bei der zentralen Koordinierungsstelle (ZKS) des ÖV-Datenverbundes NRW. Das Fahrplanauskunfts-system kann dann – ebenso wie andere abneh-menden Systeme (z. B. DFI – alle Pünktlich-keitsinformationen am IDS abonnieren und bei der Fahrtauskunft berücksichtigen.

   -

Fahrzeugseitige Lichtsignalbeeinflussung    -

Die Fahrzeuge sind so motorisiert, dass sie den vorgegebenen Fahrplan einhalten können. Die

gängigen Sicherheitssysteme sind vorhanden.    

Fahrzeuge sind mit mindestens zwei Türen aus-zustatten; für Busse ab 10 m Länge ist mindestens

eine doppelbreite Tür (> 1.250 mm) erforderlich.     Doppeldecker-Busse im Linienverkehr haben

zwei Treppen (ein Aufstieg und ein Abstieg)    

Ein- und Ausstieg, Raumangebot

Niederflur- oder Low-Entry-Fahrzeuge mit

Knee-lingfunktion    

Kleinfahrzeuge als Niederflur- oder

Low-Entry-Fahrzeuge -   

„Schwerbehindertensitzplätze“ müssen stufenfrei erreichbar sein und dürfen nicht auf Podesten

angeordnet sein    

Rampe an der Ausstiegstür (Tür 2)    

Mehrzweckfläche (mind. 900 x 1300 mm) für mindestens einen Rollstuhl, Kinderwagen,

Fahr-räder oder Ähnliches, mit Klappsitzen    

Anhängerkupplung für Fahrradanhänger    -

Fahrgastsicherheit

Reversiereinrichtung an allen Türen    

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3. Nahverkehrsplan für den Kreis Steinfurt

Kategorie

Ausstattungsmerkmal I II III IV

Mikrofon/ Funkgerät/ Telefon mit

Freisprechein-richtung    

Gut erreichbare Haltestangen- und Griffe in un-terschiedlichen Höhen (Zwischen Vorder- und Mitteltür müssen mindestens auf einer Seite Halteschlaufen an den Querstangen angebracht sein.) und in kontrastierender Farbe

   

Haltewunschtasten (auch für kleinere Menschen

selbstständig erreichbar)    

Gut erreichbare Haltewunschtasten, Signaltasten (innen und außen) für Fahrgäste mit

Kinderwa-gen oder Rollstuhl    

Fahrzeugbodenverlauf: Im Bereich zwischen 1.

und 2. Tür ist der Fahrzeugbodenverlauf ohne

Querstufen gestaltet.    

Rutschfester Bodenbelag    

Etwaige Podeste im Inneren sind mit

kontrastie-renden Markierungen kenntlich zu machen    

Videoschutzeinrichtung   - -

Fahrgastinformation

Außenanzeige von Liniennummer und Fahrtziel    

Automatische Haltestellenansage    

Anzeige der nächsten Haltestelle(n) im Fahrzeug Es muss die nächste wie die unmittelbar folgenden Haltestellen angezeigt werden.

   

Geeignete optische Anzeige des Linienverlaufes

im Fahrzeug    

Plakathalter und Prospekthalter    

Fahrkartenverkauf

Der Auftragnehmer rüstet die Fahrzeuge mit einem elektronischen Fahrscheindrucker für den Fahrscheinverkauf gemäß den Richtlinien der Tarifgemeinschaft Münsterland/ Ruhr-Lippe aus.

   

Der Auftragnehmer rüstet die Fahrzeuge

mindes-tens mit einem Entwerter aus    

Prüfmöglichkeit für e-Tickets gemäß Vorgaben

der Tarifgemeinschaft Münsterland/Ruhr-Lippe    

3. Nahverkehrsplan für den Kreis Steinfurt

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Kategorie

Ausstattungsmerkmal I II III IV

Reisekomfort

Klimaanlage  *  

12-m-Bus mind. 34 Sitze, 15-m-Bus und Gelenk-bus mind. 54 Sitze, Doppeldecker mind. 80 Sitz-plätze.

   

Liniengerechte Bestuhlung mit ausreichend Fest-haltemöglichkeiten. Regelsitzabstand 720 mm;

soweit wegen technisch konstruktiver Randbe-dingungen bei einzelnen Sitzen die Realisierung nicht möglich ist, kann das Maß unterschritten werden. Sitzfläche und Rückenlehne gepolstert.

   

Werbung auf dem Wagenkasten darf nur zu ei-nem kleinen Teil die Fensterfläche mit einbezie-hen. Falls Werbung auf den Fensterflächen vor-gesehen ist, ist der Umfang der Beeinträchtigung vorab mit dem Auftraggeber abzustimmen.

   

Kostenloses WLAN   

Fest installierter Abfallbehälter    

Emissionen

Einhaltung der aktuellen EURO-Normen und

Emissionsgrenzwerten bei Neubeschaffung61    

Die Schadstoffklassifizierung der eingesetzten Fahrzeuge entspricht dem in den jeweiligen

Städ-ten und Gemeinden geforderStäd-ten Standard.    

Barrierefreiheit

Hilfen zum Einstieg und Beleuchtung (keine

Mittelgeländer im Einstiegsbereich)    

Barrierefreie Ausstattung gemäß EU-Vorgaben    

Ausstattung mit technisch aktueller Hardware zur Unterstützung der Anforderung einzelner Funkti-onen per smartphone (z. B. mit Steuergerät BusCore zum Empfang eines bluetooth-Signals

„Haltewunsch“ zum Ein- oder Ausstieg oder

„Türerkennung“)

   

61 Umweltbezogene Fahrzeugstandards unterliegen dynamischen Entwicklungsprozessen, sodass eine Verbes-serung der ökologischen Standards innerhalb der Fahrzeugflotten ebenfalls sukzessive erfolgt. Konkretere Bestimmungen sind Gegenstand der anstehenden Vorbereitungen zur Vergabe der Verkehrsleistungen.

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3. Nahverkehrsplan für den Kreis Steinfurt

Kategorie

Ausstattungsmerkmal I II III IV

Reinigung/ Beschädigungen

Die Fahrzeuge werden durch kontinuierliche Wartung und Pflege in dem Zustand gehalten, den sich die Fahrgäste wünschen. Falls ein Besen im Fahrzeug mitgeführt wird, ist er im Bereich der ersten Sitzreihe oder auf der Gepäckablage un-terzubringen und nicht im Mehrzweckbereich.

   

Unfall- und Vandalismusschäden am Fahrzeug

werden kurzfristig beseitigt.    

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