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Mobilitätsverhalten

Im Dokument Kreis Steinfurt (Seite 57-62)

Auf Grundlage der vom Kreis Steinfurt durchgeführten Mobilitätsuntersuchung im Jahr 2011 stellt sich das Mobilitätsverhalten der Bewohner des Kreises wie folgt dar:

 87 % der befragten Haushalte verfügen über mindestens einen Pkw,

 12 % der Befragten besitzen zusätzlich eine Zeitkarte für den ÖPNV,

 93 % der Befragten besitzen einen Führerschein,

 86 % der befragten Haushalte verfügen über mindestens ein fahrbereites Fahrrad,

 6 % der befragten Haushalte verfügen über ein Elektrofahrrad.

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    Kreis Steinfurt       Altenberge       Emsdetten       Greven       Hörstel       Hopsten       Horstmar       Ibbenbüren       Ladbergen       Laer       Lengerich       Lienen       Lotte       Metelen       Mettingen       Neuenkirchen       Nordwalde       Ochtrup       Recke       Rheine       Saerbeck       Steinfurt       Tecklenburg       Westerkappeln       Wettringen Durchschnittliche Aufenthaltsdauer

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3. Nahverkehrsplan für den Kreis Steinfurt

3.8.1 Verkehrsmittelwahl

Fast jeder vierteWeg (24 %) im Kreis Steinfurt wird mit dem Fahrrad zurückgelegt. Über die Hälfte (60 %)der Wege werden mit dem Pkw/ Krad durchgeführt, 51 % als Fahrer und 89 % fahren als Mitfahrer mit. Der öffentliche Verkehr wird nur in 6 % der Fälle genutzt, davon ist für 3,6 % aller Wege der Bus das Verkehrsmittel der Wahl. Der Fußverkehr nimmt mit 10 % einen eher niedrigen Stellenwert ein (siehe Abbildung 6).

Die Verkehrsmittelwahl in den kreisangehörigen Städten und Gemeinden weicht unterei-nander ab. In den einwohnerstarken Städten wie Emsdetten oder Gemeinden wie Neuenkir-chen und Wettringen ist ein höherer Fahrradanteil zu erkennen. In den einwohnerschwä-cheren Städten und Gemeinden Lotte, Tecklenburg, Westerkappeln und Lengerich hingegen ist eine ausgeprägte Nutzung des MIV festzustellen. Unter Umständen spielen die dortigen topografischen Gegebenheiten eine Rolle bei der Verkehrsmittelwahl.

Abbildung 6: Modal Split – Verkehrsmittelwahl

Mobilitätsuntersuchung Kreis Steinfurt (2011)

Verkehrsmittelwahl nach Entfernungsklassen

Da Busse und Bahnen im Kreis Steinfurt weniger für kurze Strecken genutzt werden, sind die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegte Wege mit 22,8 km im Durchschnitt am längs-ten. Dies verdeutlicht die Relevanz des regionalen ÖPNV als Mobilitätsalternative zum MIV und die Bedeutung der im Nahverkehrsplan formulierten Aussagen zu einem qualitativ wie quantitativ ausreichendem Bedienungsangebot. Zurückgelegte Fußwege sind durchschnitt-lich 1,2 km, mit dem Fahrrad zurückgelegte Wege 3,5 km lang. Die Distanz bei MIV-Fahrten als Fahrer betragen durchschnittlich 14,2 km.

Kurze Wege von bis zu 2 km Länge werden bevorzugt zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurück-gelegt. Wege zwischen 2 und 5 km werden zu 48 % der Fälle mit dem Pkw unternommen.

Längere Wege werden zum weitaus überwiegenden Teil mit dem Auto durchgeführt. Der Anteil des Öffentlichen Verkehrs nimmt ab einer Distanz von 5 km von 0-3 % auf bis zu 12 % zu. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass kurze Wege vor allem zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden. Für die längeren Wege wird eine Erhöhung des ÖPNV-Anteils angestrebt. Aus diesem Zusammenspiel lässt sich die Notwendigkeit ableiten, intermodalen Reiseverkehr und die Einrichtung entsprechender Verknüpfungspunkte im Nahverkehrsplan in die Planungen einzubeziehen.

3. Nahverkehrsplan für den Kreis Steinfurt

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Abbildung 7: Verkehrsmittelwahl nach Entfernungsklassen

Mobilitätsuntersuchung Kreis Steinfurt (2011); eigene Darstellung

3.8.2 Wegezweck

Abbildung 8 veranschaulicht, dass die häufigsten Wegezwecke an einem Werktag der Ar-beitsplatz, Freizeitaktivitäten und der Einkauf sind.

Abbildung 8: Wegezweck Werktags nach Mobilitätsuntersuchung (2011)

Mobilitätsuntersuchung Kreis Steinfurt (2011), eigene Darstellung 26%

4%

9%

14%

15%

4%

21%

7% Arbeitsplatz

dienstliche/geschäftliche Erledigung

Ausbildung/Schule/Uni

private Erledigung

Einkauf (täglicher Bedarf)

Einkauf (längerfristiger Bedarf)

Freizeit

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3. Nahverkehrsplan für den Kreis Steinfurt

3.8.3 Wegebeziehungen

Gemäß der Mobilitätsuntersuchung des Kreises Steinfurt (2011) werden 65 % der Wege innerhalb der eigenen Wohngemeinde zurückgelegt. Der Anteil des Binnenverkehrs ist in den einzelnen Städten und Gemeinden unterschiedlich hoch, so weisen die Städte Emsdet-ten, Rheine, Ibbenbüren, Lengerich und Steinfurt als die einwohnerstärksten Kommunen einen entsprechend ausgeprägten Binnenverkehr auf. Innerhalb des Kreises Steinfurt wer-den zwischen Rheine und Hörstel (15.700 Wege/Tag), Hörstel und Ibbenbüren (13.900 We-ge/Tag) sowie Rheine und Neuenkirchen (12.100 WeWe-ge/Tag) die meisten Wege zurückgelegt.

Aus den Wegebeziehungen ist eine räumliche Gliederung in einen Ost- und Westkreis abzu-lesen. Zwischen den Kommunen des östlichen Kreisgebietes (Ibbenbüren, Hörstel, Hopsten, Recke, Mettingen, Westerkappeln, Lotte, Tecklenburg, Lengerich, Lienen und Ladbergen) sowie des westlichen Kreisgebietes (Rheine, Neuenkirchen, Wettringen, Ochtrup, Metelen, Horstmar, Steinfurt, Emsdetten, Saerbeck, Laer, Altenberge, Nordwalde und Greven) wird jeweils eine bedeutende Anzahl an Wegen zurückgelegt. In der Mitte des Kreisgebietes bzw.

auch zwischen dem Ost- und Westraum sind aufkommensstarke Wegebeziehungen lediglich im Übergangsbereich Rheine – Hörstel – Ibbenbüren festzustellen.

Alle Wegebeziehungen von Einwohnern aus dem Kreis Steinfurt sind in der Karte Wegebe-ziehungen abgebildet.

Karte 4: Aufkommensstarke Wegebeziehungen

3.9 Zusammenfassung

Als Kreis im ländlichen Raum ist der Kreis Steinfurt geprägt von teils kleineren Streusied-lungen und kompakten, gewachsenen Siedlungskernen, die von Neubaugebieten umfasst werden. In den Mittelzentren Emsdetten, Greven, Ibbenbüren, Lengerich, Ochtrup, Rheine, Steinfurt leben rund 62 % der Einwohner. Die Gesamtbevölkerungszahl des Kreises ist leicht rückläufig und wie in vielen eher ländlich geprägten Räumen sind Merkmale des de-mografischen Wandels wie die zunehmende Alterung der Bevölkerung zu verzeichnen.

Vor allem in den Mittelzentren liegen die für den ÖPNV relevanten Ziele, wozu u. a. auch die Bahnhöfe gehören. Das übrige Kreisgebiet weist eine eher ländlich geprägte Struktur mit insgesamt geringer Einwohnerdichte bei eher verdichteten Hauptorten mit Arbeitsplatz und Versorgungsangeboten auf. Für den ÖPNV bedeutende Ziele liegen hier neben dem Arbeits-, Ausbildungs- und Einkaufsverkehr auch im Freizeit- und Tourismusbereich. Die raum- und siedlungsstrukturelle Ausprägung hat eine Bündelung der Verkehrsströme auf die Mittelzen-tren zur Folge. Hinzu kommt eine Ausrichtung auf die benachbarten OberzenMittelzen-tren Münster und Osnabrück.

Schulstandorte mit Mittel- und Oberstufe sind nicht in jeder Stadt oder Gemeinde im Kreis-gebiet angesiedelt, so dass die Schüler auf den ÖPNV angewiesen sind, um zur Schule zu kommen. Die Städte Rheine, Ibbenbüren, Lengerich, Steinfurt, Greven und Emsdetten sind bezogen auf die Anzahl der Schulen die bedeutendsten Schulstandorte im Kreis Steinfurt.

3. Nahverkehrsplan für den Kreis Steinfurt

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Fast jeder vierte Weg im Kreis Steinfurt wird mit dem Fahrrad zurückgelegt. Über die Hälfte der Wege werden mit dem Pkw/ Krad durchgeführt. Der öffentliche Verkehr wird nur in 6 % der Fälle genutzt, davon ist für 3,6 % aller Wege der Bus das Verkehrsmittel der Wahl. Der Fußverkehr nimmt mit 10 % einen eher niedrigen Stellenwert ein. Die Verkehrsmittelwahl in den kreisangehörigen Städten und Gemeinden weicht nach Einwohnergröße und topogra-fischen Gegebenheiten voneinander ab. In den einwohnerstarken Städten ist ein höherer Fußgänger- und Fahrradanteil zu erkennen. In den einwohnerschwächeren Städten und Gemeinden hingegen ist eine ausgeprägtere Nutzung des MIV festzustellen.

Der regionale ÖPNV im Kreis Steinfurt wird vorwiegend für längere Strecken genutzt, so betragen die durchschnittlich überbrückten Wege 22,8 km. Zurückgelegte Fußwege sind durchschnittlich 1,2 km, mit dem Fahrrad zurückgelegte Wege 3,5 km lang. Die Distanz bei MIV-Fahrten als Fahrer betragen durchschnittlich 14,2 km.

Karte 5a: ÖPNV-relevante Ziele

Karte 5b: ÖPNV-relevante Ziele Weiterführende Schulen/ Hochschulen

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3. Nahverkehrsplan für den Kreis Steinfurt

4 ÖPNV-Angebotsstruktur

Im Dokument Kreis Steinfurt (Seite 57-62)