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Prä- und perioperative Untersuchungen .1 Auswahlkriterien und Gruppeneinteilung

3 Material und Methode

3.5 Prä- und perioperative Untersuchungen .1 Auswahlkriterien und Gruppeneinteilung

Für die in den Versuch einzubeziehenden Stuten wurden bestimmte Auswahlkriterien festgelegt. Die Tiere sollten allgemein- und geschlechtsgesund und nicht älter als fünfzehn Jahre sein. Die Geschlechtsgesundheit wurde klinisch (Kap. 3.4.1) und mikrobiologisch mittels Zervixtupferprobe (Kap. 3.4.2) überprüft. Darüber hinaus wurde die histopathologische Kategorisierung der Endometriumbiopsie nach KENNEY und DOIG (1986) berücksichtigt. Hier war Voraussetzung, dass keine oder nur geringgradige degenerative und keinerlei entzündliche Veränderungen des Endometriums vorlagen. Somit wurden nur Stuten mit einem histologisch als I oder IIa (KENNEY u. DOIG 1986) beurteilten Endometrium in die Versuche einbezogen. Je nach angestrebtem chirurgischem Eingriff wurden die Stuten in Gruppen eingeteilt, was der Tabelle 3.2 zu entnehmen ist.

Tab. 3.2: Gruppeneinteilung der Stuten

Stuten- Nr. Gruppe Chirurgischer Eingriff 1

2 3 4

1 keine chirurgische Beeinflussung der uterinen Perfusion

5 6 7

2 Ligatur des R. uterinus der A. ovarica sinistra, Ligatur des R. cranialis der A. uterina sinistra

8 9

3

Ligatur des R. uterinus der A. ovarica dextra, Ligatur des R. cranialis der A. uterina dextra,

Amputation des rechten Uterushornes

3.5.2 Hysteroskopische Untersuchung

Zur Kontrolle der makroskopischen Beschaffenheit des Endometriums und zur gezielten Biopsieentnahme wurden bei allen Stuten der Gruppen 2 und 3 präoperative Hysteroskopien durchgeführt. Bei den Stuten der Gruppe 3 erfolgte zusätzlich eine hysteroskopische

Nachkontrolle („second look-up“) an Tag 14 post operationem. Allen Hysteroskopien gingen eine klinisch-gynäkologische Untersuchung und eine transrektale Ultraschalluntersuchung von Uterus und Ovarien voraus.

Für die Untersuchung wurde das Videoendoskop SIF 100 (Fa. Olympus, Hamburg) mit einer Länge von 200 cm eingesetzt, welches an eine Endoskopieeinheit mit der Kaltlichtquelle CLV-U20, dem Videoprozessor CVV-100 (beide Fa. Olympus, Hamburg), Monitor und S-VHS Videorekorder, angeschlossen war. Zusätzlich war eine Saug-Spülkombination (Fa.

Pauldrach, Garbsen) mit dem Arbeitskanal des Endoskops verbunden. Als Distensionsmedium diente gefilterte Luft, die mit einem Flow von 2,4 l/min die kontrollierte Distension des Uterus gewährleistete. Die Dokumentation erfolgte mit Hilfe des oben erwähnten S-VHS Videorekorders.

3.5.2.1 Vorbereitung der Stuten

Der Zeitpunkt der Hysteroskopie wurde in den Interöstrus gelegt, da der gute Zervixschluss und die fehlende Ödematisierung des Endometriums die optimale Distension des Organs und damit eine einheitliche Beurteilung aller Bereiche der Uterusschleimhaut ermöglichten (Kap.

2.6.2).

Die Stuten wurden in einen Untersuchungsstand gestellt, wo sie eine Hilfsperson am Kopf fixierte. Vor Beginn der Endoskopie wurden sie einer Allgemeinuntersuchung sowie einer äußeren und inneren gynäkologischen Untersuchung unterzogen. Nach chirurgischer Vorbereitung wurde eine Verweilkanüle (Vygonüle S, Fa. Vygon, Aachen) in die V. jugularis externa gelegt. Zur Vorbereitung der Stuten wurde die Schweifrübe einbandagiert und der Schweif zur Seite gebunden. Scham und Umgebung wurden antiseptisch gereinigt. Die endoskopführende Person trug einen sterilen Einmalkittel aus Kunststoff sowie sterile Handschuhe. Eine weitere Person übernahm die Lenkung des Endoskops, welches zuvor sterilisiert worden war.

Um sicheres Arbeiten zu gewährleisten, erhielten die Stuten vor dem Eingriff 0,4 mg/kg Xylazin (s.o.) und 0,075 mg/kg Levomethadon (Polamivet, Fa. Intervet, München) zur Sedation.

3.5.2.2 Makroskopische Beurteilung der Vaginal- und Uterusschleimhaut

Zur Beurteilung der Schleimhautoberfläche des Endometriums wurden Farbe, Feuchtigkeit, eventuelle Ödematisierung und Gefäßzeichnung berücksichtigt. Besondere Beachtung galt darüber hinaus etwaiger ungleichmäßiger Beschaffenheit der Schleimhautoberfläche des linken Uterushorns im Vergleich zu anderen Bereichen des Organs bei den Tieren der Gruppe 2.

Bei der postoperativen Nachkontrolle der Tiere der Gruppe 3 war der Bereich der Amputationsstelle des jeweiligen Uterushorns von besonderem Interesse.

Nach Passage des Zervixkanals mit einem Finger wurde die Endoskopspitze in den Uterus eingeführt und mit der Luftinsufflation begonnen. Dem sich bildenden Lumen folgend, wurde das Endoskop weiter in eines der Uterushörner vorgeschoben bis die Papilla uterina eindeutig sichtbar war. Beim Zurückziehen des Endoskops erfolgte die Beurteilung der durch die Insufflation jetzt glatt verstrichenen Schleimhautoberfläche.

3.5.2.3 Biopsieentnahme unter endoskopischer Sichtkontrolle

Nach der Beurteilung der Uterusschleimhaut folgte die Entnahme von Schleimhautproben.

Dazu wurde die oben erwähnte Biopsiezange nach Ferris zusätzlich zum Endoskop in den Uterus eingeführt und unter endoskopischer Sichtkontrolle das Uterushorn, an dem ein chirurgischer Eingriff vorgenommen werden sollte, beprobt (Abb. 3.2, S. 63). Mit den Schleimhautproben wurde wie in Kapitel 3.4.3 beschrieben verfahren.

Zur Infektionsprophylaxe wurden nach dem Absaugen der Luft 100 ml einer einprozentigen Povidonjodlösung (Braunol®, Fa. B-Braun, Melsungen) in den Uterus gegeben.

3.5.3 Dopplerultrasonographie

Im perioperativen Zeitraum wurden bei den Stuten der Guppen 2 und 3 dopplerultrasonographische Untersuchungen der Aa. uterinae vorgenommen. Für die Untersuchungen wurde das in Kapitel 3.7.1.2 beschriebene Ultraschallgerät Sonoline Versa Pro benutzt. Die Dokumentation erfolgte per S-VHS Video.

Ein Untersuchungsintervall umfasste je fünf aufeinander folgende Tage, die Messungen wurden im Abstand von 24 Stunden durchgeführt.

Die Stuten der Gruppe 2 wurden an den fünf Tagen vor der Operation und direkt im Anschluss an die chirurgischen Eingriffe über weitere fünf Tage untersucht.

Stute 8 der Gruppe 3 wurde vor der Operation und drei Wochen danach über jeweils fünf Tage untersucht.

3.5.3.1 B-mode

Nach vorausgegangener äußerer und innerer gynäkologischer Untersuchung fand die Darstellung des Uterus und der Ovarien statt. Anschließend wurden beide Aa. uterinae sonographisch dargestellt. Zum Auffinden der Gefäße wurde nach der bei BLAICH et al.

(1999) beschriebenen Vorgehensweise verfahren: zunächst wurde die Endaufteilung der Aorta dargestellt. Die Untersucherhand führte den Schallkopf mit nach dorsal zeigender Handfläche in Längsrichtung in das Rektum der Stute ein. Die Darstellung der Aorta erfolgte von kranial nach kaudal bis zur Abzweigung der A. iliaca externa. Durch ventrolaterale Scannerführung wurde diese bis zum Ursprung der A. uterina verfolgt. Um einen gleichmäßigen Druck auf die linke und rechte A. uterina auszuüben, erfolgte die Untersuchung des rechten Gefäßes mit der linken Hand, die des linken entsprechend mit der rechten Hand.

3.5.3.2 Farbdoppler

Nach Auffinden der A. uterina wurde der Farbdoppler zugeschaltet, um den Gefäßverlauf im Mesometrium darzustellen. In ihrem Verlauf kreuzte die A. uterina die im Querschnitt zu sehende A. circumflexa iliumprofunda, welche durch ihre zwei Begleitvenen gekennzeichnet war. An dieser Stelle wurde ein annähernder Längsschnitt der A.uterina aufgesucht. Für die dopplerultrasonographische Ableitung musste der Abschnitt eine Länge von mindestens einem Zentimeter aufweisen, um das Messvolumen (sample volume) sicher platzieren zu können. Von der Längsausrichtung des Schallkopfes wurde bei dieser Vorgehensweise nur geringfügig abgewichen.

3.5.3.3 Untersuchung mit dem gepulsten Doppler

Nach Aufsuchen eines geeigneten Gefäßabschnittes erfolgte an beiden Aa. uterinae die Messung des uterinen Blutflusses. Im Triplexverfahren wurde die Dopplershift-Wellenkurve zusätzlich zu B-mode und Farbdoppler aufgezeichnet und eine repräsentative Sequenz auf Videoband festgehalten. Das Messvolumen wurde etwas weiter als der Gefäßdurchmesser gewählt, um bei Bewegung des Gefäßes den Blutfluss vollständig zu erfassen (Abb. 3.3, S.

63). Die PRF (Pulsrepititionsfrequenz) wurde je nach Frequenz individuell angepasst, der

Wandfilter war einheitlich auf 100 Hz eingestellt. Der Dopplershift wurde vom integrierten Computer umgerechnet in Strecke pro Zeiteinheit (m/s) angegeben.