• Keine Ergebnisse gefunden

Hysteroskopische Beurteilung des Endometriums und Ergebnisse der Biopsieentnahmen unter Sichtkontrolle der Stuten der Gruppe 3

4.4.1 Hysteroskopische Beurteilung des Endometriums

4.4.1.2 Hysteroskopische Beurteilung des Endometriums und Ergebnisse der Biopsieentnahmen unter Sichtkontrolle der Stuten der Gruppe 3

Die Tabelle 4.6 fasst die Befunde der Hysteroskopien der Stuten der Gruppe 3 zusammen.

Bei den Stuten der Gruppe 3 stimmten Zyklusstand und Vaginalbild überein. Bei der visuellen Beurteilung der Gebärmutterschleimhaut konnten keine offensichtlichen pathologischen Befunde erhoben werden. Die pathohistologische Diagnose zeigte bei Stute 8 postoperativ

degenerativen Veränderungen des Endometriums. Zusätzlich waren postoperativ in der Schleimhautprobe des linken – also intakten – Uterushorns vereinzelt Leukozytostase und ausgedehnte Lymphangiektasien vorhanden, diese fehlten in der Biopsie des rechten, zu 90%

amputierten, Horns. Die postoperativen histopathologischen Untersuchungen der Endometriumbiopsien von Stute 9 wiesen keine Unterschiede zwischen linker und rechter Seite auf.

Legende für die Endometriumbeurteilung der Tabellen 4.5 und 4.6:

Farbe: A = anämisch

B = blass-rosa

C = hyperämisch

D = krankhaft gerötet

Feuchtigkeit: I = wenig feucht

II = mäßig feucht, spiegelnd III = stark feucht, Sekretfäden

IV = Flüssigkeitsansammlung

Gefäßzeichnung: – = nicht vorhanden + = vereinzelt, blass ++ = diffus, deutlich

+++ = diffus, deutlich, teilweise vermehrte Gefäßfüllung Ödematisierung: – = kein Endometriumödem

+ = ggr. Ödematisierung der Schleimhautoberfläche, Endometriumfalten verstreichen vollständig ++ = mgr. Ödematisierung der Schleimhaut,

Endometriumfalten ragen in das Uteruslumen +++ = hgr. Endometriumödem, vollständige

Insufflation/Distension des Uterus nicht möglich

Der Schlüssel für die Aufzeichnung gynäkologischer Untersuchungsbefunde beim Pferd (KLUG 1990) ist im Anhang auf den Seiten 183 bis185 zu finden.

und postoperative Untersuchungen der Stuten der Gruppe 3 ausged.: ausgedehnt; glnd: glanduläre; irreg.: irreguläre; li Ov = linkes Ovar; re Ov = rechtes Ovar; prae op. = prae operationem; post op. = post operationem

Abschließend wurden von den Stuten der Gruppen 2 und 3 nochmals dopplerultrasonographische Untersuchungen an der linken und rechten A. uterina vorgenommen. Ein Untersuchungsintervall umfasste vier bis fünf Tage. Die Messungen wurden in den Interöstrus gelegt.

4.4.2.1 Ergebnisse der Stuten der Gruppe 2

Der Vergleich der PIs der linken und rechten A. uterina während des fünftägigen Messintervalls, ergab für Stute 5 keinen eindeutigen Hinweis auf eine Unterscheidung der PIs in linker und rechter A. uterina. Die Abbildung 4.36 verdeutlicht diesen Zusammenhang.

Abb. 4.36: Darstellung des PI sechs Monate post operationem an linker und rechter A. uterina bei Stute 5

0 0,5 1 1,5 2 2,5 3

9 10 11 12 13

Zyklustag PI

PI rechts PI links

PI links: PI der A. uterina sinistra; PI rechts: PI der A. uterina dextra

Abweichend von den Ergebnissen sechs Monate nach der Opertaion der Stute 5 war bei Stute 6 eine während aller fünf Messungen bestehende Abweichung der PIs der linken und rechten A. uterina festzustellen. Die Messwerte der linken A. uterina lagen konstant deutlich niedriger als die der rechten. Die Abbildung 4.37 verdeutlicht diesen Zusammenhang.

Für die Stuten 5 und 6 der Gruppe 2 lässt sich feststellen, dass beim Vergleich der unmittelbar postoperativen Doppleruntersuchungen (Kap. 4.2.2.1) mit den abschließenden Doppleruntersuchungen das Verhältnis der Blutflusswiderstände in linker und rechter A.

uterina unverändert war.

0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4

9 10 11 12 13

Zyklustag PI

PI rechts Pi links

PI links: PI der A. uterina sinistra; PI rechts: PI der A. uterina dextra

4.4.2.2 Ergebnisse der Stuten der Gruppe 3

Die Doppleruntersuchungen sechs Monate nach den Uterushornamputationen der Stuten der Gruppe 3 ergaben keinen sich über mehrere Tage abzeichnenden Unterschied des Blutflusswiderstandes in linker und rechter A. uterina. Bei Stute 8 weicht dieses Ergebnis von der ersten postoperativen Doppleruntersuchung ab (Kap. 4.2.2.2). Drei Wochen postoperativ wurde in der Uterusarterie der Seite des resezierten Uterushorns über fünf Tage ein konstant höherer Widerstand des Blutflusses gemessen als in der A. uterina der operativ unbeeinflussten Seite.

Die Abbildung 4.38 verdeutlicht die Verhältnisse sechs Monate post operationem bei Stute 8.

0 1 2 3 4 5 6

9 10 11 12

Zyklustag PI

PI rechts PI links

PI links: PI der A. uterina sinistra; PI rechts: PI der A. uterina dextra

Abb. 4.1: Endoskopische Darstellung der Papilla uterina

Abb. 4.2: Endoskopische Darstellung des Uterushornstumpfes 14 Tage nach Amputation des Uterushorns

Abb. 4.11: Starke Echogenität der Uterusschleimhautoberfläche und endometriales Ödem am 2. Tag nach der Ligatur des R. cranialis der A. uterina und des R. uterinus der A. ovarica

Abb. 4.12: Sonographische Darstellung der postoperativ aufgetretenen Umfangsvermehrung im Bereich der Ligaturstellen im breiten Mutterband im B-Bild (Pfeile)

Abb. 4.13: Sonographische Darstellung der postoperativ aufgetretenen

Umfangsvermehrung (im Farbfenster) im Bereich der Ligaturstellen im breiten Mutterband im B-Bild mit zugeschaltetem Farbdoppler

Ziel der vorliegenden Arbeit war es, mittels nicht- und minimal-invasiver bildgebender Mittel die zyklischen Einflüsse auf die Perfusionsbedingungen am Uterus der Stute darzustellen.

Darüber hinaus sollte der Einfluss chirurgisch erzeugter Veränderungen auf die uterine Hämodynamik ermittelt werden. Die periovulatorische Phase war dabei aufgrund der von LORBER (1999) in diesem Zeitraum beobachteten typischen Schwankungen der Echotextur von besonderem Interesse.

Vor dem Hintergrund neuer fertilitätschirurgischer Maßnahmen wie beispielsweise der partiellen Hysterektomie wurden experimentell Gefäßligaturen bzw. zusätzlich Uterushornamputationen vorgenommen. Es stellte sich die Frage, inwiefern die chirurgisch reduzierte uterine Perfusion sowie die verminderte endometriale Oberfläche auf klinisch-gynäkologische und ultrasonographische Befunde Einfluss nehmen würde, und ob fertilitätsmindernde pathohistologische Veränderungen des Endometriums im Sinne degenerativer Prozesse aufträten.

Um mögliche Einflüsse bestehender degenerativer und entzündlicher Veränderungen auf die Untersuchungsergebnisse auszuschließen, und um postoperative Veränderungen unabhängig von solchen bewerten zu können, wurden ausschließlich allgemein- und geschlechtsgesunde Stuten mit pathohistologisch unverändertem oder lediglich geringgradig verändertem Endometrium in die Versuche einbezogen.

Verminderungen der uterinen Blutzufuhr der Stute können durch verschiedene Prozesse bedingt sein. Dabei ist einerseits eine chronische, generalisierte Reduzierung des uterinen Blutflusses durch degenerative Veränderungen des uterinen Gefäßbettes zu nennen (BLAICH et al. 2001), andererseits kann es vor allem bei älteren Stuten im peripartalen Zeitraum zur plötzlichen Ruptur einer der großen Uterusarterien kommen (LOFSTEDT 1994). Derartige Gefäßrupturen verlaufen nicht selten tödlich und haben im anderen Fall lokalen Einfluss auf die Perfusionsverhältnisse am Uterus. Des Weiteren ist eine thrombotische Verlegung der Uterusarterien vorstellbar, wie sie z.B. an der A. mesenterica cranialis oder im Bereich der Aortenendaufzweigung des Pferdes auftritt (DAHME 1999).

Chirurgische Eingriffe am Uterus der Stute werden von einigen Autoren beschrieben und finden sowohl experimentellen wie auch therapeutischen Einsatz (SQUIRES et al. 1974;

BONFIG u. INGENHORST 1992; BROOME et al. 1992; SANTSCHI et al. 1995;

caesarea sowie die radikale und partielle Hysterektomie hervorzuheben.

Letztere ist mit einer Reduzierung der endometrialen Oberfläche verbunden, was im Falle einer Trächtigkeit eine ungünstige Einflussnahme auf das fetale Wachstum vermuten lassen könnte. WILSHER und ALLEN (1999) untersuchen in diesem Zusammenhang den Einfluss von maternaler Größe und Plazentagröße auf das Geburtsgewicht und die weitere Entwicklung von Fohlen. Bei von Ponystuten ausgetragenen Vollblutfohlen beobachten sie ein geringeres Geburtsgewicht gegenüber normal ausgetragenen Fohlen. Die Untersuchungen ergeben zudem eine starke positive Korrelation zwischen der Plazentaoberfläche und dem Geburtsgewicht der Fohlen. Ein weiteres natürliches Modell für intrauterine Wachstumsverzögerung stellen Zwillingsträchtigkeiten dar (ROSSDALE u. OUSEY 2002).

Ab dem vierten bis fünften Trächtigkeitsmonat legen sich die Chorionmembranen der beiden Feten aneinander, und etwa ab dem siebten Trächtigkeitsmonat konkurrieren die Früchte um Raum und Nährstoffe. Das Resultat ist fast immer der Tod eines oder beider Feten. In seltenen Fällen kommt es zur Geburt kleiner, oft lebensschwacher Fohlen (VANDEPLASSCHE 1993).

Entgegen der vorliegenden Erkenntnisse hinsichtlich der Einflussnahme der endometrialen Kontaktfläche auf die intrauterine Entwicklung erzielen SANTSCHI et al. (1995) und BARTMANN et al. (2002b) nach Resektion von bis zu 90 Prozent eines Uterushorns ungestörte Trächtigkeiten und die Geburt voll entwickelter, normal großer Fohlen. Ein entscheidender Unterschied gegenüber Zwillingsträchtigkeiten besteht darin, dass der Fetus allseitig von funktionellem Gewebe umgeben ist und es nicht zur Bildung von Totfläche, wie sie im Bereich der aneinander liegenden Chorionmemebranen der Zwillingsfrüchte entsteht, kommt.

Der chirurgische Zugang zum Uterus der Stute wird in der Literatur einheitlich beschrieben (BONFIG u. INGENHORST 1992; BROOME et al. 1992; SANTSCHI et al. 1995;

BARTMANN et al. 1998). Bei in Rückenlage positionierter Stute wird die Eröffnung der Bauchhöhle postumbilikal in der Linea alba vorgenommen. Als Komplikationen chirurgischer Eingriffe am Uterus der Stute sind vor allem postoperative Hämorrhagien zu nennen (SANTSCHI et al. 1995;). Einige Autoren halten deshalb zusätzlich zu gezielten Gefäßligaturen den Einsatz einer alle Wandschichten des Uterus perforierenden, hämostatischen Wundrandnaht für sinnvoll (EMBERTSON 1992; TROTTER u.

EMBERTSON 1992; BARTMANN et al. 2002b). Um die versorgenden Gefäße einsehen und

Mesometriums unerlässlich (SANTSCHI et al. 1995).

Umfangreiche Ligaturen zuführender Uterusgefäße, wie der A. ilica interna, werden zur Hämostase beim Kaiserschnitt der Frau eingesetzt (DUBAY et al. 1980). In der equinen Geburtshilfe ist eine solche Vorgehensweise dagegen bisher nicht beschrieben. Eventuelle Auswirkungen der veränderten Perfusionsbedingungen auf die Fertilität der Stute sind somit unklar.

Mit dem Ziel hämodynamische Situationen, wie sie nach therapeutischen Gefäßligaturen oder einer partiellen Hysterektomie vorliegen, beurteilen zu können, wurden in der vorliegenden Arbeit einseitige Gefäßligaturen der das Uterushorn versorgenden Arterien bzw. zusätzlich Uterushornamputationen vorgenommen.

Für die Ligatur des R. cranialis der A. uterina sowie des R. uterinus der A. ovarica der Stuten der Gruppe 2 kam das nicht resorbierbare Nahtmaterial Seide zum Einsatz. Alle Ligaturen wurden doppelt angelegt. Um möglichst wenig traumatischen Einfluss auf die Gebärmutter – und damit auf postoperative Messergebnisse – zu nehmen, erfolgte die Vorlagerung und Fixation des Uterus manuell. Zur Reduzierung eines Gewebetraumas wurde auf den Einsatz von Uterusfasszangen verzichtet. Bei der beschriebenen medianen Laparatomie bei nicht graviden Stuten war ausschließlich die Darstellung der uterusnahen Abschnitte des Mesometriums möglich, sodass nur die Aufzweigungen der A. uterina in ihre Äste, nicht aber ihr Verlauf selbst im breiten Mutterband zu verfolgen waren.

Bei den Stuten der Gruppe 3 wurde das rechte Uterushorn zu ca. 90 Prozent reseziert.

Vorausgehend wurden Ligaturen der versorgenden Arterien und Venen im breiten Mutterband vorgenommen. Dabei wurden wie bei den Stuten der Gruppe 2 die Rami caudales der Arteria und Vena uterina belassen. Zur zusätzlichen Blutstillung wurde vor dem Verschluss des Uterushornstumpfes eine hämostatische Wundrandnaht angebracht. Postoperative Hämorrhagien oder andere Komplikationen traten nicht auf. Besondere Beachtung galt postoperativen Kolikanzeichen, die einen Hinweis auf ischämiebedingte Schmerzen geliefert hätten. Abdominale Kolik war jedoch weder nach Anlegen der Ligaturen noch nach der zusätzlichen Uterushornamputation zu beobachten.

Zur Darstellung möglicher perfusionsbedingter Veränderungen wurden in der vorliegenden Arbeit die nicht invasiven bildgebenden Medien der B-Mode- und Doppler-Ultrasonographie genutzt, die am Genitale der Stute zur Darstellung physiologischer wie pathologischer

al. 1999; BLAICH et al. 2001 a/b).

Eine Beurteilung der endometrialen Echotextur beim Pferd nehmen auch GINTHER (1995) und PYCOCK et al. (1995) vor. Anhand visueller Beurteilung der Ultraschallbilder erstellen sie einen Score zur Beschreibung des rossebedingten Endometriumödems. Diese visuelle Beurteilung ist jedoch problematisch, da das menschliche Auge nur 25-30 Grautöne unterscheiden kann, und damit bei visueller Beurteilung eines Ultraschallbildes der volle Informationsgehalt nicht zugänglich ist. Daneben ist die Objektivierung und Quantifizierung und damit der betrachterunabhängige Vergleich der Befunde nicht möglich.

Eine Erweiterung der subjektiven, rein visuellen Beurteilung von B-Mode Ultraschallbildern liefert die computergestützte Graustufenanalyse.

Mit Hilfe der GSA ist es möglich alle Bildelemente eines Ultraschallbildes zu erfassen.

Mit der hier gewählten Methode war somit eine quantitative Charakterisierung der Gewebetextur jedes einzelnen Sonogramms, wie auch der objektive Vergleich mehrerer ultrasonographisch erhobener Befunde möglicht.

Die Beschaffenheit des Ultraschallbildes wird einerseits durch das beschallte Gewebe, andererseits durch vom Untersucher gewählte Geräteeinstellungen (Pre- und Postprozessing) beeinflusst. Um vergleichbare Befunde erheben zu können, ist es deshalb unerlässlich, mit standardisierten Geräteeinstellungen zu arbeiten (LIEBACK et al. 1994).

Bei dem in den vorliegenden Untersuchungen eingesetzten Ultraschallgerät Sonoline Versa Pro der Firma Siemens war dies durch die Programmierung von Presetmenues möglich. Die Geräteeinstellung wurde unter visuellen Gesichtspunkten von zwei in der gynäkologischen Ultraschalluntersuchung erfahrenen Untersuchern festgelegt.

Wie bei LORBER (1999) beschrieben, sind die deutlichsten Schwankungen der Grauwerte während des Zyklus der Stute im periovulatorischen Zeitraum zu beobachten. Pathologische Veränderungen des Endometriums wirken sich vor allem auf diesen Zeitraum aus. Während des Interöstrus gesunder Stuten besteht eine Plateauphase relativ hoher Grauwerte. Im Gegensatz zum Östrus kann LORBER (1999) während dieser Phase keine signifikanten Unterschiede der Grauwerte gesunder Stuten und Stuten mit entzündlich verändertem Endometrium feststellen.

Aufgrund der dynamischen Veränderungen während der Rosse konzentrierten sich die für diese Arbeit vorgenommenen Ultraschalluntersuchungen auf den periovulatorischen

Kontrollmessung an Tag 10, 11 oder 12 des Zyklus vorgenommen.

Zur systematischen Beurteilung des gesamten Uterus und um die Möglichkeit des Vergleiches der einzelnen Uterusabschnitte zu gewährleisten, wurden bei jeder Untersuchung je drei Schnittbilder von den Uterushörnern und vom Uteruskörper angefertigt. In jedem Sonogramm wurden zwei ROI (regions of interest) mit einer festen Größe von 256 Pixeln platziert, sodass zur Beurteilung des Endometriums eines Gebärmutterabschnitts je sechs Bildanalysen vorlagen. Die Untersuchung erfolgte dabei stets von kranial nach kaudal in der Reihenfolge rechtes Uterushorn, linkes Uterushorn, Uteruskörper.

Die Verwendung der 256 Pixel beinhaltenden, ca. 0,4 cm2 messenden ROI bietet den Vorteil, dass eine sichere Platzierung im artefaktfrei dargestellten Endometrium möglich ist und hat sich bei der sonographischen Beurteilung des Endometriums mittels computergestützter Graustufenanalyse bewährt (HERMES 1998; LORBER 1999; LORBER et al. 1999).

Die computergestützte Analyse der Sonogramme kann ein- oder mehrdimensional vorgenommen werden (SKORTON et al. 1983; PINAMONTI et al. 1988). Das eindimensionale Histogramm gibt die Häufigkeit des Auftretens der einzelnen Grauwerte im gewählten Bildausschnitt an, ohne ihre räumliche Verteilung zu berücksichtigen (LIEBACK et al. 1991). Höherdimensionale Auswertungen berücksichtigen zusätzlich die räumlichen Verteilungen der Grauwerte, die unter verschiedenen Gesichtspunkten miteinander in Beziehung gesetzt werden können (PINAMONTI et al. 1989; FERDEGINI et al. 1991;

LIEBACK et al. 1994 u. 1996).

In dieser Arbeit wurde als Analyseverfahren die eindimensionale Auswertung der Sonogramme gewählt, was sich in der veterinärmedizinisch-gynäkologischen Ultraschalldiagnostik sowohl bei der Darstellung zyklischer Veränderungen, als auch zur Graviditätsdiagnose und Erkennung pathologischer Zustände bewährt hat.

In diesem Zusammenhang gelingt es HERMES (1998) mit Hilfe der eindimensionalen Graustufenanalyse bereits während der embryonalen Diapause, tragende und nicht tragende Rehe anhand der vermehrten Flüssigkeitseinlagerung im Endometrium zu unterscheiden.

Auch embryonale Fruchtresorptionen während der Frühträchtigkeit führen zu einer signifikanten Änderung der Echotextur, und können mittels dieses Analyseverfahrens belegt werden.

einen hochsignifikanten Abfall und Wiederanstieg des mittleren Medians der Grauwerte der endometrialen Echotextur während der Rosse der Stute. Pathologische Veränderungen im Sinne einer Endometritis sind insofern zu diagnostizieren, als dass der typische präovulatorische Abfall der Grauwerte nicht zu beobachten ist. In weiteren Untersuchungen sind zudem deutliche Korrelationen der mittleren Mediane mit Vorhandensein bzw.

Abwesenheit von Endometritis im periovulatorischen Zeitraum zu beobachten (LORBER et al. 1999). GERTSCH (1997) erzielt durch die mehrdimensionale Analyse von Ultraschallaufnahmen des Uterus von Stuten keinerlei Informationszugewinn gegenüber eindimensionalen Analysen.

In den eigenen Untersuchungen war bei den Stuten der Gruppe 1, die als unbeeinflusste Kontrolltiere dienten, präovulatorisch ein hoch signifikanter Abfall und Wiederanstieg der Grauwerte zu verzeichnen. Der Messwert des Interöstrus lag zudem signifikant höher, als der am Tag der Ovulation gemessene Wert. Die Ergebnisse stimmen mit denen von LORBER (1999) mittels computergestützter Graustufenanalyse erhobenen Befunden überein (s.o.).

Auch GINTHER (1995) und PYCOCK et al. (1995) stellen bei visueller Analyse von Ultraschallbildern einen präovulatorischen Rückgang des Endometriumödems fest, können die Befunde ohne den Einsatz der computergestützten Graustufenanalyse jedoch nicht objektivieren und quantifizieren.

Die getrennte Analyse von Uterushörnern und Uterusköper in der vorliegenden Arbeit ergab zu keinem Zykuszeitpunkt signifikante Unterschiede zwischen den drei Uterusabschnitten, was ein gleichmäßiges Auftreten des endometrialen Rosseödems im Uterus verdeutlicht.

Das Endometriumödem wird durch eine erhöhte Blutserumkonzentration an Östradiol 17-β hervorgerufen (GINTHER 1995; PYCOCK et al. 1995). GINTHER (1995) weist einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem mit Hilfe eines Scores beschriebenen Endometriumödem und dem Rosseverhalten nach. Letzteres zeigt eine gute Übereinstimmung mit dem Blutserumgehalt an Östradiol 17-β. PYCOCK et al. (1995) können keine signifikante Korrelation für das Endometriumödem und Östradiol 17-β feststellen. Eine Beziehung zu Plasmaprogesteronwerten besteht insofern, als dass eine Ödematisierung des Uterus nur bei basalen Werten unter 1 ng/ml auftritt.

In Untersuchungen an zwei Stuten kann LORBER (1999) eine hoch signifikante Korrelation für das Verhalten der Grauwerte mit dem Blutserumgehalt an Progesteron nachweisen. Ein

periovulatorischen Zeitraums ist allerdings eine gute Korrelation für Östradiol 17-β offensichtlich. Inwiefern im periovulatorischen Zeitraum auch eine Korrelation der Parameter Blutserumgehalt an Progesteron und mittlerer Median der Grauwerte besteht, ist nicht beschrieben.

In der vorliegenden Arbeit kann für den periovulatorischen Zeitraum der Stuten der Gruppe 1 eine hoch signifikante Korrelation für den mittleren Median der Grauwerte und den Blutserumgehalt an Östradiol 17-β nachgewiesen werden. Dieses stützt die Annahme von GINTHER (1995), dass ein direkter Zusammenhang des Endometriumödems mit den peripheren Östradiolwerten besteht. Die von LORBER (1999) nachgewiesene Korrelation der Parameter für den periovulatorischen Zeitraum ist weniger eng, was aber durch die geringe Tierzahl bedingt sein könnte.

Die in dieser Arbeit ermittelten Progesteronwerte zeigten keinen Zusammenhang mit der periovulatorischen Zu- und Abnahme des endometrialen Ödems. Der präovulatorische signifikante Abfall und Wiederanstieg der Grauwerte vollzog sich bei gleich bleibend niedrigen Progesteronwerten.

Bei den Stuten der Gruppe 2 wurden Ligaturen der zuführenden Arterien des linken Uterushorns angelegt. Die Operationen fanden im Anöstrus (Stute 5) bzw. im Interöstrus statt (Stute 6 und 7). Bei allen drei Tieren kam es zu einem hoch signifikanten Abfall der Grauwerte im Anschluss an den chirurgischen Eingriff.

Bei Stute 5 war dieser nur im linken Uterushorn und im Uteruskörper messbar. Vier Tage nach der Operation war kein signifikanter Unterschied der Werte im Vergleich zu den präoperativen Werten mehr zu ermitteln. Die hormonanalytischen Untersuchungen im perioperativen Zeitraum ergaben konstante Werte im Vergleich zu präoperativen Messungen.

Inwiefern das bei Stute 5 beobachtete postoperative Ödem durch eine kompensatorische Perfusionssteigerung bzw. hypoxiebedingte Erweiterung der Arteriolen und damit erhöhten Kapillardruck oder durch Steigerung der Kapillarpermeabilität aufgrund hypoxischer Schädigung (GEDIGK 1990) bewirkt war, oder ob es zu einer Überlagerung beider Phänomene kam, ist letztlich nicht zu klären. Offensichtlich ist jedoch, dass die einseitigen arteriellen Ligaturen zu einer messbaren Perfusionsänderung am Uterus führten. Diese resultierte in einer lokalen Zunahme des endometrialen Ödems im direkt betroffenen Uterushorn und im benachbarten Uteruskörper.

hielt bis zu Tag 9 post operationem an. Die endokrinologischen Untersuchungen der Stute zeigten, dass es unmittelbar postoperativ zu einer Luteolyse und Rosse kam. Am achten Tag nach der Operation ovulierte die Stute. Der Verlauf des mittleren Medians im perioperativen Zeitraum korrelierte hier hoch signifikant mit den Blutserumkonzentrationen an Östradiol 17-β und Progesteron.

Aufgrund der direkt postoperativ eintretenden Rosse und der steigenden Östradiolwerte ist von einer Überlagerung der operationsbedingten und der rossebedingten Veränderungen der endometrialen Echotextur auszugehen. Im Gegensatz zu einer unbeeinflussten Rosse, kam es zu einem ungewöhnlich plötzlichen Abfall des mittleren Medians von ca. 80 auf ca. 45 nach der Operation innerhalb eines Tages. Während einer normalen Rosse vollzieht sich der Abfall des mittleren Medians von interöstrischen Werten wie sie hier vor der Operation vorlagen auf das präovulatorische Minimum, dem die unmittelbar postoperativen Werte entsprachen, über mehrere Tage (LORBER 1999). Die hier stark beschleunigte Abnahme der Echogenität weist auf einen Einfluss der Gefäßligaturen hin. Des Weiteren hielt die Hypoechogenität des Endometriums präovulatorisch über mehrere Tage an, wobei sich die Werte des mittleren Medians auf dem Niveau der präovulatorischen Minima von unbeeinflussten Stuten bewegten. Der typische präovulatorische Abfall des Grauwertes während der letzten sechs Tage vor der Ovulation war somit nicht zu beobachten.

Vor der Ovulation war eine Zunahme der Echogenität zu verzeichnen, diese war gegenüber normalen Rossen jedoch nicht so deutlich und trat ein bis zwei Tage später ein.

Durch die verlängerte Phase präovulatorisch hypoechogener Echotextur wie durch die verzögerte Zunahme der Echogenität während der Rosse ist eine Beeinflussung der Echotextur durch die Gefäßligaturen offensichtlich.

Lokale operationsbedingte Veränderungen der Perfusion wie auch die postoperative Entwicklung des Werteverlaufs sind hier allerdings nicht mehr eindeutig zu beurteilen, da

Lokale operationsbedingte Veränderungen der Perfusion wie auch die postoperative Entwicklung des Werteverlaufs sind hier allerdings nicht mehr eindeutig zu beurteilen, da