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B.1 K LONIERUNGEN UND GENTECHNISCHE A RBEITEN

B.1.3 Plasmide

Detaillierte Gensequenzen sind im Anhang unter Punkt F.1 und F.3 angegeben.

Die Grundlage der verwendeten gp140- und gp120-Sequenzen bildete die Genbank-Sequenz des HIV-1 Isolates CN54 („Genbank accession number“(acc no): AX149771), die innerhalb der Arbeitsgruppe an den Gebrauch von Säugetierkodons angepasst wurde.

Die in der vorliegenden Arbeit verwendeten Sequenzen waren CD5gp120 und CD5gp140TMHIV. Zur Herstellung der Expressions- und Reporterplasmide wurden die jeweiligen Gene mit spezifischen PCRs amplifiziert und unter Verwendung der 5´ NheI- sowie der 3´ PmeI-Restriktionsschnittstellen in den multiplen Klonierungsbereich (multiple cloning site, MCS) der eukaryontischen Expressionsvektoren pcDNA3.1 (+), pcDNA3.1luc und pcDNA/5FRT umgesetzt. Die Klonierung von gp120 in pDisplay erfolgte mit 5´ XmaI und 3´ AccI in den MCS des Vektors. Die resultierenden Ligationsansätze wurden in kompetente Zellen des E. coli K-12 Stammes DH5α transformiert. Die Verwendung des E. coli-Stamm GM2163 erfolgte bei nachfolgender DNA-Aufreinigung und anschließen-dem Verdau mit dam-sensitiven Enzymen (z.B. ApaI). Positive Klone wurden nach alkalischer Schnelllyse durch Spaltung der gewonnenen Plasmid-DNA mit NheI und PmeI identifiziert und schließlich durch Sequenzierung mit den Oligonukleotiden 741f und 1141r (siehe F.1) bestätigt.

B.1.3.1 Herstellung der DNA-Konstrukte

Der Vergleich der Sekretion bei Verwendung verschiedener Signalsequenzen wurde durch Einsatz der autologen HIV-Env-Signalsequenz (HIV) sowie dreier unterschiedlicher tpa (tissue plasminogen activator) Signalsequenzen erreicht. Alle Signalsequenzen wurden von Geneart AG kodonoptimiert. Die Firma stellte auch die tpa-Signalsequenz her. Die HIV-Signalsequenz wurde selbst synthetisiert (B.1.4.3). Um den Einfluss der Spaltstelle auf die Sekretion zu charakterisieren, wurde eine tpa-Variante generiert, die keine der Spaltstelle folgende Aminosäure Serin enthält (tpa1), eine mit Serin (tpa2) und eine mit Serin und vier weiteren Aminosäuren nach der Spaltstelle (tpa3). Diese zusätzlichen Sequenzen wurden durch PCR mit den Oligonukleotiden cenvF1_A (HIV), cenvF1 (tpa1), cenvF2 (tpa2) und cenvF3 (tpa3) direkt an gp120 fusioniert und mit cenvB

amplifiziert. Über die Schnittstellen BsmBI und ApaI erfolgte die Klonierung nach den Signalsequenzen von HIV und tpa und vor den zwei Stopkodons oder vor drei humanen C3ds (hC3d3). Die drei aufeinander folgenden hC3d-Sequenzen wurden von Geneart AG absteigend kodonoptimiert, um homologe Rekombinationen zu vermeiden, über einen (G4S)2-linker miteinander verbunden und als fertige Sequenz geliefert. Die Optimierung auf Säugetierkodons wurde unter Verwendung der Software GeneoptimizerTM durchgeführt. Pro Signalsequenz wurde je ein Stopkonstrukt und je ein Konstrukt mit drei fusionierten C3d-Sequenzen kloniert. Die Sequenz tpa1hC3d3 ohne gp120 wurde als Kontrolle verwendet. Alle DNA-Konstrukte wurden über die Schnittstellen NheI und PmeI in den MCS des Vektors pcDNA3.1 (+) von Invitrogen (Leek, Niederlande) gesetzt. Die Transkription der Gene erfolgt in der MCS unter der Kontrolle des hCMV (humanes Cytomegalievirus) immediate early-Promotors, welcher im Folgenden als CMV-Promotor bezeichnet wird.

Zur Expression von gp120 auf der Oberfläche von RK13-Zellen wurde eine PCR mit den Oligonukleotiden cenvFXma und cenvBAcc und der Matrize gp120 durchgeführt, diese mit den Restriktionsenzymen XmaI und AccI verdaut und anschließend mit dem entsprechend linearisierten Vektor pDisplay (Invitrogen) ligiert.

B.1.3.2 Herstellung der Luciferase-Reporterkonstrukte

Sämtliche Luciferase-Reporterkonstrukte für eine quantitative Analyse der Expressions-effizienz basieren auf dem Vektor pcDNA3.1(+) von Invitrogen. Es erfolgte ein Austausch des Neomycingens durch das „firefly“-Luciferasegen des pGL2-Vektors von Promega (Mannheim). Den so entstandenen Vektor pcDNA3.1luc generierte Geneart AG. Alle bereits klonierten DNA-Konstrukte (siehe B.1.3.1) wurden an den Restriktionsschnitt-stellen NheI und PmeI verdaut und anschließend mit dem entsprechend linearisierten pcDNA3.1luc-Vektor ligiert. Die Klonierung des tpa1gp120ShC3d3-Konstrukts erfolgte mit dem Konstrukt tpa1gp120, in das über die Restriktionsschnittstellen 5´ EcoRV und 3´ PmeI das Fragment hC3d3 direkt nach den beiden Stopkodons von tpa1gp120 ligiert wurde.

B.1.3.3 Herstellung der VLP-Konstrukte

Für die Herstellung der VLP-Konstrukte wurde syngagIIIB (Bojak et al., 2002; Graf et al., 2004; Kofman et al., 2003) durch PCR mit den Oligonukleotiden syngagB_fwd und syngagB_rev amplifiziert und über NheI und PmeI in den Expressionsvektor pcDNA3.1(+) (Invitrogen) kloniert. Auf der Oberfläche der VLP sollen gp120-, gp140-, hC3d-, mC3d- und EnvhC3d-Proteine präsentiert werden. Zur Verankerung von gp120, gp140, hC3d und mC3d in der Membran sind Transmembrandomänen (TM) nötig. Die Transmembran-domänen TMHIV und TMgp64 wurden mit Hilfe der Oligonukleotidpaare TMfwd/ TMbackStop und TMgp64fwd/ TMgp64back (siehe F.1) mit den kodonoptimierten Matrizen gp140TMHIV

(siehe B.1.3) beziehungsweise gp64TMgp64 (Geneart AG) amplifiziert und an den eingeführten Restriktionsschnittstellen ApaI und PmeI nach den Inserts einkloniert. Durch

PCR mit den Oligonukleotiden hC3dfwd und hC3drev_linkerb wurde die erste der drei humanen C3d-Kassetten amplifiziert und über die Restriktionsschnittstellen BsmBI sowie ApaI nach der tpa1-Signalsequenz und vor die autologe Transmembrandomäne TMHIV

von HIV-1 Env oder die Transmembrandomäne von gp64 kloniert. Neben der humanen C3d-Sequenz wurde eine auf humanen Kodongebrauch optimierte murine C3d-Sequenz (Geneart AG) für die VLP-Konstrukte verwendet. Die Optimierung auf Säugetierkodons wurde unter Verwendung der Software GeneoptimizerTM durchgeführt. Die Amplifikation der murinen C3d-Sequenz erfolgte mit den Oligonukleotiden mC3dfwd und mC3drev_linkerb. Nach PCR mit den Oligonukleotiden cenvF1 oder cenvF1_A und TMbackStop wurde das neu generierte Fragment gp140TMHIV über die Restriktions-schnittstellen BsmBI und PmeI vor die tpa1- oder die HIV-Signalsequenz kloniert. Über die Schnittstellen NheI und PmeI erfolgte die Ligation in den MCS des Vektors pcDNA3.1 (+). Fusionskonstrukte von hC3d und gp140 wurden mit den Oligonukleotiden cenvF5, cenvBlinker, hC3dfwdlinker und hC3drevlinkerb generiert.

Um zu analysieren, ob die Formation von VLP effektiv funktioniert, wenn sich die Genabschnitte von HIV-1 Gag, Env und/oder C3d auf einem einzigen Plasmid befinden, wurden alle fertiggestellten gp120, gp140 und C3d VLP-Sequenzen über die Schnittstellen XmaI und BstBI an die Stelle des Neomycingens des Vektors pcDNA3.1 (+) gesetzt. Durch die Verwendung der Oligonukleotide tpa_fwd und TMbackStop oder TMgp64back waren die Schnittstellen bereits eingefügt. Die gp120-, gp140- und C3d-VLP-Sequenzen wurden direkt nach dem SV40-Promotor (SV40, simian virus) einkloniert und durch Sequenzierung überprüft. Das für die Bildung der VLP notwendige HIV-1 Gag (syngagIIIB) wurde mit den Schnittstellen NheI und PmeI nach dem CMV-Promotor eingefügt.

B.1.3.4 Herstellung der Flp-In-Konstrukte

Für die Herstellung rekombinanter 293T- und CHO-Zelllinien, die die Proteine gp140TM bzw. hC3dTM stabil exprimieren, wurde das Flp-InTM-System (Invitrogen) verwendet. Ihr Genom enthält ein lacZ-Zeocin-Fusionsgen, das stabil integriert unter der Kontrolle des SV40-Promotors steht. Dem SV40-Promotor und dem ATG-Startkodon folgt eine FRT-Site, die als Bindungs- und Insertionsstelle für die Rekombinase fungiert. Der pcDNA5/FRT-Expressionsvektor (5.1 kb) enthält ebenfalls eine FRT-Site. Bei Kotrans-fektion dieses Vektors mit dem pOG44-Flp-Rekombinase-Expressionsplasmids in Flp-In-Säugerzellen wird so das Transgen durch homologe Rekombination gezielt in das Genom der Wirtszelle integriert. Zur Selektion stabil transfizierter Zellklone enthält der pcDNA5/ FRT-Vektor ein Hygromycinresistenzgen. Um rekombinante Zelllinien zu gene-rieren, die stabil gp140TM bzw. hC3dTM auf der Oberfläche präsentieren, wurden die Konstrukte tpa1gp140TMHIV, HIVgp140TMHIV, tpa1hC3dTMHIV und tpa1hC3dTMgp64 über die Restriktionsschnittstellen 5´ NheI und 3´ PmeI in den Vektor pcDNA5/FRT ligiert und die fertigen Konstrukte in die Flp-In-Säugerzellen transfiziert (siehe B.2.4).