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10. Bäuerliche Sozialversicherung

10.2 Pensionsversicherung

nen und Bauern, Freiberufler und Neuen Selbständigen in ganz Österreich und bietet als One-Stop-Shop soziale Sicher-heit aus einer Hand für rund 1,2 Millionen Kunden. Mit einem jährlichen Leistungsvolumen von über 9 Mrd. Euro stellt die SVS ihren Versicherten die volle Leistungsfähigkeit des österreichischen Gesundheits- und Pensionssystems bereit.

Mehr Gesundheitsleistungen für alle

Mit der SVS werden eine Vielzahl von Gesundheits- und Vorsorgeprogrammen für alle Selbständigen zugäng-lich. Ab 2020 stehen allen SVS-Kunden auch insgesamt neun Gesundheitseinrichtungen in ganz Österreich, die von der SVS gemeinsam mit privaten Partnern geführt werden, zur Verfügung. Dabei handelt es sich um acht

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10. Bäuerliche Sozialversicherung

stationäre Einrichtungen mit über 1.000 Betten und ein ambulantes Gesundheitszentrum in Wien.

Ein neuer Ärzte-Gesamtvertrag der SVS gewährleistet Versorgungssicherheit und bringt für die Versicherten zu-sätzlich ein Plus an Leistungen.

Bäuerliche Sozialversicherung im Berichtszeitraum 2017 bis 2019 Leistungsvolumen und Finanzierung

Das Gebarungsvolumen der SVB betrug 2018 insgesamt 3,35 Mrd. Euro und ist gegenüber 2017 um 1,9 % gestiegen.

Der Anteil des Bundes macht 2,35 Mrd. Euro aus (+ 0,8 % zu 2017), der Anteil der bäuerlich Versicherten ist auf 999,2 Mio. Euro (+ 4,6 %) gestiegen.

Erfolgsrechnungsvolumen 2018:

3.338,7

(100 %)

Angaben in Millionen Euro Basis: Summe der Aufwendungen

Finanzierung 2018: 3.353,2

(100 %)

Basis: Summe der Erträge

0 50 100 150 200 250 300 350 400 450 vom Bund

2.354,0 (70,2 %) vom Versicherten 999,2 (29,8 %) davon Ausgleichszulage 213,1

Unfallversicherung 115,9 (3,4 %)

davon Pflegegeld UV 1,2

Beitragsermittlung

Für die Versicherten erfolgt die Beitragsermittlung grund-sätzlich auf Basis des Versicherungswertes des land(forst) wirtschaftlichen Betriebes, der sich vom Einheitswert ab leitet.

Weiters besteht die Möglichkeit, zur Beitragsbemessung anstelle des Einheitswertes die Einkünfte laut Einkommen-steuerbescheid heranzuziehen (Große Option). In Ober-österreich haben 1.031 Betriebe (Ö: 3.858 Betriebe) mit

Stand Juli 2018 für diese Möglichkeit optiert. Für insgesamt 240 Gesellschafter in Oberösterreich (Ö: 921 Gesellschafter) besteht ebenfalls Versicherungspflicht.

Einnahmen aus land(forst)wirtschaftlichen Nebentä-tigkeiten erhöhen die monatliche Beitragsgrundlage auf Basis des Einheitswertes (70/30-Regelung). Anstelle der Pauschal anrechnung ist auch die Ermittlung der Beiträge laut Steuerbescheid möglich, 188 Betriebe in Oberösterreich (Ö:  620 Betriebe) haben davon Ge-brauch gemacht (Kleine Option). Der festgelegte Min-destwert für diese Einkünfte liegt bei mind. 824,51 Euro (Wert 2019).

Für rd. 90 % aller Betriebe in Oberösterreich (ebenso in Österreich) richtet sich die Bemessungsgrundlage nach dem Einheitswert. Bei über zwei Drittel der Betriebe liegt der maßgebende Einheitswert unter 20.000 Euro.

10.1 Krankenversicherung

Aufgabe der Krankenversicherung ist die Sicherstellung eines umfassenden Schutzes in bestimmten Lebenssituationen.

So trifft die Krankenversicherung insbesondere Vorsorge für eine ausreichende medizinische Versorgung bei Krankheit und körperlichen Gebrechen, die Zahnbehandlung und den Zahnersatz, den Fall der Mutterschaft, die Früherkennung von Krankheiten und eine aktive Gesundheitsvorsorge und medizinische Maßnahmen der Rehabilitation.

Nach dem Bauern-Sozialversicherungsgesetz (BSVG) besteht Pflichtversicherung dann, wenn der Einheitswert des bewirtschafteten Betriebes den Betrag von 1.500 Euro erreicht bzw. übersteigt oder der Lebensunterhalt überwie-gend aus den Einkünften der Land- und Forstwirtschaft bestritten wird. Versichert sind neben der Betriebsführerin und dem Betriebsführer auch der Ehepartner sowie die Kinder, Enkel, Wahl-, Stief- und Schwiegerkinder, sofern sie im Betrieb hauptberuflich beschäftigt sind, und Bauern- pensionisten.

Mit Stichtag 31.12.2019 waren 63.750 Personen (– 0,5 %, – 308 Versicherte zu 2018) in der Krankenversicherung ver-sichert. Der Rückgang ist im Jahresvergleich kontinuierlich und beschreibt den fortlaufenden Trend.

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Kur-, Erholungs- und Genesungsaufenthalte

2019 wurden insgesamt 2.518 Heilverfahren (Kuren) in den eigenen Anstalten sowie Vertragsanstalten bewilligt.

Die Verweildauer bei Kuren beträgt im Regelfall 3 Wochen.

Die berufliche und soziale Rehabilitation dient der Wieder-eingliederung in das Berufsleben und die Gesellschaft. Im Rahmen der Sozialberatung in den oberösterreichischen Krankenanstalten und Gesundheitseinrichtungen der SVB erfolgt im Einvernehmen mit Ärzten und Patienten die Erfassung von Versicherten für gezielte Nachbehandlungen und sonstige Rehabilitationsmaßnahmen.

10.2 Pensionsversicherung

Die vorrangige Aufgabe der Pensionsversicherung ist die finanzielle Absicherung der Versicherten durch Pensionsleis-tungen im Alter oder nach krankheitsbedingtem Ausscheiden aus dem Erwerbsleben sowie der hinterbliebenen Angehö-rigen. Weitere Aufgaben der Pensionsversicherung sind die Gesundheitsvorsorge und Rehabilitation, Betreuung und die Information der Versicherten.

In der Bauern-Pensionsversicherung sind alle Personen versichert, die einen land- bzw. forstwirtschaftlichen Betrieb führen oder im Betrieb des Ehepartners, der Eltern, Groß-, Wahl-, Stief- und Schwiegereltern hauptberuflich beschäftigt sind. Bei gemeinsamer Betriebsführung von Ehepartnern oder

Arten der Beitragsbemessung für pflichtversicherte Selbständige (Betriebsführer) Einheitswerte nach Größenklassen

Einheitswertklassen in Euro Österreich Oberösterreich

Betriebe Betriebe rel. Betriebe Betriebe rel.

≤ 1.500 970 0,9 % 59 0,2 %

1.500 - 5.900 34.581 32,3 % 5.849 24,1 %

6.000 - 9.900 18.013 16,8 % 3.560 14,7 %

10.000 - 19.900 24.045 22,5 % 5.934 24,4 %

20.000 - 29.900 11.216 10,5 % 3.395 14,0 %

30.000 - 49.900 10.268 9,6 % 3.348 13,8 %

50.000 - 69.900 4.571 4,3 % 1.545 6,3 %

> 70.000 3.374 3,1 % 609 2,5 %

alle Einheitswerte 107.038 24.299

Individuelle BGT* Bildung z.B. Mehrfachversicherung 8.884 2.183

nach steuerrechtlichen Kriterien (Option) 6.381 1.693

Alle Arten 122.303 28.175

aktualisieren

Anzahl Versicherte in der Krankenversicherung

2017 2018 2019

Betriebsführer 27.185 26.912 26.849

Hauptberuflicher Ehegatte 906 917 903

Hauptberuflicher Übergeber 34 37 37

Pflichtversicherte Kinder 813 772 723

Freiwillig Versicherte 18 18 15

Kinderbetreuungsgeld-Bezieher 392 358 299

Pflichtversicherte Pensionisten 34.968 35.044 34.924

Gesamt 64.316 64.058 63.750

Quelle: SVB PV, *Beitragsgrundlage

Quelle: SVB PV, *Beitragsgrundlage

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10. Bäuerliche Sozialversicherung

im Jahresdurchschnitt auf 1.000 Versicherte 1.264 Pensio - n isten, in Oberösterreich 1.310 Pensionisten. Im Bundesschnitt aller Versicherten entfallen auf 1.000 Pen sionsversicherte 576 Pensionisten, der bäuerliche Bereich weist insgesamt die höchste Pensionsbelastungsquote auf.

Ausgleichszulage und Pflegegeld

Erreicht die Summe aus Bruttopension, sonstigem Netto-einkommen und Unterhaltsansprüchen nicht die Höhe des anzuwendenden Richtsatzes, gebührt der Differenzbetrag als Ausgleichszulage. Aufgrund der geringen Höhe der bäuerlichen Pensionen ist der Anteil an Ausgleichszulagen beziehern in der Land- und Forstwirtschaft mit rd. 21 % an allen Pensions-beziehern in Österreich am höchsten. Die durchschnittliche Höhe der Ausgleichszulage in Österreich betrug 2019 rd.

416 Euro. Mit Dezember 2019 gab es unter Oberösterreichs 38.886 Bauernpensionisten 4.879 Ausgleichszulagenbezieher (rd. 12,5 %).

Ab einem monatlichen Pflegeaufwand von mehr als 65 Stunden besteht Anspruch auf Pflegegeld. Der Sozialversi-cherungsanstalt der Bauern obliegt der Vollzug des Bundes- pflegegeldgesetzes in den Fällen, in denen Anspruch auf eine bäuerliche Pension oder Vollrente (aus der Unfallversiche- rung) besteht. Insgesamt bezogen mit Stand Dezember 2019 8.320 Personen Pflegegeld.

hauptberuflicher Beschäftigung eines Ehepartners im Betrieb des anderen sind beide mit der halben Beitragsgrundlage versichert. Die Pflichtversicherung besteht, wenn der Ein-heitswert des Betriebes den Betrag von 1.500 Euro erreicht bzw. übersteigt oder der Lebensunterhalt überwiegend aus den Einkünften aus Land- und Forstwirtschaft bestritten wird.

Mit Stichtag 31.12.2019 waren in Oberösterreich ins-gesamt 29.682 Personen (– 252 Personen zu 2018) in der Pensionsversicherung versichert. Der Rückgang ist im Jahres-vergleich kontinuierlich und beschreibt den fortlaufenden Trend.

Die durchschnittliche Höhe der Bruttopension inkl. Aus-gleichszulage und Kinderzuschuss betrug 2019 rd. 883 Euro monatlich. Die im Vergleich zu anderen Pensionsversiche-rungsträgern geringe Pensionshöhe spiegelt die geringe durchschnittliche Beitragsgrundlage in der Land- und Forst-wirtschaft wider. Im Jahr 2019 wurden insgesamt in Ober-österreich 1.589 Pensionen neu zuerkannt.

Pensionsbelastungsquote

Die Pensionsbelastungsquote zeigt die Anzahl der Pen-sionisten, welche auf 1.000 Pensionsversicherte kommen.

In Österreich entfielen 2019 im landwirtschaftlichen Bereich

Versichertenstand in der Pensionsversicherung

2017 2018 2019

Betriebsführer 28.629 28.175 27.986

Hauptberuflicher Ehegatte 910 921 906

Hauptberuflicher Übergeber 39 39 38

Pflichtversicherte Kinder 803 766 717

Freiwillig Weiterversicherte 41 33 35

Gesamt 30.422 29.934 29.682

Anzahl der Betriebe 24.104 23.763 23.635

Pensionsstände (ohne Zuschüsse und Zulagen)

2017 2018 2019

Erwerbsunfähigkeitspensionen 2.255 2.043 1.830

Vorzeitige Alterspensionen 1.278 1.537 1.639

Alterspensionen 28.213 28.034 27.778

Witwen(Witwer)pensionen 7.163 7.031 6.910

Waisenpensionen 759 756 729

Pensionsstände insgesamt 39.668 39.401 38.886

Quelle: SVB

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