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2.3 Hygienestatus der Futtermittel für Heimtiere

2.3.6 Mykotoxine

2.3.6.4 Ochratoxin A (OTA)

- allgemeine Eigenschaften

Nach den AFLA sind die Ochratoxine die nächstgrößere Gruppe von Mykotoxinen, die entdeckt werden. Bei der Untersuchung von verschimmeltem Maismehl werden sie erstmals isoliert (SCOTT, 1965;

Ochratoxin C die größte Toxizität. OTA, ein Metabolit von

isoliert und ist somit für die Namensgebung verantwortlich (VAN DER MERVE, 1965).

Seitdem kann bei vielen verschiedenen

von OTA nachgewiesen werden. Alle Arten können den „Lagerpilzen“ zugeordnet werden. Die thermische Stabilität von OTA hängt vom Wassergehalt ab. OTA ist im Allgemeinen hitzestabil bis 300

Übersicht 4: Physikalisch-chemische Eigenschaften von OTA

Strukturformel

ach den AFLA sind die Ochratoxine die nächstgrößere Gruppe von Mykotoxinen, die entdeckt werden. Bei der Untersuchung von verschimmeltem Maismehl werden sie erstmals isoliert (SCOTT, 1965; VAN DER MERVE, 1965). Dabei besitzen OTA und Ochratoxin C die größte Toxizität. OTA, ein Metabolit von A. ochraceus

isoliert und ist somit für die Namensgebung verantwortlich (VAN DER MERVE, 1965).

Seitdem kann bei vielen verschiedenen Aspergillus- und Penicillium-Arten die Bildung von OTA nachgewiesen werden. Alle Arten können den „Lagerpilzen“ zugeordnet werden. Die thermische Stabilität von OTA hängt vom Wassergehalt ab. OTA ist im Allgemeinen hitzestabil bis 300 °C und kältestabil bis -18 °C (s. Übersicht

chemische Eigenschaften von OTA

schwerlöslich in Wasser, leicht löslich in DMSO, Ethanol, Chloroform

ach den AFLA sind die Ochratoxine die nächstgrößere Gruppe von Mykotoxinen, die entdeckt werden. Bei der Untersuchung von verschimmeltem Maismehl werden sie VAN DER MERVE, 1965). Dabei besitzen OTA und ochraceus, wird zuerst isoliert und ist somit für die Namensgebung verantwortlich (VAN DER MERVE, 1965).

Arten die Bildung von OTA nachgewiesen werden. Alle Arten können den „Lagerpilzen“ zugeordnet werden. Die thermische Stabilität von OTA hängt vom Wassergehalt ab. OTA ist im

Übersicht 4).

8-hydroxy-3-

-7yl)carbonyl)-3-leicht löslich in

- klinische Symptome

OTA stammt aus dem Aminosäurenstoffwechsel von Penicillium-Species und enthält eine Phenylalanin-Seitenkette. Der biosynthetische Ursprung erklärt möglicherweise eine Reihe seiner klinischen Symptome, wie z.B. sein besonderes Eiweißbindungsvermögen und damit die Affinität zu zellulären Enzymen sowie Eiweißen von Bakterien (Penicillin-bindendes Protein grampositiver Bakterien). OTA greift neben der Leber insbesondere die Nieren an, schädigt dort die Tubuluszellen und führt zu Nierenfibrose und Funktionsverlust. Die klinische Symptomatik ist oft unspezifisch und erstreckt sich je nach Dauer der Exposition und Konzentration des Toxins von Polydipsie und Polyurie bis hin zu reduziertem Wachstum und herabgesetzter Futterverwertung (FINK-GREMMELS, 2005).

Immer wieder werden beim Vogel Mykotoxikosen beschrieben. Bei 9906 in Indien verendeten Tieren aus der Kategorie Hühnervögel wird in 716 Fällen der Verdacht einer Mykotoxikose ausgesprochen (RAINA und SINGH, 1991). In den Sektionen sind insbesondere vergrößerte Lebern mit fettiger Degeneration und gelblicher Verfärbung zu beobachten. Daneben können auch Nephritiden diagnostiziert werden. Bei der Futteranalyse werden in 36 von 42 Proben verschiedene Mykotoxine (u.a. OTA) gefunden. Die Werte für OTA variieren zwischen 125 und 625 mg/kg Futter.

Auch beim Kleinsäuger treten Intoxikationen in Folge einer Aufnahme von OTA auf.

Bei 6 bis 8 Wochen alten Kaninchen kommt es nach oraler Applikation von 750 bis 15.000 µg/kg KM/Tag innerhalb der ersten 60 Tage nach Belastung zu Anorexie, Polydipsie, Wachstumsdepression sowie Anämie und Leukopenie (KUMAR et al., 2007). In einer Studie von DWIWEDI et al. (2004) wird OTA von A. ochraceus über einen Magentubus an trächtige Kaninchen (Tag 6-18) verabreicht. Die Konzentrationen erreichen Werte von 0,025 über 0,05 bis 0,1 mg/kg KM. Ein signifikanter Anstieg teratogener Effekte kann bei einer Dosierung von 0,1 mg/kg nachgewiesen werden.

Hierunter fallen fehlende oder rudimentär ausgebildete Schwänze und knöcherne Anomalien, wie Agenese der Schwanzwirbel oder eine inkomplette Ossifikation der Schädelknochen. Weichgewebeschäden treten in Form von Hydrocephalus, Mikrophthalmus und Agenese der Nieren auf. Außerdem sind die Anzahl lebender

0,025 mg/kg KM appliziert wurden. Zudem besteht eine lineare Beziehung zwischen der OTA-Konzentration in der Milch und im Plasma der saugenden Jungkaninchen (FERRUFINO-GUARDIA et al., 2000), was für einen Carry over spricht. OTA ist außerdem cytotoxisch (v.a. an der Niere; SUZUKI et al., 1975) und ruft beim Kaninchen eine Hämolyse der roten Blutkörperchen hervor (ZOFAIR et al., 1996). Die Kombinationen von OTA und T-2 ergeben im Tierversuch überwiegend eine additive Toxizität (KUBENA et al., 1989).

In der folgenden Tabelle 25 ist die akute Toxizität von OTA für Kleinsäuger dargestellt.

Tabelle 25: Akute Toxizität von OTA (Angaben für die LD50 in µg/kg KM)

Spezies LD50 OTA-Konzentration von 160 mg/kg Futter (uS) bzw. 182 mg/kg TS (88 %).

- OTA in Futter- und Lebensmitteln

Bei der Prüfung auf OTA kann in 55 % der insgesamt 5.180 untersuchten Getreideproben (Rohstoffe und daraus hergestellte Produkte) aus 13 EU-Mitgliedsstaaten OTA nachgewiesen werden (SCOOP-Report, 2002). Die Werte variieren zwischen der LOD (0,005 µg/kg) und 33,3 µg/kg. Mittelwert 1 und 2 für Europa betragen 0,294 bzw. 0,484 µg/kg uS. Deutscher Mais erreicht bei 31 untersuchten Proben eine Streuung von < LOD bis 3,35 µg/kg. Hirse aus Europa (n = 34) schwankt zwischen < LOD und 0,831 µg/kg. Auch bei den übrigen Getreiden und Getreideprodukten ergeben sich keine wesentlich höheren OTA-Mittelwerte (Joint FAO/WHO; SCOOP-Report, 2002). Der Rahmenplan der Kontrollaktivitäten im FM-Sektor für die Jahre 2007-2011 erfasst bis jetzt 663 Einzel- und 643 Misch-FM. Von diesen Proben wird bei der Analyse auf OTA bisher keine beanstandet. Die im Rahmen der amtlichen FM-Kontrolle veröffentlichte Jahresstatistik von 2007 zeigt im Kapitel über das Vorkommen unerwünschter Stoffe ohne Höchstgehalte (Anl. 5, FMVO), dass von 733 auf OTA–Gehalte untersuchte Getreideproben (und deren Erzeugnisse) nur eine als „nicht vorschriftsmäßig“ einzustufen ist.

Bei einer Untersuchung von Ölsaaten aus Deutschland (n=144) auf OTA variieren die Gehalte zwischen < LOD (0,01 µg/kg) und 1,79 µg/kg (SCOOP, 2002). Bei den Nüssen sind 33 von 142 Proben positiv, die Werte streuen zwischen < LOD (0,01 µg/kg) und 0,27 µg/kg. Erdnüsse und Erdnussbutter aus den Niederlanden (n = 16) werden insgesamt negativ getestet (LOD = 0,25 µg/kg), ebenso wie Erdnuss-Proben (n = 10) aus Großbritannien (SCOOP, 2002). Auch das Lebensmittel-Institut in Braunschweig hat verschiedene Nüsse bezüglich einer OTA-Belastung analysiert (s. Tabelle 26).

Tabelle 26: OTA in verschiedenen Nüssen

n pos./n max-Wert (µg/kg uS)

Im Rahmen der amtlichen FM-Überwachung werden 119 (Ölsaaten und deren Produkte) bzw. 8 Proben (Körnerleguminosen und deren Produkte) in Deutschland auf OTA gescannt, wobei keine der Proben durch überhöhte OTA-Gehalte auffällt. Auch bei Macadamianüssen, Cashewkernen und Mandeln (insgesamt 55 Proben) kann bei keinem Produkt die LOD erreicht werden (LGL Bayern, 2007). Der ermittelte Höchstgehalt beträgt 0,3 µg/kg.

Zudem werden in der Kategorie Trockenfrüchte (Rosinen, Aprikosen, Feigen, u. a.) insgesamt 800 Proben aus ganz Europa auf OTA untersucht (SCOOP OTA, 2002).

Davon zeigen 582 Proben eine Kontamination (Mittelwert 1 = 2,298 µg/kg;

Mittelwert 2 = 3,078 µg/kg). Bei Datteln weisen 7 von 17 Proben eine OTA-Kontamination auf, wobei Werte bis zu 41,9 µg/kg ermittelt werden.

Von den im Rahmen der amtlichen FM-Kontrolle in Deutschland analysierten 651 Misch-FM für lebensmittelliefernde Tiere kann nur bei einer Probe (Alleinfutter für Schweine) eine Kontamination mit OTA gefunden werden.

In einer Studie aus Portugal an Mischfuttern für Hunde (n = 20), Katzen (n = 20), Kanarien (n = 10) und Papageien (n = 10) sind nur in 5 Proben OTA-Gehalte zwischen 2,0 und 3,6 µg/kg nachweisbar, obwohl in den Futtermitteln mykotoxinbildende Schimmelpilze wie Aspergillus spp. (58,3 % der Proben) bzw. Penicillium spp. (38,3 % der Proben) gefunden werden (MARTINS et al., 2003). DALCERO (1997, 1998) weisen in insgesamt 430 Proben Geflügelfutter aus Argentinien in keiner Probe OTA nach, jedoch Peniclillium spp. in 98 % (1997) bzw. 85 % (1998) der untersuchten Futtermittel.

2.3.6.5 Kontrollen zur Mykotoxinbelastung in Futter- und Lebensmitteln