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4 Ergebnisse

4.1 Nachweis der Lawsonia-intracellularis-Infektion

Eine Zusammenfassung der Einzeltieruntersuchungen sind dem Anhang (Kapitel 9.1 Tab. 25) zu entnehmen.

Die Versuchstiere waren bis zur zehnten Lebenswoche in Gruppen von zehn Tieren im Flatdeck aufgestallt. Die ersten LI-Befunde (PCR, ELISA oder Immunhistologie) wurden in der sechsten Lebenswoche in Box vier und fünf festgestellt. In Woche sieben zeigten sich auch erste Infektionen in Box zwei. In Box drei zeigten sich erst ab der neunten Lebenswoche erste Infektionen (Abb.5, 6). In der Box drei infizierten sich bis zur 10. Lebenswoche nur drei der eingestallten Tiere (n=10). In Box eins waren in diesem Zeitraum fünf von zehn Tieren infiziert, während in den restlichen Boxen sieben bis neun Tiere infiziert waren (Abb. 5, 6).

Ergebnisse

Abbildung 5: Verteilung der erstmalig positiven Nachweise einer LI-Infektion (PCR, ELISA oder Immunhistologie) zwischen der 6. und 10.

Lebenswoche (LW) der Versuchstiere (n=10 pro Box) innerhalb der einzelnen Boxen (1-6) im Flatdeck (p>0,05)

Legende:

box = Stallplatz

+ Mittelwert

Infizierte Tiere zwischen der 6. und 10. Lebenswoche n = 5 n = 8 n = 3 n = 6 n = 9 n = 8

Lebensalter (Wochen)

box

Ergebnisse

Box1 Box2 Box3 Box4 Box5 Box6

Anteil insgesamt Infizieter Tiere % ELISA oder Immunhistologie als LI-infiziert erkannten Tiere pro Flatdeckbox (6.

bis 10. Lebenswoche)

Von 60 Tieren der Versuchsgruppe blieben die meisten Schweine bezüglich der Kotkonsistenz völlig unauffällig, nur 24 hatten während der Beobachtungszeit mindestens zu einem Untersuchungszeitpunkt einen Kotkonsistenz-Score von mehr als 0. Von diesen Tieren wiesen lediglich acht wiederholt einen Scorewert über 0 auf.

Zumeist zeigten auffällige Schweine nur dickbreiigen Kot (n=16), klinisch manifester Durchfall konnte nur in wenigen Fällen nachgewiesen werden (n=8). Ein Tier davon zeigte zu einem einzelnen Zeitpunkt wässrigen Durchfall, davor mehrfach dickbreiige Kotkonsistenz. Bei diesem Tier lag jedoch eine Mischinfektion mit E. coli (F4, Enterotoxine LTI und STII) vor. Sieben dieser Tiere wiesen mindestens zu einem Zeitpunkt einen dünnbreiigen Kotabsatz auf, von diesen sieben Tieren hatten drei mehrfach einen Score von mehr als 0 (überwiegend dickbreiige Konsistenz, nur ein Tier an zwei Untersuchungsterminen mit dünnbreiiger Kotkonsistenz) (Tab. 13).

Anteil gesamt infizierter Tiere (%)

Ergebnisse

Tabelle 13: Kotkonsistenz während der Untersuchungsperiode (n=60 Schweine)

Anzahl der Tiere (n), die wiederholt einen Score > 0 hatten Tiere (n)

Mittels PCR-Untersuchungen wurde bei insgesamt 39 Tieren (65 %) eine fäkale Erregerausscheidung festgestellt. Lediglich fünf Schweine davon wiesen keine für LI spezifischen Antikörper auf, von diesen fünf Tieren zeigte eines ein fragliches Ergebnis in der ELISA-Untersuchung.

Insgesamt konnten bei 49 Tieren (81,7 %) Antikörper gegen LI nachgewiesen werden. Von den 21 Schweinen, bei denen keine Erregerausscheidung im Kot festgestellt wurde, zeigten 15 Tiere ein serologisch positives Ergebnis (Tab. 14).

Tabelle 14: Vergleich zwischen PCR- und ELISA-Ergebnissen (n=60 Schweine, + = positiv, - = negativ, ? = fraglich)

Bei der immunhistologischen Untersuchung des Darmes konnte bei diesen 15 Tieren LI-Antigen nachgewiesen werden. Bei den übrigen 6 PCR-negativen Tieren wurde bei beiden ELISA-fraglichen Tieren und bei drei der ELISA-negativen Tiere ebenfalls immunhistologisch LI-Antigen gefunden (Tab. 15).

Nur bei einem Tier der gesamten Versuchsgruppe konnte zu keinem Zeitpunkt in keiner der Untersuchungen auf Antigen oder Antikörper eine LI-Infektion bestätigt werden.

Ergebnisse

Tabelle 15: Ergebnisse der immunhistologischen Untersuchung von Tieren (n=21), bei denen mittels PCR keine LI-Ausscheidung im Kot nachgewiesen werden konnte, im Vergleich zur Serologie (+ = positiv,

- = negativ, ? = fraglich).

IH + (n) IH - (n) total (n)

ELISA + 15 0 15

ELISA ? 2 0 2

ELISA - 3 1 4

total 20 1 21

Der erste Nachweis von LI spezifischen Genomfragmenten mittels PCR im Kot der Versuchstiere gelang bereits in der 6. Lebenswoche bei drei Tieren. Der Schwerpunkt der erstmalig beobachteten Erregerausscheidung lag in der 9. (12 Tiere) und 10. (7 Tiere) Lebenswoche der Tiere. In der 13. Lebenswoche wurden die letzten Erstausscheidungen gefunden. Nach diesem Zeitpunkt zeigte sich kein neuer Erstausscheider unter den Versuchstieren (Abb. 7, Tab. 16).

0 2 4 6 8 10 12 14

6 LW 7 LW 8 LW 9 LW 10 LW 11 LW 12 LW 13 LW 14 LW 15 LW 16 LW 26LW Lebenswochen

Tiere (n)

Abbildung 7: Zeitpunkte des erstmalig positiven PCR Nachweises im Kot mittels PCR (n=39 von 60 Schweinen). Die Anzahl der jeweilig untersuchten Tiere ist aus Tab. 17 zu entnehmen.

Lebensalter (Wochen)

Ergebnisse

Von 39 Tieren, bei welchen in der PCR eine Erregerausscheidung im Kot festgestellt wurde, konnte bei 18 nur einmalig ein Nachweis registriert werden. Die Dauer der Ausscheidung hatte eine Spannbreite von einer bis zu acht Wochen, wobei Unterbrechungen im Einzelfall vorkamen (Abb. 8). Die längste regelmäßige Nachweisfolge ohne Unterbrechung gelang bei einem Tier über 7 Wochen.

Insgesamt zeigten 21 Tiere eine Ausscheidung zu mindestens 2 Untersuchungszeitpunkten. Die Tiere, deren Erregerausscheidung durch eine unmittelbar auf die letzte Untersuchung folgende Sektion eventuell abgebrochen wurde, sind in Abb. 8 gesondert markiert.

0

Abbildung 8: Dauer der LI-Ausscheidung (n=39).

Es wurde die jeweils erste und letzte Erregerausscheidung berücksichtigt, ungeachtet davon, ob die Erregerausscheidung durchgehend erfolgte oder eine Unterbrechung vorlag.

Ergebnisse

Der größte Anteil der Erreger ausscheidenden Tiere wurde während der Untersuchungsperiode zwischen der 9. und 11. Lebenswoche gefunden. In diesem Zeitraum schieden zwischen 22 und 27 % der Versuchstiere den Erreger fäkal aus (Abb. 9, Tab. 16).

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

6 LW 7 LW

8 LW 9 LW

10 LW 11 LW

12 LW 13 LW

14 LW 15 LW

16 LW 26LW Lebensalter (Wochen)

Anteil Erreger ausscheidender Tiere (%)

Abbildung 9: Anteil der Erreger ausscheidenden Tiere innerhalb der Versuchsgruppe zum jeweiligen Untersuchungszeitpunkt. Die Anzahl der jeweilig untersuchten Tiere ist aus Tab. 16 zu entnehmen.

Ergebnisse

Werden alle erkannten Erregerausscheider aufsummiert, zeigte sich für den Zeitraum zwischen der 8. und der 9. Lebenswoche die größte Zunahme an in der PCR positiv erkannten Tiere (ca. 20 %). Das Maximum wurde bereits zur 13. Lebenswoche erreicht. Zu diesem Zeitpunkt hatten 65 % der Tiere zu mindestens einem Zeitpunkt LI in ihrem Kot ausgeschieden (Abb. 10, Tab. 16).

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

6 LW 7 LW 8 LW 9 LW 10 LW 11 LW 12 LW 13 LW 14 LW 15 LW 16 LW 26LW

Lebensalter (Wochen)

Anteil Tiere (%)

Abbildung 10: Anteil der insgesamt per PCR als LI-Ausscheider erkannten Schweine an der gesamten Gruppe (n=60) zur jeweiligen Lebenswoche.

Ergebnisse

Tabelle 16: Ergebnisse der Kotuntersuchung auf LI mittels PCR zu den festgelegten Untersuchungszeitpunkten

6. LW 7. LW 8. LW 9. LW 10. LW 11. LW 12. LW 13. LW 14. LW 15. LW 16. LW 26. LW

n 60 60 60 55 49 44 38 33 28 23 18 13

PCR erstmalig

pos. (n) 3 4 4 12 7 4 2 3 0 0 0 0

PCR ges.

pos. (n) 3 7 10 15 11 10 5 8 1 0 0 0

PCR total

pos. (n) 3 7 11 23 30 34 36 39 39 39 39 39

PCR erstmalig

pos. (%) 5,0 6,7 6,7 21,8 14,3 9,1 5,3 9,1 0,0 0,0 0,0 0,0 PCR ges.

pos. (%) 5,0 11,7 16,7 27,3 22,5 22,7 13,2 24,2 3,6 0,0 0,0 0,0 PCR total

pos. (%) 5,0 11,7 18,3 38,3 50,0 56,7 60,0 65,0 65,0 65,0 65,0 65,0

Legende:

erstmalig pos. = Anzahl der zu diesem Untersuchungszeitpunkt erstmalig positiv reagierenden Tiere

ges. pos. = Anzahl aller zu diesem Untersuchungszeitpunkt positiv reagierender Tiere

total pos. = Anzahl aller bis zu diesem Untersuchungszeitpunkt mindestens einmal positiv beurteilter Tiere

Ergebnisse

Der erste Antikörpernachweis konnte in der Versuchsgruppe mit Beginn der Untersuchungen in der 6. Lebenswoche bei einem Tier geführt werden. Eine erste deutliche Zunahme an serokonvertierten Tieren zeigte sich in der 8. Lebenswoche mit 11 Tieren, gefolgt von einem zweiten Anstieg in der 10. Lebenswoche mit 16 Tieren. Die späteste Serokonversion konnte bei einem Tier in der 26. Lebenswoche belegt werden. Bei den Schweinen, die eine späte Serokonversion erkennen ließen (14.-26. Woche), lagen zu früheren Untersuchungszeitpunkten bereits fragliche Ergebnisse vor (Abb. 11).

Der Anteil an seropositiven Tieren zu den Untersuchungszeitpunkten stieg ab der 8.

Lebenswoche von 20 % auf bis maximal 73 % in der 11. Lebenswoche. Nach der 11.

Lebenswoche war der Anteil der Seroreagenten wieder rückläufig bis auf ca. 30 % in der 26. Lebenswoche (Abb. 12).

Der Gesamtanteil an serokonvertierten Tieren stieg ab der Lebenswoche 8 kontinuierlich bis zu einem Maximum von 81,7 % in Lebenswoche 26 an. Bereits ab Lebenswoche 10 waren mehr als 50 % der Versuchstiere seropositiv (Abb. 12).

0

Abbildung 11: Zeitpunkte der mittels ELISA festgestellten Serokonversion (n=49 von 60 Schweinen). Die Anzahl der jeweilig untersuchten Tiere ist aus Tab. 17 zu entnehmen.

Ergebnisse

Abbildung 12: Anteil serologisch positiver Schweine innerhalb der Versuchsgruppe zum jeweiligen Untersuchungszeitpunkt. Die Anzahl der jeweilig untersuchten Tiere ist aus Tab. 17 zu entnehmen.

0

Abbildung 13: Anteil der insgesamt gegen LI serokonvertierten Schweine an der gesamten Gruppe (n=60, vgl. Tab.17) zur jeweiligen Lebenswoche.

Die Serokonversion konnte bei 41,0 % der Tiere gleichzeitig mit der ersten

Ergebnisse

Versuchsgruppe erfolgte die Serokonversion ein bis zwei Wochen und bei 2,6 % drei Wochen nach dem ersten PCR Nachweis. Keine Serokonversion zeigten 12,8 % der Tiere. 7,7 % der Schweine zeigten schon ein bis zwei Wochen vor erstem PCR Nachweis ein positives ELISA-Ergebnis (Abb. 14).

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45

keine Serokonversion

2 Wochen früher

1 Woche früher

gleichzeitig 1 Woche später

2 Wochen später

3 Wochen später Abstand zwischen Serokonversion und erster Erregerausscheidung (Wochen)

Serokonvertierte Tiere (%)

Abbildung 14: Vergleich zwischen dem Zeitpunkt der ersten feststellbaren Erregerausscheidung mittels PCR und dem der Serokonversion (n=39).

Ergebnisse

Tabelle 17: Ergebnisse der serologischen Untersuchungen auf Antikörper gegen LI mittels Blocking-ELISA zu den festgelegten Untersuchungszeitpunkten

6. LW 7. LW 8. LW 9. LW 10. LW 11. LW 12. LW 13. LW 14. LW 15. LW 16. LW 26. LW

Anzahl untersuchter

Tiere (n) 60 60 60 55 49 44 38 33 28 23 18 13

ELISA erstmalig

pos. (n) 1 0 11 6 16 7 4 0 1 0 2 1

ELISA ges.

pos. (n) 1 1 12 11 27 32 25 20 12 11 8 4

ELISA ges.

fragl. (n) 1 3 10 13 7 2 9 9 12 6 6 6

ELISA total

pos. (n) 1 1 12 18 34 41 45 45 46 46 48 49

ELISA erstmalig

pos. (%) 1,7 0,0 18,3 10,1 32,7 15,9 10,5 0,0 3,6 0,0 11,1 7,7 ELISA ges.

pos. (%) 1,7 1,7 20,0 20,0 55,1 72,7 64,8 60,6 42,9 47,8 44,4 30,8 ELISA ges.

fragl. (%) 1,7 5,0 16,7 23,6 14,3 4,6 23,7 27,3 42,9 26,1 33,3 46,2 ELISA total

pos. (%) 1,7 1,7 20,0 30,0 56,7 68,3 75,0 75,0 76,7 76,7 80,0 81,7 Legende:

erstmalig pos. = Anzahl/Anteil der zu diesem Untersuchungszeitpunkt erstmalig positiv reagierenden Tiere

ges. pos./fragl. = Anzahl/Anteil aller zu diesem Untersuchungszeitpunkt positiv/fraglich reagierender Tiere

total pos. = Anzahl/Anteil aller bis zu diesem Untersuchungszeitpunkt mindestens einmal positiv beurteilter Tiere

Ergebnisse

Abbildung 15: Gesamtanteil aller als LI-infiziert erkannten Schweine unter Berücksichtigung aller verwendeten diagnostischen Verfahren (PCR, ELISA, Immunhistologie) zum jeweiligen Untersuchungszeitpunkt

Unter Berücksichtigung aller verwendeten diagnostischen Verfahren (PCR, ELISA und Immunhistologie) wiesen 98,3 % der Versuchsgruppe (n=59 von 60) bis zur 27.

Lebenswoche zu mindestens einem Untersuchungszeitpunkt Befund auf (Abb. 15).

Der erste positive Untersuchungsnachweis konnte mittels Serologie bereits in der 6.

Lebenswoche geführt werden. Die stärkste Zunahme als LI-infiziert erkannter Tiere war von der 8. Lebenswoche bis zur 12. Lebenswoche zu erkennen. Innerhalb dieses Zeitraums stieg der Anteil positiv reagierender Tiere von 23,3 % auf 91,7 %.

Die tägliche Gewichtszunahme bei als mit LI infiziert bzw. nicht infiziert erkannten Schweine wurde nur bis zur Lebenswoche 8 ausgewertet, da zur 10. Lebenswoche eine Actinobacillus-pleuropneumoniae-Infektion auftrat, die eine weitere Auswertung nicht sinnvoll erscheinen ließ.

Zum Absetzen entsprach das durchschnittliche Körpergewicht der zur 8.

Lebenswoche LI infizierten Tiere (n=14) annähernd dem der zu diesem Zeitpunkt LI-negativen Schweine (n=46, p>0,05). Im Mittel nahmen die LI-LI-negativen Tiere bis zur 8. Lebenswoche zwar täglich um 50 g mehr zu als die schon infizierten Schweine, jedoch konnte dieser Unterschied nicht statistisch gesichert werden. (Tab. 18)

Ergebnisse

Tabelle 18: Durchschnittliches Körpergewicht zum Absetzen (4 Wo) und mittlere tägliche Gewichtszunahme bis zur 8. Lebenswoche bei LI infizierten und LI-negativen Tieren (unterschiedliche Buchstaben: p<0,05)

Tiere (n) Körpergewicht beim Absetzen mit

4 Wo (x+s, kg)

tägliche Gewichtszunahme

in den Lebens-wochen 4-8

(x+s, kg) bis zur 8.

Lebenswoche LI-negative Tiere

46 7,51 ±1,21a 0,394 ±85a

zur 8. Lebenswoche LI-positive Tiere

14 7,69 ±0,88a 0,344 ±92a

Ergebnisse

4.2 Pathomorphologische Untersuchungen

Für diese Studie wurden 51 Tiere aus der Versuchsgruppe und fünf LI-negative Kontrolltiere seziert. Ein Versuchstier wurde aufgrund eines Mastdarmvorfalls vorzeitig seziert, wegen fortgeschrittener Autolyse konnten bei diesem Tier nicht alle Darmabschnitte untersucht werden.

Bei der Sektion der Versuchtiere konnten makroskopische, durch LI verursachte Veränderungen nur bei einem Schwein gefunden werden. In diesem Fall zeigten sich deutliche fibrinöse Auflagerungen und Ulzerationen, die sich vom Ende des Jejunums bis ins mittlere Colon erstreckten. Bei diesem Tier wurde eine nekrotisierende Enteritis diagnostiziert (NE, Tier Nr. 49). Bei anderen Tieren wurden lediglich mikroskopisch typische Veränderungen einer PPE an der Darmschleimhaut festgestellt.

Makroskopisch leicht verdickt erscheinende Bereiche der Darmschleimhaut konnten regelmäßig sowohl bei den Versuchstieren als auch bei nicht mit LI infizierten Kontrolltieren beobachtet werden und wurden auf postmortale Kontraktionen des Darms zurückgeführt (Abb.16, 17).

Andere makroskopische Veränderungen am Darm waren Hyperämien (Abb. 16) und mussten in der Regel als unspezifisch angesehen werden. Dies wird auch belegt durch die vergleichende histologische Untersuchung von zuvor im Versuchsplan metrisch festgelegten Lokalisationen zur Probenentnahme (ohne Berücksichtigung von möglichen makroskopischen Veränderungen) mit frei wählbaren, ggf.

makroskopisch auffälligen Probenentnahmestellen am selben Darmabschnitt (s. Kap.

3.5.1). Trotz makroskopisch bei einigen Tieren scheinbar vorhandener Unterschiede zeigte sich nach histologischer Beurteilung eine hochsignifikante Korrelation (p<0,001) zwischen den Score-Werten zu den im Vorfeld determinierten Stellen von Ileum, Caecum und Colon und den Score-Werten für die entsprechenden frei wählbaren Lokalisationen (Tab. 19).

Ergebnisse

Tabelle 19: Korrelation zwischen den Score-Werten für histologische Läsionen am Darm an metrisch zuvor festgelegten und an frei wählbaren Lokalisationen (Korrelationskoeffizient r, Signifikanz p).

Ileum Caecum Colon

r 0,89440 0,91730 0,8074

p <0,001 <0,001 <0,001

Ergebnisse

Abbildung 16: Ileozäkaler Übergang mit geringgradigen Hyperämien und geringgradig verdickter und gefalteter Mukosa (Tier 63).

Hier dargestellt ist ein häufig beobachtetes Sektionsbild vom Ileum und der Papilla ilealis. Es zeigen sich makroskopisch herdförmig verteilte Hyperämien. Die Schleimhaut ist gefaltet.

Die Sektion fand in der 14. Lebenswoche statt. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte keine LI-Ausscheidung per PCR nachgewiesen werden. Das Tier zeigte von der 8.

Lebenswoche bis zur 12. Lebenswoche ein positives ELISA-Ergebnis, mit einen fraglichen Ergebnis zur 9. Lebenswoche. In den Lebenswochen 13 und 14 war der ELISA fraglich. Histologisch lagen eine geringgradige (ggr.) epitheliale Hyperplasie sowie ggr. Kryptabszesse an der Papilla ilealis vor. Im Bereich des Ileums wurden keine auf eine LI-Infektion hinweisenden histologischen Veränderungen gefunden.

Legende: Hyperämie

Faltenbildung der Darmschleimhaut

Ergebnisse

Abbildung 17: Ileummit geringgradigen Hyperämien und geringgradig verdickter und gefalteter Mukosa (Tier 45).

Die verdickte Mukosa des Ileums zeigt irreguläre, erhabene transversal und longitudinal verlaufende Falten sowie geringgradige herdförmige Hyperämien auf.

Eine LI-Ausscheidung im Kot konnte bei Tier 45 nur in der 8. Lebenswoche registriert werden, das Schwein war über einen Zeitraum von vier Wochen serologisch positiv (8.-11. LW). Zum Zeitpunkt der Sektion in Lebenswoche 12 zeigte sich ein fragliches ELISA-Ergebnis. Histologisch wurde eine ggr. epitheliale Hyperplasie nur in einem von fünf untersuchten Gesichtsfeldern gefunden.

Legende: longitudinal und transversal verlaufende Falten der Mukosa ggr. Hyperämie

Ergebnisse

Pathohistologisch zeigten insgesamt 28 der 51 untersuchten Tiere auf eine porzine proliferative Enteropathie hinweisende Veränderungen. Dabei wurde bei 23 Schweinen eine reine proliferative Darmentzündung festgestellt (Abb. 18, 19). Bei 3 Tieren konnten zusätzlich ulzerative und bei 2 Tieren fibrinös-ulzerative Läsionen (Abb. 22) nachgewiesen werden (Tab. 20).

Die proliferativen Veränderungen verteilten sich wie folgt auf die verschiedenen Darmabschnitte: 10 Tiere zeigten in nur einem Darmabschnitt proliferative Erscheinungen, davon 9 Tiere im Ileum und ein Tier im Colon ascendens. Sieben Tiere hatten Proliferationen sowohl im Ileum als auch im Caecum und Colon ascendens. Drei Tieren zeigten gleichzeitig Proliferationen in Ileum und Caecum, ebenfalls drei Tiere zeigten Proliferationen im Ileum und im Colon ascendens. Bei vier Tieren beschränkten sich die proliferativen Veränderungen auf Caecum und Colon ascendens. Es konnten weder an den untersuchten Lokalisationen im Jejunum noch im Colon descendens proliferative Alterationen beobachtet werden.

Die 5 Kontrolltiere blieben bis auf minimale unspezifische Veränderungen pathohistologisch unauffällig.

Bei den proliferativen Veränderungen waren unreife Zellen in den Kryptepithelien zu erkennen, diese lagen in bis zu fünf übereinander liegenden Schichten. Die Becherzellen waren innerhalb der proliferierten Krypten nur noch einzeln oder gar nicht mehr vorhanden (Abb. 21). Zwischen den proliferierten Zellen waren im Vergleich zu unveränderten Krypten vermehrte Mitosen und Infiltrationen von Lymphozyten und Makrophagen zu erkennen. Die Mukosa stellte sich in schweren Fällen als Adenom ähnlich mit stark verzweigten Krypten, welche teilweise zum Darmlumen geöffneten waren, dar. Die Darmzotten waren in der Länge teilweise deutlich reduziert,oder nicht mehr zu erkennen (Abb. 19).

Bei Tieren, die keine proliferativen Veränderungen aufwiesen, waren z.T. blasse geschwollene oder geschrumpfte degenerierte Enterozyten zu beobachten. In diesem Stadium konnten vermehrt apoptotische Körperchen in den Zellen gefunden werden. Zusätzlich bestanden Becherzellhyperplasien, die Zotten waren z.T. etwas kürzer als bei gesunden Kontrolltieren (Abb. 23, 24).

Ergebnisse

Tabelle 20: Ergebnisse der histologischen Beurteilung bei Versuchs- (n=51) und Kontrolltieren (K, n=5). Neben der pathologischen Diagnose wird der Gesamtscore für 9 untersuchte Darmlokalisationen angegeben.

mgr. proliferative Ileitis, Typhlitis und

Colitis 59 2

49 8

mgr. fibrinös-ulzerative und

proliferative Ileitis, Typhlitis und Colitis 74,4 2

42 8

ggr. fibrinös-ulzerative und

proliferative Ileitis 5,4 2

19 8

mgr. proliferative Ileitis, Typhlitis und

Colitis 66 2

proliferative Typhlitis und Colitis, 60,2 2 70 9 ggr. proliferative Typhlitis und Colitis, 22,8 2

54 9 ohne besonderen Befund 1,6 2

36 9 mgr. proliferative Ileitis 17,2 1

37 9 mgr. proliferative Ileitis und Colitis 31,6 1 47 10 ggr. proliferative Ileitis und Colitis 13,4 2

31 10 ohne besonderen Befund 6,4 0

59 10 ohne besonderen Befund 1,2 1

30 10

mgr. proliferative Ileitis, Typhlitis und

Colitis 55 2

8 10

ggr. ulzerativ-proliferative Ileitis, ggr.

proliferative Typhlitis 26,6 2

22 11 ggr. proliferative Ileitis 12,4 2

40 11 ggr. proliferative Ileitis und Colitis 17 2

7 11

mgr. proliferative Ileitis, Typhlitis und

Colitis 62,4 2

32 11

ggr.-mgr. proliferative Ileitis und

Typhlitis 22 1

6 11 ggr. proliferative Typhlitis und Colitis 8,6 3

28 12 ggr. proliferative Ileitis 5,4 2

45 12 ggr. proliferative Ileitis 3,2 3

4 12 ggr. proliferative Colitis 6 1

1 12 ohne besonderen Befund 0,2 2

14 12 ohne besonderen Befund 3,8 2

48 12 ohne besonderen Befund 3,2 3

Ergebnisse

ggr. proliferative Ileitis, Typhlitis und

Colitis 31,2 2

21 13

ggr. ulzerativ-proliferative Ileitis, ggr.

proliferative Typhlitis und Colitis 25 2

43 13 ggr. proliferative Ileitis 6,2 3

11 13 ggr. proliferative Typhlitis und Colitis 17,4 2

46 13 ohne besonderen Befund 3,8 2

63 14 ggr. proliferative Ileitis 6,6 3

24 14 ggr. proliferative Ileitis und Typhlitis 6,6 3

17 14 ggr. proliferative Ileitis 4,4 3

26 14 ohne besonderen Befund 5,4 3

62 14 ohne besonderen Befund 3 3

38 15 ohne besonderen Befund 6,6 2

41 15 ohne besonderen Befund 2,6 3

50 15 ohne besonderen Befund 1,8 3

5 15 ohne besonderen Befund 1,4 3

15 15 ohne besonderen Befund 1,4 3

12 16 ohne besonderen Befund 2,4 3

56 16 ohne besonderen Befund 1,2 3

65 16 ohne besonderen Befund 3,4 3

67 16 ohne besonderen Befund 4,6 3

23 16 ggr. proliferative Ileitis 12,4 3

9 27 ohne besonderen Befund 1,8 3

33 27 ohne besonderen Befund 3,6 3

64 27 ohne besonderen Befund 4,2 3

60 27 ohne besonderen Befund 3 3

13 27 ohne besonderen Befund 3,2 3

K1080 Läufer, 25 kg ohne besonderen Befund 0 Kontrolle K1079 Läufer, 25 kg ohne besonderen Befund 0,8 Kontrolle K1078 Läufer, 25 kg ohne besonderen Befund 0,4 Kontrolle K1077 Läufer, 25 kg ohne besonderen Befund 0,2 Kontrolle

K216 Läufer, 25 kg ohne besonderen Befund 0 Kontrolle

noch Tabelle 20

Ergebnisse

Abbildung 18: Caecum, gering bis mittelgradig proliferierte Krypten (Tier 7) Das Bild zeigt eine gering bis mittelgradige proliferative Typhlitis mit Hyperplasie von Krypten (Vergrößerung x40, Färbung HE). Das Tier wurde in der 11. Lebenswoche seziert. In dieser Woche konnte bei dem Schwein erstmalig eine LI-Ausscheidung im Kot gefunden sowie Antikörper gegen LI (ELISA) nachgewiesen werden. Der Gesamtbefund des Tieres ist Tabelle 20 zu entnehmen.

Legende:

proliferierte Krypten mit unregelmäßigem Erscheinungsbild

Ergebnisse

Abbildung 19: Ileum, hochgradig proliferative Ileitis (Tier 17)

Das Bild zeigt eine hgr. proliferative Ileitis mit Hyperplasie des Kryptepithels und Zottenverlust (Vergrößerung x40, Färbung HE). Der Gesamtbefund des Tieres ist Tabelle 20 zu entnehmen. Das Tier war LI-positiv (PCR) in Lebenswoche 7 und 8, Antikörper gegen LI (ELISA) konnten zum Zeitpunkt der Sektion in Lebenswoche 8 nachgewiesen werden.

Legende:

verzweigte Krypten, welche zum Darmlumen geöffnet sind, keine Zottenstruktur mehr erkennbar

Zelldetritus im Kryptlumen

proliferierte Krypten (Krypthyperplasie, Becherzellreduktion)

Ergebnisse

Abbildung 20: Ileum, hochgradig proliferierte Krypten mit Zelldtritus (Tier 19)

Das Bild zeigt eine hgr. proliferative Ileitis (Vergrößerung x100, Färbung HE) mit adenomatös veränderten Krypten mit Proliferationen von Epithelzellen. Im Kryptlumen befindet sich zum Teil Zelldetritus. Es ist eine hochgradige Reduktion der Becherzellen zu erkennen. Das Tier war LI-positiv (PCR) in Lebenswoche 7 und 8, Antikörper gegen LI (ELISA) konnten zum Zeitpunkt der Sektion in Lebenswoche 8 nachgewiesen werden. Der Gesamtbefund des Tieres ist Tabelle 20 zu entnehmen.

Legende:

vereinzelte Becherzellen in den Krypten

unregelmäßig erscheinende Krypten mit mehrschichtigem Kryptzellepithel und Zelldetritus

Ergebnisse

Abbildung 21: Ileum, hochgradig proliferierte Krypte (Tier 19)

Das Bild zeigt eine hochgradig proliferierte Krypte des Ileums. Die Epithelzellen sind unreif und zeigen vesikuläre Zellkerne. In der Krypte befinden sich vermehrt Mitosefigur (Vergrößerung x 400, Färbung HE). Das Tier war LI-positiv (PCR) in Lebenswoche 7 und 8, Antikörper gegen LI (ELISA) konnten zum Zeitpunkt der Sektion in Lebenswoche 8 nachgewiesen werden.

Legende:

Mitosefiguren

unreife Epithelzellen

Ergebnisse

Abbildung 22: Caecum, hochgradige fibrinös-ulzerative und proliferative Veränderungen (Tier 49)

Das Bild zeigt eine hgr. fibrinös-ulzerative und proliferative Typhlitis. Makroskopisch waren vom Jejunum bis ins Colon reichende Ulzerationen mit Fibrinauflagerungen zu erkennen (Vergrößerung x40, Färbung HE). Das Tier schied bereits in der 6.

Lebenswoche Erreger mit dem Kot aus. In der 8. Lebenswoche fand die Serokonversion und auch die Sektion statt. Zum Zeitpunkt der Sektion hatte dieses Tier einen wässrigen Durchfall.

Der Gesamtbefund des Tieres ist Tabelle 20 zu entnehmen.

Legende:

Entzündungszellen

hgr. Ulzeration mit großflächiger Fibrinauflagerung

Ergebnisse

Abbildung 23: Caecum, normales Krypepithel mit vermehrten Becherzellen und apoptotischen Körperchen (Tier 50)

Das Bild zeigt ein weitgehend normales Kryptepithel, in dem vermehrt Becherzellen und vereinzelt apoptotische Körperchen erkennbar sind (Vergrößerung x100, Färbung HE). Das Tier schied von der 7 bis zur 14 Lebenswoche Erreger aus (eine Unterbrechung in der 10. LW). Die Serokonversion fand in der 9. LW statt. Der positive Titer hielt bis zur Sektion in der 15. LW an. Die Kotkonstistenz war einmalig in der 11. LW dünnbreiig. In der Immunhistologie konnte LI-Antigen nur in Rundzellen gefunden werden, nicht aber im Kryptepithel. Der Gesamtbefund des Tieres ist Tabelle 20 zu entnehmen. Legende:

Becherzellhyperplasie Apoptotische Körperchen

Ergebnisse

Abbildung 24: Ileum, stark vermehrte Becherzellen und deutlich in der Länge reduzierte Darmzotten (Tier 23)

Das Bild zeigt stark vermehrte Becherzellen und eine deutlich reduzierte Länge der Zotten. Aufgrund der reduzierten Zottenlänge und der vorangegangenen positiven Infektionsnachweise kann angenommen werden, dass sich dieses Tier in einem Rekonvaleszensstadium befand. In der HE-Färbung waren keine proliferativen Veränderungen zu erkennen (Vergrößerung x40, Färbung HE). Das Tier serokonvertierte in der 12. Lebenswoche und war einmalig in der 13. Lebenswoche

Das Bild zeigt stark vermehrte Becherzellen und eine deutlich reduzierte Länge der Zotten. Aufgrund der reduzierten Zottenlänge und der vorangegangenen positiven Infektionsnachweise kann angenommen werden, dass sich dieses Tier in einem Rekonvaleszensstadium befand. In der HE-Färbung waren keine proliferativen Veränderungen zu erkennen (Vergrößerung x40, Färbung HE). Das Tier serokonvertierte in der 12. Lebenswoche und war einmalig in der 13. Lebenswoche