• Keine Ergebnisse gefunden

Maßnahmenwahl für das Zielszenario

Der Schwerpunkt des Zielszenarios lag auf dem Aus-bau des Umweltverbundes (Fuß, Rad und ÖV) sowie der Bündelung der Kfz-Verkehre im Hauptstraßen-netz mit Beseitigung von Defiziten in einzelnen Berei-chen dieses Netzes bzw. bei der Anbindung relevan-ter Gewerbestandorte/Zentren. Schwerpunkte der dynamischen Wohnraum- und Siedlungsentwicklung und bislang nicht optimal integrierte Einzelhandels-standorte werden somit zukünftig gut in das ÖV- und in das Radroutennetz integriert.

Die in den unterschiedlichen Themenfeldern am bes-ten bewertebes-ten Maßnahmen wurden im Zielszenario

zusammengestellt. Die Bewertung der Testszenarien und die Zusammensetzung des Zielszenarios wurden am 05. Juni 2014 von der Deputation beschlossen.

Das Zielszenario besteht aus den folgenden zehn Handlungsfeldern:

1. Kfz-Verkehr, Wirtschaftsverkehr 2. Öffentlicher Verkehr

3. Fußverkehr, Nahmobilität 4. Radverkehr

5. Verkehrssicherheit, soziale Sicherheit 6. Straßenraumgestaltung

7. Inter- und Multimodalität, Carsharing 8. Parkplatzmanagement, Elektromobilität 9. Verkehrs- und Mobilitätsmanagement 10. Mobilitätskultur und Öffentlichkeitsarbeit (Bremer und Nicht-Bremer) gegenüber dem Basisszenario 2025

8,0 %

Bremerinnen und Bremer) gegenüber dem Basisszenario 2025

8,0 %

Vergleich zwischen dem Zielszenario und dem Basisszenario Veränderungen gegenüber dem Basisszenario 2025

10,0 % am Werktag im öffentlichen Verkehr (ÖV) Personenfahrten am Werktag im motorisierten Verkehr (MIV + ÖV)

–2,5 %

Personenfahrten am Werktag im Pkw-Verkehr (MIV)

–6,5 %

Kfz-Fahrten am Werktag (Kfz)

–5,7 %

Kfz-Fahrleistung am Werktag (Kfz-Wege auf-wand)

–4,4 %

Kfz-Verweildauer am Werktag (Kfz-Zeitaufwand)

–5,9 %

Handlungskonzept

Das Handlungskonzept stellt einen Umsetzungsplan dar, in dem die Realisierung der 193 Maßnahmen des Basis- und des Zielszenarios in eine an Zielerreichung und Effektivität orientierte zeitliche Reihung gebracht wurden. Damit sind Prioritäten definiert, aber auch Planungsvorläufe und zeitliche Abhängigkeiten der Maßnahmen berücksichtigt. Neben den rechtlichen Rahmenbedingungen bildet die finanzielle und perso-nelle Ausstattung eine wesentliche Rahmenbedingung für die Umsetzung des VEP. Je nach Abhängigkeit vom Umfang der einzelnen Maßnahmen sind ggf.

gesonderte Maßnahmenbeschlüsse erforderlich. Vor diesem Hintergrund und aufgrund der Entwicklungs-möglichkeiten der für den Verkehrsbereich

zweck-gebundenen Zuweisungen des Bundes an die Länder sowie des bremischen Verkehrshaushalts werden drei Finanzierungspfade mit unterschiedlichen Annahmen, unterteilt in die Planungs- und Realisierungszeiträume 2014 – 2019, 2020 – 2025, 2025 – 2029 sowie ab 2030, differenziert dargestellt.

Folgende Fragen standen bei Festlegung der Maß-nahmenreihung im Vordergrund:

• Mit welchen Maßnahmen werden die Ziele des VEP unter Beachtung der o. g. Faktoren erreicht?

• Welche Reihenfolge ist aufgrund der Wirkungen der Maßnahmen sinnvoll?

• Welche Maßnahmen sind bei Reduzierung der finanziellen Mittel nicht bzw. erst später umzusetzen?

Ablauf des Plausibilisierungs- und Abwägungsprozesses zur Aufnahme von Maßnahmen in das Zielszenario

Wirkungs-Kosten-Matrix Weitere erforderliche

Kriterien Auswahl für

Zielszenario

Empfehlung zur

Aufnahme

in das Zielszenario

Keine Aufnahme

in das Zielszenario

16 Zielindikatoren

Summe Nutzenpunkte

Betroffenheitsfaktor

für räumliche Wirkung

Investitions-, Planungs- und Betriebskosten

Annuisierte Kosten

Wirkungs- klasse

Kosten- klasse

sehr hoch hoch mittel niedrig

Grad der Zielerreichung

Zielkonflikte

Finanzierbarkeit Politisch umsetzbar Potenziale

Verkehrliche Wirksamkeit

Bauliche bzw. betriebliche

Machbarkeit Abhängigkeiten

(rechtl., zeitl., von anderen Maßnahmen

Entwicklung der Finanzierungspfade in den zeitlichen Perioden

45 40 35 30 25 20 15 10 5 0

Verfügbares Budget in Mio. Euro / Jahr

oberer Pfad

mittlerer Pfad

unterer Pfad

Zwischenbilanz

Durch den VEP hat Bremen den Weg von einer poli-tischen Polarisierung hin zu einer konsensualen und sachlichen Diskussion von Fragen der zukünftigen Gestaltung von Verkehr und Mobilität beschritten.

Zu vielen Fragen des Verkehrs sind die Meinungen nun geeint; das Konfliktpotenzial ist minimiert. Ein Beispiel ist die Erkenntnis in allen Fraktionen und Ver-bänden, dass Radschnellwege und Fahrradstraßen ein wichtiger Bestandteil des VEP sind und einen Maß-nahmenschwerpunkt darstellen. Im VEP firmieren sie noch unter »Premiumrouten«, da der Begriff und die Forderung nach »Radschnellwegen« zu Beginn des VEP-Prozesses noch nicht konsensfähig waren.

Die Prüfung und Bewertung der Wirkung aller Maß-nahmen und die abgestimmte Prioritätenreihung im vorliegenden Verkehrsentwicklungsplan bietet für Bremen die Möglichkeit, einen wirtschaftlichen und verkehrspolitisch zielorientierten Mitteleinsatz mit Risikominimierung sicherzustellen. Das Vorhanden-sein eines im Konsens beschlossen VEP ist eine gute Basis für eine koordinierte Verkehrspolitik. Ziele des VEP sind auch die Ziele der Regierungskoalition; in der 2015 geschlossenen Koalitionsvereinbarung wer-den im Verkehrsbereich fast ausschließlich VEP-Maß-nahmen genannt.

Wie gut und erfolgreich der VEP wirklich sein wird, wird sich an seiner Umsetzung in den kommenden Jahren zeigen. Ein Evaluationskonzept wurde ent-wickelt und ebenfalls politisch verabschiedet. In dieser Broschüre werden einige Maßnahmen des VEP kon-kret vorgestellt.

Alle Berichte, Dokumentationen, Beteiligungsformate und Beschlüsse des VEP Bremen 2025 sind verfügbar unter:

www.bau.bremen.de/vep

www.bremen-bewegen.de

Seit dem letzten verkehrlichen Gesamtplan aus dem Jahre 1995 hat sich Bremerhaven dynamisch verän-dert und weiterentwickelt – sichtbar in den Bereichen Hafen-, Logistik-, Transport- und Lebensmittel-wirtschaft, Offshore-Windenergie, Forschung und Entwicklung, Tourismus, Einzelhandel, Wohnen und Hochschule. Der damit verbundene Wandel und die gegenwärtige Bevölkerungsstruktur prägen das Gesamtbild der Stadt Bremerhaven entscheidend.

Zusammen mit den starken Stadt-Umland-Verflech-tungen (Einpendlerquote von aktuell etwa 47 Prozent) stellen diese Faktoren an das Verkehrssystem spezielle Anforderungen, um den erzeugten Verkehr bestmög-lich abzuwickeln. Einige Konzepte, wie »Klimastadt«,

»Hafenkonzept 2020/2025« oder »Geestemünde geht zum Wasser«, reagieren bereits auf diese Verän-derungen.

Mobilität ist unverzichtbar für alle Bürger/innen, damit wird die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und an der urbanen Wirtschaft gesichert. Die selbst-bestimmte Gestaltung von Mobilität, orientiert an der UN-Behindertenrechtskonvention sowie am kommu-nalen Teilhabeplan Bremerhavens, setzt die freie Wahl der Verkehrsmittel voraus. Diese muss auch denjenigen möglich sein, die aufgrund ihres Alters, ihres

Geschlechts, ihrer Herkunft, ihrer Gesundheit oder ihrer wirtschaftlichen und sozialen Situation benach-teiligt sind. Die Wirtschaft ist auf gute Erreichbarkeit für ihre Kunden sowie auf einen verlässlichen und möglichst reibungslosen Austausch von Gütern, Waren und Dienstleistungen angewiesen. Mobilität

dieser hat neben seinen positiven Effekten auch nega-tive Auswirkungen auf die Stadtstruktur, die Wohn-qualität, die Verkehrssicherheit, die Natur und Umwelt.

Die Entwicklung von Mobilität und Verkehr ist mehr denn je globalen Einflüssen unterworfen, u. a. durch Konjunkturschwankungen, begrenzte fossile Energie-ressourcen, steigende Energiepreise und Klimaver-änderungen. Auf Trends und Herausforderungen des demografischen, wirtschaftlichen und sozialen Wandels, woraus veränderte Lebens-, Verkehrs- und Mobilitäts-bedürfnisse erwachsen, muss Verkehrsentwicklungs-planung entsprechende Antworten finden. Schwer-punkte liegen gegenwärtig weniger auf der Planung neuer Verkehrsanlagen sondern auf der zielgerichteten, intelligenten Nutzung vorhandener Verkehrsinfra-struktur (Verkehrsmanagement) sowie auf der verträg-lichen Gestaltung der Straßenräume. Die Beeinflus-sung des Mobilitätsverhaltens durch Information, Beratung, Organisation und finanzielle Anreize (Mobilitätsmanagement) sowie die Schaffung und Verbesserung von Verkehrsangeboten sind weitere wichtige Vorhaben.

Der Verkehrsentwicklungsplan (VEP) Bremerhaven 2030 hat deshalb zum Ziel, einerseits die gleichbe-rechtigte Teilnahme am Verkehr herzustellen, ande-rerseits den Verkehr so effizient, sicher, ökologisch, stadt- und umweltverträglich wie möglich zu gestalten.

Es gilt dadurch insgesamt ein Höchstmaß an Wohn-, Lebens- und Aufenthaltsqualität zu erreichen und die Seestadt Bremerhaven zukunftsfähig zu gestalten. In