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Lunarzyklische Korrelation der Entwicklungsstufen der Population

Im Dokument Supplement 23 Nürnberg 2012 (Seite 131-134)

Die verschiedenen Entwicklungsstufen der Population der Hornisse in dem aufgesetzten Nest an einem Fenster an der nordwestlichen Giebelseite des freistehenden Hauses am südwestlichen Ortsrand von Nußloch-Maisbach südsüdöstlich Heidelberg korrelieren mit den Wendepunkten des lunaren Zyklus. Vor dem Neumond am 29.08.2011 hat sich der Baufortschritt der Höhe des Hauptteils des Nestes von manchmal bis zu etwa 3 cm pro Tag auf nur noch etwa 1 cm pro Tag verlangsamt, zwischen dem Neumond am 29.08.2011 und dem Vollmond am 12.09.2011 ist der Baufortschritt von nur noch etwa 1 cm pro Tag zeitweise auf lediglich noch etwa 0,5 cm pro Tag weiter zurückgegangen, am Vollmond am 12.09.2011 war die Errichtung des Nestes abgeschlos-sen, und nach dem Vollmond am 12.09.2011 konnte kein weiter Baufortschritt der Höhe des Hauptteils des Nestes mehr festgestellt werden. Vor dem Neumond am 29.08.2011 hat auch das Herausfallen oder Herauswerfen von weißen Larven aus den Zellen in den Waben begonnen, welche sich auf dem Abfallhaufen unter dem Nest angesammelt haben, und bis zu dem Vollmond am 12.09.2011 sind in einem ersten Schub insgesamt über 80 Larven aus dem Nest herausgestürzt oder herausgeschmissen worden. Um den Neumond am 27.09.2011 hat dann eine zweite Welle des Herausfallens oder Herauswerfens von weißen Larven aus den Zellen in den Waben angefan-gen, welche jedoch schwächer als der erste Schub um den Neumond am 29.08.2011 gewesen ist und bis zu dem Vollmond am 12.10.2011 noch einmal etwa 70 Larven aus dem Nest herausbeför-dert hat. Um und zwischen dem Vollmond am 12.10.2011 und dem Neumond am 26.10.2011 sind dann nur noch zeitweise einzelne bis mehrere weiße Larven aus den Zellen in den Waben heraus-gepurzelt oder herausbefördert worden, und nach dem Neumond am 26.10.2011 war das

Heraus-fallen oder Herauswerfen von weißen Larven aus dem Nest beendet.

Vor dem Neumond am 29.08.2011 haben alle Larven in den Zellen in der ersten bis dritten Wabe von oben (bezogen auf den an der Innenseite des Fensters sichtbaren Teil des Wabenstapels des Nestes) ihre Kammern mit weißen Deckeln aus Seide zugesponnen und haben sich in den ver-plombten Zellen verpuppt. Wenige Tage nach dem Neumond am 29.08.2011 haben in der ersten Wabe von oben die ersten schlüpfenden Hornissen die weißen Deckel der Zellen aufgebissen und sind aus den Kammern herausgeklettert, und es hat in den Gängen zwischen den oberen Etagen des Wabenstapels die Paarung der Jungköniginnen und der Drohnen stattgefunden, wobei die Ko-pulationspartner mit gekrümmten Hinterleibern aufeinandergesessen sind. Bis zu dem Vollmond am 12.09.2011 haben alle Larven in den Zellen in allen sechs an der Glasscheibe des Fensters er-kennbaren Waben des Nestes ihre Kammern mit weißen Deckeln aus Seide zugesponnen und sich in den verschlossenen Zellen verpuppt.

Am Vollmond am 12.09.2011 ist ein Umschwung von der gesteigerten Aktivität der Hornissen am Nest zu der beruhigten Aktivität erfolgt, und ebenso hat ein erneuter Wechsel von der beruhigten Aktivität zu der gesteigerten Aktivität nach dem Vollmond am 12.09.2011 stattgefunden. Vor dem Vollmond am 12.09.2011 sind zahlreiche Hornissen in der linken oberen Ecke des Nestes dicht aneinandergedrängt in Wartestellung gesessen, wohingegen im übrigen Teil des Nestes und be-sonders in den Gängen zwischen den Waben weiterhin zahlreiche Hornissen hin- und hergelaufen sind. Am Vollmond am 12.09.2011 haben in der zweiten Wabe von oben die ersten schlüpfenden Hornissen die weißen Deckel der Zellen perforiert und sind aus den Kammern herausgestiegen, wohingegen jetzt auch in der vierten bis sechsten Wabe von oben fast alle Zellen mit weißen Deckeln verschlossen waren. In der Folgezeit sind schrittweise in unterschiedlichen Mengen Hor-nissen aus den mit weißen Deckeln verschlossenen Zellen in fortlaufend zunehmender Anzahl der Waben geschlüpft und haben die Kappen auf ihren Kammern perforiert. Etliche Tage vor dem Neumond am 27.09.2011 haben massenhaft Hornissen sowohl in den Gängen zwischen den Waben als auch in den Kammern neben den Waben in senkrechter Stellung mit den Kopf nach oben dicht aneinandergereiht fast regungslos in Warteposition gesessen, und es sind nur noch sehr wenige oder gar keine Hornissen mehr in den Gängen zwischen den Waben hin- und hergelaufen.

Das Gedränge der in Warteposition dicht aneinandergereiht verharrenden Hornissen in den Gän-gen zwischen den Waben und in den Kammern neben den Waben hat mehrere Tage vor dem Neu-mond am 27.09.2011 seinen Höhepunkt erreicht, und die Ansammlung der ungewöhnlich vielen Hornissen im Nest war derart dicht aneinandergereiht, daß die Ketten nebeneinander sitzender Hornissen in den Gängen zwischen den Waben mit ihren Körpern sogar teilweise den Einblick in die Zellen in den Waben versperrt haben, wovon besonders die zweite und die dritte Wabe von oben betroffen waren. Wenige Tage vor dem Neumond am 27.09.2011 hat die Häufigkeit der im Nest versammelten Hornissen nach dem Maximum der Konzentration zunächst geringfügig und dann drastisch abgenommen, und am Neumond am 27.09.2011 waren in der ersten bis dritten Wabe von oben fast an allen Zellen die weißen Deckel von schlüpfenden Hornissen durchgebis-sen worden und waren leer, und nur in der vierten bis sechsten Wabe von oben waren noch zahl-reiche Zellen mit weißen Deckeln verschlossen.

Bis mehrere Tage vor dem Neumond am 27.09.2011 hat nach der Kulmination der Abundanz der in dem Nest versammelten Hornissen nur ein retardierter Ausflug von Hornissen aus dem Nest stattgefunden, wohingegen kurz vor und am Neumond am 27.09.2011 bereits ein akzelerierter Exodus angefangen hat, welcher in mehreren Wellen im Wechsel mit Phasen eines retardiertem Ausflugs abgelaufen ist. Vor und am Neumond am 27.09.2011 haben sich die Gänge zwischen den Waben in dem Nest in mehreren Phasen des akzelerierten Exodus rapide geleert, und die zahlreichen bis massenhaft wartenden Hornissen, welche besonders mehrere Tage vor dem

Neu-mond am 27.09.2011 mit ihren Körpern sogar teilweise den Einblick in die Zellen in den Waben versperrt haben, sind vor allem in zwei massiven Wellen vor und am Neumond am 27.09.2011 aus dem Nest ausgeflogen, so daß am Neumond am 27.09.2011 in den Gängen zwischen der ers-ten bis driters-ten Wabe von oben nur noch wenige sitzende oder herumlaufende Hornissen vorhan-den waren, wohingegen in vorhan-den Gängen zwischen der dritten bis fünften Wabe von oben und in den Kammern neben den Waben noch etliche bis zahlreiche Hornissen gesessen oder herumge-laufen sind. Nach dem Neumond am 27.09.2011 hat der Exodus der Hornissen aus dem Nest für mehrere Tage retardiert oder stagniert, bevor sich dann vor dem Vollmond am 12.10.2011 mit mehreren erneuten starken Schüben im Wechsel mit schwachen Pulsen der akzelerierte Ausflug fortgesetzt hat. Nach dem Vollmond am 12.10.2011 hat sich nach mehreren massiven Wellen des Exodus der Hornissen aus dem Nest schließlich das Nest soweit entleert, daß die geringste Kon-zentration von Hornissen in dem Nest seit dem Beginn meiner Beobachtungen am 25.08.2011 zu verzeichnen war, und die restlichen noch in dem Nest verbliebenen Hornissen haben in mehreren schwachen Pulsen ebenfalls das Nest verlassen. Bei den verschiedenen Schüben des Ausflugs der Hornissen aus dem Nest mit unterschiedlicher Intensität waren besonders in der Endphase des Exodus der Hornissen aus dem Nest vor und nach dem Vollmond am 12.10.2011 die einzelnen Wellen des Auszugs der Hornissen aus dem Nest häufig mit jeweils etwa einer Halbierung der Anzahl der noch in dem Nest verbliebenen Hornissen verbunden, so daß mit jedem neuen Schub des Exodus der Hornissen aus dem Nest etwa die Hälfte der noch in dem Nest vorhandenen Hor-nissen aus dem Nest verschwunden ist.

In dem letzten Stadium des Verlassens des Nestes nach dem Vollmond am 12.10.2011 sind wie-derholt die tagsüber bereits ausgeflogenen Hornissen am späten Nachmittag oder am Abend nochmals in das Nest zurückgekehrt und haben noch einmal oder mehrmals in dem Nest über-nachtet, bevor sie endgültig aus dem Nest verschwunden sind. Die letzte Stallwache der am Ende noch verbliebenen 3 Hornissen hat vor und nach dem Neumond am 26.10.2011 eisern die Stel-lung gehalten. Um und nach dem Neumond am 26.10.2011 hat eine vorübergehende erneute Zu-nahme der Anzahl auf insgesamt bis zu 5 Hornissen bestätigt, daß entweder wiederum einige der bereits ausgeflogenen Hornissen noch einmal zu dem Nest zurückgekehrt sind oder sogar einige spät entwickelte Hornissen jetzt noch geschlüpft sind. Um den zunehmenden Halbmond am 02.11.2011 zwischen dem Neumond am 26.10.2011 und dem Vollmond am 10.11.2011 ist dann nur noch eine einzige Hornisse sporadisch an dem Nest herumgeflogen und ist in größeren Ab-ständen von dem Nest weggeflogen und zu dem Nest hingeflogen. Die letzte Hornisse hat am Tag nach dem zunehmenden Halbmond am 02.11.2011 zwischen dem Neumond am 26.10.2011 und dem Vollmond am 10.11.2011 das Nest verlassen, und es sind dann bis vor dem Vollmond am 10.11.2011 nur noch gelegentlich einzelne Hornissen noch einmal zu einem kurzen Besuch zu dem Nest hingeflogen und sind anschließend wieder von dem Nest weggeflogen. Am und nach dem Vollmond am 10.11.2011 haben sich keine Hornissen mehr an dem Nest blicken lassen.

13 Stechverhalten der Hornissen und Reaktionen meines Körpers auf die Stiche der Hornissen

Aufgrund der beobachteten Aggressivität der Hornissen an dem Nest auf dem Fenster an der nordwestlichen Giebelseite des Hauses in Maisbach empfehle ich die Einhaltung eines aus-reichenden Sicherheitsabstandes für die Betrachtung von frei exponierten Nestern der Hornisse mit gesteigerter Aktivität sowie aufgeregter und gereizter Stimmung der Populationen, wohinge-gen die Vorsichtsmaßnahmen bei versteckt oder verborwohinge-gen angebrachten Nestern der Hornisse so-wie bei reduzierter Aktivität und beruhigter Stimmung der Populationen weniger drastisch

ausfal-len können. Insgesamt bin ich bei der Untersuchung von über 100 Nestern der Hornisse vom 25.08.2011 bis 29.11.2011 sechsmal von Hornissen gestochen worden, und zwar am 25.08.2011 zweimal, am 01.09.2011 einmal, am 24.09.2011 zweimal und am 10.10.2011 einmal. Die folgen-den Bemerkungen umfassen auch Stechverhalten verschiefolgen-dener Faltenwespen am Ende des Som-mers, Schweißgeruch als möglicher Auslöser des Stechens der Hornissen, heftige Reaktionen meines Körpers auf die Stiche von zwei Hornissen am 25.08.2011, und schwache Reaktionen meines Körpers auf weitere Stiche von einzelnen Hornissen an anderen Tagen.

13.1 Empfehlung eines Sicherheitsabstandes für die Betrachtung von Nestern der Hornisse Ich kann aufgrund meiner Erfahrung mit den Stichen von zwei Hornissen im Abstand von etwa 1,20 – 1,50 m von dem Nest auf dem Fenster an der nordwestlichen Giebelseite des Hauses in Maisbach in frontaler Stellung sowie in der Ein- und Ausflugschneise der Hornissen am 25.08.2011 alle Naturfreunde nur warnen, bei der Betrachtung von frei exponierten Nestern der Hornisse mit gesteigerter Aktivität sowie aufgeregter und gereizter Stimmung der Populationen einen ausreichenden Sicherheitsabstand von mindestens etwa 2 m und noch besser etwa 3 m oder mehr zu wahren, denn die anscheinend harmlos am Nest herumfliegenden Hornissen haben mich ohne Zögern angegriffen und gestochen, als ich in etwa 1,20 – 1,50 m Entfernung von dem Nest vor der Brüstung des Balkons auf der Leiter gestanden bin und das Nest betrachtet und fotogra-fiert habe. Von einer anderen Stelle an der Ecke des Balkons aus etwa 2 – 3 m Entfernung konnte ich dann für kurze Zeit von den Hornissen unbehelligt das Nest fotografieren und bestaunen.

Offensichtlich hat vor allem meine frontale Position vor dem Nest in der Ein- und Ausflugschnei-se der HornisAusflugschnei-sen in der Mitte des Balkons den Angriff der HornisAusflugschnei-sen provoziert, denn in der Ausflugschnei- seit-lichen Stellung in der Ecke des Balkons haben die Hornissen zumindest für den kurzen Moment einiger rascher Fotos nicht aggressiv reagiert. Ich habe es aber nach den beiden Stichen nicht noch einmal darauf ankommen lassen, sondern habe die Kamera schon beim Aufstieg auf der Lei-ter vorbereitet, habe beim Erreichen der Brüstung des Balkons nur kurz darüber gesehen, habe so-fort fotografiert und habe mich dann schnell wieder zurückgezogen. Es ist daher empfehlenswert, bei der Betrachtung von Nestern der Hornisse vorzugsweise eine schräge und laterale Position einzunehmen und eine frontale Stellung direkt vor dem Nest zu vermeiden, um nicht unnötig Attacken der am Nest herumfliegenden Hornissen auszulösen.

RIPBERGER (1990), RIPBERGER & HUTTER (1992) und BELLMANN (1995) haben sogar einen Sicher-heitsabstand von etwa 5 m bei der Beobachtung von Nestern der Hornisse empfohlen, wohinge-gen BELLMANN (1999) ebenso wie ich einen Sicherheitsabstand von etwa 2 m vorgeschlagen hat.

Der von HINTERMEIER & HINTERMEIER (2009a) angeregte Mindestabstand von etwa 1 m bei der Beobachtung von Nestern der Hornisse ist aufgrund meiner Erfahrung zumindest bei im Freien angebrachten offen zugänglichen Nestern und bei gesteigerter Aktivität sowie aufgeregter und ge-reizter Stimmung der Populationen eindeutig zu niedrig angesetzt, wohingegen die geringe Dis-tanz von etwa 1 m bei in geschlossenen Räumen hängenden und von außen abgeschirmten Nes-tern sowie bei reduzierter Aktivität und beruhigter Stimmung der Populationen wenigstens in manchen Fällen ausreichend ist, wie ich bei etlichen versteckt oder verborgen angebrachten Nes-tern der Hornisse festgestellt habe.

Im Dokument Supplement 23 Nürnberg 2012 (Seite 131-134)