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Kurz vorgestellt:

Im Dokument Unternehmerin Kommune: (Seite 64-67)

INSPIRATIONEN/INFORMATIONEN

sie bleiben. Die Position hat aber, wie immer im richtigen Leben, auch eine andere, die bessere Seite.

Denn so hilflos wie es auf den ersten Blick erscheint, sind wir unserem Schicksal gar nicht ausgeliefert. Dawkins meint nämlich, dass wir die einzige Spezies seien, die in der Lage sei, gegen ihr genetisches Schicksal anzukämpfen.

Dawkins ist Evolutionsbiologe, ein sehr anerkannter dazu. Und er hat – vermutlich wegen guter Spezialgene – die ganz seltene Gabe, eine hochkomplexe und ebenso komplizierte Materie so vor uns auszubreiten, dass wir sie mit den Rudi-menten unseres schulbiologischen Wissens auch gut verstehen. Ich bin per Zufall auf diesen Klassiker gestoßen, der in den 90er Jahren zum ersten Mal in Deutschland erschienen ist. Die zweite Auflage stammt aus dem Jahr 2007, ist gottlob noch liefer-bar, und hätte viele neue Leser verdient.

Richard Dawkins:

Das egoistische Gen

Springer Spektrum Heidelberg 2. Auflage, 2007

ISBN 978-3-642-55390-5 www.springer-spektrum.de Reichtum ohne Gier

Dass der derzeitige Kapitalismus nur sehr wenig mit dem vernünftigen Konzept der sozialen Markt-wirtschaft eines Ludwig Ehrhard gemeinsam hat, davon ist die Mehrheit der Menschen auf unserem Planeten kraft eigener Anschauung überzeugt.

Sahra Wagenknecht hat dazu in ihrem 2011 erschienenen Buch „Freiheit statt Kapitalismus“

auch eine überzeugende Argumentation geliefert

und viele mit ihrem Lob für Ludwig Ehrhards Konzept verblüfft. Das nun erschienene „Reichtum ohne Gier“ kann man mit gutem Gewissen als Fortsetzung bezeichnen. Sehr gelungen ist diesmal die Mischung aus ökonomischen, soziologischen und gesellschaftspolitischen Perspektiven. Denn in der Tat kann man den Kapitalismus nicht auf seine rein ökonomische Funktionalität reduzieren.

Sahra Wagenknecht räumt radikal mit den Lebens-lügen dieses Systems auf. Denn natürlich ist die Geschichte „vom Tellerwäscher zum Millionär“

ein Unikat. Die Realität ist eine ständig wachsende Disparität von arm und reich und eine ebenso zunehmende Chancen-Ungerechtigkeit.

Natürlich war der Manchester-Kapitalis-mus des Beginns gnadenlose Ausbeutung. Aber er war auch ungeheuer innovativ und mit dem Wettbewerb produzierte er nicht nur Profit, sondern auch technischen und wissenschaft-lichen Fortschritt. Der Raubtierkapitalismus hat sich mit seinen gnadenlosen, menschver-achtenden Praktiken aus Europa verzogen. In Bangladesh beispielsweise aber kann man ihn weiterhin besichtigen. Aber das Pendant, nämlich Motor des Fortschritts zu sein, das hat erhebliche Blessuren erlitten. So hatte ich die „Wegwerf-gesellschaft“ noch nicht gesehen. Was ist daran innovativ, Produkte zu „erfinden“, die nach genau geplanten Szenarien ihr Leben aushauchen, nicht mehr repariert werden können, und des-halb einem Neuen weichen müssen? Ähnlich schlecht geht’s dem Wettbewerb: Pseudomärkte, mächtige Monopole, die die Welt unter sich auf-geteilt haben, und die ihre Risiken regelmäßig an tüchtige und innovative Mittelständler delegieren.

Denn die sind leider von ihnen abhängig.

Aus fundierten und brillant geschriebenen Ana-lysen entwickelt Wagenknecht ihr Modell eines unabhängigen Wirtschaftseigentums und fordert:

„Wenn wir wirklich besser leben wollen, geht es daher nicht bescheidener und kleiner: Dann müssen wir unsere Demokratie und die Markt-wirtschaft vor dem Kapitalismus retten, und die Gestaltung einer neuen Wirtschaftsordnung in Angriff nehmen.“ (S. 28). Ich bin dafür, dass die Oberschicht, das Finanzkapital, für ihre gesell-schaftsschädigenden Sünden endlich zahlen muss, und nicht wir Steuerzahler. Nur, wer über-zeugt davon die Milliardäre? Und mit welchen Methoden? Vielleicht finden wir die Antworten im nächsten Buch von Sahra Wagenknecht. Lesen Sie aber erst mal dieses. Es lohnt sich.

Sahra Wagenknecht:

Reichtum ohne Gier Campus Verlag, Frankfurt am Main 1. Auflage 2016

ISBN 978-3-593-50516-9 www.campus.de

Kommunale Unternehmen Es ist ein,

nein es ist d e r Klassiker.

Der „Cronauge“ – wieviel Studenten, Wissenschaftler, Entscheider in den Kommunen und kommunalen Unternehmen hat er begleitet?! Wenn der Autorenname den Titel ersetzt, dann ist der Olymp im Fach-buchgenre erreicht. Endlich – zu Beginn dieses Literaturteils haben Sie es bereits in den Empfehlungen der Berliner Senatsbibliothek gelesen – gibt’s vom „Cronauge“ eine neue Auflage.

Es ist die sechste.

Der Autor hat Nr. 5 völlig neu bearbeitet, erweitert, aber auch entschlackt. Er ist wieder allein auf dem Titel, und das hat er sich auch verdient.

Zum Inhalt haben Sie in der Annotation der Senatsbibliothek alles gelesen. Ich sage an dieser Stelle, dass das Buch auf den Tisch jedes Menschen gehört, der sich ernsthaft mit Kommunalwirtschaft befasst. So wie ein aufrechter Christenmensch ohne Bibel nicht vorstellbar ist.

Cronauge:

Kommunale Unternehmen Erich Schmidt Verlag Berlin

6. Auflage 2016 ISBN 9783503 13658 2 www.esv.info

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Personalien / Veranstaltungen / Bücher

Epilog / Impressum

Herausgeber und Verleger:

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Dr. Bernd Kahle GmbH und UNTERNEHMERIN KOMMUNE, Ansbacher Straße 6 - Dachgeschoss, 10787 Berlin

HRB: 160181 B Amtsgericht Berlin-Charlottenburg, Geschäftsführender Gesellschafter: Prof. Dr. Michael Schäfer, www.unternehmerin-kommune.de Redaktion:

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• Studiengang Kommunalwirtschaft an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde (deutschlandweit einziger Masterstudiengang Kommunalwirtschaft)

• „Verbundnetz für kommunale Energie“ – Diskussionsforum zur kommunalwirtschaftlichen Betätigung

• VKU-Landesgruppen der neuen Länder Druck:

Das Druckteam Berlin, Gustav-Holzmann-Straße 6, 10317 Berlin, Telefon: +49 (30) 67806890 Erscheinungsweise: vierteljährlich

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Epilog / Impressum

IMPRESSUM

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Flüchtlingskrise scheint medial und politisch been-det. Deutschlands Leitmedien sprechen von einer deut-lichen Entspannung, doch die nackten Zahlen lassen sich auch anders interpretieren. Allein zwischen Januar

und April dieses Jahres sind knapp 250.000 Asylanträge gestellt worden. Dies ist bereits deutlich mehr als im gesamten Jahr 2014; übersteigt im Übrigen auch die Zahlen für denselben Zeitraum des Vorjahres.

Und der Sommer steht erst bevor. Hochgerechnet auf das ganze Jahr 2016 würden bis zum Dezember 750.000 Asylanträge eingehen. Dies wäre der zweithöchste Wert in der bundesdeutschen Geschichte.

Und angesichts der Tatsache, dass in Nordgriechenland, entlang der türkischen Ägäis und zunehmend wieder an den Küsten Nordafrikas Hunderttausende Durchlass nach Mitteleuropa begehren, scheint die Flüchtlings- und Migrationskrise mitnichten gelöst. Sicher ist, dass dieses Land wirtschaftlich in der Lage ist, die aktuellen Aufwände zu stemmen. Schließlich geht die Steuerschätzung von weiter und noch stärker sprudelnden Einnahmen aus. Damit wird Deutschland auch in aktuell bewegten Zeiten die Schwarze Null verteidigen. Bei der Beantwortung der Frage, ob wir das schaffen oder eher nicht, sind jedoch nicht nur pekuniäre Aspekte von Bedeutung. Das Mantra „refugees are welcome“ wird durch ständige Wiederholung nicht wahrer, sondern changiert als Zustandsbeschreibung vor den sozialen und politischen Hintergründen.

Man kann und sollte den Aufstieg einer rechtspopulistischen Partei oder das Aufkommen offen rassistischer Bewegungen bedauern, muss sich aber eingestehen, dass sie ein Ergebnis der bundesdeutschen Migra-tionspolitik sind, von der sich nennenswerte Teile der Gesellschaft überfordert sehen.

Nach Erdoğans Sieg bei den Präsidentschaftswahlen 2014 verfolgt er und seine Partei, die AKP, aktiv das Ziel, die Türkei zu einem islamistischen Präsidialsystem umzugestalten. Das „Gesetz zur Bekämpfung des Terrorismus“ ermöglicht das Verbot von Zeitungen und anderer Medien. Hun-derte von Journalisten sitzen in Haft. Vor wenigen Wochen ist die Immunität fast aller kurdischen Abgeordneten aufgehoben worden. Deren politischer Verfolgung ist damit Tür und Tor geöffnet.

Die Beziehungen zu den Nachbarn Iran, Armenien und Russland sind genauso vergiftet, wie jene zu Israel. Der Integrationsprozess in die EU wurde abgebrochen. Im Land tobt ein grausamer Bürgerkrieg und in Syrien ist die Türkei aktive Kriegspartei mit fehlender Abgrenzung zu den Terroristen des Islamischen Staates. Dies ist der Partner, auf den die Bundespolitik die Lösung der Flüchtlingskrise stützt. Unter den bestehenden Voraussetzungen wird es nicht möglich sein, gleichzeitig für Menschen-, Freiheits- und Minderheitenrechte einzutreten und zu erwarten, dass die AKP-Regierung unter Präsident Erdoğan als Puffer zwischen Millionen migrationswilliger Bürger und deren Traumzielen in Europa wirkt. Der Sommer wird neue Entwicklungen bringen. UNTERNEHMERIN KOMMUNE wird weiter versuchen, angemessen und neutral zu bewerten,

welche Konsequenzen sich damit für die deutschen Kommunen verbinden. Ihr Falk Schäfer

www.pwclegal.de

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