• Keine Ergebnisse gefunden

3 Eigene Untersuchungen

3.4 Ergebnisse

3.4.1 Postoperativer Beobachtungszeitraum

3.4.3.1 µ-Computertomographische Untersuchungen

3.4.3.2.3 Korrelationen

Bei der Bestimmung des Korrelationskoeffizienten nach Pearson ergaben sich zwischen den in Tabelle 20 aufgeführten Parametern des semiquantitativen Punktebewertungssystems, der Schichtdickenmessung bei den Magnesiumimplantaten und den Mittelwerten der Implantatresorption, die bei der Gewichtsbestimmung der

EIGENE UNTERSUCHUNGEN - ERGEBNISSE

________________________________________________________________________________

explantierten Flusssäure-behandelten Pins der linken Tibiae ermittelt wurden, die folgenden Korrelationen mit meist hohen Signifikanzen (p ≤ 0,001).

Der Gesamteindruck korrelierte positiv mit den Knochenkavitäten, dem periostalen und endostalen Remodeling sowie der Implantatresorption. Außerdem ergab sich zwischen dem periostalen bzw. endostalen Remodeling und der Implantatresorption eine positive signifikante Korrelation. Je schneller die Implantatresorption fortschritt, desto stärker fielen die strukturellen Veränderungen des Knochens aus, welche sich wiederum allesamt in dem Parameter Gesamteindruck widerspiegelten. Weitere positive signifikante Korrelationen zur Implantatresorption zeigten der Implantat-Knochen-Kontakt und die Degradationsschichtdicke. Je ausgeprägter das endostale Remodeling vorhanden war, desto häufiger konnten zahlreiche und große Knochenkavitäten festgestellt werden, was sich in einer hochsignifikanten Korrelation der beiden Parameter zeigte. Zwischen den Parametern Makrophagen bzw. Riesenzellen und dem Vorhandensein intra- und extrazellulärer Bläschen ergab sich ebenfalls eine positive hochsignifikante Korrelation.

Die statistische Auswertung zeigte außerdem eine negative Korrelation zwischen der periostalen Apposition und der Implantatresorption. Das heißt, dass bei zunehmender Implantatresorption während der Implantationszeit nahm die Periostapposition in den Sechsmonatsgruppen der Magnesiumlegierungen ab.

Tabelle 20: Korrelationen nach Pearson zwischen den Parametern der semiquantitativen Analyse der histologischen Präparate, der Histomorphometrie und der Implantatresorption (Masseverlust)

Parameter Parameter Art der

Korrelation Korrelations-koeffizient nach Pearson

Signifikanz p

Gesamteindruck Knochenkavitäten Positiv 0,741 0,000 Gesamteindruck Periost. Remodeling Positiv 0,577 0,000 Gesamteindruck Endost. Remodeling Positiv 0,676 0,000 Gesamteindruck Impl.Resorption Positiv 0,332 0,010 Endost. Remodeling Impl.Resorption Positiv 0,699 0,000

Endost. Remodeling Knochenkavitäten Positiv 0,666 0,000 Periost. Remodling Impl.Resorption Positiv 0,389 0,002

Impl.-Knochen-Kontakt Impl.Resorption Positiv 0,608 0,000

Makrophagen Bläschen Positiv 0,464 0,000

Riesenzellen Bläschen Positiv 0,597 0,000

Schichtdicke Impl.Resorption Positiv 0,465 0,000 Periostapposition Impl.Resorption Negativ 0,517 0,000

EIGENE UNTERSUCHUNGEN - ERGEBNISSE

________________________________________________________________________________

3.4.3.2.4 Fluoreszenzmikroskopie

Mit Hilfe der polychromen Sequenzmarkierung war es in den meisten Fällen möglich, die beobachteten Veränderungen des Knochens, wie periostales und endostales Remodeling, periostale Apposition, trabekuläre und ringförmige Knochenneubildung um das Implantat herum und in der Markhöhle, zeitlich einzuordnen. In vielen Fällen stellten sich die Fluoreszenzbanden nicht wie erwartet als eindeutige Doppelbanden dar, sondern die zwei Banden verliefen oft in ihrer Fluoreszenz ineinander. Einige Gewebestrukturen wiesen statt Fluoreszenzbanden eine diffuse Fluoreszenz auf. Der Farbstoff Calceingrün fluoreszierte grün und Xylenolorange orange. Calceinblau zeigte eine hellblaue und Tetrazyklin eine ockerfarbene Fluoreszenz. Zwei Kaninchen (MgCa6, WE18) von insgesamt 42 Tieren erhielten während der postoperativen Versuchszeit aufgrund von Wundheilungsstörungen das Antibiotikum Terramycin®/LA (Wirkstoff Oxytetrazyklin-Dihydrat). Bei diesen beiden Tieren waren in den Einzelkanalbildern für Tetrazyklin keine Abweichungen im Vergleich zu den anderen Tieren derselben Gruppe erkennbar.

Die Implantate aus LAE442 stellten sich in beiden Zeitgruppen in den Einzelkanalbildern für Xylenolorange immer orange dar. Dabei wiesen die Präparate von LAE6 und LAE7 eine schwache Orangefärbung des Pins auf (Abb. 56A), während in den anderen LAE442-Schnitten eine kräftige Orangefärbung sichtbar war. Der Pin war in keiner der anderen drei Fluoreszenzfarben gefärbt (Abb. 56B). Die Degradationsschicht zeigte in keiner Zeitgruppe von LAE442 eine Xylenolorange-Fluoreszenz, obwohl die Schicht durch alle drei anderen Intravitalfarbstoffe entsprechende Fluoreszenzen aufwies (Abb. 56A, B). Als herausragende Besonderheit waren bei den Fluoreszenzschnitten von LAE7 und LAE6, welche beide in der Sechsmonatsgruppe waren, eine zarte orangefarbene Fluoreszenzbande zwischen der Degradationsschicht und dem Implantat zu sehen (Abb.

56A).

EIGENE UNTERSUCHUNGEN - ERGEBNISSE

________________________________________________________________________________

Abbildung 56: Fluoreszenzaufnahmen der ungefärbten histologischen Präparate; (A) LAE6 (6 Monate), Einzelkanalbild von Xylenolorange, Ausschnitt des Präparats (1 Implantat, 2 Degradationsschicht, 3 Markhöhle); an der Grenze zwischen Implantat und Degradationsschicht ist eine dünne Fluoreszenzbande erkennbar (Pfeile); (B) WE19 (3 Monate), Einzelkanalbild von Calceinblau, Ausschnitt des Präparats (1 Implantat, 2 Markhöhle, 3 Kortikalis); die Markhöhle enthält ein netzförmig strukturiertes Gewebe.

Das Gewebe in der Markhöhle zeigte bei den LAE442-Präparaten beider Zeitgruppen und in den Präparaten der beiden anderen Magnesiumlegierungen eine netzförmige, in allen vier Farben nicht durch Banden abgesetzte, diffus fluoreszierende Struktur (Abb. 56B).

Dabei fluoreszierte durch Xylenolorange der implantatnahe Bereich des Gewebes stärker als der weiter entfernte Bereich.

Periimplantäre neu gebildete Knochentrabekel waren in der Drei- und Sechsmonatsgruppe von LAE442 in den Fluoreszenzaufnahmen nicht zu erkennen.

Intramedulläre Trabekel, welche sich vom Endost aus in Richtung Implantat erstreckten und Fluoreszenzbanden aufwiesen, waren in der Gruppe LAE442/ 3 Monate nur bei LAE4 mit Calceinblau- und Tetrazyklin-Fluoreszenz sichtbar. In der Sechsmonatsgruppe konnten diese Strukturen mit Calceingrün- und Xylenolorange-Fluoreszenz bei LAE8 festgestellt werden.

Die Fluoreszenzaufnahmen der Dreimonatsgruppe von LAE442 zeigten in der endostalen Kortikalis Calceingrün-Fluoreszenz in einigen Osteonen (Abb. 57A). In der Xylenolorange-Fluoreszenz war das endostale Remodeling in stärkerer Ausprägung sichtbar (v.a. LAE3 und LAE4) (Abb. 57B). Auch in den Einzelkanalbildern für Calceinblau und Tetracyclin,

EIGENE UNTERSUCHUNGEN - ERGEBNISSE

________________________________________________________________________________

welche für die Zeitpunkte zwei bzw. drei Monate nach der Implantation stehen, war eine deutliche Fluoreszenz der im Remodeling befindlichen Osteone der endostalen Kortikalis zu sehen. In der Sechsmonatsgruppe von LAE442 fluoreszierten die Banden in den endostalen Osteonen in allen vier Farben. Besonders ausgeprägt war dies bei LAE6, LAE8 und LAE10, die in der semiquantitativen Auswertung auch starkes endostales Remodeling aufwiesen (Abb. 58A,B). Durch die geschätzte Anzahl der gefärbten Osteone war darauf zu schließen, dass der zeitliche Schwerpunkt des endostalen Remodelings in dieser Gruppe zu den Injektionszeiten von Xylenolorange und Calceingrün lag.

Die äußere periostale Kortikalis enthielt in der Gruppe LAE442/3 Monate in jedem Präparat eine Calceingrün-Fluoreszenzbande, welche (außer in kurzen Abschnitten von LAE4 mit leichter Wellenform) geradlinig und ganz ruhig verlief (Abb. 57A). Zusätzlich war eine weiter außen liegende orangefarbene Fluoreszenzbande zu sehen. Deren Verlauf war bei vier Präparaten der Gruppe geradlinig und ruhig. Nur der Schnitt von LAE4 zeigte ausgeprägte, unruhig verlaufende, wellenförmige Fluoreszenzbanden sowie fluoreszierende periostale Osteone in dem Bereich, in dem das Remodeling und die Apposition auftraten (Abb. 57B).

Abbildung 57: Fluoreszenzaufnahmen des ungefärbten histologischen Präparats LAE4 (3 Monate);

(A) Einzelkanalbild von Calceingrün, geringes periostales und endostales Remodeling; (B) Einzelkanalbild von Xylenolorange, deutliches periostales und endostales Remodeling.

EIGENE UNTERSUCHUNGEN - ERGEBNISSE

________________________________________________________________________________

In den Einzelkanalbildern für Calceinblau und Tetracyclin waren bei keinem Präparat der LAE442-Dreimonatsgruppe periostal vorkommende Fluoreszenzbanden sichtbar. In der Sechsmonatsgruppe von LAE442 bestand in der periostalen Kortikalis wie in der Dreimonatsgruppe eine grüne Fluoreszenzbande, welche in alle fünf Präparaten ruhig und geradlinig verlief. Diese lag bei LAE6, bei dem starkes periostales Remodeling auftrat, weiter innen Richtung Zentrum der Kortikalis (Abb. 58A). Das bedeutet, dass periostale Reaktionen nicht zu den Zeitpunkten der Calceingrüninjektion (3./5. Tag und 180./183.

Tag) stattfanden. An den Einzelkanalbildern für Xylenolorange war zu sehen, dass das periostale Remodeling zum Zeitpunkt von einem bzw. fünf Monaten auftrat und in dieser Zeit seinen Schwerpunkt hatte (Abb. 58B). Jeweils eine weit außen in der periostalen Kortikalis lokalisierte relativ ruhig verlaufende blaue bzw. ockerfarbene Fluoreszenzbande durch Calceinblau bzw. Tetrazyklin war in allen Präparaten dieser Gruppe zu sehen.

Daraus resultiert, dass die Reaktionen in der periostalen Kortikalis nicht im Zeitraum vom zweiten bis vierten Monat stattfanden.

Abbildung 58: Fluoreszenzaufnahmen des ungefärbten histologischen Präparats LAE6 (6 Monate);

(A) Einzelkanalbild von Calceingrün, wenig periostales, aber ausgeprägtes endostales Remodeling;

(B) Einzelkanalbild von Xylenolorange, ausgeprägtes periostales und geringes endostales Remodeling.

EIGENE UNTERSUCHUNGEN - ERGEBNISSE

________________________________________________________________________________

Die Implantatquerschnitte der MgCa0,8-Präparate beider Zeitgruppen zeigten eine Xylenolorange-Färbung (Abb. 59). In den Einzelkanalbildern für die anderen drei Farbstoffe war keine Fluoreszenz des Implantats zu erkennen.

Die Degradationsschicht stellte sich wie bei LAE442 in keiner Gruppe durch orangefarbene Fluoreszenz dar, obwohl sie durch alle drei anderen Intravitalfarbstoffe entsprechende Fluoreszenzen aufwies.

Das Gewebe in der Markhöhle zeigte in der Drei- und Sechsmonatsgruppe eine netzförmige, in allen vier Farben diffus fluoreszierende Strukturierung. Dabei wurde durch Xylenolorange hauptsächlich der implantatnahe Bereich des Gewebes gefärbt.

Deutlich fluoreszierende periimplantäre Knochentrabekel waren in der Dreimonatsgruppe von MgCa0,8 nicht zu finden. In der Sechsmonatsgruppe konnten diese jedoch in den Präparaten von MgCa2 und 5 festgestellt werden (Abb. 59).

Neu gebildete Knochentrabekel, die sich vom Endost aus in Richtung Implantat erstreckten, waren in der Gruppe MgCa0,8/ 3 Monate in jedem Präparat vorhanden und zeigten hellblaue und ockerfarbene Fluoreszenzbanden. In der Sechsmonatsgruppe befanden sich ebenfalls in allen histologischen Fluoreszenz-Schnitten endostale Trabekel mit grünen Fluoreszenzbanden (Abb. 59). Bei MgCa1, 2 und 5 waren auch wenige orangefarbene Banden in den Trabekeln vorhanden. Die Bildung der Knochentrabekel setzte in dieser Gruppe demzufolge frühestens nach dem fünften Monat ein, fand jedoch schwerpunktmäßig kurz vor Ende der sechsmonatigen Versuchsdauer statt.

Bezüglich des endostalen Remodelings konnte bei den Präparaten mit MgCa0,8 in der Dreimonatsgruppe festgestellt werden, dass zum Zeitpunkt der Calceingrüninjektionen (3./5. Tag post OP) der Knochen reagierte. Deutliche Fluoreszenzbanden waren in den endostalen Osteonen, v.a. um die Kavitäten herum und am Endost entlang erkennbar.

Dagegen fand vier Wochen später wenig Umbau im endostalen Bereich statt, denn in den Xylenolorangebildern zeigten endostale Osteone bereichsweise, zum Teil aber auch gar keine Fluoreszenzbanden. Die durch Calceinblau und Tetracyclin verursachte Fluoreszenz der im Remodeling befindlichen endostalen Osteone zeigte, dass der endostale Umbau im zweiten und dritten Monat wieder stärkere Ausmaße angenommen hatte.

EIGENE UNTERSUCHUNGEN - ERGEBNISSE

________________________________________________________________________________

Abbildung 59: Fluoreszenzaufnahme des ungefärbten histologischen Präparats MgCa5 (6 Monate);

Zweikanalbild mit Calceingrün und Xylenolorange; kaum periostales Remodeling zum Zeitpunkt der Calceingrün-Applikation; Vgl. deutliches periostales Remodeling zum Zeitpunkt der Xylenolorange-Injektionen; endostales Remodeling stärker durch Calceingrün sichtbar; intramedulläre Trabekel mit Calceingrün-Fluoreszenzbanden bildeten sich in Richtung Implantat.

In der Gruppe MgCa0,8/ 6 Monate fand das endostale Remodeling fast ausschließlich zum Zeitpunkt der Calceingrün- und Xylenolorangeinjektionen statt (Abb. 59). Vor allem waren um die Kavitäten herum deutliche Banden sichtbar. Nur sehr wenig endostale Osteone zeigten Fluoreszenz der Farbstoffe Calceinblau und Tetrazyklin.

Die äußere periostale Kortikalis wies in der Dreimonatsgruppe von MgCa0,8 in jedem Präparat eine grüne Fluoreszenzbande auf, welche bei MgCa6 und 7 geradlinig und ganz ruhig verlief. Bei den anderen drei Proben dieser Gruppe trat die Fluoreszenzlinie abschnittsweise in Wellenform bzw. leicht gezackt in Erscheinung (Abb. 59).

Vier Wochen später, zum Zeitpunkt der Xylenolorangeinjektionen, war eine weiter außen liegende orangefarbene Fluoreszenzbande zu sehen. Deren Verlauf war bei MgCa7 und 9, die in der semiquantitativen Auswertung in nur einem oder keinem Schnitt periostales Remodeling aufwiesen, geradlinig und ruhig. Die anderen Schnitte zeigten in den jeweiligen Bereichen des periostalen Remodelings ausgeprägte, unruhig verlaufende,

EIGENE UNTERSUCHUNGEN - ERGEBNISSE

________________________________________________________________________________

wellenförmige Fluoreszenzbanden. Noch weiter außen liegend befand sich eine außer bei MgCa10 geradlinig verlaufende Calceinblau-Fluoreszenzbande. Bei MgCa10 zeigte diese wie bei den zuvor genannten beiden anderen Farbstoffen eine Wellenform (Abb. 60). In keinem Präparat dieser Gruppe war eine in der periostalen Kortikalis liegende Tetracyclin-Fluoreszenz zu erkennen. In der Sechsmonatsgruppe bestand in der periostalen Kortikalis wie in der Dreimonatsgruppe eine grüne Fluoreszenzbande, welche bei MgCa1 und 2 ruhig und geradlinig verlief. In den anderen Schnitten zeigte sie abschnittsweise eine geringe Wellenform (Abb. 59). In den Proben, bei denen starkes periostales Remodeling auftrat, lag die Bande weiter innen, Richtung Zentrum der Kortikalis. An den Einzelkanalbildern für Xylenolorange war zu sehen, dass das periostale Remodeling schwerpunktmäßig zum Zeitpunkt von einem bzw. fünf Monaten auftrat (Abb. 59). Jeweils eine weit außen in der periostalen Kortikalis lokalisierte relativ ruhig verlaufende blaue bzw. ockerfarbene Fluoreszenzbande in vier von fünf Präparaten der Gruppe sprach dafür, dass die Reaktionen in der periostalen Kortikalis nicht im Zeitraum vom zweiten bis vierten Monat stattfanden. Die Ausnahme bildete MgCa2, welches auch in den Einzelkanalbildern für Calceinblau und Tetracyclin deutliche Fluoreszenz in den aktiven Osteonen der periostalen Kortikalis zeigte.

Abbildung 60: Fluoreszenzaufnahme des ungefärbten histologischen Präparats MgCa10 (3 Monate);

Ausschnitt; Mehrkanalbild der vier Intravitalfarbstoffe Calceingrün, Xylenolorange, Calceinblau und Tetracyclin; die periostale Kortikalis enthält von außen nach innen eine Calceinblau-, Xylenolorange- und Calceingrün-Fluoreszenzbande, die endostale Kortikalis zeigt wenig orange fluoreszierende

EIGENE UNTERSUCHUNGEN - ERGEBNISSE

________________________________________________________________________________

Wie bei LAE442 und MgCa0,8 zeigte in beiden Zeitgruppen von WE43 das Implantat selbst in den Einzelkanalbildern für Xylenolorange eine Orangefärbung. In den Aufnahmen für die drei anderen Farbstoffe wies der Pin keine entsprechende Färbung auf.

Die Degradationsschicht stellte sich in keiner WE43-Gruppe durch orangefarbene Fluoreszenz dar, obwohl sie Fluoreszenzen der drei anderen Intravitalfarbstoffe aufwies.

Direkt auf der Degradationsschicht befindliche periimplantäre Knochentrabekel mit Fluoreszenzbanden konnten in keiner Zeitgruppe von WE43 festgestellt werden.

Auch hinsichtlich des Gewebes in der Markhöhle zeigte WE43 bei allen Präparaten als Gemeinsamkeit mit den beiden anderen Magnesiumlegierungen eine netzförmige, in allen vier Farben diffus fluoreszierende Struktur. Ebenfalls wurde durch Xylenolorange vorrangig der implantatnahe Bereich des Gewebes gefärbt.

In der Gruppe WE43/ 3Monate waren bei keinem Präparat vom Endost ausgehende mit abgesetzten Banden fluoreszierende Knochentrabekel festzustellen. Hingegen befanden sich solche Strukturen in der Sechsmonatsgruppe bei WE11, 12 und 15. Die Bildung von großen endostalen Trabekeln setzte erst im sechsten Monat ein, da diese nur Grünfluoreszenz zeigten. Im Vergleich zu denen in der MgCa0,8-Gruppe waren sie jedoch weniger zahlreich.

Hinsichtlich des endostalen Remodelings zeigte die Dreimonatsgruppe in den Fluoreszenzaufnahmen nur eine geringe Ausprägung. Bei WE20 trat dies am frühesten auf, da in den Einzelkanalbildern für Xylenolorange nur Fluoreszenzbanden in der endostalen Kortikalis von WE20 sichtbar waren. Erst in den Einzelkanalaufnahmen für Calceinblau und Tetracyclin war das geringgradige endostale Remodeling auch bei allen anderen Proben der Gruppe erkennbar. In der Sechsmonatsgruppe von WE43 waren in jedem histologischen Schnitt Fluoreszenzbanden von allen Farbstoffen in den endostalen Osteonen zu finden. Die Mehrzahl der Osteone, vor allem im Bereich der Knochenkavitäten, zeigte Calceingrün-Fluoreszenz.

In der äußeren periostalen Kortikalis stellte sich in der Dreimonatsgruppe von WE43 eine grüne Fluoreszenzbande dar, welche geradlinig und ganz ruhig verlief. Vier Wochen später, zum Zeitpunkt der Xylenolorange-Injektionen, war eine weiter außen liegende orangefarbene Fluoreszenzbande zu sehen. Deren Verlauf war nur bei WE19 geradlinig und ruhig. Die weiteren vier Schnitte dieser Gruppe, vor allem aber WE16 und 17 zeigten

EIGENE UNTERSUCHUNGEN - ERGEBNISSE

________________________________________________________________________________

in den jeweiligen Bereichen mit Remodeling und Apposition ausgeprägte, unruhig verlaufende, wellenförmige Xylenolorange-Fluoreszenzbanden (Abb. 61A). In den Einzelkanalbildern für Calceinblau und Tetracyclin waren wenige periostale, geradlinig verlaufende Fluoreszenzbanden sichtbar. In der Sechsmonatsgruppe von WE43 bestand in der periostalen Kortikalis wie in der Dreimonatsgruppe eine grüne Fluoreszenzbande, welche nur bei WE12 und WE15 in kurzen Abschnitten in Wellenform verlief. In den anderen drei Präparaten zeigte die grüne Fluoreszenzbande einen ruhigen und geradlinigen Verlauf (Abb. 61B). Wie bei LAE442 und MgCa0,8 lag die grüne Fluoreszenzlinie bei den Präparaten, bei denen starkes periostales Remodeling auftrat, weiter innen, Richtung Zentrum der Kortikalis. In den Einzelkanalbildern für Xylenolorange war bei WE12 und 13 ein ausgeprägtes periostales Remodeling zu sehen (Abb. 61B).

Jeweils eine weit außen in der periostalen Kortikalis lokalisierte relativ ruhig verlaufende blaue bzw. ockerfarbene Fluoreszenzbande in vier Präparaten von WE43/ 6 Monate sprach dafür, dass die Reaktionen in der periostalen Kortikalis nicht im Zeitraum vom zweiten bis vierten Monat stattfanden. Die Ausnahme bildete WE12, welches zum Zeitpunkt der Calceinblauinjektionen (2./4. Monat) deutliche wellenförmige hellblaue Fluoreszenzbanden in der periostalen Kortikalis aufwies.

Abbildung 61: Fluoreszenzaufnahmen der ungefärbten histologischen Präparate der Materialgruppe WE43; Mehrkanalbilder der vier Intravitalfarbstoffe; (A) WE16 (3 Monate); hochgradiges periostales Remodeling in der Xylenolorange-Fluoreszenz; (B) WE13 (6 Monate); periostales Remodeling in der Xylenolorange-Fluoreszenz.

EIGENE UNTERSUCHUNGEN - ERGEBNISSE

________________________________________________________________________________

Bei den Präparaten mit Titanimplantaten wiesen die Pins in den Fluoreszenzaufnahmen für drei der vier Intravitalfarbstoffe entsprechende Färbungen auf. Calceinblau bildete dabei die Ausnahme.

In der Gruppe Titan/ 3 Monate fluoreszierte der Knochenmantel, welcher vollständig oder teilweise das Implantat umgab, in den Einzelkanalbildern für Xylenolorange, Calceinblau und Tetracyclin (Abb. 62A). Demnach begann die Bildung des Knochenmantels ca. vier Wochen nach der Implantation. In der Sechsmonatsgruppe war in allen Präparaten außer T1 ein Knochenmantel mit Fluoreszenzbanden in allen vier Farben erkennbar (Abb. 62B).

T1 zeigte nur einen periimplantären Knochentrabekel, welcher einen winzigen orangefarbenen Fluoreszenzstreifen in seinem Zentrum aufwies und peripher grüne Fluoreszenzbanden besaß.

Das Gewebe in der Markhöhle wies in den Schnitten beider Titan-Zeitgruppen einen schaumigen Charakter auf und fluoreszierte in den Farben von Calceingrün, Calceinblau und Tetracyclin. Eine Xylenolorange-Fluoreszenz dieses Farbstoffes war nicht in dem Markhöhlengewebe zu finden.

Bezüglich des endostalen Remodelings fluoreszierten die Osteone in den Präparaten von Titan/ 3 Monate deutlich durch Xylenolorange (Abb. 62A), v.a. bei T4 in Implantatnähe. Zu den Zeitpunkten der Calceinblau- und Tetracyclininjektionen fand ebenfalls endostales Remodeling statt. Durch Calceingrün war nur der markhöhlenseitige Rand des Endosts abschnittsweise mit einer Fluoreszenz zu sehen (Abb. 62A). Durch Tetracyclin war zusätzlich zu den endostalen Osteonen der markhöhlenseitige Rand des Endosts deutlich ockerfarben fluoreszierend. In der Gruppe Titan/ 6 Monate waren nur am endostalen Rand zur Markhöhle hin deutliche grüne Fluoreszenzbanden erkennbar (Abb. 62B). In den Einzelkanalbildern für Xylenolorange war ebenfalls ein endostales Remodeling zu sehen.

Dieses war aufgrund geringerer Anzahl fluoreszierender Osteone zu den Injektionszeitpunkten von Calceinblau und Tetracyclin (2./3./4. Monat) weniger stark ausgeprägt als bei den Xylenolorange-Markierungen.

In der äußeren periostalen Kortikalis verliefen in der Dreimonatsgruppe von Titan jeweils eine Calceingrün- und eine Xylenolorange-Fluoreszenzbande, welche bei T5 geradlinig waren (Abb. 62A), bei T4 und T6 dagegen abschnittsweise eine Wellenform hatten.

Dadurch war bei T4 und T6 deutlich das periostale Remodeling zu erkennen. In den

EIGENE UNTERSUCHUNGEN - ERGEBNISSE

________________________________________________________________________________

Einzelkanalbildern für Calceinblau und Tetracyclin war jeweils eine periostale, geradlinig verlaufende Fluoreszenzbande sichtbar; die zu diesen Zeitpunkten stattgefundenen Knochenreaktionen fielen gering aus. In der Sechsmonatsgruppe bestand in der periostalen Kortikalis ebenfalls eine grüne Fluoreszenzbande, welche in den Präparaten von T1 und T3 ruhig und geradlinig verlief (Abb. 62B). In den Proben von T2R und T2L zeigte sie einen leichten wellenförmigen Verlauf. Die Einzelkanalbilder für Xylenolorange, Calceinblau und Tetracyclin zeigten bei allen Schnitten der Gruppe geradlinig Fluoreszenzbanden in der äußeren periostalen Kortikalis (Abb. 62B).

Abbildung 62: Fluoreszenzaufnahmen der ungefärbten histologischen Präparate der Materialgruppe Titan; Mehrkanalbild der vier Intravitalfarbstoffe; (A) T5 (3 Monate) ruhig verlaufende Calceingrün- und Xylenolorange-Banden in der periostalen Kortikalis; die endostale Kortikalis zeigt wenig orange fluoreszierende Osteone; periimplantärer Knochenring mit Orange- und Calceinblau-Fluoreszenzbanden; (B) T3 (6 Monate) Fluoreszenzbanden in der periostalen und endostalen Kortikalis wie nach drei Monaten; periimplantärer Knochenring mit Fluoreszenz in allen vier Farben der Intravitalfarbstoffe.

Die Präparate mit PLA-Implantaten zeigten keine Fluoreszenz der Pins (Abb. 63A,B).

Periimplantäre Knochenstrukturen waren in der Dreimonatsgruppe nur bei PLA5 und 6 zu erkennen. PLA5 wies einen Knochenring (Abb. 63A), PLA6 Trabekel um das Implantat herum auf. Diese fluoreszierten deutlich in den Farben von Xylenolorange, Calceinblau und Tetracyclin (Abb. 63A). In der Sechsmonatsgruppe zeigte nur PLA3 eine halbmondförmige periimplantäre Knochenspange, welche in allen vier Farben Fluoreszenzbanden besaß (Abb. 63B nur Xylenolorange-Einzelkanalbild). In dem Präparat von PLA2 waren zwei sehr kleine periimplantäre orangefarbene Fluoreszenzbanden zu sehen.

EIGENE UNTERSUCHUNGEN - ERGEBNISSE

________________________________________________________________________________

Das Gewebe in der Markhöhle der PLA-Präparate hatte wie bei Titan ein schaumiges Aussehen. Es war in der Dreimonatsgruppe nur sehr gering vorhanden und in beiden Zeitgruppen stellte es sich nur in der Calceingrün-, Calceinblau- und Tetracyclin-Fluoreszenz dar.

Vom Endost ausgehende Trabekel, welche keinen Kontakt zum Pin aufwiesen, waren in keiner Zeitgruppe von PLA feststellbar.

Der Rand des Endosts zur Markhöhle hin zeigte Calceingrün-Fluoreszenzbanden in der

Der Rand des Endosts zur Markhöhle hin zeigte Calceingrün-Fluoreszenzbanden in der