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PCV 2-positiven Tiere

4.8.2 Korrelation des PCV 2-Virusnachweises mit

PCV 2-negativer Tiere verglichen, um so eine Korrelation zwischen Virusnachweis und histologischen Läsionen darzustellen. Mittels des Fisher’s Exact Test wurden die histologischen Veränderungen erfasst, die signifikant mit dem Nachweis von PCV 2 korrelierten (Tab.17). Ist der “rightsided-p-value“ kleiner 0,05, so ist dieser Befund signifikant mit dem Nachweis von PCV 2 korreliert. Ist jedoch der “leftsided-p-value“ kleiner 0,05, so ist dieser Befund signifikant mit einem negativen PCV 2-Nachweis verbunden. Ein

“p-value“ kleiner 0,05 zeigt an, dass ein signifikantes Ergebnis vorliegt.

Tab.17: Darstellung der signifikant mit dem PCV 2-Nachweis korrelierten histologischen Befunde (Fisher`s Exact Test), ihre “rightsided-p–Werte“ und ihre Signifikanz

Organ Histologische Befunde rightsided-p Signifikanz Lymphknoten mgr. Infiltration von Makrophagen 0,0486 *

mgr. Infiltration neutrophilen Granulozyten 0,0091 *

Lunge mgr. interstitielle Pneumonie 0,001 *

Bronchitis 0,0269 *

katarrhalisch-eitrige alveoläre

Herdpneumonie 0,0353 *

abszedierende Herdpneumonie 0,0007 *

Leber geringgradig Interstitielle periportale

lymphozytäre Infiltration 0,0206 *

geringgradig interstitielle Hepatitis 0,0002 *

Lebergranulom 0,0091 *

Niere mgr. interstitielle Nephritis 0,0003 *

hgr. exsudativ-nekrotisierende

Glomerulonephritis 0,007 *

lympho-histiozytäre Pyelitis 0,0163 *

Herz geringgradig lymphohistiozytäre Infiltration 0,0029 * Magen chronisches Ulkus der Pars proventricularis 0,0079 *

lympho-hististiozytäre Infiltration des

Granulationsgewebes 0,0079 *

Kolon mgr. Infiltration Lamina propria mit

eosinophilen Granulozyten und Plasmazellen 0,0003 * Dünndarm geringgradig Infiltration Lamina propria mit

eosinophilen Granulozyten und Plasmazellen 0,0213 * mgr. Infiltration Lamina propria mit

eosinophilen Granulozyten und Plasmazellen 0,0061 * Stammhirn geringgradig lymphozytäre Vaskulitis

enzephaler Gefäße 0,0039 *

p ≤ 0,05; * = signifikant

Wurden nur die für PCV 2-Infektionen in der Literatur beschriebenen charakteristischen Läsionen betrachtet, war deutlich, dass diese in der PCV 2-positiven Gruppe häufiger nachzuweisen waren als in der PCV 2-negativen Gruppe (Abb.60). Mittels des Fisher’s Exact Test konnte allerdings nur für die interstitielle Pneumonie, die interstitielle Infiltration mit Histiozyten im Lymphknoten, die interstitielle Hepatitis, die interstitielle Nephritis und die exsudativ nekrotisierende Glomerulonephritis ein signifikant höherer Anteil PCV 2-positiver Tiere ermittelt werden (Tab.18).

interstitielle Pneum onie

PNP

zytoplasmatische EK

Synzytien; Lnn.

Depletion; Lnn.

Inf. mit Histiozyten, Lnn.

Inf. mit eosinophilen Granulozyten, Lnn. interstitielle Hepatitis

interstitielle Nephritis

hgr. exsudativ-nekrotisierende GN 0

10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

P ro ze n ts a tz

Abb.60: Verteilung PCV 2-typischer Befunde bei PCV 2-positiven und -negativen Tieren in den Jahren 1961-1998

PCV 2-positiv in der ISH PNP = proliferativ-nekrotisierende Pneumonie PCV 2-negativ in der ISH EK = Einschlusskörperchen

Lnn. = Lymphknoten Inf. = Infiltration

Tab.18: Darstellung der Signifikanz ausgewählter typischer, mit PCV 2-Infektionen einhergehender Läsionen (Fisher’s Exact Test) und ihr "rightsided-p-Wert

Histologische Diagnose rightsided-p Signifikanz

interstitielle Pneumonie 0,0037 *

PNP 0,1891 -

zytoplasmatische Einschlusskörperchen;

Lymphknoten 0,0992 -

Synzytien; Lymphknoten 0,271 -

lymphatische Depletion; Lymphknoten 0,0945 -

Infiltration mit Histiozyten;

Lymphknoten 0,0128 *

Infiltration mit eosinophilen Granulozyten;

Lymphknoten 0,0984 -

interstitielle Hepatitis 1,236 x 10-6 *

interstitielle Nephritis 3,393 x 10-5 *

Exsudativ nekrotisierende

Glomerulonephritis 0,007 *

p ≤ 0,05; * = signifikant

Aufgrund einer auffälligen Prävalenzänderung des Anteils PCV 2-positiver Tiere nach 1984 (Abb. 10 und 11) lässt sich der Untersuchungszeitraum in zwei Abschnitte einteilen. Der erste Abschnitt mit einer niedrigeren Prävalenz reicht von 1961-1984 und der zweite mit einer höheren Prävalenz von 1985-1998. Vergleicht man die Häufigkeit der für PCV 2-Infektionen charakteristischen histologischen Befunde der PCV 2-positiven Tiere dieser beiden Zeiträume, ist zu sehen, dass außer der interstitiellen Nephritis und Hepatitis keine weiteren der für PCV 2-Infektionen typischen Läsionen im Zeitraum von 1961-1984 nachzuweisen waren (Abb.61). Mittels des Fisher’s Exact Test wurde nur für die interstitielle Pneumonie ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Zeiträumen festgestellt (Tab.19). Das bedeutet, dass interstitielle Pneumonien in den Jahren von 1985 bis 1998 signifikant häufiger bei PCV 2-positiven Tieren nachzuweisen sind als in den Jahren 1961 bis 1984.

Abb.61: Auftreten PCV 2-typischer Befunde PCV 2-positiver Tiere in den Zeiträumen 1961 - 1984 und 1985 - 1998

interstitielle Pneum onie

PNP

zytoplasmatische EK

Synzytien; Lnn. Depletion; Lnn.

Inf. mit Histiozyten, Lnn.

Inf. mit eosinophilen Granulozyten, Lnn. interstitielle Hepatitis

interstitielle Nephritis

hgr. exsudativ-nekrotisierende GN 0

10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Prozentsatz

1985 - 1998 BP = Bronchopneumonie

1961 - 1984 PNP = proliferativ-nekrotisierende Pneumonie EK = Einschlusskörperchen

Lnn. = Lymphknoten Inf. = Infiltration

GN = Glomerulonephritis

Tab.19: Darstellung der Unterschiede in der Häufigkeit der für PCV 2-Infektionen charakteristischen histologischen Befunde in den Untersuchungszeiträumen 1961-1984 und 1985-1998 (Fisher’s Exact Test);

Histologische Diagnose rightsided-p Signifikanz

interstitielle Pneumonie 0,0056 *

PNP 0,7667 -

Zytoplasmatische Einschlusskörperchen;

Lymphknoten 0,6667 -

Synzytien; Lymphknoten 0,6667 -

lymphatische Depletion; Lymphknoten 0,1414 -

Infiltration mit Histiozyten;

Lymphknoten 0,2545 -

Infiltration mit eosinophilen Granulozyten; Lymphknoten 0,2545 -

interstitielle Hepatitis 0,7059 -

interstitielle Nephritis 0,6374 -

Exsudativ nekrotisierende

Glomerulonephritis 0,3626 -

p ≤ 0,05; * = signifikant

5 Diskussion

In der vorliegenden Studie wurden retrospektiv 445 sezierte Schweine aus dem Archiv des Instituts für Pathologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover mittels der in situ- Hybridisierung auf das Vorliegen einer PCV 2-Infektion untersucht. Der Untersuchungszeitraum erstreckte sich von 1998, dem Jahr in dem PCV 2 in Deutschland erstmals nachgewiesen wurde (Hinrichs et al., 1999), bis 1961, dem letzten vollständig archivierten Sektionsjahrgang des Instituts für Pathologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover.

Die jährliche Stichprobe umfasste zwischen 10 und 21 Tiere. Im Zeitraum 1986-1998 wurden die Jahrgänge 1998, 1997, 1996, 1991 und 1986 untersucht. Zwischen1985 und 1961 wurde jeder Jahrgang in die Studie aufgenommen, so dass insgesamt 30 Jahrgänge zur Untersuchung gelangten. Zur Bestätigung der in situ-Hybridisierungsergebnisse und zur genaueren Charakterisierung des Virus wurden ausgewählte positive Tiere aus den Jahren vor 1986 zusätzlich mittels PCR untersucht und die PCR-Amplifikate sequenziert. Die Gewebe wurden zudem mittels Immunhistologie und Elektronenmikroskopie auf das Vorliegen von PCV 2-Antigen bzw. Viruspartikeln überprüft.