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Kleine Abendmahlsfeier mit einem Lied

Im Dokument ANREGUNGEN ZUM ABENDMAHL (Seite 74-77)

Der Entwurf präsentiert exemplarisch eine Abendmahlsandacht, wie sie öfter im Zusammenhang von Gemeindegruppen gefeiert wird. Inhaltlich ist sie bestimmt von einem alttestamentlichen und einem neutestamentlichen Bibeltext

(Herrenhuter Losung und Lehrtext). Die liturgische Struktur der Abendmahlsfeier folgt dem Lied Nr. 64 aus „Wo wir dich loben, wachsen neue Lieder.

Gedanken zu Hes 34,16 und Mt 18,12 In welcher Welt leben wir?

Es gilt ja als ausgemacht, dass die Menschen in unterschiedlichen Lebenswelten unterwegs sind. In diesen Welten gelten unterschiedliche ästhetische und ethi-sche Regeln. Der Prophet Hesekiel spricht von Gottes Welt. Genauer: Gott spricht darin von seiner Welt: „Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken und, was fett und stark ist, behüten.“ Gottes Welt ist eine inklusive Welt. Traumatisier-te, Heimatlose, Schwache gehören ebenso dazu wie solche, die aus dem Vollen schöpfen und solche, die Kraft genug haben zum Gestalten. Ihnen allen kommt Gutes zu in Gottes Welt. Die Regel heißt: das Gute für alle, und zwar reichlich.

Ich vermute, in unseren Lebenswelten gelten andere Regeln. Die einen wollen das Gute für die Schwachen und fordern es von denen ein, die sie für stark hal-ten. Die anderen wollen die Starken schützen, im Vertrauen darauf, dass sie die Schwachen dann schon mit durchfüttern. Und viele wollen das Gute vor allem für sich selbst und die Ihren. „America first“ war der erste entsprechende Slogan.

Inzwischen könnte man ihn beliebig variieren.

„Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Ver-wundete verbinden und das Schwache stärken und, was fett und stark ist, behüten.“

Der Prophet wirbt darum, dass wir uns auf Gottes inklusive Welt des Guten einlas-sen. Sie als unsere Lebenswelt sehen. Auf ihre Regeln vertrauen. Wenn es stimmt, dass wir selbst unsere Lebenswelt bestimmen, dann wäre das ja möglich.

Im Matthäusevangelium legt der Rabbi Jesus nach: „Was meint ihr?“ fragt er, „wenn ein Mensch hundert Schafe hätte und eins unter ihnen sich verirrte: lässt er nicht die

neunundneunzig auf den Bergen, geht hin und sucht das Verirrte?“ Dieser Hirte folgt einem ur-menschlichen Impuls. Er schützt das Schwache – ohne die Folgen abzuwä-gen. So mehrt er das Gute. Wie Gott. Gottes Welt ist nicht weit weg. Nur einen Impuls weit. Vertrauen wir ihr. Vertrauen wir uns ihr an. Als unserer Lebenswelt. Amen.

Lied: NL 154,1.4 How long will we sing Einleitung zum Abendmahl

Liturg*in: „Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbrin-gen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken und, was fett und stark ist, behüten.“ (Hes 34,16)

So spricht Gott, denn er will das Gute für alle, und zwar reichlich.

Im Abendmahl bekommen wir das nicht nur zu hören.

Wir bekommen es zu fassen und zu schmecken.

Und wir bezeugen, dass Gott die Folgen auf sich nimmt.

Gemeinde: Lied: Kommt, es ist alles bereit (NL 64,1) Abendmahlsgebet I

Liturg*in: Lasst uns beten:

Wir danken dir, Gott, du Ursprung alles Guten, für Jesus Christus, deinen lieben Sohn, den du gesandt hast, uns zu dienen. Er suchte die Verlorenen, zeigte den Verirrten den Weg der Umkehr, heilte die an Leib und Seele Verwundeten, stärkte die Schwachen und rief die Starken auf seinen Weg.

So richtete er deine gute Welt unter uns auf und ertrug das Böse an seinem Leib.

Einsetzungsworte I

Liturg*in: Unser Herr Jesus Christus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach´s und gab´s den Seinen und sprach:

Nehmet hin und esset, das ist mein Leib, der für euch gegeben wird.

Solches tut zu meinem Gedächtnis.

Gemeinde: Lied: Kommt, es ist alles bereit (NL 64,2) Einsetzungsworte II

Liturg*in: Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl, dankte, gab ihnen den und sprach: Nehmet hin und trinket alle daraus. Dieser

Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden.

Solches tut, sooft ihr´s trinket zu meinem Gedächtnis.

Gemeinde: Lied: Kommt, es ist alles bereit (NL 64,3) Abendmahlsgebet II

Liturg*in: Darum gedenken wir des Leidens und Sterbens deines Sohnes, seiner Auferstehung vom Tod und seiner Verherrlichung, und ver-trauen darauf, dass er bei dir für uns eintritt.

Wir bitten dich: Segne diese Gaben und sende deinen Heiligen Geist.

Gib dieser Welt ein neues Gesicht. Lass Frieden und Güte herrschen, wo Menschen wohnen.

Vater unser

Liturg*in: Als Gäste am Tisch Jesu Christi beten wir gemeinsam mit seinen Worten.

Gemeinde: Vater unser…

Austeilung

Spendeworte: Das Brot des Lebens Der Kelch des Heils Dankgebet

Liturg*in: Lobe den HERRN, meine Seele,

und was in mir ist, seinen heiligen Namen.

Lobe den HERRN meine, Seele,

und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.

Denn so hoch den Himmel über der Erde ist,

lässt er seine Gnade walten über denen, die ihn fürchten.

Gemeinde: Amen.

Segen

Liturg*in: Lasst uns gehen in Gottes Frieden:

Es segne und behüte uns der mächtige und barmherzige Gott, Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Gemeinde: Amen.

Gemeinde: Lied: Kommt, es ist alles bereit (NL 64,4)

4. Musikalische Anregungen

Im Dokument ANREGUNGEN ZUM ABENDMAHL (Seite 74-77)