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II Anregungen zur Gestaltung der Lesung und zur Predigt

Im Dokument ANREGUNGEN ZUM ABENDMAHL (Seite 55-60)

Die alttestamentliche Lesung und die Epistel können jeweils von einer Pantomi-me begleitet werden. Bei der AlttestaPantomi-mentlichen Lesung sollten mindestens 12 Personen mitwirken; bei der Epistel mindestens 18. Das wichtigste Hilfsmittel für die Pantomime sind bemalte und an Holzstäben befestigte Gesichtsmasken, die die Spieler*innen sich vors Gesicht halten. Die Masken lassen sich leicht aus Gipsbinden (aus der Apotheke) herstellen. Die Darsteller*innen sollten unauffäl-lige, möglichst ähnliche Kleidung tragen (z.B. schwarze Jeans und T-Shirts).

Material für die Masken:

Je Mitspieler*in eine Gipsbinde (aus der Apotheke) und einen Holzstab

Vaseline zum Schutz des Gesichtes

Farbe zum Bemalen der Maske

Leim zum Befestigen des Stabes an der Maske Herstellung:

Dafür arbeiten immer 2 Personen zusammen. Sie schneiden jeweils für eine Maske eine Gipsbinde in handliche Stücke. Dann fertigen sie sich gegenseitig die Masken an.

Dazu bestreicht sich ein*e Partner*in das Gesicht mit Vaseline (zum Schutz vor dem Festkleben der Gipsbinden) und legt sich auf den Rücken.

Die andere Person befeuchtet die Gipsbinden-Stücke nach und nach mit Wasser und legt sie so aufs Gesicht der Partnerin / des Partners, dass eine geschlossene Maske entsteht, wobei Nasenlöcher und Augen frei bleiben. Nun wartet man, bis der Gips getrocknet ist. Dann kann die Maske abgenommen werden. Jetzt wech-seln die Rollen, sodass die andere Person ihre Maske erhält. Danach können die Masken bemalt und an einem Holzstab befestigt werden, mit dem man sie an-schließend vor das Gesicht halten kann. Bei der Bemalung sollten die Unterschie-de zwischen Unterschie-den Menschen (Hautfarbe, aber auch Charakter) durch möglichst unterschiedliche Masken zum Ausdruck kommen.

Alttestamentliche Lesung: 1. Mose 11,1-9 in einfacher Sprache dabei Pantomime oder Übersetzung in Gebärdensprache

Präfamen

Liturg*in: Gott hat die Menschen geschaffen. Er hat ihnen seinen Atem eingehaucht. Den Heiligen Geist. So konnten die Menschen Gott verstehen.

Und sie verstanden sich gegenseitig. Aber dann ist etwas passiert.

Im 1. Mosebuch, Kapitel 11 steht:

Lesung

Lektor*in: Vor langer Zeit sprachen alle Menschen die gleiche Sprache.

Sie kamen aus dem Osten. Sie wohnten in einer Ebene.

Sie sagten: Wir wollen Ziegel brennen!

Sie nahmen die Ziegel als Bausteine. Und Mörtel aus der Erde.

Sie sagten:

Wenn uns niemand kennt, werden wir über die ganze Erde zerstreut.

Wir wollen eine Stadt und einen Turm bauen!

Seine Spitze soll bis zum Himmel reichen.

Dann wird jeder unseren Namen kennen.

Da kam Gott auf die Erde. Er sah die Menschen:

Wie sie die Stadt und den Turm bauten.

Er sagte: Es ist ein Volk. Sie sprechen eine Sprache.

Das ist erst der Anfang.

Nun kann sie niemand mehr aufhalten.

Was soll ich tun?

Ich werde sie verwirren. Jeder wird seine eigene Sprache sprechen.

Dann kann niemand mehr den anderen verstehen!

So zerstreute Gott sie von dort über die ganze Erde.

Sie mussten aufhören, die Stadt zu bauen.

Der Name der Stadt heißt Babel.

Dort hat Gott die Menschen verwirrt. Jetzt sprechen sie viele Sprachen.

Und sie leben verstreut über die ganze Erde.

Pantomime zur Alttestamentliche Lesung: 1. Mose 11,1-9

Der erste Teil der Lesung wird langsam vorgelesen. Die Mitspieler*innen stel-len mit Gesten und Bewegungen (ohne Worte) das Herstelstel-len von Lehmziegeln und das Bauen eines Turmes dar. Wenn im zweiten Teil der Lesung davon die Rede ist, dass Gott die Menschen verwirrt und ihnen unterschiedliche Sprachen gibt, nehmen die Mitspieler*innen ihre Masken auf und halten sie sich vors Gesicht. In ihren Gesten stellen sie zunehmendes Unverständnis und gegen-seitiges Missverstehen dar. (Dafür muss die Lesung ggf. Zeit lassen.) Am Ende mündet dies in Streit und Abbruch der gemeinsamen Arbeit an dem Turm. Die Maskenträger*innen gehen auseinander.

Neutestamentliche Lesung: Apg 2,1-11 in einfacher Sprache dabei Pantomime oder Übersetzung in Gebärdensprache Präfamen

Liturg*in: Viele Jahrhunderte später kam Jesus nach Jerusalem.

Er hat die Menschen verstanden. Er half ihnen, Gott zu verstehen.

Das fanden nicht alle gut.

Sie haben Jesus getötet. Aber Jesus ist auferstanden.

Seine Freunde sind ihm begegnet. Später ist Jesus zu Gott in den Himmel zurückgekehrt. Da haben seine Freunde ihn vermisst.

Aber dann ist etwas passiert. In der Apostelgeschichte, Kapitel 1 steht:

Lesung

Lektor*in: Am Pfingstfest waren alle Freunde von Jesus beieinander.

Plötzlich kam ein Brausen vom Himmel. Ein großer Sturm erfasste das Haus.

Sie sahen kleine Feuer in Form von Zungen.

Die setzten sich auf jeden von ihnen.

Heiliger Geist erfüllte die Freunde von Jesus.

Sie fingen an von Jesus zu reden.

Sie redeten in unterschiedlichen Sprachen.

Der Heilige Geist gab ihnen diese Sprachen.

In dieser Zeit wohnten in Jerusalem Menschen aus vielen Ländern.

Sie sprachen unterschiedliche Sprachen. Sie alle liefen zu dem Haus, wo die Freunde von Jesus saßen.

Denn sie hatten das Brausen vom Himmel gehört.

Und jetzt hörte jeder die Freunde in seiner eigenen Sprache von Jesus reden.

Sie wunderten sich. Sie sagten:

Kommen die nicht alle aus Galiläa?

Warum hört sie denn jeder in seiner Muttersprache?

Jeder sagte:

Sie verkünden in meiner Sprache die großen Taten von Gott!

Sie wunderten sich sehr und waren ratlos.

Einer sagte zum anderen: Was geschieht hier?

Andere spotteten. Sie sagten: Die sind wohl betrunken!

Pantomime zur neutestamentlichen Lesung: Apg 2,1-11

Beim ersten Teil der Lesung sitzen die Freunde Jesu eng zusammen.

Sie stellen Ängstlichkeit, Zusammenrücken und gegenseitigen Schutz dar.

Wenn von dem Brausen des Sturmes gelesen wird, lässt die Orgel Sturm und Feuer erklingen. (Wichtig sind Sprechpausen, damit die Orgel nicht die Lesung übertönt!)

Die Freunde lösen sich aus der ängstlichen Enge. Sie drücken Verwunderung und die Suche nach der Ursache des Brausens aus. Dann beginnen sie, ohne Worte, aber mit großen Gesten ihre Erfahrungen mit Jesus auszudrücken.

Im zweiten Teil der Lesung nähern sich die Menschen aus unterschiedlichen Ländern mit ihren Masken der Gruppe der „erzählenden“ Jesusfreunde.

Sie lauschen und sehen dem Schauspiel des Gottesgeistes und den „Erzählungen“

der Jesusfreunde zu. Nach und nach legen sie ihre Masken ab. Sie beginnen miteinander und mit den Freunden Jesu zu kommunizieren.

Anregungen für die Predigt

Gelingende Kommunikation ist nicht selbstverständlich. Sie ist eine Wirkung des Heiligen Geistes.

Menschen sind damit beschäftigt, sich voneinander abzugrenzen und sich auf Kosten anderer zu profilieren. So vertreiben sie den Gottesgeist. Ein schlech-ter Geist zieht ein und stört die Kommunikation. Keiner versteht den anderen.

Streit bricht aus. Zusammenarbeit kommt an ihr Ende – wie in Babel.

Beispiele können erzählt werden: aus beruflichen Kontexten; aus der Schule;

aus Sportmannschaften, aus Regierungskoalitionen und internationalen Konferenzen.

Wo Gottes Geist wirkt, verlieren Menschen ihre Furcht voreinander.

Sie legen ihre Masken ab.

Sie hören einander zu. Sie teilen ihre Begeisterungen und Befürchtungen.

Sie beginnen, einander zu verstehen – selbst wenn sie unterschiedliche Muttersprachen sprechen – wie an Pfingsten.

Beispiele können erzählt werden: von Urlaubsbegegnungen; von gemeinsa-mem Kochen und Essen von Geflüchteten unterschiedlicher Herkunft und

„Einheimischen“; vom Fastenbrechen mit Muslimen.

Warum ist das so?

Gottes Geist ist wie Jesus: Er nimmt die Angst und bringt Frieden!

Wer keine Angst vor den anderen hat, kann seine Maske ablegen.

Ohne Masken sind wir nicht mehr getrennt, nur noch Menschen.

Wer keine Angst hat vor dem, was ihm fremd ist, kann zuhören und verstehen und die Sprache des Friedens lernen.

Gemeinsam die Sprache des Friedens lernen – dazu lädt Jesus ein.

In seine Nähe. An seinen Tisch.

Beim Essen lege ich meine Maske ab. Ich sehe: die Augen eines anderen, die Hände.

Ich schmecke den Geschmack von Brot. So nah ist Gott. In mir.

Um mich her. Mit seinem Geist.

Ich lächle und sage danke: Amen.

3.4 „Vor ihm müssen wir uns

Im Dokument ANREGUNGEN ZUM ABENDMAHL (Seite 55-60)