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Übung zum Erinnerungsaspekt des Abendmahls 3

Im Dokument ANREGUNGEN ZUM ABENDMAHL (Seite 31-34)

Diese Übung vermittelt eine Erfahrung davon, wie in einem Gegenstand (z.B. in Brot und Wein) ein Mensch gegenwärtig sein kann. Sie ist geeignet für Ältestenkrei-se, Erzieher*innen, Kinder, Konfirmand*innen, deren Eltern usw.. Um eine intensive Erfahrung zu ermöglichen, sollte die Gruppe nicht mehr als acht bis zehn Personen umfassen; größere Gruppen können geteilt werden. Zum Abschluss kann gemein-sam das Abendmahl in kleiner Form gefeiert werden.

Die Teilnehmenden sitzen in einem Kreis, ohne Tische und mit freier Mitte.

Einleitung:

„Unsere Erfahrungen mit dem Abendmahl können sehr unterschiedlich sein.

Auch unser Verständnis und unsere Fragen. (ggf. Ergänzung je nach Gruppe) Wir werden es nachher in einfacher Form miteinander feiern. Vorher werden wir einander erzählen. Etwas aus unserem Leben, eine Einzelheit, eine Erinnerung an jemanden.

3 nach Thomas Hirsch-Hüffell: Gottesdienst verstehen und gestalten, Göttingen 2002

Zielgruppe: Ältestenkreis, Erzieher*innen, Kinder, KiGo-Mitarbeiter*innen, Konfirmand*innen, Konfirmandeneltern, Konfi-Team, Schüler*innen,…

Ziel: Erfahrung damit machen, wie in einer Sache ein Mensch

„gegenwärtig“ sein kann

Zeitbedarf: je nach Gruppengröße und danach, ob das Abendmahl zum Abschluss gefeiert werden soll oder nicht 60 bis 90 Minuten

Setting: Stuhlkreis

Raum: Besprechungsraum (bei Aufteilung in Gruppen mehrere Räume) Material: - Knete oder Ton

- Tuch oder niedriger Tisch

- Abendmahlsgeräte der Gemeinde - Abendmahlselemente

Bestimmt haben Sie Dinge in Ihrer Wohnung, die Sie an etwas erinnern, an ein Erlebnis mit einem Menschen. Um solche Dinge geht es.

Ich bitte Sie jetzt, sich etwas Knete/Ton zu nehmen und in der Hand zu wärmen und geschmeidig zu machen.“

Knet-Phase

Menschen nehmen Knete/Ton und reiben das Material.

„Gehen Sie in Gedanken durch Ihre Wohnung. Suchen Sie nach etwas, das Sie einmal von einem Menschen zum Abschied geschenkt bekommen haben. Zum Abschied – das muss nicht unbedingt Tod bedeuten. Es gibt ja auch Abschiede vor dem Tod: Ortswechsel, Freundschaften, die zu Ende gehen, Reisen usw. Wenn Sie etwas sehen, dann formen Sie diesen Gegenstand so gut Sie können jetzt nach. Das muss nicht perfekt sein, es genügt die Andeutung der Form. Sie haben ein paar Minuten Zeit dazu.“

In der Stille formen alle, auch der Anleiter/die Anleiterin. Wenn die meisten fertig sind, beginnt die Erzählrunde.

Erzähl-Phase

„Wer noch nicht ganz fertig ist, kann gern weiterformen, während wir schon erzählen.

Lassen Sie uns beginnen: Sie zeigen uns Ihren Gegenstand und erzählen die Geschichte dazu. Erzählen Sie auch von dem Menschen, an den Sie dabei denken.

Wir anderen hören hin. Wem etwas unklar ist, darf gern nachfragen.“

Erste Person erzählt. Anleiter*in fragt nach, wenn die Darstellung zu kurz gerät und man keine Bilder vor Augen hat oder mäßigt, wenn die Darstellung zu lang wird.

Auch der/die Anleiter*in erzählt (ggf. am Anfang, dann sehen alle, wie es geht).

Jede*r erzählt max. 5 Min. Alle Berichte werden gleich ernst genommen.

Wer erzählt hat, stellt die geformte Figur in die Mitte auf ein Tuch oder einen flachen Tisch.

Wenn alle (aber kein Zwang) erzählt haben, nimmt die/der Anleiter*in Brot und Wein, Kelch und Schale (möglichst die, die auch im Gottesdienst verwendet

werden), und erzählt frei, wie Jesus mit seinen Freund*innen nach Jerusalem gekommen ist, einen Raum zum Feiern gesucht und gefunden hat, was es für ein Raum war, wer dabei war, wie sie geredet und gegessen haben, was sie vielleicht dabei gefühlt haben… und wie Jesus an einer bestimmten Stelle zu ihnen gesagt hat: ‚Das bin ich – das ist mein Leib‘, als er Brot bzw. Wein nahm.

Bis zum Ende des Mahls wird erzählt. Einsetzungsworte im tradierten Wortlaut oder erzählt. Dann:

„So wie wir durch unser Erzählen Menschen in den Raum geholt haben, Men-schen, die nicht hier sind, vielleicht gar nicht mehr leben, wie wir durch einen Gegenstand an einen Menschen erinnert wurden – so ist es beim Abendmahl:

Jesus hat gehofft, seine Freunde würden ihn nach seinem Tod wiedererken-nen und ihn in ihren Herzen spüren, wenn sie das Mahl feiern. Er hat ihwiedererken-nen ein Abschiedsgeschenk übergeben mit den Dingen, die sie immer verwenden, mit Nahrungsmitteln sogar, und hat damit gesagt: ‚Wenn ihr das esst, dann habt ihr mich bei euch – so nah wie Essen und Trinken.‘ Und die Bibel erzählt, dass es für die Freunde nach Jesu Tod immer wieder so war, dass sie Jesus bei sich hatten, indem sie taten, was sie immer in seiner Gegenwart taten: Brot brechen, Wein trinken.

In einem Ding kann also – wie in unseren, die hier stehen – ein Mensch gegen-wärtig sein.

Wir waren nicht selbst bei Jesus dabei, aber wir sind in seine Geschichte hinein-genommen, wenn wir Abendmahl feiern.

Durch unser Erzählen haben wir etwas aus unserem Leben miteinander geteilt, waren darin den anderen Bereicherung.

Abendmahl

Lasst es uns jetzt einfach tun: Brot und Wein herumgeben mit den Worten, die Euch vertraut sind oder ohne Worte. Jesus ist mitten unter uns.“

Brot und Wein werden im Kreis herumgereicht. Abschluss mit Gebet oder Sen-dungswort.

Schale und Kelch werden dann zu den geformten Gegenständen gestellt.

Es kann ein kurzer Austausch erfolgen, in dem die Eindrücke benannt (aber nicht zerredet) werden. Das Arrangement wirkt aber auch für sich.

2.4 Vom Wirken der Union im Dorf

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