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Sie waren lange unterwegs. Am Anfang ging die Fahrt dur die Stadt, das konnte Peter an den Geräusen ausmaen, die zu ihnen hineindrangen.

Dann wurde es ruhiger und das Auto stoppte nit mehr so o. Offenbar haen sie Kairo verlassen. Sie bogen mehrfa ab und immer weniger andere Autos waren zu hören. Irgendwann vermutete Peter, dass sie in eine einsame Gegend gelangt sein mussten, wahrseinli in die Wüste. Längst war ihm von dem Gesaukel der Fahrt total übel geworden. Plötzli

stoppte der Wagen. Die Fahrertür ging und Peter spannte seine Muskeln an.

Jetzt hieß es aufpassen. Von draußen drang ein seltsames Geräus herein.

»Es klingt wie ein Stahltor«, flüsterte Peter. »I kenne das. Sroplatz Titus Jonas. Wie gerne wäre i da jetzt …«

Ihre Fahrerin stieg wieder in den Wagen und zog die Fahrertür zu. Dann setzte sie das Fahrzeug ein paar Meter weiter. Der Motor wurde abgestellt.

Die Frau stieg aus, ihre Srie hallten und wieder drang dieses seltsame Geräus ins Innere des Autos. »Wir sind garantiert in einer Garage«, sagte Peter und krabbelte an die Hetür. Er hörte, wie si der Slüssel im Sloss drehte, dann wurde die Autotür geöffnet.

Ein gleißender Litstrahl traf Peter mien ins Gesit und er sloss geblendet die Augen. Die Frau zerrte an Peters Arm. Ziernd stieg Peter aus und reite Layla, die ihm folgte, die Hand. Der Strahl der Tasenlampe ließ von ihnen ab und wanderte die Wand entlang. Peter hae ritig vermutet: Sie waren in einer Art Garage. Sie sien in einen Fels hineingehauen worden zu sein. In der Höhe befand si ein Lüungssat und ein paar Meter weiter stand eine unseinbare Steinplae, auf die die Frau mit sleppenden Srien zuging. Ein paar Sekunden lang fuhr ihre Hand an der Kante der Plae entlang, dann hae sie gefunden, was sie sute. Mit einem sarrenden Geräus gli der Stein zur Seite und gab eine smale Öffnung frei. Die Frau trat zur Seite.

»Da sollen wir hinein?«, fragte Peter. Seine Stimme vibrierte.

Die Frau sah ihn einen Moment lang prüfend an, trat wieder vor den Stein und betätigte den Meanismus. Der Eingang sloss si wieder.

»Halt!«, rief Peter. So war das nit gemeint gewesen. Layla tippte snell ein paar arabise Worte in ihr Gerät.

Darauin nite die Frau und gab den Durgang wieder frei. Peter züte die Mini-Tasenlampe, die zu seiner Grundausrüstung gehörte wie das Dietri-Set. Mit neuem Mut zwängte er si dur die Öffnung. Layla folgte ihm. Als beide im Gang waren, sloss si die Plae hinter ihnen.

Das sarrende Geräus klang so furterregend, dass es jeden ihrer Knoen zu ersüern sien. Do es war zu spät, darüber nazudenken, ob sie in die Falle getappt waren.

Vorsitig tastete si Peter vorwärts. Der Gang wurde etwas breiter, aber Peter musste si duen, um nit mit dem Kopf an die Dee zu stoßen.

Na einer Weile mate der Gang einen Bogen. Ein muffiger Geru slug ihnen entgegen. Sri für Sri sob si Peter vorwärts, den Strahl der Lampe vor si geritet. Plötzli stote er.

Da war es! Sie waren am Ziel! Vor ihnen lag ein kleiner Raum mit einem etwa reteigen Grundriss. Der Litstrahl der Tasenlampe erfasste eine der Längswände, die dur geheimnisvolle Zeinungen verziert war. An der gegenüberliegenden smalen Wand entdete Peter einen Vorbau. Auf ihm thronte etwa in Kopöhe die steinerne Sphinx! Peter trat ganz in den Raum und leutete sie direkt an. Sie hae den Kopf eines Löwen und das Gesit eines Mensen. Genau wie die große Sphinx von Kairo. Nur dass ihre Nase nit abgebroen war und sie das Maul zu einem dunklen Triter aufgerissen hae. Die Augen waren zwei swarze Löer. Sie sien den Betrater zu fixieren. »Unheimli, nit wahr?«, flüsterte Peter und seine Hand sute die Laylas. »Zum Glü funkeln die Augen nit rot.

Dann würde es uns slet ergehen.

Die roten Augen künden den Tod –

so etwa steht es in dem Rätsel. Aber offenbar mag sie uns.« Peter late gezwungen. »Du, wir sind dit davor, ein großes Geheimnis der Mensheit zu lösen!«

Layla erwiderte den Griff und zog ihr Talky hervor. »Aber vor uns hat es son Sir Leonard Dempsey versut«, tippte sie in ihr Gerät. »Warum hat man von ihm nits mehr gehört? Und au nit von George?«

Plötzli zuten beide zusammen. Der Litkegel von Peters Tasenlampe hae ein Skele erfasst. Unwillkürli trat Peter einen Sri zurü. »Das

… das … das sind ja die Knoen eines Mensen«, stoerte er.

Jetzt flogen Laylas Finger förmli über die Masine. »Sollen wir lieber wieder verswinden?«, tönte es aus ihrem Apparat.

»Nein.« Peter fasste Mut und beugte si über die Knoen. »Wie lange der hier wohl son liegt?«

»Vielleit sind es die Reste von Sir Leonard Dempsey, dem Verfasser des Bus! Er hae die Augen der Sphinx gesehen und musste sterben! – Sau!

Er hält no etwas in der Hand!«

Peters Lampe fixierte die Stelle. Die Fingerknoen des Toten umklammerten so etwas wie eine Serbe aus Ton. Sie hae in etwa die Form einer Pyramide. Bevor Layla ihn zurühalten konnte, drüte ihr Peter seine Tasenlampe in die Hand und griff na dem seltsamen Gegenstand. Die Knoenhand hob si vom Boden und es staubte leit.

Do so einfa ließ si die Serbe nit aus der Umklammerung lösen.

»Die kleine Pyramide muss irgendetwas mit der Lösung zu tun haben!«, sagte Peter aufgeregt. »Do was?« Er ruelte weiter an dem Stein, do

irgendwie sien er festzuklemmen. Angewidert ließ Peter von der Knoenhand ab. »Wo Justus und Bob nur bleiben? Sie müssten längst bei uns sein!«

Layla nahm ihr Talky. »Wieso?«

»Justus hat mir einen Minisender zugestet, den i unter das Auto geklebt habe. Sie düren uns gefolgt sein.«

Layla nite anerkennend. Dann tippte sie in ihr Talky. »Hat Justus euer Handy?«

»Ja.«

Layla versute, Justus anzuwählen.

»Keine Verbindung?«

Sie süelte den Kopf und stete das Gerät wieder ein.

»Dann kümmern wir uns selbst um das Rätsel«, sagte Peter. »Lass uns keine Zeit verlieren.« Er spürte ein seltsames Kribbeln auf dem Rüen. Die ganze Zeit war ihm, anders als Justus, der Satz ziemli egal gewesen. Er wollte Layla helfen und hinter das Geheimnis von Rubbish George kommen. Nun waren sie der Lösung des Rätsels ganz nahe. Plötzli spürte er die verführerise Kra des Reitums. Würden Layla und er in wenigen Augenblien ein Geheimnis aufdeen, hinter dem son so viele Mensen her waren? Ein Wissen, für das mindestens ein Mens sein Leben lassen musste? Und was würde er mit dem Satz maen? Ihn den ägyptisen Behörden übergeben? Oder ihn in einen Koffer paen und mit Layla in die Südsee verswinden?

»Was ist los mit dir?«, fragte Layla. »Denkst du an das Grab? Und was wir mit allem anfangen, wenn wir die Tür geöffnet haben?«

Peter grinste. Sie wusste genau, was in ihm vorging. Die Antwort war do

klar. Er war Peter. Peter Shaw. »Wir setzen uns in die Südsee ab!«, sagte er.

Layla sah ihn erstaunt an. Er läelte san. »Nein, natürli nit. Die ägyptisen Behörden bekommen alles! Irgendein Finderlohn wird son für uns rausspringen. Und der sollte reien für drei Woen Urlaub, und zwar für uns alle hier! – Komm, wir sauen no einmal in das He!«

Peter zog die Unterlagen aus der roten Tase. Sie setzen si auf den sandigen Boden und bläerten die Seiten um. Obwohl sie die Stelle son tausend Mal gelesen haen, gingen sie die Passage no einmal genau dur.

Es muss mit der Sphinx zu tun haben. So viel habe ich aus dem Gebrabbel des Ägypters herausgehört. Doch hüte dich vor dem roten Leuchten der Augen! Sie künden den Tod! Und der tödliche Atem der Sphinx wird dich vernichten! Also reize sie nicht.

Peter sah auf zu der steinernen Figur, die sweigend über ihren Köpfen thronte. So läerli bei Tageslit diese Passage geklungen haben mote, hier, in der düsteren, muffigen Kammer und neben diesem Skele, war si

Peter nit mehr so sier, ob in diesem rätselhaen Ägypten nit do alte Flüe wahr werden konnten. Er slute und las weiter.

Und das ist es, was ich aus den überlieferten Sätzen des alten Weisen verstanden und übersetzt habe:

Die Frage der Sphinx an dich lautet:

Sag, wo liegt der Schlüssel zur Wahrheit?

Beantworte die Frage der Sphinx doch schweige!

Liegst du falsch, so leuchten dir die roten Augen des Todes.

Liegst du richtig, so öffnet sich das Tor zur Erkenntnis.

»Was soll das?«, fragte Peter, klappte das He zu und stete es si unter das T-Shirt. »Wo liegt denn der Slüssel zur Wahrheit?«

Layla überlegte einen Augenbli. »In der Weisheit«, tippte sie los. »In der Philosophie. Im Glauben. In der Erkenntnis. In der Welt. Im Nits. Im Leben. In uns selbst. Oder … im Sweigen?« Sie sah auf.

»Du klingst son wie Justus«, sagte Peter. »Das hil do alles nit weiter!

Sollen wir uns vor die Sphinx stellen und laut sagen: ›Im Sweigen‹? Da komme i mir vor wie ein Idiot! Als ob sie uns hören könnte! Und außerdem … außerdem steht in dem Rätsel, dass man die Frage beantworten soll, indem man nits sagt. Kann mir das mal einer erklären?«

Layla grinste. »Stell di do vor die Sphinx und sweige!«

»Et?«

Layla nite.

»Und wenn es sief geht?«

»Soll i es maen? I bin stumm!«

Ehe Peter antworten konnte, war Layla aufgestanden und hae si vor die Sphinx gestellt. Sie blite ihr in die toten Augen und … swieg.

Mit einer Misung aus Staunen, Neugierde und Angst sah Peter ihr eine Weile zu. Als nits passierte, löste si langsam seine Anspannung. »Du kannst auören«, sagte er. »Das Sweigen bringt uns nit weiter.«

Layla sah es ein und setzte si wieder zu ihm. »I weiß au nit. Alte ägyptise Rätsel sind furtbar!«

»Zu sade, dass Justus nit hier ist«, sagte Peter. »Der häe bestimmt eine Idee. Just starrt in der Gegend rum, zubbelt an seiner Unterlippe und … swupps: springt ihm die Lösung von den Lippen!«

Layla sah ihn an. »Nit von den Lippen, sondern von der Zunge«, tippte sie.

»Peter, das ist es! Die Wahrheit liegt auf der Zunge! Im Spreen!«

Peter süelte den Kopf. »Im Rätsel steht aber: ›do sweige!‹«

»Dann müssen wir eben weiter nadenken. Hier sind so viele Zeinungen an der Wand. Irgendwo muss da do ein Hinweis sein! Lass uns mal die Wandgemälde ansauen. Denen haben wir bisher viel zu wenig Beatung gesenkt.«

Da er keine bessere Idee hae, willigte Peter ein.

Sri für Sri liefen sie die Wände ab und leuteten die Zeinungen an. Figuren, Tiere, die sier viel bedeuteten, do das sagte ihnen alles wenig. »I fürte, hier müssen ritige Ägyptologen ran«, murmelte Peter resigniert.

Trotzdem wollten sie zumindest einmal alles genau gesehen haben. Als sie die Wand erreit haen, die der Sphinx gegenüberlag, stieß Peter Layla überrast in die Seite. »Da ist ein Bild der Sphinx!« Peter trat näher an die Wand. Die Zeinung war etwa fünfzig Zentimeter ho und in Brusthöhe angebrat. Plötzli entdete er etwas Eigenartiges. Seine Hand fuhr über die Oberfläe der Wand und erfasste eine kleine Vertiefung. »Die Sphinx hat das Maul geöffnet! Do da fehlt etwas. Im Maul ist ein kleines, ausgefeiltes Lo …« Mit dem Finger tastete er die Öffnung ab, in Erwartung irgendeines Meanismus’, der sie weiterführen würde. Er sah, wie Layla wieder in ihren Talky tippte.

»Der Stein?«, fragte sie.

»Die kleine Pyramide, die der Knoenmann in der Hand hält?« Plötzli

verbanden si alle Gedanken wie Puzzlesteine zu einem Bild. »I weiß es!«, rief Peter aufgeregt aus. »Das passt!«