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Tabelle 35 a,b: a) Verteilung der unerwünschten Ereignisse (UE) im Kollektiv; b) Therapie der un-erwünschten Ereignisse

Intraoperativ sind bei keinem der in der Datenbank erfassten Patienten Komplikatio-nen aufgetreten. Im postoperativen Verlauf wurden bei sämtlichen Nachuntersu-chungen insgesamt 15 (10,2%) unerwünschte Ereignisse verzeichnet.

Bei den Nachuntersuchungen gaben insgesamt 20 Patienten an, Schmerzen zu ver-spüren. Eine genaue Lokalisation ließ sich lediglich bei sieben hiervon feststellen;

drei gaben an der medialen Seite der Tibiakomponente Schmerzen zu verspüren, zwei an der Patella und weitere zwei an der Kniekehle.

Die drei Ergüsse wurden punktiert, was zu einer Entlastung, Schmerzreduktion und Wiedergewinnung der Mobilität führte. Das verzeichnete Fadengranulom führte zu einem Notchimpingement und wurde operativ entfernt. Der Patient mit ostophytären Ausziehungen am Lig. collaterale mediale wurde ebenfalls im Sinne einer Osteophy-tektomie revidiert.

Insgesamt wurden bei den Nachuntersuchungen fünf Lockerungen, hiervon eine Lockerung der femoralen Komponente und vier Lockerungen der Polyaethylen Komponente der Repicci II® Prothese, festgestellt. Die femorale Lockerung wurde durch eine low grade Infektion provoziert und führte zur Implantation einer Totalen-doprothese (TEP). Drei weitere Lockerungen der Polyaethylen-Tibiakomponente führten ebenfalls zur Implantation einer TEP. Bei einer Lockerung der Tibiakompo-nente konnte eine Metal Back KompoTibiakompo-nente implantiert werden. Bei einer unicondylä-ren Prothese wurde ein Polyaethylenwechsel aufgrund einer Schmerzsymptomatik vollzogen. Insgesamt wurde folglich bei zwei Prothesen erneut eine unikondyläre Tibiakomponente implantiert.

Die weiteren sechs Prothesenwechsel, bei denen von der unikondylären Prothese auf eine TEP umgestiegen wurde, wurden telefonisch bei der Anfrage zur Nachun-tersuchung ermittelt. Hiervon gab ein Patient an, dass aufgrund einer Lockerung der

ERGEBNISSE 108 Tibiakomponente eine TEP implantiert wurde. Weitere fünf Patienten gaben an, dass aufgrund einer physiotherapieresistenten Schmerzsymptomatik ein Prothe-senwechsel unausweichlich gewesen war. Die sechs telefonisch ermittelten Patien-ten ließen sich an unterschiedlichen Zentren in Deutschland operieren.

Die Wundheilung erfolgte bei 146 Fällen (99,3%) primär. Bei einem Patienten (0,7%) trat ein sekundärer Wundverschluss ein.

Die Überprüfung auf eine Beziehung zwischen Body Mass Index (n=103) und den KSS Schmerzwerten der letzten Nachuntersuchung oder der präoperativen Unter-suchung mittels Spearman Korrelationstest ergab keine Korrelation.

Abbildung 58: Organigramm der Anzahl und der Lokalisation der Repicci II® - Revisionen der Pati-enten, die im Zentrum operiert wurden. Telefonisch wurden sechs weitere Patienten ermittelt, die angaben, dass Ihr mit einer Repicci Prothese versorgtes Knie revidiert wurde.

Revisionen durch

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Tabelle 36: KSS Schmerzwerte der letzten Nachuntersuchung und Verteilung in den BMI Katego-rien

Schmerzen (Punktwert zur letzten Nachuntersuchung)

Tabelle 37: Korrelation BMI und der Schmerzwert präoperativ bzw. der letzten Nachuntersuchung (der Spearman Korrelationstest zeigt keine Korrelation)

Schmerzen (Punktwert zur letzten Nachuntersu-chung)

Abbildung 59: Wundheilung postoperativ; ein Fall verheilte sekundär.

ERGEBNISSE 110

Abbildung 60 a,b: a) Femurkomponente; zu erkennen ist das kufenförmige Design zur Abrollbewe-gung auf der Tibiakomponente, sowie die Anteile, die im Femur mittels Knochenzement fixiert wer-den; bestehend aus Finne und Stem, die zur Vergrößerung des Interface zwischen Zement und Prothese aufgerauht sind. Es ist anzunehmen, dass sich die Femurkomponente aufgrund der in-adäquaten Verteilung des Zements gelockert hat. b) gelockertes Tibiaimplantat einer unikondylären Prothese nach Explantation; zu erkennen sind Rückstände des Knochenzements, die darauf schließen lassen, das die Lockerung im Interface zwischen Zement und Knochen ursächlich gewe-sen sein muss

Abbildung 61 a,b: Röntgen Aufnahmen eines Patienten mit Metal Back Implantat. Zu erkennen ist ein radiolucenter Saum lateral unter dem Tibiaimpantat. Der Patient ist schmerzfrei, zeigt exzellente Bewegungswerte und gibt an Wandern zu gehen.

a b

a b

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Abbildung 62 a,b: a) Der Abrollwinkel der Femurkomponente zum artifiziellen Tibiaplateau ist zur Eminentia intercondylaris verschoben. b) Laterale Ansicht desselben Knies. Hier ist die Inkon-gruenz der beiden Prothesenkomponenten gut zu erkennen, da die Femurkomponente zu weit nach dorsal eingebracht wurde. Aufgrund der Schmerzen wurde dem Patienten eine TEP implan-tiert.

Abbildung 63 a,b: Revision einer All Poly Prothese aufgrund therapieresistenter Schmerzen und Implantation einer Metal Back Tibiakomponente im medialen Kompartiment eines rechten Beins.

a a

b b

DISKUSSION 112

5 Diskussion

Die therapeutischen Möglichkeiten von Knorpelläsionen haben sich aufgrund der minimalinvasiven und endoskopischen Chirurgie in den zurückliegenden Jahren verbessert. Ein Grund für das erhöhte wissenschaftliche Interesse ist gewiss die ho-he Prävalenz von arthrotischo-hen Pathologien in der Bevölkerung und die damit ver-bundene ökonomische und gesundheitspolitische Bedeutung für Industrie und Re-gierungen. [34] Da zur Behandlung von gonarthrotischen Pathologien im Kniegelenk neben den physiotherapeutischen und konservativen Therapien auch verschiedene operative Therapieoptionen wie Débridement, Autologe Chondrozyten Transplanta-tion (ACT), Osteotomie und Gelenksersatz zur Wahl stehen, wird bereits seit den frühen siebziger Jahren über die korrekte Anwendung dieser diskutiert. [35,36,37]

Trotz unterschiedlicher Therapieansätze, verfolgen alle jedoch die Absicht, dem Pa-tienten ein maximales outcome an Funktionalität und Schmerzfreiheit zu verschaffen und der Progression der Arthrose Einhalt zu bieten. Mit der Entwicklung der Repicci II® Prothese wurde auf dem Sektor der unikondylären Gelenkprothetik eine neue Operationsmethodik etabliert, die sich an einem möglichst schonenden operativen Vorgehen mit Aussparung von ausgedehnten Knochenresektionen orientiert. [38]

Obwohl die Prothese von Operateuren in den USA als auch in Deutschland seit En-de En-der neunziger Jahre implantiert wird, gibt es bisher lediglich einige wenige Nach-untersuchungen zu den Erfahrungen und Ergebnissen mit der Prothese. [39,40] Ne-ben frühfunktionellen Ergebnissen, sind besonders Langzeitergebnisse unterschied-licher Zentren notwendig, da der Operateur, im Gegensatz zu weiteren etablierten unikondylären Prothesenmodellen, keine Schneidlehren zur Operationsplanung und Durchführung benutzt, sondern die Prothese, basierend auf den individuellen Erfah-rungswerten, „freestyle“ implantiert. Aufgrund dieser elementaren Problematik exis-tieren Zweifel an der Anwenderfreundlichkeit für den Operateur sowie eine Skepsis der Methode an dem klinischen Ergebnis für den Patienten.

Anliegen der vorliegenden Studie war es somit sowohl das outcome für den Patien-ten zu überprüfen, als auch mögliche Probleme und Fehler bei der Implantation zu recherchieren und aufzuzeigen, sowie die Ergebnisse mit bereits publizierten Stu-dien zu korrelieren.

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5.1 Methodik