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„italiagirls – 3hw entdeckt Italien“

Im Dokument Lehrende arbeiten mit dem Netz (Seite 187-190)

Einleitung

Hallo & Ciao! Ich arbeite an der landwirtschaftliche Fachschule Warth in Niederös-terreich, das ist eine berufsbildende mittlere Schule (BMS). Die Fachschulausbildung dauert drei Jahre. Traditionell wird an unserer Schule im Abschlussjahrgang eine mehr-tägige Abschlussexkursion, zumeist ins europäische Ausland, durchgeführt.

Das Projekt „Weblog ‚italiagirls‘“ entstand im Herbst 2012, in der Vorbereitungsphase auf die Abschlussexkursion der Klasse 3hw 2012/13. Ich unterrichtete in dieser Klasse

„IT“ und war zudem Klassenvorständin der 32 Schülerinnen. Gemeinsam mit der Par-allelklasse war für Anfang November eine 8-tägige Exkursion nach Italien geplant. Ein Mix aus Fachlichem und Kulturellem stand auf dem Programm. Die Schülerinnen soll-ten ihre Erlebnisse und Erfahrungen für sich und andere dokumentieren und reflektie-ren. Ebenso war es mir ein Anliegen, dass auch jene Schülerinnen, die an der Exkursi-on nicht teilnahmen, eingebunden waren und einen Nutzen aus der Schulveranstaltung ziehen konnten.

Beschreibung

• Schülerinnen erarbeiteten im IT-Unterricht das Thema „Weblog“ in Einzelarbeit.

• Titel des Blogs wurde von den Schülerinnen im Klassenverband gesucht und bestimmt.

• eigener Weblog auf Wordpress angelegt

• Schülerinnen erarbeiteten die Themenkreise (Kategorien), zu denen sie bloggen wollten, im Klassenverband.

• Blog-Einträge wurden in freigewählten Klein-Gruppen (2–4 Personen) verfasst.

• Blog-Einträge wurden während der Reise tagesaktuell online gestellt – Schü-lerinnen, die nicht an der Reise teilnehmen konnten, Eltern,

Lehrer_innen-Kol-leg_innen … konnten die Projektwoche auf http://italiagirls.wordpress.com

„verfolgen“.

Technische/praktische Durchführung:

• Vor- und Nachbereitung im IT-Unterricht im EDV-Saal der Schule

• Zwei Laptops gingen mit auf die Reise: Einer für die Schülerinnen, damit sie die Beiträge verfassen konnten, ein weiterer für mich als Lehrerin.

• Internetverbindung im optimalen Fall via Gratis-WLAN in den verschiedenen Ho-tels (war leider eher selten der Fall) oder mitHo-tels privatem mobilem Internet (von mir zur Verfügung gestellt).

Ziele/Nutzen

• Die Schülerinnen der teilnehmenden Klasse konnten sich nicht nur theoretisch, sondern auch intensiv praktisch mit dem Thema „Weblog“ auseinandersetzen und lernten den Blog als kooperatives Online-Medium kennen und nutzen.

• Durch die im Vorfeld selbstgewählten Blog-Kategorien (Einkaufen, Essen, Ge-schichtliches, Landwirtschaft ...) entstand ein sehr breitgefächerter Blick auf Rei-se.

• Die Schülerinnen konnten sich individuell mit der Reise auseinandersetzen und die Erlebnisse und Erfahrungen reflektieren.

• Schülerinnen, die nicht an der Reise teilgenommen haben, waren in die Exkursi-onswoche eingebunden und informiert.

• Der Blog ist eine vollständige Reisedokumentation dieser Abschlussexkursion.

Herausforderungen

Eine große Herausforderung war es, im Laufe der 8-tägigen Reise die Blog-Einträge tagesaktuell zu erstellen und online zu stellen. Die Reisetage waren ausgefüllt mit Pro-gramm und die Arbeitszeit für den Blog daher auf den späteren Abend bzw. die Fahrzei-ten im Bus beschränkt. Auch bzgl. des Internetzugangs waren die Rahmenbedingungen nicht optimal, da die häufig wechselnden Hotels selten mit WLAN ausgestattet waren und die Verbindungsqualität über mein privates Mobiltelefon während der Busfahrten ein Online-Arbeiten oft nicht zuließ.

Herausfordernd war auch, dass alle Schülerinnen einen gemeinsamen Blog verfass-ten. Zudem musste ein Mittelweg gefunden werden, damit einerseits möglichst persön-liche Einträge der Schülerinnen entstehen konnten und andererseits der Datenschutz gewahrt wurde oder „öffentliche Peinlichkeiten“ ausgespart blieben. Dies wurde gelöst,

indem die Schülerinnen ihre Beiträge in einem Textverarbeitungsprogramm erstellten und diese erst nach erfolgter Überprüfung und allenfalls notwendiger Korrektur von gra-vierenden Mängeln durch mich als Lehrerin online gestellt wurden.

Erfolge

Einen großen Erfolg sehe ich darin, dass viele Schülerinnen sehr motiviert mitgearbei-tet haben. Der Blog wurde auch von den „Daheimgebliebenen“ gerne gelesen – und so auch zu einem „PR-Projekt“ in vielerlei Hinsicht. Schulintern: PR bei Schüler_innen der unteren Jahrgänge für die Abschlussexkursion, PR bei Lehrer_innen-Kolleg_innen für diese Art der Schulveranstaltung, schulextern: PR bei Eltern, Bekannten, Verwandten der Schüler_innen für ihre Leistungen bzw. das Angebot und die Durchführung dieser Art von Schulveranstaltung durch das Team der LFS Warth.

Schlussgedanken

Im Vorfeld dieses Projekts hatte ich mich selbst vor allem durch Online-Kurse der Vir-tuellen PH in die Thematik Web 2.0 und Weblog eingearbeitet. Ich bin stolz, die Idee des gemeinsamen Blogs mit den Schülerinnen einfach ausprobiert und umgesetzt zu haben. Es war schön zu erleben, dass die Schülerinnen das Projekt so motiviert durch-führten. Aus meiner Sicht war es ein voller Erfolg – daher habe ich „italiagirls“ auch zum

„Agrar E-Award 2013“ eingereicht, wo das Projekt ausgezeichnet wurde: http://www.

agrarumweltpaedagogik.ac.at/arbeitsfelder/e-learning-und-neue-medien-/agrar-e-award/index.html bzw. http://www.agrarumweltpaedagogik.ac.at/cms/upload/

bilder/Nachlese_Agrar_E-Award_2013_final.pdf.

Mag. (FH) Martina Piribauer

Ausbildung zur Landwirtschaftlichen Lehrerin und Beraterin an der Land- und Forstwirtschaftlichen Berufspädagogischen Akademie in Wien. Studium „Wirtschaftsberatende Berufe“ an der Fachhochschule Wr. Neustadt (berufsbegleitend). Derzeit arbeite ich als Lehrerin und Erwachsenenbildnerin an der Landwirtschaftlichen Fachschule Warth.

Ich unterrichte vor allem Informationstechnologien, Marketing und Wirt-schaftskunde, Ernährung, sowie Sport und Bewegung.

martina.piribauer@lfs-warth.ac.at

SCHULE / UNTERRICHT

Quizlet habe ich vor vier oder fünf Jahren kennengelernt, aber ich es dauerte gut drei Jahre, bis ich soweit war, diese Online-Plattform praktisch im DaF-Unterricht einzu-setzen.Ich habe zuerst einen Plan erarbeitet, wie ich schrittweise mit dem Werkzeug arbeiten wollte.

Da es in meinem Klassenraum einen Computer, einen Beamer und einen Internetan-schluss gibt, konnte ich eine Einführung in das Werkzeug geben. Ich erklärte den Schü-ler_innen, wie es funktioniert und wozu es dient. Ich legte eine Lerngruppe an, die nur für meine Schüler_innen bestimmt war. Die Schüler_innen sollten ein Konto erstellen, dann bekamen sie von mir einen Code für die entsprechende Lerngruppe.

In der Gruppe veröffentlichte ich Sets mit Lernkarteien, die nach jedem bearbeiteten Kapitel zu beherrschen waren. Die Schüler_innen sollten innerhalb einer Woche die Vokabeln, Redewendungen oder grammatischen Formen wiederholen, festigen und auf verschiedene Art und Weise üben. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: ein-faches Ansehen und Üben, Hören und Schreiben, nur Schreiben, Spielen und Testen.

Der Lernfortschritt wird ausgewertet und Wettbewerbe in der Gruppe oder in der Klasse können durchgeführt werden. Diese Möglichkeit des Wettbewerbs nutzte ich als eine Alternative zum „Einpauken“: die Schüler_innen sollten entsprechende Sets von Lern-karteien, auch auf spielerische Weise, üben. Die Schüler_innen, die alle Spiele und Aufgaben gemacht hatten und dabei die drei besten Ergebnisse erreichten, wurden von mir mit einer 6 oder einer 5 belohnt. Die 6 ist die beste Note im polnischen Schulsystem.

Unter dem jeweiligen Set kann der/die Lehrer_in alle Ergebnisse sehen. Dabei muss ich noch unterstreichen, dass nicht nur die Geschwindigkeit, sondern auch die Korrekt-heit wichtig ist. Es ist eine gute Methode, mit Spaß und Vergnügen zu lernen – besser als langweiliges, stundenlanges und mühsames Pauken.

Im Dokument Lehrende arbeiten mit dem Netz (Seite 187-190)