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4 E RGEBNISSE

4.3 Ergebnisse der Faktorenanalyse

4.3.1 Interpretation der 11 Faktoren

Zunächst erfolgt eine tabellarische Übersicht über den prozentualen Anteil der elf Faktoren an der Aufklärung der Gesamtvarianz nach der Rotation und ihre Benennung.

Tabelle 4.6: Erklärte Gesamtvarianz und Benennung der elf Faktoren nach der Varimax-Rotation

Faktor Anteil der aufgeklärten Varianz an der

Gesamtvarianz(in %)

Kumulierte

Varianzanteile(in %)

Benennung des Faktors

1 7,01 7,01 Prozessorientierung1

2 6,32 13,33 Kundenorientierung1

3 5,96 19,29 Respektierung und Mitbestimmung2

4 5,13 24,42 EFQM-Prozess1

5 4,53 28,95 Transparenz der Tätigkeit3

6 4,21 33,16 Information und betriebliche Leistungen4

7 3,87 37,03 Wissensmanagement

8 3,55 40,58 Arbeitsbedingungen3,4

9 3,54 44,12 Persönliche Entwicklung und Weiterbildung4

10 2,62 46,74 Arbeitsbelastung2

11 2,49 49,23 Arbeitsplatzsicherheit3

1vgl. EFQM, 2003

2vgl. Fischer und Lück, 1972

3vgl. Neuberger und Allerbeck, 1978

4vgl. Rosenstiel et al., 1983

Tabelle 4.7 Faktor 1

Faktor 1: Prozessorientierung

Item-Nr. Faktorladung

45a Das Unternehmen als Ganzes wird gut geführt ,70

55 Prozesse stellen vereinbarungsgerechte Erbringung der Produkte sicher ,66 53 Prozesse im Unternehmen werden systematisch gestaltet und gemanagt ,61 17 Der Veränderungsprozess des Unternehmens führt zu kontinuierlichen

Verbesserungen

,61 54 Produkte des Unternehmens werden auf Basis der Kundenerwartungen entwickelt ,59 31b Das Unternehmen genießt hohes Ansehen in der internationalen EZ ,57

31a Das Unternehmen genießt hohes Ansehen beim BMZ ,55

Der 1. Faktor klärt 7,01 % der Gesamtvarianz auf und beschreibt, was das Unternehmen tut, um die Qualität der Prozesse sicherzustellen (z.B. „Prozesse im Unternehmen werden systematisch gestaltet und gemanagt“) (siehe Tabelle 4.7). Zusätzlich beschreibt er, wie sich die Qualität der Prozesse auf das Ansehen des Unternehmens auswirkt (z.B.

„Das Unternehmen genießt hohes Ansehen beim BMZ“). Der 1. Faktor wird deshalb

„Prozessorientierung“ genannt.

Tabelle 4.8: Faktor 2

Faktor 2: Kundenorientierung

Item-Nr. Faktorladung

36a Meine OE bemüht sich ständig, den Kundenservice zu verbessern ,73

46a Meine OE reagiert auf Kundenwünsche ,66

32a Meine OE erfasst die Zufriedenheit seiner Kunden ,59

45b Mein Bereich/Stabsstelle werden gut geführt ,53

19a Führungskräfte des Bereichs/Stabsstelle unterstützen aktiv und erkennbar den Veränderungsprozess zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens

,50 20a Die Zusammenarbeit ist gut innerhalb des Bereichs/Stabsstelle ,50

Der 2. Faktor klärt 6,32% der Gesamtvarianz auf und beschreibt, was im Unternehmen für die Erhöhung der Kundenzufriedenheit getan wird (z.B. „Meine OE bemüht sich ständig, den Kundenservice zu verbessern“) (siehe Tabelle 4.8). Da in dem Unternehmen der Begriff Kunde sowohl für externe als auch für interne Partner benutzt wird, beschreibt der 2.Faktor nicht nur die externe, sondern auch die interne Beziehung zum Kunden (z.B. „Die Zusammenarbeit ist gut innerhalb des Bereichs/Stabsstelle“).

Der 2. Faktor wird deshalb „Kundenorientierung“ genannt.

Tabelle 4.9: Faktor 3

Faktor 3: Respektierung und Mitbestimmung

Item-Nr. Faktorladung

27 Ich bin an Entscheidungen, die meine Arbeit betreffen, genügend beteiligt ,60

26 Man kann sagen, was man denkt ,59

7 Ich habe den Entscheidungsspielraum, den ich entsprechend des Prinzips der Entscheidung auf der sachnächsten Ebene benötige

,56

28 Meine Arbeitsleistung wird gerecht bewertet ,56

35 Die Arbeitsmoral in meiner OE/Land ist gut ,53

Der dritte Faktor klärt 5,96% der Gesamtvarianz auf. Items 7 und 35 beschreiben die Atmosphäre im Unternehmen (siehe Tabelle 4.9). Items 27 und 7 beschreiben in welchem Maß jeder Mitarbeiter bei seiner Arbeit Entscheidungen treffen oder beeinflussen kann. Item 28 beinhaltet schließlich, wie gerecht sich der Mitarbeiter in der Leistung, die er erbringt, beurteilt sieht. Alle Items dieses Faktors beschreiben Aspekte der Mitbestimmung und der Respektierung unter den Mitarbeitern und seitens der Unternehmensführung. Faktor 3 wird deshalb „Respektierung und Mitbestimmung“

genannt.

Tabelle 4.10: Faktor 4

Faktor 4: EFQM-Prozess

Item-Nr. Faktorladung

71 Ich kenne den EFQM-Prozess im Unternehmen ,64

72 Die Ziele des EFQM-Prozesses sind für mich verständlich ,62 5b Ich kenne die Maßnahmen des Bereichs/Stabsstelle zur Erreichung der

Bereichs-/Stabsstellenziele

,58 5a Ich kenne die Maßnahmen des Unternehmens zur Erreichung der Ziele des

Unternehmens

,56 6b Die Ziele sind für mich im Bereich/Stabsstelle nachvollziehbar und verständlich ,53 6a Die Ziele sind für mich im Unternehmen nachvollziehbar und verständlich ,52

Die Items des 4. Faktors, der 5,13% der Gesamtvarianz aufklärt, haben den EFQM-Prozess zum Inhalt (siehe Tabelle 4.10). Der Schwerpunkt liegt auf dem Bekanntheitsgrad und der Verständlichkeit des Prozesses (z.B. “Ich kenne den EFQM-Prozess im Unternehmen“), sowie auf den Zielen, die auf der Basis von Total Quality Management sowohl auf Bereichs- und Stabstellenebene als auch auf Unternehmensebene formuliert wurden (z.B. “Die Ziele sind für mich im Bereich/Stabsstelle nachvollziehbar und verständlich“). Deshalb wird der 4. Faktor

“EFQM-Prozess” genannt.

Tabelle 4.11: Faktor 5

Faktor 5: Transparenz der Tätigkeit

Item-Nr. Faktorladung

4a Mir sind die Prozesse (Arbeitsabläufe), für die ich verantwortlich bin, sind bekannt ,76 1 Ich habe eine klare Vorstellung von meinen Arbeitsaufgaben ,76 4b Mir sind die Produkte, für die ich verantwortlich bin, bekannt ,74

3 Die Arbeit in meiner OE/Vorhaben ist gut organisiert ,55

Der 5. Faktor klärt 4,53% der Gesamtvarianz auf. Die drei höchstladenden Items dieses Faktors beschreiben, wie genau jeder einzelne über die Aufgaben innerhalb seiner Tätigkeit Bescheid weiß (z.B. “Mir sind die Prozesse (Arbeitsabläufe), für die ich verantwortlich bin, sind bekannt“) (siehe Tabelle 4.11). Das Item „Die Arbeit in meiner OE/Vorhaben ist gut organisiert“ beschreibt, wie sich dieses Wissen um die Zuständigkeiten eines jeden auf die Teamebene auswirkt. Der 5. Faktor wird deshalb

“Transparenz der Tätigkeit“ genannt.

Tabelle 4.12: Faktor 6

Faktor 6: Information und betriebliche Leistungen

Item-Nr. Faktorladung

37d Ich fühle mich gut informiert durch das Unternehmen intern ,60

37e Ich fühle mich gut informiert durch das Intranet ,57

37f Ich fühle mich gut informiert durch die PVA Mitteilungen ,53 22 Soweit ich weiß, ist die Bezahlung bei uns genauso gut oder besser als in anderen

ähnlichen Unternehmen

,52 40 Soweit ich weiß sind die Sozialleistungen bei uns genauso gut oder besser als in

anderen ähnlichen Unternehmen

,50 34d Der Veränderungsprozess hat eine hohe Priorität bei der Geschäftsführung ,50

Der 6. Faktor trägt mit 4,21% zur Aufklärung der Gesamtvarianz bei. Die drei höchstladenden Items beschreiben, wie gut sich die Mitarbeiter durch interne Informationskanäle informiert fühlen (z.B „Ich fühle mich gut informiert durch das Intranet“) (siehe Tabelle 4.12). Die Items 22 und 40 haben betriebliche Leistungen, nämlich Bezahlung und Sozialleistungen zum Inhalt. Der 6. Faktor wird deshalb

„Information und betriebliche Leistungen“ genannt. Das Item „Der Veränderungsprozess hat eine hohe Priorität bei der Geschäftsführung“ beschreibt, wie sehr die Geschäftsführung den Veränderungsprozess unterstützt und kann inhaltlich weder dem Themenblock „Information“ noch „Betriebliche Leistungen“ zugeordnet werden.

Tabelle 4.13: Faktor 7

Faktor 7: Wissensmanagement

Item-Nr. Faktorladung

67a Wissensmanagement (WM) hat einen hohen Stellenwert bei mir ,75

Der 7. Faktor klärt 3,87% der Gesamtvarianz auf. Die Items, die höher als 0,5 auf diesem Faktor laden, sprechen durchweg Aspekte des Wissensmanagements an (z.B.

„Methoden des Wissensmanagements (WM) sind fester Bestandteil meiner Arbeitsroutine“) (siehe Tabelle 4.13). Der 7. Faktor wird deshalb

„Wissensmanagement“ genannt.

Tabelle 4.14: Faktor 8

Faktor 8: Arbeitsbedingungen

Item-Nr. Faktorladung

56e Arbeitsplatzeinrichtung/-bedingungen sind o.k. ,75

56d Sauberkeit ist o.k. ,75

56a Verfügbarkeit der Geräte und Materialien ist o.k. ,68

56b Behebungen von Störungen sind o.k. ,68

56c Temperatur ist o.k. ,66

Die Items des 8. Faktors (Aufklärung von 3,55% der Gesamtvarianz) beschreiben die äußeren Rahmenbedingungen unter denen im Unternehmen gearbeitet wird (z.B.

„Verfügbarkeit der Geräte und Materialien ist o.k.“) (siehe Tabelle 4.14). Der 8. Faktor wird deshalb „Arbeitsbedingungen“ genannt.

Tabelle 4.15: Faktor 9

Faktor 9: persönliche Entwicklung und Weiterbildung

Item-Nr. Faktorladung

21a Ich habe genügend Weiterbildungsmöglichkeiten, um meine gegenwärtige Arbeit besser zu erledigen

,80 21b Ich habe genügend Weiterbildungsmöglichkeiten, um neue Fähigkeiten für andere

Arbeiten zu entwickeln

,79 21c Ich habe genügend Weiterbildungsmöglichkeiten, um meine Aufstiegschancen zu

verbessern

,70 16 Durch die Aus- und Weiterbildung, die ich erhalten habe, wurde ich auf meine

derzeitige Tätigkeit gut vorbereitet

,59

Der 9. Faktor klärt 3,54% der Gesamtvarianz auf. Die Items dieses Faktors beinhalten zum einen, inwiefern Weiterbildungsmöglichkeiten das Ausüben der gegenwärtigen Tätigkeit unterstützen (z.B. „Ich habe genügend Weiterbildungsmöglichkeiten, um meine gegenwärtige Arbeit besser zu erledigen“) und zum anderen inwiefern Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, um sich weiter zu qualifizieren

Tabelle 4.16: Faktor 10

Faktor 10: Arbeitsbelastung

Item-Nr. Faktorladung

23b Bei meiner Arbeit fühle ich mich oft überlastet ,67

23a Bei meiner Arbeit ist der Arbeitsanfall angemessen ,58

47b Zu oft wird bei uns die Qualität unserer Arbeit geopfert, um Ziele oder Termine einzuhalten

,55 47a Zu oft wird bei uns die Qualität unserer Arbeit geopfert, um Kosten zu sparen ,50

Die beiden höchstladenden Items des 10. Faktors (Aufklärung von 2,62% der Gesamtvarianz) beschreiben die Arbeitsbelastung eines Mitarbeiters („Bei meiner Arbeit ist der Arbeitsanfall angemessen „) und wie sich diese auf jeden Mitarbeiter auswirkt („Bei meiner Arbeit fühle ich mich oft überlastet“). Items 47a und 47b beschreiben die negativen Konsequenzen, die sich durch Kosten- und Zeitdruck ergeben (siehe Tabelle 4.16). Für Faktor 10 wurde deshalb die Bezeichnung „Arbeitsbelastung“

gewählt.

Tabelle 4.17: Faktor 11

Faktor 11: Arbeitsplatzsicherheit

Item-Nr. Faktorladung

30a Ich mache mir ernsthaft Sorgen um die Zukunft meines Bereichs/Stabsstelle ,72 30b Ich mache mir ernsthaft Sorgen um die Zukunft des Unternehmens ,70 29 Ich mache mir ernsthaft Sorgen, nicht weiter beschäftigt zu werden ,55

Die Items des 11. Faktors (Aufklärung von 2,49% der Gesamtvarianz) beinhalten die Sorge der Mitarbeiter um die Zukunft ihrer Abteilung bzw. des ganzen Unternehmens sowie um ihre Weiterbeschäftigung (siehe Tabelle 4.17). Die Items sprechen somit die Sicherheit des Arbeitsplatzes an, weshalb der 11. Faktor „Arbeitsplatzsicherheit“

genannt wird.