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HSV TK poly A

Im Dokument Zellkern Nukleolus Nukleolus (Seite 107-112)

f1 ori

SV40 poly A DsRed1 P CMV IE

P SV40e SV40 ori

P

Not I (1361)

Stu I

(2538) Kan r / Neo r

MCS

(591D671)

SnaB I

(341)

Stu I

(1115)

Abbildung 6.14: Plasmidkarte des

DsRed-Expressionsvektors.

FCS-Linescans in Zellen

2.0 2.4 2.8

DsRed -d w

0 2 4 6 8 10

0 20 40

EGFP-Intensit t [kHz]

laterale Position [ µ m]

(a)

(b)

(c) (d)

(e) (f)

Abbildung 6.15: FCS-Scan durch eine

H2B-EGFP- und DsRed-exprimierende

HeLa-Zelle:(a) Anomalieparameter d

w

von DsRed und (b) EGFP-Intensitat

als Funktion der Position in der Zelle,

(c) konfokales Fluoreszenzbild im

Ka-nal 0 (EGFP, 156172 Punkte,

Pixel-abstand100nm)mitdenPositionenfur

FCS-Messungen vor und (d) nach dem

FCS-Scan, (e)langsamer

aufgenomme-nes konfokales



Ubersichtsbild im

Ka-nal 0 (150150 Punkte, Pixelabstand

200nm) und (f) im Kanal 1 (DsRed).

WieschonbeidenMessungenderBeweglichkeitvonAlexa568konnteauchinnicht

DsRed-exprimierenden HeLa-Zellen mit analogem Vorgehen gezeigt werden, dass die zellulare

Autouoreszenz und das



Ubersprechen des EGFP im Detektionsspektrum von Kanal 1

gegenuber der Fluoreszenz von DsRed vernachlassigt werden kann, wahrend die

EGFP-Fluoreszenz im Kanal 0 bei Anregung mit 488nm ein deutliches Signal ergibt. Durch

Aufnahme zweifarbiger konfokaler Bilder konnten Zellen in der Interphase anhand ihrer

Chromatinstrukturausgewahlt werden,diegleichzeitig H2B-EGFPundDsRed

exprimier-ten.DessenroteFluoreszenzwarrelativgleichmaiginderganzenZelleverteilt.Eswurden

LinieninKernendieser Zellenfestgelegt, dienicht durch denNukleolus verliefenund

ent-langdenenFCS-MessungenanPunktenimAbstandvon1mdurchgefuhrtwurden.Nach

denFCS-Messungen wurde erneutein Fluoreszenzbild aufgenommen, um denVerlust an

Fluoreszenzintensitat sichtbar zu machen undeventuelle Bewegungen der Zelle zu

erken-nen.

2.0 2.5 3.0

3.5 0 2 4 6 8 10 12

40 60 DsRed -d w EGFP-Intensit t [kHz]

laterale Position [ µ m]

(a) (a)

(b)

(c) (d)

Abbildung6.16: FCS-Scan durch eine H2B-EGFP- und DsRed-exprimierende HeLa-Zelle:

(a)Anomalieparameter d

w

vonDsRed und (b) EGFP-Intensitatals Funktion der Position

inderZelle,(c)konfokalesFluoreszenzbild imKanal 0(EGFP, 188236 Punkte,

Pixelab-stand 100nm) mitden Positionen fur FCS-Messungenvor und (d) nach dem FCS-Scan.

Es konnte keine Immobilisierung der DsRed-Molekule beobachtet werden. Sie

zeig-ten



uberall im Kern behinderte Diusion mit einem mittleren Anomalieparameter von

d

w

=2,20,3 undeiner Diusionszeitvon

di

=2,00,7ms. Die nurgeringe Anzahlan

berucksichtigten Zellen fuhrt zu den groen Standardabweichungen. Trotzdem lasst sich

aus der in Abschnitt 6.1.2 bestimmten relativen nuklearen Viskositat von HeLa-Zellen

der DiusionskoeÆzient der DsRed-Molekule in Wasser zu 2,410 11

m 2

s 1

abschatzen.

Er ist bei gleicher molekularer Masse der Monomere deutlich kleiner als der von EGFP

(8,710 11

m 2

s 1

), was auf die Bildungvon Multimeren, vermutlich den bereits

beobach-teten Tetrameren, hindeutet [8 ].

Um die raumliche Abhangigkeit des Diusionsverhaltens zu veranschaulichen, ist in

Abb.6.15a derAnomalieparameterderDiusionvon DsRed ausderAnpassungder

Kor-relationsfunktionenandasModellderbehindertenDiusiongegendiePositionentlangder

in cmarkierten Liniein einemHeLa-Kern aufgetragen. Dabeiwurde einnichtstrahlender

ZustandangenommenmiteinerGleichgewichtsbesetzung von 0,3undeinerZeitkonstante

von 500s [56 ]. Es wurde das gleiche Vorgehen bei der Anpassung gewahlt wie im

Ab-schnitt6.1.1.Abb.6.15czeigt dieScanlinie,wiesievordemFCS-Scan ausgewahltwurde,

undddieLinie,diemannachdemScandurchAusbleichenderEGFP-Intensitaterkennen

kann. Dieses ebenso wie ein weiteres Beispiel(Abb. 6.16) zeigt, dass ein Zusammenhang

zwischender Dichte des durch EGFP-H2B markierten Chromatinsund der

Diusionsbe-hinderungbestehenkann.

Diskussion

In den beiden Experimenten, in denen die Dichte des uoreszenzmarkierten Chromatins

mitden Eigenschaften dermolekularen Diusion inBezug gesetztworden ist,zeigten die

MolekulebehinderteDiusion.Die Viskositat furdie Alexa488-Molekuleim Kernist

wie-derum ca.4fach hoher als in Wasser, in guter



Ubereinstimmung mit denvorhergehenden

Ergebnissen.Unklarist,obderz.B.EGFPahnlicheAnomalieparameterderBeweglichkeit

von Alexa durchzusatzliche Klebrigkeit erhoht ist. Auf jedenFall zeigt er furdie kleinen

Farbstomolekule keine Korrelation mit der durch Histon-AFP-Chimaren dargestellten

Chromatindichte, wahrend trotz der kleinen Zahl untersuchter Zellen die Beweglichkeit

dergroeren DsRed-ProteinedurchdasChromatinbeeinusstzu seinscheint.

Darauslasst sichschlieen, dass fursehr kleineTeilchen selbstz.B. bewegliche

Prote-ine von der Groe des EGFP eher Hindernisse darstellen, als zur Viskositat beizutragen

(zum Vergleichkonnenein Tischtennis- undein Basketball dienen).FurgroereTeilchen,

z.B. funktionelle Proteine oder Komplexe (Medizinballe, um im Bild zu bleiben), tragen

MolekulederGroedesEGFPeherzurViskositatbei,alsbehinderndzuwirken.Eine

Be-hinderungderBeweglichkeiterfahrensievorallemdurchmehroderwenigerimmobilisierte

StrukturenwieetwaChromatin.EineUmorganisationderdreidimensionalenKernstruktur

z.B.durchChromatin-(De-)AcetylierungkonntealsodieZuganglichkeitvonBereichenfur

bestimmte MolekuleinAbhangigkeit von derenGroe deniertbeeinussen.

6.2 Bindung und Beweglichkeit funktioneller Proteine im

Zellkern

Viele biologische Fragestellungen beschaftigen sich mit Wechselwirkungen zwischen

Ma-kromolekulen,z.B.derBindungvonTranskriptionsfaktorenanDNA.FurUntersuchungen

in vitromussendieWechselwirkungspartneraufgereinigt,aberunter moglichst

physiologi-schenBedingungeninLosungvorliegen.SchwierigisteineUntersuchunginlebendenZellen

undGeweben, daeineselektive Beobachtung derbeteiligtenMolekulenotwendigist,ohne

die komplexen intrazellularen Bedingungen zu storen. Die Entwicklung von

autouores-zenten Proteinen und uoreszenzmikroskopischen Methoden wie FCS, FLIP und FRAP

indenletzten JahrenbietetMoglichkeiten,MobilitatenundWechselwirkungenin vivo zu

untersuchen.Imfolgenden wirdamBeispieldesTranskriptionsterminationsfaktorsTTF-I

in HeLa-Zellen ein gemeinsam mit T. Weidemann (Abt. Biophysik der Makromolekule,

Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg) entwickeltes und angewandtes Konzept

vorgestellt, mit dem einstuge spezische Bindungen in lebenden Zellen charakterisiert

werden konnen.

6.2.1 Der Transkriptionsterminationsfaktor TTF-I in HeLa-Zellen

Eukaryotische ribosomale RNA (rRNA)ist der Hauptbestandteil der Ribosomen, der im

ZytoplasmabendlichenKorper,indenendieProteinbiosynthesestattndet.DiefurrRNA

codierenden Gene benden sich in Gruppen, die sich durch einen recht gleichmaigen

Wechsel von codierenden und nichtcodierenden Sequenzen auszeichnen. Die

nichtcodie-renden Bereiche enthaltenden Promotor oberhalb(upstream, in5'-Richtung bezogen auf

den codierenden Strang) des Strukturgens, einen Transkriptionsterminator T

0

direkt vor

demPromotorundweitereBindungsstellenfurTranskriptionsfaktoren.WeitereKopiendes

Transkriptionsterminators, T

1 {T

10

,bendensichunterhalb(downstream, in3'-Richtung)

des codierenden Abschnitts. Zur Initiation der Transkription bindenspezische Faktoren

an dieentsprechenden Bindungsstellen unddieRNA-PolymeraseI an denPromotor. Der

ausdenFaktoren undderPolymerasegebildeteKomplexfalltnachBeginnder

Transkrip-tionwiederauseinander,unddiePolymerasewandertin3'-Richtungauf demcodierenden

StrangundsynthetisiertdieRNA.DerTranskriptionsterminationsfaktorTTF-Ibindetan

eine der Terminatorsequenzen T

1 {T

10

und stoppt die Polymerase. Die fur rRNA

codie-renden Bereiche benden sich in vivo im Nukleolus, alle anderen Gene werden von den

RNA-Polymerasen IIundIIIauerhalb desNukleolus abgelesen.

Esistin vitro beobachtetworden,dassdieExistenzdesTerminatorsT

0

die

Transkrip-tionsinitiation erleichtert, eventuell durch Bindung von TTF-I, das eine mogliche

Tran-skriptiondesnichtcodierendenBereichsstopptunddenfolgendenPromotordavorschutzt,

blockiert zuwerden[51 ]. AllerdingsbeeinusstdieBindungvonTTF-1 anreine DNAdie

Transkription nicht. Weitere Ergebnisse [74 , 73 ] legen die Vorstellung nahe, dass an T

0

inChromatin gebundenes TTF-1 das Chromatinin einem mehrstugenProzess

umorga-nisiert,z.B. die Nukleosomenso im Bereich des Promotors verschiebt oder ihreBindung

lockert, dass der Transkriptionskomplex besonders eÆzient bindenkann. TTF-1 hat also

pEGFP/TTF

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