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Häusliche Kinderkrankenpflege

Modellprojekte in Berlin

AWO, Caritas,

3. Häusliche Kinderkrankenpflege

Um die speziellen Anforderungen einer fachlichen Begleitung und Beratung HTV-positiver Schwangerer und Mütter sowie der Betreuung ihrer Kinder erfüllen zu können, werden beim Verein für die häusliche Kinderkranken-pflege e.V. zusätzliche Stellen für KinderkrankenKinderkranken-pflege und FamilienKinderkranken-pflege gefördert.

4. Wohnprojekte

Die Planungen für die in der Konzeption angelegten betreuten Wohnge-meinschaften für HIV-Positive und AIDS-Erkrankte unter Trägerschaft von Arbeiterwohlfahrt und Caritas sind noch nicht abgeschlossen.

Die Einzelprojekte kooperieren im Rahmen ihrer Arbeit in vielfältigen Formen miteinander. Darüber hinaus ist ein kontinuierlicher Informations- und Erfah-rungsaustausch durch institutionalisierte Treffen aller Berliner Projektmitarbei-ter gewährleistet.

Bislang wurden in Berlin insgesamtf53/AIDS-Patienten von Modellmitarbeitern betreut. Die Betreuungen umfassen me gesamte Spannbreite der in Abschnitt 3.1 beschriebenen Erfahrungen.

Beschreibung der Einzelprojekte

Projekt Mobiles Informations- und Beratungsteam (DRK)

Stellen- 1 Ärztin, 1 Psychologe, 1 Sozialarbeiter, 1 Krankenschwester, struktur alle Stellen sind besetzt

Arbeits- Seit Oktober 1987 bietet das Mobile Informations- und Beratungsteam Fortbil-schwerpunkte dungsveranstaltungen an, die allen Mitarbeitern der ambulanten Dienste, Klini-ken sowie Selbsthilfegruppen offenstehen. Die interdisziplinäre Zusammenset-zung des Teams ermöglicht es, medizinische, pflegerische, psychische und soziale Themen anzusprechen. Einzelne Veranstaltungen werden in Zusammenar-beit mit externen Personen, etwa mit anderen ModellmitarZusammenar-beitern oder mit Mitarbeitern der Berliner AIDS-Hilfe, durchgeführt. Im ersten Jahr seiner Tätigkeit wruden 109 Veranstaltungen durchgeführt, davon 72 Grund- und 37 Aufbauveranstaltungen. Die Hälfte der Veranstaltungen richtete sich an Mitar-beiter von Sozialstationen (von jeder zweiten Sozialstation nahmen MitarMitar-beiter teil); weitere Veranstaltungen fanden an Krankenpflegeschulen, bei Selbsthilfe-gruppen, im Rahmen der Hauspflegeausbildung etc. statt. Erreicht wurden 1.440 Teilnehmer, darunter zur Hälfte Krankenpflegepersonen und zu einem Drittel hauspflegekräfte.

Darüber hinaus werden fallbezogene Beratungen für die genannten Gruppen, für Ärzte, Drogentherapieeinrichtungen, Behörden sowie Angehörige und Partner der Erkrankten angeboten. Im ersten Jahre wurden mehr als 300 Einzelberatun-gen durchgeführt.

In einigen Fällen haben die Tearnmitglieder direkt bei der Versorgung von Patienten mitgearbeitet. Dieser Bereich der Arbeit nimmt einen immer größeren Raum ein. Neben der konkreten Hilfe wird die Mitarbeit bei der Versorgung auch deshalb für wichtig gehalten, weil die eigenen praktischen Erfahrungen die Akzeptanz der angebotenen Beratungskompetenz erhöhen.

Anmerkungen Die Freiwilligkeit der Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen wird als we-sentliche Voraussetzung für deren Effizienz gesehen. Erste Erfahrungen zeigen, daß Gruppen, bei denen die Teilnahme angeordnet worden war, nicht oder nur in geringem Maße zur persönlichen Auseinandersetzung mit der Krankheit AIDS und deren Folgen zu motivieren waren.

Ein wichtiger Aspekt der Arbeit ist die Mitarbeit in fachbezogenen Gremien.

(In Berlin gibt es einen Arbeitskreis AIDS niedergelassener Arzte, einen Ge-sprächskreis AIDS für Krankenpflegepersonal, einen AJJDS-Arbeitskreis von Sozialarbeitern, an denen die Modellmitarbeiter teilnehmen.) Die unterschiedli-chen Erfahrungen werden im Team zusammengetragen und diskutiert und fließen in die weitere Arbeit ein.

Besondere Anforderungen werden in Berlin im Bereich der ambulanten Versor-gung Drogenabhängiger gesehen, weshalb diese Klientel inzwischen stärker berücksichtigt wird; die Zusammenarbeit mit Drogentherapeuten und -beratern wurde intensiviert.

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-Projekt Klinische Koordinatoren

Träger Deutscher Berufsverband für Krankenpflege (MitgHedsorganisation im DPWV) Stellen- 3 KrankenschwesternZ-pfleger;

struktur alle Stellen sind besetzt

Arbeits- Drei Kliniken, die die Zentren der stationären Behandlung AIDS-Kranker in Schwerpunkte Berlin bilden (Augusfe-Victoria-Krankenhaus, Rudolf-Virchow-Krankenhaus,

Universitätsklinikum Steglitz), ist jeweils ein Mitarbeiter zugeordnet. Sie übernehmen die Aufgabe, die Patienten aus dem stationären in den ambulanten Bereich zu begleiten. Im Kontakt mit den Patienten und häufig auch deren Angehörigen werden in Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern, Sozialstatio-nen und allen weiteren für die ambulante Versorgung relevanten InstitutioSozialstatio-nen einzelfallbezogen die Rahmenbedingungen für eine ambulante Versorgung ge-schaffen.

Anmerkungen Die Institution des Koordinators stieß in den Kliniken zunächst nicht auf uneingeschränkte Akzeptanz. Mit der Unterstützung der Pflegedienstleistungen konnten anfängliche Ressentiments jedoch weitgehend ausgeräumt werden, so daß die Funktion des Koordinators inzwischen als wichtig anerkannt wird.

Projekt AWO

Stellen- 1 Sozialarbeiterin, 4 Krankenpflegepersonen;

struktur alle Stellen sind besetzt

Arbeits- Beratung, Betreuung und Pflege von AEDS-Kranken;

Schwerpunkte einzelfallbezogene Berratungen von Pflegepersonal bei Problemen der Pflege, Praxisbegleitung' und in geringem Umfang Fortbildungsveranstaltungen für Sozialstationen der AWO

Anmerkungen Durch eine Zusammenarbeit mit dem "Treffpunkt Hilfsbereitschaft", einer Ver-mittlungsstelle für ehrenamtliche Helfer im sozialen Bereich konnte bereits für eine Betreuung ein Helfer gewonnen werden.

Projekt Caritas

Stellen- 1 Sozialabeiterin, 4 Krankenpflegepersonen;

struktur alle Stellen nicht besetzt

Arbeits- Beratung, Betreuung und Pflege von AIDS-Kranken;

Schwerpunkte einzelfallbezogene Beratungen bei Problemen der Pflege, Praxisbegleitung und in geringem Umfang Fortbildungsveranstaltungen, meist für Mitarbeiter der Caritas

Projekt

1 Sozialarbeiterin, 2 Krankenpflegepersonen (seit Herbst 1988); 2 Krankenpfle gesteilen gegenwärtig unbesetzt

sozialarbeiterische Betreuung von Patienten, die von Mitgliedsorganisationen des DPWV gepflegt werden:

Abordnung der Krankenschwester zu einer DPWV-Sozialstation, von dort aus krankenpflegerische Betreuung vor allem von AIDS-Erkrankten, die in einer Drogentherapie-WG wohnen;

vorübergehend Mitarbeit des Pflegers bei HTV e.V. (Koordination, Notdienst);

Koordination des Arbeitskreises Selbsthilfegruppen und AIDS, an dem die DPWV organisierten Gruppen Hydra (Prostituierte), Mann-O-Meter (Homosexuelle), die Berliner AJDS-Hilfe, HTV e.V. und andere teilnehmen

Anmerkungen Nach dem ursprünglichen Konzept bildeten vier Krankenpflegepersonen und eine Sozialarbeiterin ein bei der Geschäftestelle des DPWV angesiedeltes Mobiles Pflegeteam, dessen Hilfeleistungen von den vom DPWV getragenen Sozialstatio-nen abgerufen werden konnten. Das Angebot wurde jedoch nur teilweise von den ambulanten Diensten angenommen. Diese Erfahrung führte zu einer Ände-rung des Konzepts in Richtung auf eine dezentrale Anbindung der Krankenpfle-gekräfte an ausgewählte Sozialstationen; lediglich die Sozialarbeiterin soll weiterhin von der Geschäftsstelle aus operieren. Das Konzept ist noch nicht in allen Details festgeschrieben, sondern wird gegenwärtig mit den Sozialstationen des DPWV diskutiert.

Projekt DRK

Stellen-struktur

1 Sozialarbeiterin, 2,5 Krankenschwestern; 1,5 Krankenpflegestellen noch unbe-setzt

Arbeits- Die Krankenschwestern haben erst im September ihre Arbeit im Modell aufge-schwerpunkte nommen und befanden sich bis zum Jahreswechsel in der Einarbeitungszeit

(Hospitationen, eigene Fortbildung etc.).

Anmerkungen Ab Januar sollen sie zu unterschiedlichen Sozialstationen des D R K abgeordnet werden und dort bei der Betreuung von AIDS-Patienten mitarbeiten sowie als Multiplikatoren ihre Kenntnisse weitergeben.

Projekt HTV e.V. (DPWV)

Stellen- 2 Krankenpflegestelle (4 x 0,5); alle Stellen sind besetzt struktur

Arbeits- Pflege von AIDS-Erkrankten, z.T. in Zusammenarbeit mit anderen Diensten Schwerpunkte

Anmerkungen Bei einzelnen Pflegen wurde die Sozialarbeiterin des DPWV hinzugezogen.

In dem halben Jahr seit Beginn der Förderung von HIV e.V. waren die Modell-mitarbeiter bereits an einer großen Anzahl von Pflegen beteiligt. Neben engen Kontakten zu einer Schwerpunktldinik und zur Berliner AJDS-Hilfe, über die Patienten vermittelt wurden, bestehen gute Kontakte zur Gruppe der Homose-xuellen.

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-Projekt Häusliche Kinderkrankenpflege

Stellen- 1 Kinderkrankenschwester, 1 Famüienpflegerin; eine weitere Kinderkranken-struktur schwesternsteile wurde zu einer zweiten Famüienpflegestelle umgewidmet

(bis-lang nicht besetzt)

Arbeits- Betreuung von Kindern HTV-infizierter Mütter, in der Regel mit eher präventi-schwerpunkte vem Charakter, da bei den Kindern nicht in jedem Fall Krankheitsbilder

mani-fest sind; häufig kurzzeitige Betreuung, in einzelnen Fällen auch Dauerpflegen;

Familienpflege, z.B. bei einem Krankenhausaufenthalt der Mutter;

Beratung von HIV-infizierten Schwangeren, Begleitung beim Übergang aus der Klinik nach Hause, Anleitung bei der Säuglings- und Kinderpflege

Anmerkungen Die Modellrnitarbeiterinnen sind in die Arbeit des externen Pflegedienstes integriert.

Enge Kontakte bestehen zu Mitarbeitern des Modellprojekts 'AIDS und Kinder' zu mehreren Entbindungs- und Kmderkliniken, zur Berliner AIDS-Hilfe (bei der es eine Frauen-Selbsthilfegruppe gibt und die auch als Vermittler fungiert) und zu Drogenberatungsstellen.

Forschungsgruppe Gesundheitsrisiken und Präventionspolitik

Das Krankheits- und Sterbegeschehen i n i n d u s t r i a l i s i e r t e n Ländern wird hauptsächlich von chronischen Erkrankungen bestimmt, deren Verursachungen weitgehend i n den Bereichen Umwelt/Arbeit/Lebensweise l i e g e n . Nach i h r e r Ma-n i f e s t a t i o Ma-n siMa-nd s i e mediziMa-nisch meist Ma-nicht mehr h e i l b a r . Auf d i e VerhütuMa-ng des Ausbruchs solcher Krankheiten r i c h t e n sich konkurrierende S t r a t e g i e n . Sie unterscheiden sich h i n s i c h t l i c h des I n t e r v e n t i o n s f e l d s , der wissen-schaftlich-disziplinären Untermauerung und der I n s t i t u t i o n a l i s i e r u n g . Die Forschungsgruppe untersucht und v e r g l e i c h t Risikokonzepte, Wirkungen und Entwickungsbedingungen unterschiedlicher präventiver Interventionen und Strategien.

M i t g l i e d e r der Forschungsgruppe:

Dipl.-Chem. Barbara Maria Köhler, Ph.D.

Dr. r e r . p o l . Hagen Kühn

Priv.-Doz. Dr. r e r . p o l . Rolf Rosenbrock ( L e i t e r ) D i p l . - P o l . Andreas Salmen