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Häufigkeit des histopathologischen IRS

Im Dokument der humanen Lebertransplantation (Seite 77-80)

5.2 Ergebnisse des IRS der humanen Lebertransplantation

5.2.1 Häufigkeit des histopathologischen IRS

Die Einteilung des Patientenkollektivs (n = 46) (3.2) in Patienten mit vorhandenem bezie-hungsweise nicht vorhandenem histopathologischem IRS erfolgte durch das Institut für Pathologie in Regensburg unter Befundung der beiden HE-gefärbten Biopsien (4.2.2.1) der Lebertransplantate. Diese wurden zum einen am Ende der Kaltpräparation und zum anderen etwa 2 Stunden nach Reperfusion vor Bauchdeckenverschluss entnommen.

Diesbezüglich fand die Einteilung in Zusammenschau der Kriterien hepatozellulärer Ein-zelzell- und Gruppenzellnekrosen, granulozytärer Abräumreaktion der Nekrosen, intra- und interzellulärer Ödeme, Infiltration von Kupfferzellen, Granulozyten und Lymphozyten, Leberparenchymverfettung, hepatokanalikulärer Cholestase sowie portaler und intraazi-när-perizellulärer Faservermehrung statt. Diese Befundung ergibt, dass die Biopsien vor Reperfusion in 26 % (n = 12) einen ischämischen Konservierungsschaden und die Biop-sien nach Reperfusion in 59 % (n = 27) der Fälle einen IRS aufweisen, wobei die Be-trachtung beider Biopsien ergibt, dass 63 % (n = 29) des Patientenkollektivs einen IRS aufweisen (5.2.2.4, Tab. 5-6). Dabei zeigt in 2 Fällen jeweils die Biopsie vor Reperfusion einen Konservierungsschaden, die Biopsie nach Reperfusion jedoch keinen Konservie-rungs-Reperfusionsschaden. Diese beiden Fälle wurden dennoch den Patienten mit IRS zugeordnet, da bekannt ist, dass abhängig von der Entnahmelokalisation unterschiedlich schwere pathologische Befunde resultieren können und möglicherweise die Biopsie nach Reperfusion nicht repräsentativ war. Beispielsweise ist vor allem das subkapsuläre Par-enchym anfällig für Schäden und Austrocknung und kann somit im Vergleich zu tiefer sitzendem Parenchym schwerere pathologische Prozesse aufweisen.200 Nachfolgend sind exemplarische mikroskopische Aufnahmen HE-gefärbter Schnitte eines Patienten ohne IRS (Abb. 12) sowie eines Patienten mit IRS abgebildet (Abb. 13). Interessanterweise entwickelte das Transplantat mit der deutlich höheren Verfettung von circa 30 % einen IRS, während das weniger steatotische Organ mit nur 5%iger Verfettung von einem IRS verschont blieb (Abb. 12; Abb. 13). Der IRS nach der Reperfusion wird in dem exemplari-schen Beispiel anhand einer enormen Infiltration von Granulozyten, fedrig degenerierten Hepatozyten sowie Einzelzellnekrosen manifest (Abb. 13).

Vor Reperfusion

Abb. 12. HE-gefärbte Leberstanzbiopsien eines Patienten in Abwesenheit eines IRS in unte schiedlichen Vergrößerungsstufen.

der, während die restlichen Aufnahmen Bereiche aus den Leberläppchen darstellen. Die Biopsie vo Reperfusion zeigt laut pathologischem Befund trabekulär aufgebautes Leberparenchym mit minimal gemischttropfiger Verfettung < 5

trale Lipofuszinose in Hepatozyten. Keine hepatokanalikulär

krosen. Keine Granulozytenakkumulation. Portale Gallengänge mit zartem felder entzündungsfrei, regelrecht konfiguriert, keine portale Faservermehrung. I le leichtgradige perizelluläre Faservermehrung. Kein höhergradig

bau. Einzelne Zentralvenen gering bindegewebig verbreitert. Zentralvenen entzündungsfrei mit luminal zartem Endothel. Kein Konservierungsschaden. In der Biopsie nach Reperfusion

eine kleinvesikuläre Zytoplasmadegeneration der Hepatozyten, fokal phile und eosinophile Granulozyten

de, beginnende Kollagenisierung retikul Kein Konservierungs-/Reperfusionsschaden.

Vor Reperfusion 2 Stunden nach Reperfusion

Leberstanzbiopsien eines Patienten in Abwesenheit eines IRS in unte schiedlichen Vergrößerungsstufen. Die oberen und mittleren Aufnahmen zeigen jeweils Portalfe der, während die restlichen Aufnahmen Bereiche aus den Leberläppchen darstellen. Die Biopsie vo Reperfusion zeigt laut pathologischem Befund trabekulär aufgebautes Leberparenchym mit minimal

%, abschnittsweise mit mikrovesikulärem Zytoplasma. Läppchenzen trale Lipofuszinose in Hepatozyten. Keine hepatokanalikuläre Cholestase. Keine hepatozellulären Ne krosen. Keine Granulozytenakkumulation. Portale Gallengänge mit zartem, kubische

felder entzündungsfrei, regelrecht konfiguriert, keine portale Faservermehrung. In

perizelluläre Faservermehrung. Kein höhergradiger fibrotischer Leberparenchymu Einzelne Zentralvenen gering bindegewebig verbreitert. Zentralvenen entzündungsfrei mit luminal

Kein Konservierungsschaden. In der Biopsie nach Reperfusion

eine kleinvesikuläre Zytoplasmadegeneration der Hepatozyten, fokal einzelne Lymphozyten, neutr phile und eosinophile Granulozyten in Sinusoiden sowie eine von einzelnen Portalfeldern ausstrahle de, beginnende Kollagenisierung retikulärer Fasern, keine Änderungen zur Biops

/Reperfusionsschaden.

2 Stunden nach Reperfusion

Leberstanzbiopsien eines Patienten in Abwesenheit eines IRS in unter-Die oberen und mittleren Aufnahmen zeigen jeweils Portalfel-der, während die restlichen Aufnahmen Bereiche aus den Leberläppchen darstellen. Die Biopsie vor Reperfusion zeigt laut pathologischem Befund trabekulär aufgebautes Leberparenchym mit minimaler,

%, abschnittsweise mit mikrovesikulärem Zytoplasma. Läppchenzen-e CholLäppchenzen-estasLäppchenzen-e. KLäppchenzen-einLäppchenzen-e hLäppchenzen-epatozLäppchenzen-ellulärLäppchenzen-en NLäppchenzen-e- Ne-kubischem Epithel. Portal-n LeberläppchePortal-n foka-fibrotischer Leberparenchymum-Einzelne Zentralvenen gering bindegewebig verbreitert. Zentralvenen entzündungsfrei mit luminal

ergeben sich, bis auf einzelne Lymphozyten, neutro-in Sneutro-inusoiden sowie eneutro-ine von eneutro-inzelnen Portalfeldern ausstrahlen-psie vor Reperfusion.

Vor Reperfusion

Abb. 13. HE-gefärbte Leberstanzbiopsien eines Patienten mit IRS in unterschiedlichen Vergr ßerungsstufen. Die oberen und mittleren Aufnahmen zeigen jeweils Portalfelder, während die restl chen Aufnahmen Bereiche aus den Leberläppchen darstellen. Die Biopsie vor Reperfusion zeigt laut pathologischem Befund eine gemischttropfige Leberparenchymverf

ten Hepatozyten und läppchenzentral

generation von Hepatozyten. Keine manifeste Architekturstörung. Portalfelder überwiegend entzü dungsfrei, in einzelnen Portalfeldern einzelne Lymphozyten, Plasmazellen und eosinophile Granulo zyten. Keine Grenzzonenaktivität. Keine granulozytären Infiltrate. Einzelne entzündliche Abräumknö chen. Geringgradige portale Faservermehrung mit beginnender Kollagenisierung der periport

genen retikulären Fasern. Kein resultierender fibrotischer Leberparenchymumbau. Kein relevanter Konservierungsschaden. In der Biopsie nach Reperfusion zeigt sich die Leberparenchymverfettung mit disseminierten, zentroazinären Granulozytenaggregaten.

fedriger Degeneration und kleinfokalen resultierenden Einblutungen, entsprechend mittelschweren Konservierungs-/Reperfusionsschaden. Multifokal

zelzellnekrosen mit granulozytärer Demarkierung.

intraazinäre-perizelluläre Faservermehrung bei vorbestehender Steatosis hepatis mit leichtgradiger Steatohepatitis.

Vor Reperfusion 2 Stunden nach Reperfusion

gefärbte Leberstanzbiopsien eines Patienten mit IRS in unterschiedlichen Vergr Die oberen und mittleren Aufnahmen zeigen jeweils Portalfelder, während die restl chen Aufnahmen Bereiche aus den Leberläppchen darstellen. Die Biopsie vor Reperfusion zeigt laut pathologischem Befund eine gemischttropfige Leberparenchymverfettung in circa

und läppchenzentraler, leichtgradiger, hepatozellulärer Cholestase mit fedriger D generation von Hepatozyten. Keine manifeste Architekturstörung. Portalfelder überwiegend entzü lfeldern einzelne Lymphozyten, Plasmazellen und eosinophile Granulo zyten. Keine Grenzzonenaktivität. Keine granulozytären Infiltrate. Einzelne entzündliche Abräumknö

portale Faservermehrung mit beginnender Kollagenisierung der periport

. Kein resultierender fibrotischer Leberparenchymumbau. Kein relevanter Konservierungsschaden. In der Biopsie nach Reperfusion zeigt sich die Leberparenchymverfettung zentroazinären Granulozytenaggregaten. Degenerativ veränderte Hepatozyten mit fedriger Degeneration und kleinfokalen resultierenden Einblutungen, entsprechend

/Reperfusionsschaden. Multifokale zentroazinäre hepatozelluläre Ei granulozytärer Demarkierung. Initial portale Faservermehrung und multifokal perizelluläre Faservermehrung bei vorbestehender Steatosis hepatis mit leichtgradiger

2 Stunden nach Reperfusion

gefärbte Leberstanzbiopsien eines Patienten mit IRS in unterschiedlichen Vergrö-Die oberen und mittleren Aufnahmen zeigen jeweils Portalfelder, während die restli-chen Aufnahmen Bereiche aus den Leberläpprestli-chen darstellen. Die Biopsie vor Reperfusion zeigt laut

circa 30 % mit ballonier-hepatozellulärer Cholestase mit fedriger De-generation von Hepatozyten. Keine manifeste Architekturstörung. Portalfelder überwiegend entzün-lfeldern einzelne Lymphozyten, Plasmazellen und eosinophile Granulo-zyten. Keine Grenzzonenaktivität. Keine granulozytären Infiltrate. Einzelne entzündliche Abräumknöt-portale Faservermehrung mit beginnender Kollagenisierung der periportal gele-. Kein resultierender fibrotischer Leberparenchymumbaugele-. Kein relevanter Konservierungsschaden. In der Biopsie nach Reperfusion zeigt sich die Leberparenchymverfettung Degenerativ veränderte Hepatozyten mit fedriger Degeneration und kleinfokalen resultierenden Einblutungen, entsprechend einem manifesten, zentroazinäre hepatozelluläre Ein-Initial portale Faservermehrung und multifokale perizelluläre Faservermehrung bei vorbestehender Steatosis hepatis mit leichtgradiger

Zusammenfassend offenbart die histopathologische Befundung der Leberdünnschnitte des Patientenkollektivs, dass bereits 2 Stunden nach Reperfusion in 63 % der Fälle Zei-chen der frühen hepatisZei-chen Schädigung durch Ischämie und Reperfusion auftreten.

Dabei kann die Ausgangssituation der Lebertransplantate durchaus einen Einfluss auf die Entwicklung eines IRS ausüben. Bedeutenderweise entwickelte in den gezeigten exemplarischen Aufnahmen das Organ mit der höheren Verfettung einen IRS. Aus die-sem Grund bedarf es einer näheren Betrachtung der Spender- und Transplantateigen-schaften, um darauffolgend auf Empfängereigenschaften sowie weitere pathomechanis-tische und immunologische Faktoren eingehen zu können.

Im Dokument der humanen Lebertransplantation (Seite 77-80)