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Generische Gebäudebeschreibung

3 Vorhaben EKKB

3.2 Beschreibung des Vorhabens

3.2.2 Generische Gebäudebeschreibung

Die Beschreibung listet typische Leichtwasserreaktor-Gebäude und -Systeme auf und erläutert deren Funktionalität. Der Anhang zu diesem Kapitel zeigt den dazugehörigen generischen Layoutplan mit einer möglichen Anordnung der verschiedenen Komponenten. Zur

Veranschaulichung vgl. Abbildung 3.2-3 und Abbildung 3.2-4 mit zwei Fotosimulationen aus unterschiedlichen Blickrichtungen.

Abbildung 3.2-3: EKKB-Fotosimulation mit Blickwinkel aus Norden

Quelle: RESUN

Abbildung 3.2-4: EKKB-Fotosimulation mit Blickwinkel gegen Osten

Quelle: RESUN

Die wichtigsten Bauten des Projekts EKKB auf der Insel sind:

• Reaktorgebäude (Nr. 110)7

• Reaktornebengebäude (Nr. 120)

Die Reaktornebengebäude beinhalten die Sicherheitssysteme sowie die sicherheitsrelevanten elektrischen Steuer- und Messeinrichtungen, den Hauptkommandoraum sowie die Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen. Aus Sicherheitsgründen sind diese Anlagen redundant und getrennt voneinander aufgebaut. Manche Reaktortypen haben ein Lagergebäude für Brennelemente als Reaktornebengebäude. Dieses beinhaltet das Lagerbecken für

abgebrannte Brennelemente, den Bereich zum Beladen der Transportbehälter, Lagerbereiche Das Reaktorgebäude beinhaltet den Reaktordruckbehälter sowie die notwendigen

Sicherheitssysteme. Im Reaktordruckbehälter befindet sich der Reaktorkern, in welchem durch Kernspaltung Wärme erzeugt wird. In einem Druckwasserreaktor (DWR) enthält das

Reaktorgebäude zusätzlich Druckhalter, Hauptkühlmittelpumpen und auch mehrere

Dampferzeuger, in welchen das aufgeheizte Kühlwasser im Primärkühlsystem das von aussen zugeleitete Wasser (Sekundärkühlsystem) zum Sieden bringt. Der entstehende Dampf wird in der Dampfturbine expandiert. In einem Siedewasserreaktor (SWR) entsteht der Dampf im Primärkühlsystem und wird direkt an die Dampfturbine weitergeleitet. Die oben genannten Komponenten sind mit einer Sicherheitshülle (Containment) umschlossen. Im Reaktorgebäude befinden sich ausserdem weitere Einrichtungen für Brennelementhandhabung und -lagerung.

für frische Brennelemente, die Verbindung zum Brennelement-Transportsystem, sowie Verbindungen zu anderen Systemen und Einrichtungen des Kraftwerks.

• Werkstatt für Arbeiten mit radioaktivem Material (Nr. 150)

Hier werden Arbeiten mit aktiviertem oder kontaminiertem Material durchgeführt.

• Abluftkamin (Nr. 155)

Die aus dem Reaktorgebäude und anderen nuklearen Gebäuden zur Unterdruckhaltung abgesaugte Luft wird in der Abluftanlage gereinigt, bevor sie über den Abluftkamin an die Umgebung abgegeben wird. Die Abluft am Kamin wird ständig überwacht, damit die zulässigen Grenzwerte jederzeit eingehalten werden. Es werden keine Verbrennungsabgase über diesen Kamin abgeleitet.

• Gebäude für die Konditionierung radioaktiver Abfälle (Nr. 160)

Das Gebäude für die Konditionierung radioaktiver Abfälle beinhaltet die Boden- und Einrichtungsablaufsammelbehälter, Schlammabscheider, Tanks für verbrauchtes Harz, Sammeltanks für Reinigungsmittelabläufe, Tanks für konzentrierte Abfälle, Chemikalienablauf-Sammeltanks und Probentanks sowie die zugehörigen Pumpen und mobilen Systeme für die Behandlung flüssiger und fester radioaktiver Abfälle. Radioaktive Betriebsabfälle entstehen beim Betrieb des Kernkraftwerks. Es sind feste und flüssige radioaktive Stoffe.

• Notstromdieselgebäude (Nr. 165)

Im Notstrom-Dieselgebäude sind die Notstrom-Dieselaggregate untergebracht. Für den Fall eines Stromausfalls im Übertragungsnetz stellen die Dieselaggregate den zur

Aufrechterhaltung der Sicherheitsfunktionen benötigten Strom bereit.

• Zwischenlager für Brennelemente (Nr. 210)

Im Zwischenlager werden abgebrannte Brennelemente, hochaktive Abfälle aus der Wiederaufarbeitung von Brennelementen und andere hochaktive Abfälle aus dem Kernkraftwerk gelagert. Das Zwischenlager ist entweder ein Trockenlager, wie z.B.

Zwischenlager Würenlingen AG (ZWILAG) oder Zwischenlager für radioaktive Abfälle Beznau (ZWIBEZ), oder ein Nasslager, wie z.B. das Nasslager im KKW Gösgen. Dieses Gebäude besteht zusätzlich zum Brennelementlager, welches sich im Reaktornebengebäude befindet.

• Lager für radioaktive Abfälle (Nr. 215)

Es wird ein Gebäude für die Zwischenlagerung von schwach- und mittelaktiven Abfällen mit einer Kapazität, die der Gesamtlebensdauer der Anlage entspricht, vorgesehen. Die Konditionierung und die Volumenreduzierung durch Verbrennen bzw. Verschmelzungen werden dabei berücksichtigt.

• Maschinenhaus (Nr. 310)

Das Maschinenhaus enthält als Hauptkomponente den Turbogenerator, der den erzeugten Dampf in elektrischen Strom umwandelt. Ausserdem befinden sich das Frischdampfsystem, das Speisewassersystem, der Kondensator sowie Hilfs- und Nebensysteme im Maschinenhaus.

• Wärmeauskoppelung (Nr. 340)

Administration und Auskopplungsbereich für die Fernwärmeversorgung der umliegenden Gemeinden und Städte (Beznau-spezifisch).

• Schaltanlagengebäude (Nr. 410)

Das Schaltanlagengebäude beinhaltet die für den Kraftwerkbetrieb notwendigen steuer- und regelungstechnischen Module.

• Transformatoren (Nr. 415)

Die Transformatoren des Kraftwerks sorgen für die Spannungsumwandlung in die

Netzeinspeisung und für den Eigenbedarf des Kraftwerks. Beim An- und Abfahren sowie bei Stillstand wird der Generator durch Leistungsschalter (Generatorschalter) vom Netz getrennt.

• Kraftwerksschaltanlage (Nr. 425)

Im Schaltanlagengebäude sind der Generatorschalter und der Kraftwerk-Blocktrenner untergebracht.

• Abwasserreinigungsanlage (Nr. 510)

Die Abwasserreinigungsanlage (ARA) reinigt die konventionellen Abwässer auf dem Kraftwerksareal mit einer mechanischen und einer biologischen Reinigungsstufe (falls kein Anschluss an die kommunale ARA möglich ist).

• Vollentsalzungsanlage (Nr. 515)

Die Vollentsalzung hat die Aufgabe, die Kreisläufe der Reaktor- und Turbinenanlage sowie deren Hilfssysteme mit Zusatzwasser zu versorgen.

• Kühlsystem (Nr. 610 bis 650) Vgl. Kapitel 3.2.3

• Verwaltungsgebäude (Nr. 910)

• Parkhaus (Nr. 915)

Parkhaus für die Angestellten der auf der Insel Beznau befindlichen Kraftwerke, inklusive Wartungspersonal.

• Eingangsgebäude (Nr. A200)

Haupteingangsgebäude zur Zutrittskontrolle des Kraftwerkgeländes.

• Werkfeuerwehr (Nr. A300) Gebäude der Werksfeuerwehr.

Im Industriegebiet Stüdlihau sind voraussichtlich angeordnet:

• Unterwerk/Schaltanlage (Nr. 420)

Das bereits vor Baubeginn für das EKKB an den neuen Standort verlegte Umspannwerk für das Hochspannungsnetz.

• Werkstatt/Lager (Nr. 940 + A100)

Hauptlager für EKKB und Werkstatt für nicht aktivierte und nicht kontaminierte Materialien.

• Informationszentrum/Besucherzentrum (Nr. 945)

Ausstellungsareal für Informationszwecke und Empfangsbereich für Besucher des Kraftwerks.

Mit dem endgültigen Projekt werden dann alle Bauten erstellt, welche für den Betrieb eines Kernkraftwerks erforderlich sind. Dies schliesst auch Anlagen und Bauten ausserhalb des

Kraftwerkareals wie zum Beispiel Schaltanlagen, Anlagen zur Entnahme und Rückgabe von Fluss- und Grundwasser, Feuerlösch- und Brauchwasserreservoirs mit entsprechenden

Verbindungssystemen, Meteomasten und Überwachungsanlagen, Zugangsstrassen und Bahnverbindungen ein. Diese Aufstellung ist nicht abschliessend.

Die genaue Anzahl, Art, Lage, Anordnung und Grösse der oben erwähnten Bauten, Anlagen und Systeme werden im Gesuch zur Baubewilligung festgelegt und detailliert beschrieben. Auch nach Erhalt der Bau- und Betriebsbewilligung und nach der Inbetriebsetzung der Anlage werden,

gemäss Erfahrungen beim Betrieb der bestehenden Kernkraftwerke, Nachrüstungen und Erweiterungen bestehender Gebäude oder die Errichtung neuer Gebäude notwendig.