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Tabelle 1: Gebietssteckbrief.

Natura 2000-Gebiet FFH-Gebiet: Markgräfler Rheinebene von Neuenburg bis Breisach, 8111-341

Vogelschutzgebiete: Rheinniederung Neuenburg - Breisach, 8011-401 Bremgarten, 8011-441

Vogelschutzgebiete: 4476 ha 99 %

Anzahl der Teilgebiete im FFH-Gebiet:

(Darstellung siehe Abbildung 1)

13

Teilgebiet 1: Hochstetter Feld 6,2 ha

Teilgebiet 2: Rheinwald Neuenburg - Breisach 1643 ha

Teilgebiet 3: Rausgraben Nord 1,3 ha

Teilgebiet 4: Rausgraben Mitte 1,8 ha

Teilgebiet 5: Rausgraben Süd 0,7 ha

Teilgebiet 6: Bachgraben Nord 0,8 ha

Teilgebiet 7: Bachgraben Süd 1,2 ha

Teilgebiet 8: Mittelwald 93,6 ha

Teilgebiet 9: Flugplatz Bremgarten 195,2 ha

Teilgebiet 10: Neugraben 2,4 ha

Teilgebiet 11: Rheinwald Zienken - Grißheim 418 ha

Teilgebiet 12: Eschbach 0,8 ha

Teilgebiet 13: Bei der Stangen 6,5 ha

Anzahl der Teilgebiete in den Vogelschutzgebieten:

(Darstellung siehe Abbildung 1)

3

Teilgebiet 1: Rheinniederung Neuenburg -

Breisach 2014 ha

Teilgebiet 2: Rheinwald Zienken - Bremgarten 768,1 ha

Teilgebiet 3: VSG „Bremgarten 1694,2 ha

3

Eigentumsverhält-nisse

Offenland: 2727 ha

landeseigen: 1 %* ca. 53 ha*

* Genauere Angabe nicht möglich, da einige landeseigene Flurstücke sowohl Wald als auch Offenland umfassen oder nicht genau zugeordnet werden können (z.B.

Flurstücke im Bereich von Kiesgruben).

Wald: 1809,7 ha

Kommunalwald: 75 % 1358,7 ha

Staatswald: 18,7 % 338,2 ha

Privatwald: 6,3 % 112,8 ha

TK 25 MTB Nr. 7911, 8011, 8012, 8111, 8112 Naturraum 200, Markgräfler Rheinebene

201, Markgräfler Hügelland Höhenlage 190 bis 220 m ü. NN

Naturschutz Das Natura 2000-Gebiet beinhaltet bereits mehrere unterschiedliche Schutzgebiete:

Größtes Naturschutzgebiet (NSG) ist der „Flugplatz Bremgarten“, an den das gleichnamige Landschaftsschutzgebiet (LSG) angrenzt. Das NSG bildet das größte zusammenhängende Grünlandgebiet der Oberrheinebene südlich von Freiburg und hat eine hohe Bedeutung als Lebensraum für verschiedene Vogelarten. In der Tro-ckenaue liegen mit dem „Rheinwald Neuenburg“ und dem „Sandkopf“ zwei NSG, auf deren xerothermen Standorten größere Flächen von Halbtrockenrasen, Trockengebüschen und Seggen-Eichen-Lindenwäldern vorkommen. Beide NSG zeichnen sich mit ihrer Lage in der Trockenaue durch eine enorme vielfältige Insek-tenfauna aus, die landes- und bundesweit bedeutend ist. Ein weiteres NSG ist das

„Hochstetter Feld“ im Bereich einer ehemaligen Kiesgrube östlich von Breisach.

In den Wäldern entlang des Rheins liegen vier Waldschutzgebiete: Der Schonwald

„Rheinwald Neuenburg-Käfigecken“ ist deckungsgleich mit dem erwähnten NSG

„Rheinwald Neuenburg“. Mit dem Schonwald „Storenkopf“ und dem kleinflächigen Bannwald „Hügelheimer Rheinwald“ finden sich zwei weitere Waldschutzgebiete im Bereich der Trockenaue. Südlich von Breisach befindet sich schließlich der Schonwald „Breisacher Möhlinufer“ mit Resten ehemaliger Auenwaldvegetation und verschiedenen Feuchtbiotopen.

Das Flächenhafte Naturdenkmal (FND) Bei der Stangen“ bei Buggingen ist durch Kiesabbau entstanden und weist Vorkommen mehrerer seltener Tierarten auf.

Klima Beschreibung: Der südliche Oberrheingraben zählt zu den wärmsten Ge-bieten Deutschlands. Selbst im Winter fällt die durch-schnittliche Monatstemperatur nicht unter 0 °C. Gleichzeitig ist die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge relativ gering. Teile des Gebiets liegen unmittelbar im Re-genschatten der Vogesen und bilden einen Ausläufer der

„Colmarer Trockeninsel“ (COCH 2000).

Klimadaten*:

Jahresmitteltemperatur 10,2 ° C

Mittlerer Jahresniederschlag ca. 760 mm

* Werte der forstlichen Wuchsbezirke Rheinebene von Basel bis Breisach und Tro-ckengebiet im Bereich der ehemaligen Rheinaue nach GAUER &ALDINGER (2005).

Geologie Das Natura 2000-Gebiet liegt im Grabenbruch und Schwemmlössgebiet des Ober-rheingrabens und weist eine von der Eiszeit ausgelöste Terrassierung im teilweise mehrere hundert Meter mächtigem Schotterkörper auf. Den geologischen Unter-grund bilden meist Festgesteine des Jura und Tertiär (COCH 2000).

Der westliche Teil des Gebiets in der ehemaligen Überflutungsaue des Rheins ist geologisch durch eine markante, bis 12 Meter hohe Böschung („Hochgestade“) von den östlichen Teilgebieten auf eiszeitlichen Schottern („Niederterrasse“) getrennt.

Landschafts-charakter

Der westliche Teil des Natura 2000-Gebiets wird vom Rhein und den ausgedehnten Waldflächen in dessen ehemaliger Überschwemmungsaue eingenommen. Wäh-rend im Breisacher Rheinwald noch vergleichsweise feuchte Bedingungen vorherr-schen und auch verschiedene Gewässertypen vorhanden sind, sind weiter südlich die xerothermen Standorte der Trockenaue prägend. Auch in der Trockenaue bildet Wald den vorherrschenden Vegetationstyp, verbreitet sind schwachwüchsige, strauchreiche Laubmischwälder mit Anteilen von Baumarten der ehemaligen Hart-holzaue und Kiefernbestände. Naturschutzfachlich wertgebend sind insbesondere die offenen und halboffenen Flächen der dort vorhandenen Naturschutzgebiete und der Kanaltrasse westliche von Grißheim und Zienken, die von Halbtrockenrasen, Trockengebüschen und fließenden Übergängen zwischen diesen Biotoptypen ein-genommen werden.

Im Ostteil des Gebiets dominiert intensiver Ackerbau, aktuell insbesondere der An-bau von Mais, das Landschaftsbild. Ausgenommen sind kleinflächige, überwiegend von Gehölzen bestandene Bereiche auf ehemaligen Deponie- und Abbaustandorten wie das NSG „Hochstetter Feld“ und das FND „Bei der Stangen“. Einen auffallenden Kontrast zum vorherrschenden Ackerbau bildet zudem das Gelände des Flugplat-zes Bremgarten, der vollständig von Wiesen eingenommen wird, die zusammen das größte Grünlandgebiet der Markgräfler Rheinebene bilden.

Die kleinflächigen Exklaven des FFH-Gebiets „Markgräfler Rheinebene zwischen Neuenburg und Breisach" sind von schmalen Gräben und Bächen sowie deren angrenzender Vegetation geprägt.

Gewässer und

Wasserhaushalt Bedeutendstes Gewässer des Natura 2000-Gebiets ist der Rhein: Der parallel zum Rheinseitenkanal auf französischer Seite verlaufende „Alt- oder Restrhein“ zwi-schen dem Stauwehr Märkt im Süden und Breisach im Norden ist morphologisch hochgradig anthropogen verändert. Eine der bedeutendsten Auswirkungen der Rheinbegradigung im 19. Jahrhundert im Gebiet war die starke Eintiefung des Stroms, die damit verbundene Absenkung des Grundwassers und die folgende Entstehung der „Trockenaue“. Dieser Bereich, in dem sich nur einzelne, meist durch Kiesabbau entstandene Stillgewässer und keine nennenswerten Fließgewässer befinden, zieht sich von der südlichen Grenze des Gebiets bis etwa auf die Höhe von Breisach-Rimsingen (COCH 2000). Im nördlichsten Teil des Gebiets geht die Trockenaue in den Breisacher Rheinwald über, der stärker von Grundwasser und periodischen Hochwasserereignissen beeinflusst ist. Im ehemaligen Auenwald fin-den sich verschiefin-dene Gewässertypen wie Altwässer, Quelltümpel und periodisch wasserführende Schluten. Auch der Unterlauf der Möhlin durchfließt diesen Teilbe-reich des Natura 2000-Gebiets.

Im östlichen Teil des Natura 2000-Gebiets liegen nur wenige Gewässer: Zu nennen sind lediglich einzelne Stillgewässer in ehemaligen Kiesgruben (NSG „Hochstetter Feld“ bei Breisach, FND „Bei der Stangen“ bei Buggingen) sowie wenige Bäche und Gräben mit geringer Wasserführung.

Böden und

Stand-ortverhältnisse Im Bereich der Trockenaue entlang des Rheins herrschen reliktische Auenböden aus kiesigen, kalkhaltigen Auensedimenten vor. Aufgrund der warmen Sommer und der kiesig-sandigen Böden entsteht für die Vegetation während des Sommers dort oftmals großer Trockenstress. Der Entwicklung von Wald sind gewisse Grenzen gesetzt (GAUER &ALDINGER 2005; REIF 1996). Weiter nördlich setzt sich der Boden im Rheinwald Breisach hauptsächlich aus Auenpararendzina zusammen, zu gerin-gen Anteilen ist auch Auengley anzutreffen.

Prägende Bodentypen im östlichen Teil des Natura 2000-Gebiets, der fast flächen-deckend landwirtschaftlich genutzt wird, sind Parabraunerden aus Rheinkies und Hochflutlehm.

5 Nutzung Der westliche Teil des Natura 2000-Gebiets ist zu einem sehr hohen Anteil mit Wald

bestockt und wird demzufolge überwiegend forstwirtschaftlich genutzt. Im Bereich der Trockenaue stellen die ungünstigen Standorteigenschaften ein bedeutendes Hindernis für eine wirtschaftliche Nutzung des Walds dar: Keine Baumart findet auf den trockenen, kiesigen Böden optimale Wuchsbedingungen vor (REIF 1996). In Teilen des Walds findet daher keine (Bannwald) oder eine nur sehr eingeschränkte (Schonwald, arB-Bestände) Forstwirtschaft statt. Im Wald westlich von Hartheim befindet sich ein kleinflächiges militärisches Übungsgelände der Bundeswehr.

Am Rhein ist neben der Forstwirtschaft v.a. der Kiesabbau als relevante Nutzung zu nennen: Innerhalb des Natura 2000-Gebiets liegen mehrere Kiesgruben, von denen vier (Breisach, Oberrimsingen, Hartheim, Bremgarten, Grißheim) aktuell noch in Betrieb sind. Auch beim NSG „Hochstetter Feld“ und dem FND „Bei der Stangen“

handelt es sich um ehemalige Kiesgruben.

Das Natura 2000-Gebiet ist entlang des Rheins auch von Planungen im Rahmen des Integrierten Rheinprogramms (IRP) betroffen: Das Gelände soll in bestimmten Bereichen bis knapp über das Grundwasserniveau vertieft werden, um dort Flächen zur Hochwasserrückhaltung zu gewinnen. Langfristig ist auf dem größten Teil dieser Flächen die Entwicklung einer Weichholzaue vorgesehen.

Der östliche Teil des Natura 2000-Gebiets wird überwiegend ackerbaulich genutzt.

Prägende Feldfrucht ist aktuell der Mais, kleinflächig werden zudem Kartoffeln und Sonderkulturen wie Erdbeeren und Spargel angebaut. Eine Ausnahme bildet der Flugplatz Bremgarten, der mit einer Fläche von knapp 250 Hektar Wiesen das be-deutendste Grünlandgebiet der gesamten Markgräfler Rheinebene darstellt.

Abbildung 1: Teilgebiete des FFH-Gebiets „Markgräfler Rheinebene von Neuenburg bis Breisach“

(blau umrandet) und des Vogelschutzgebiets „Rheinniederung Neuenburg - Breisach“ (rosa umran-det). Das Vogelschutzgebiet „Bremgarten“ besteht nur aus einem einzigen Teilgebiet.

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