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3.3 Lebensstätten von Arten

3.3.27 Baumfalke (Falco subbuteo) [A099]

Erfassungsmethodik Gebietsnachweis

Die Art kommt im VSG „Rheinniederung Neuenburg - Breisach“ und im VSG „Brem-garten“ als Brutvogel vor.

Erhaltungszustand der Brutlebensstätte des Baumfalken im VSG „Rheinniederung Neuenburg - Breisach“

LS = Lebensstätte

Erhaltungszustand

A B C Gebiet

Anzahl Erfassungseinheiten -- -- 1 1

Fläche [ha] -- -- 2782,1 2782,1

Anteil Bewertung von LS [%] -- -- 100 100

Flächenanteil LS

am Vogelschutzgebiet [%] -- -- 100 100

Bewertung auf Gebietsebene (C)

Erhaltungszustand der Brutlebensstätte des Baumfalken im VSG „Bremgarten“

LS = Lebensstätte

Erhaltungszustand

A B C Gebiet

Anzahl Erfassungseinheiten -- -- 1 1

Fläche [ha] -- -- 1694,2 1694,2

Anteil Bewertung von LS [%] -- -- 100 100

Flächenanteil LS

am Vogelschutzgebiet [%] -- -- 100 100

Bewertung auf Gebietsebene (C)

Beschreibung

VSG „Rheinniederung Neuenburg - Breisach“: Der Baumfalke benötigt neben einem klei-nen bis mittelgroßen Horst, der von anderen Arten angelegt wurde (z.B. Krähennester), Nah-rungsgebiete mit ausreichenden Vorkommen von Nahrungstieren, v.a. größere Insekten wie Libellen sowie Kleinvögel. Diese Habitatbedingungen sind im Gebiet grundsätzlich vorhan-den. Es sind gut geeignete Nahrungshabitate in Form von libellenreichen Gewässern, exten-siv genutztem Offenland und Lichtungen im Wald vorhanden. Auch geeignete Brutstandorte in Form von lückig stehenden hohen Bäumen mit freiem Anflug und alten Krähennestern sind in ausreichendem Umfang vorhanden. Daher wird die Habitatqualität insgesamt mit gut (B) bewertet. Allerdings sind keine Brutvorkommen im VSG bekannt und die Art konnte bei der Datenerhebung im Rahmen des Managementplans nicht beobachtet werden. Im Rah-men der Revierkartierung wertgebender Vogelarten im IRP-Rückhalteraum Weil-Breisach

(Abschnitt IV) wurde der Baumfalke als Nahrungsgast aufgelistet (Ö:KONZEPT 2017). Auf-grund der Datenlage im Zusammenhang mit der sehr eingeschränkten Erfassungsmethodik wird der Zustand der Population mit beschränkt (C) bewertet. Beeinträchtigungen sind nicht bekannt (A).

VSG „Bremgarten“: Geeignete Nahrungsgebiete wie libellenreiche Gewässer sowie eine strukturreiche und extensiv genutzte Kulturlandschaft sind im VSG „Bremgarten“ nur in ge-ringem Umfang vorhanden. Auch geeignete Nistgelegenheiten wie hohe Bäume, die sich gut anfliegen lassen, kommen kaum vor. Die Habitatqualität wird insgesamt mit beschränkt (C) bewertet. Im Jahr 2012 erfolgte ein Brutversuch auf einem Gittermast in der Feldflur zwi-schen Buggingen und Grißheim. In diesem Jahr konnte die Art auch regelmäßig im Gebiet beobachtet werden. 2006 bestand Brutverdacht im NSG „Flugplatz Bremgarten“. Aktuelle Nachweise im Rahmen der MaP-Erfassung gelangen nicht, regelmäßige Nahrungsflüge ins Gebiet – insbesondere in die Wiesenflächen des Flugplatzgeländes – sind aber zu erwarten.

Aufgrund der Datenlage im Zusammenhang mit der sehr eingeschränkten Erfassungsme-thodik wird der Zustand der Population mit beschränkt (C) bewertet. Beeinträchtigungen durch den Flugbetrieb und sonstige regelmäßige Aktivitäten auf dem Flugplatz Bremgarten sind wahrscheinlich; Einzelheiten sind hierzu in Bezug auf die Art aber nicht bekannt (A).

Verbreitung im Gebiet

Aufgrund seiner großräumigen Lebensraumansprüche bildet die gesamte Fläche der Vogel-schutzgebiete „Rheinniederung Neuenburg - Breisach“ und „Bremgarten“ Lebensstätten des Baumfalken. Bruten sind in beiden Gebieten selbst nicht bekannt, zumindest eine Nutzung als Nahrungshabitat für brütende Vögel in der Umgebung kann aber angenommen werden.

Bewertung auf Gebietsebene

Die Bewertung des Erhaltungszustands erfolgt aufgrund der eingeschränkten Erfassungsme-thodik lediglich als Einschätzung.

VSG „Rheinniederung Neuenburg - Breisach“: Trotz geeigneter Lebensraumbedingungen liegen kaum Nachweise der Art aus dem Gebiet vor. Der Erhaltungszustand auf Gebietsebene wird mit beschränkt (C) bewertet.

VSG „Bremgarten“: Aufgrund der geringen Habitatqualität und den wenigen Nachweisen in den vergangenen Jahren wird der Erhaltungszustand als beschränkt (C) eingeschätzt.

89 3.3.28 Wachtel (Coturnix coturnix) [A113]

Erfassungsmethodik Gebietsnachweis

Die Art kommt im VSG „Bremgarten“ als Brutvogel vor.

Erhaltungszustand der Brutlebensstätte der Wachtel im VSG „Bremgarten“

LS = Lebensstätte

Erhaltungszustand

A B C Gebiet

Anzahl Erfassungseinheiten -- 1 -- 1

Fläche [ha] -- 1573,8 -- 1573,8

Anteil Bewertung von LS [%] -- 100 -- 100

Flächenanteil LS

am Vogelschutzgebiet [%] -- 93 -- 93

Bewertung auf Gebietsebene B

Beschreibung

Die Wachtel benötigt als Lebensraum extensiv bewirtschaftetes Ackerland mit Brachestadien oder extensiv genutztes Grünland. Durch die zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft ist der Bestand der Art gegenwärtig in der gesamten EU rückläufig.

Brutgebiete der Wachtel sind aufgrund der Wechselhaftigkeit ihrer Habitate in der Agrarland-schaft (Brachen) und auch aufgrund der Biologie der Art selbst von unsteter Natur und somit ständig in räumlichem Wechsel. Als typischer Invasionsvogel, der stark auf äußere Einflüsse reagiert, kann der Bestand in einem Gebiet jährlich stark schwanken. Auch aufgrund der wechselnden Fruchtfolge kann es bei der Art jährlich zu erheblichen Revierverlagerungen kommen, weshalb die Abgrenzung der Lebensstätte großräumig alle geeigneten Wiesen- und Ackergebiete im VSG „Bremgarten“ umfasst.

Offene, baumfreie Acker- und Wiesengebiete mit grundsätzlicher Eignung als Habitat sind im VSG „Bremgarten“ großflächig vorhanden. Als potenziell wichtige Habitastrukturen sind im Gebiet zudem Feldwege mit begleitenden schmalen Grünstreifen zu nennen. Allerdings feh-len während der Brutzeit gut geeignete Brut- und Nahrungshabitate in Form von extensiv genutzten Wiesen und Ackerbrachen. Nach Auskunft von Frank Hohlfeld (pers. Mitteilung) sind Wachtelreviere auch in Maisäckern festgestellt worden, obwohl sie strukturell im Ver-gleich zu anderen Feldfrüchten wie Sommergetreide weniger gut als Habitat geeignet sind.

Insgesamt wird die Habitatqualität als gut (B) eingeschätzt.

Im Jahr 2018 wurden drei Reviere im NSG „Flugplatz Bremgarten“ registriert (BIOPLAN

2018a). Außerhalb des NSG gelangen in diesem Jahr keine Nachweise der Art. Die Wachtel ist aus den zurückliegenden Jahren sowohl in den Wiesen des NSG „Flugplatz Bremgarten“

(0-8 Reviere zwischen 2012 und 2018; 2006: 15 Reviere) als auch in der Agrarlandschaft in dessen Umgebung (2017: 11 Nachweise, 2015: 4 Nachweise, 2012: 15 Nachweise) regel-mäßig festgestellt worden, weshalb der Zustand der Population mit gut (B) bewertet wird.

Beeinträchtigungen bestehen in mittlerem Umfang (B), da die Art regelmäßig Brutverluste durch Mahd-, Ernte- oder sonstige Bewirtschaftungszeitpunkte während der Brutzeit erleidet.

Verbreitung im Gebiet

Die Wachtel kommt auf den Wiesen des NSG „Flugplatz Bremgarten“ sowie in der Feldflur des VSG „Bremgarten“ zwischen Neuenburg-Zienken und dem Gewerbepark Breisgau vor.

Bewertung auf Gebietsebene

Aufgrund der insgesamt guten Habitatqualität und regelmäßiger, teils häufiger Nachweise im Gebiet wird der Erhaltungszustand mit gut (B) bewertet.

Entwicklungsmöglichkeiten für die Art bestehen insbesondere durch die Schaffung geeigne-ter Habitatstrukturen wie Brachen, Ackerrandstreifen und Blühflächen in der Agrarlandschaft des VSG „Bremgarten“.

3.3.29 Triel (Burhinus oedicnemus) [A133]

Erfassungsmethodik Detailerfassung

Die Art kommt im VSG „Bremgarten“ als Brutvogel vor.

Erhaltungszustand der Brutlebensstätte des Triels im VSG „Bremgarten“

LS = Lebensstätte

Erhaltungszustand

A B C Gebiet

Anzahl Erfassungseinheiten -- 1 -- 1

Fläche [ha] -- 1316,3 -- 1316,3

Anteil Bewertung von LS [%] -- 100 -- 100

Flächenanteil LS

am Vogelschutzgebiet [%]

-- 77,8 -- 77,8

Bewertung auf Gebietsebene (B)

Beschreibung

Der Triel galt in Baden-Württemberg bis 2011 mehr als 100 Jahre lang als ausgestorben. Der erstmalige Nachweis eines Brutvorkommens gelang im Jahr 2011 in der Umgebung von Grißheim und wird seitdem jährlich dokumentiert. Die Wiederbesiedlung von Baden-Württemberg geht von einem stabilen, aber im Bestand schwankenden Vorkommen mit bis zu 160 Brutpaaren im benachbarten Elsass aus, wo die Tiere die offenen Ackerlandschaften in der Umgebung von Colmar besiedeln. Als typischer Steppenbewohner nutzt der Triel weit-räumig offene, spärlich bewachsene Flächen. Das VSG „Bremgarten“ ist derzeit das einzige Gebiet in Deutschland und Baden-Württemberg mit stetigem Brutvorkommen der Art und daher national von besonderer Bedeutung.

Im Zusammenwirken mit den in der Region typischen steinreichen Ackerböden und dem warm-trockenen Lokalklima findet der Triel im VSG „Bremgarten“ geeignete Brutbedingun-gen. Die im Gebiet durchgeführte Beregnung landwirtschaftlicher Kulturen trägt zur Sicht-barmachung steinreicher Bereiche bei. Solche steinigen und zur Brutzeit vegetationsarmen Flächen bilden im Gebiet insbesondere Maisäcker. Innerhalb der Maisäcker werden bevor-zugt unbearbeitete, kahle Streifen als Brutplatz ausgewählt. Da diese Bereiche meist nur kleinflächig vorhanden sind und größere, unbearbeitete Brachen, die zur Nahrungssuche

91 aufgesucht werden, weitgehend fehlen, wird die Habitatqualität mit beschränkt (C) einge-schätzt.

Das seit 2012 durchgeführte Monitoring hat in allen betrachteten Jahren ein oder mehrere Bruten belegen können. Auch in den letzten Jahren konnte der Triel als Brutvogel im Gebiet festgestellt werden, beispielsweise im Juni 2017 mit sechs Individuen. Der Zustand der Po-pulation wird insgesamt mit gut (B) bewertet.

Da die Art als Bodenbrüter auf ungestörte, unbearbeitete Flächen angewiesen ist und Gele-ge durch SpaziergänGele-ger mit freilaufenden Hunden Gele-gestört werden können, bestehen Beein-trächtigungen im mittleren Umfang (B).

Verbreitung im Gebiet

Die Art ist mit zahlreichen Nachweisen in nahezu allen ackerbaulich genutzten Bereichen des VSG „Bremgarten“ vertreten. Schwerpunkte des Vorkommens sind die Bereiche östlich und südöstlich von Grißheim.

Bewertung auf Gebietsebene

Die Ergebnisse des Monitorings der vergangenen Jahre legen nahe, dass das VSG „Brem-garten“ trotz eingeschränkter Habitatqualität und gewisser Beeinträchtigungen Kapazität für wenige Brutpaare des Triels bietet. Seit dem ersten Nachweis im Jahr 2011 werden vor Ort regelmäßig Bruten beobachtet und der Zustand der Population kann als gut gelten. Der Er-haltungszustand auf Gebietsebene wird ebenfalls als gut (B) eingeschätzt.

3.3.30 Kiebitz (Vanellus vanellus) [A142]

Erfassungsmethodik Detailerfassung

Die Art ist aus dem VSG „Bremgarten“ als ehemaliger Brutvogel bekannt.

Beschreibung

Im Rahmen der Datenerhebung für den Managementplan konnte der Kiebitz nicht im VSG

„Bremgarten“ nachgewiesen werden. Das letzte bekannte Revier im Gebiet wurde 2016 süd-lich des Flugplatzes Bremgarten besetzt: „In diesem Jahr wurde ein über einen längeren Zeitraum anwesendes Männchen registriert, jedoch keine Brut mehr festgestellt“ (BIOPLAN

2018a).

Brütende Kiebitze wurden im VSG zuletzt 2012 im Gewann „Unterfeld“ südlich des Gewer-beparks Breisgau beobachtet (BIOPLAN 2012; HOHLFELD 2012). Seitdem gelangen nur noch Beobachtungen einzelner Vögel zur Brutzeit. 2015 wurden Kiebitze mit flüggen Jungen nörd-lich des Gewanns „Unterfeld“ registriert (HOHLFELD 2015). Ein weiterer flügger Jungvogel wurde am 25.08.2017 im südlichen Bereich des VSG „Bremgarten“, nördlich von Neuenburg -Zienken von Jens Nagel und Tobias Kock (RP Freiburg) beobachtet (pers. Mitteilung). Ob eine Brut innerhalb des VSG stattfand oder die Tiere das Gebiet als Nahrungsgäste besuch-ten, ist dabei unklar. Auch Gebietskenner (Christoph Hercher, Daniel Kratzer, Franz Schnei-der), die befragt wurden, konnten keine weiteren Daten beisteuern. Für den Flugplatz Brem-garten sowie das Gewann „Unterfeld“, wo sich das letzte bekannte Revier eines Kiebitzes befand, wird die Art als im Bestand erloschen betrachtet (BIOPLAN 2018a).

Grundsätzlich sind große Teile des VSG als Habitat für den Kiebitz geeignet. Allerdings ist es sehr wahrscheinlich, dass die Art mittlerweile nicht mehr als Brutvogel im Gebiet vorkommt.

Daher wird derzeit keine Lebensstätte abgegrenzt und keine Bewertung auf Gebietsebene

vorgenommen. Da Kiebitze aber auf den Ackerflächen des VSG immer wieder Brutversuche unternehmen können, ist die Art auch weiterhin zu beachten und bei den Maßnahmen zu berücksichtigen.

Verbreitung im Gebiet

Es wurden keine Lebensstätten ausgewiesen.

Bewertung auf Gebietsebene

Eine Bewertung kann aufgrund des Fehlens eines Nachweises nicht erfolgen.

3.3.31 Großer Brachvogel (Numenius arquata) [A160]

Erfassungsmethodik Detailerfassung

Die Art ist aus dem VSG „Bremgarten“ als ehemaliger Brutvogel bekannt.

Beschreibung

Der Große Brachvogel konnte im Rahmen der Datenerhebung für den Managementplan nicht im VSG „Bremgarten“ nachgewiesen werden. Nach den regelmäßigen Bestandserfas-sungen, die in den vergangenen Jahren auf dem Flugplatz Bremgarten durchgeführt wurden, ergibt sich für den Großen Brachvogel folgendes Bild (BIOPLAN 2018a): „Bei dieser Art gelang im Jahr 2018 wie auch 2016 und 2017 kein Nachweis, nachdem bei einer Begehung im Rah-men eines anderen Projektes im Jahr 2015 am 27. März ein Männchen festgestellt wurde, die-ses jedoch am 2. April nicht mehr bestätigt werden konnte (…) Wie auch im Jahr 2014 gelan-gen 2015 ab Anfang Mai keine Nachweise dieser Art mehr. Im Jahr 2012 konnte trotz gezielter Suche und mit Einsatz einer Klangattrappe kein Brachvogelrevier mehr gefunden werden.

Nach Auskunft der Flugleitung wurden 2011 noch Große Brachvögel registriert. Auch im Jahr 2010 konnte noch ein Paar festgestellt werden. Hier bleibt abzuwarten, ob dieses Brutgebiet auf Dauer verwaist ist. Die Registrierung Ende März zu Beginn der Brutzeit zeigt jedoch die prinzipielle Eignung des Gebietes für diese Art.“ Derzeit muss angenommen werden, dass der Große Brachvogel den Flugplatz Bremgarten als Brutgebiet aufgegeben hat.

Da die ehemaligen Reviere im NSG „Flugplatz Bremgarten“ seit sieben Jahren verwaist sind, wird für die Art aktuell keine Lebensstätte abgegrenzt und keine Bewertung auf Gebietsebe-ne vorgenommen.

Der Große Brachvogel hat in Baden-Württemberg eine kritische Bestandsgröße. Um eine überlebensfähige Population zu sichern, sind sämtliche Brutgebiete von Bedeutung. Sollten daher wieder Paare zur Brutzeit bzw. Brutversuche im VSG festgestellt werden, müssen um-gehend entsprechende Maßnahmen vergleichbar den ASP-Maßnahmen für diese Art ergrif-fen werden (großflächiges Einzäunen von Gelegen zum Schutz vor Prädatoren, Abstimmung von Grünlandbewirtschaftung mit betroffenen Landwirten).

Verbreitung im Gebiet

Es wurden keine Lebensstätten ausgewiesen.

Bewertung auf Gebietsebene

Eine Bewertung kann aufgrund des Fehlens eines Nachweises nicht erfolgen.

93 3.3.32 Flussuferläufer (Actitis hypoleucos) [A168]

Erfassungsmethodik Gebietsnachweis

Zur Erfassung der Wasservögel auf dem Restrhein wurden 2018 vier Kartierungen vom Boot aus durchgeführt (26.04., 18.05., 22.06. und 16.07.2018).

Beschreibung

Im Rahmen der Erfassung für den Managementplan konnte der Flussuferläufer lediglich einmal zum Ende der Wertungsgrenzen des Erfassungszeitraums (SÜDBECK et al. 2005) am 16.07.2018 am Restrhein südlich des Rheinwärterhauses Grißheim mit drei adulten Individu-en beobachtet werdIndividu-en. Ab Anfang Juli sind bereits ziehIndividu-ende Tiere unterwegs, so dass keine Rückschlüsse auf Brutvorkommen im Gebiet gezogen werden können. Grundsätzlich ist die Habitateignung für den Flussuferläufer vor allem im südlichen Teil des Restrheins gegeben.

Hier sind kiesige, vegetationsarme Ufer vorhanden. Allerdings sind zur Brutzeit auf der gan-zen Rheinstrecke Störungen insbesondere durch Kanutouren, aber auch sonstige Freizeitak-tivitäten zu beobachten. Gerade bei Wasservögeln auf dem Restrhein oder seinen Ufern besteht eine hohe Fluchtdistanz gegenüber Booten, was als erhebliche Beeinträchtigung ihres Lebensraums gewertet wird, da störungsfreie Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten weitgehend fehlen.

Verbreitung im Gebiet

Es wurden keine Lebensstätten ausgewiesen.

Bewertung auf Gebietsebene

Da die Art keine Lebensstätte im Gebiet hat, entfällt eine Bewertung auf Gebietsebene.

3.3.33 Flussseeschwalbe (Sterna hirundo) [A193]

Erfassungsmethodik Detailerfassung

Zur Erfassung der Wasservögel auf dem Restrhein wurden 2018 vier Kartierungen vom Boot aus durchgeführt (26.04., 18.05., 22.06. und 16.07.2018).

Die Art kommt im VSG „Rheinniederung Neuenburg - Breisach“ als Brutvogel vor.

Erhaltungszustand der Brutlebensstätte der Flussseeschwalbe im VSG „Rheinniederung Neu-enburg - Breisach“

LS = Lebensstätte

Erhaltungszustand

A B C Gebiet

Anzahl Erfassungseinheiten -- 1 -- 1

Fläche [ha] -- 408 -- 408

Anteil Bewertung von LS [%] -- 100 -- 100

Flächenanteil LS

am Vogelschutzgebiet [%] -- 14,7 -- 14,7

Bewertung auf Gebietsebene (B)

Beschreibung

Die Flussseeschwalbe konnte 2018 regelmäßig jagend oder ruhend am Restrhein und den Baggerseen des VSG „Rheinniederung Neuenburg - Breisach“ beobachtet werden. Sowohl der Restrhein als auch die Baggerseen sind als kleinfischreiche Gewässer gut als Nah-rungshabitat für die Art geeignet. Möglichst ungestörte und hochwassersichere Kies- oder Sandinseln mit geringem Prädationsdruck sind dagegen eher selten im Gebiet zu finden.

Insgesamt wird die Habitatqualität mit gut (B) bewertet.

Da im VSG keine Brutvorkommen bekannt sind, entfällt die Bewertung für das Kriterium Zu-stand der Population. Das Gebiet beinhaltet allerdings wichtige Nahrungsgewässer für die Art und es konnten am Restrhein auch futtertragende Tiere beobachtet werden.

Beeinträchtigungen entstehen durch Erholungssuchende (etwa Kanutouren), die in den Nah-rungshabitaten und an potenziellen Brutplätzen Störungen verursachen. Bei der Nahrungs-suche ist die Art in der Lage, Störungen auszuweichen und ruhigere Gewässer aufzuNahrungs-suchen, weshalb die Beeinträchtigungen insgesamt in mittlerem Ausmaß (B) vorliegen.

Verbreitung im Gebiet

Die Art ist auf nahezu der gesamten Strecke des Restrheins sowie in den Baggerseen des VSG „Rheinniederung Neuenburg - Breisach“ häufiger nachgewiesen worden.

Bewertung auf Gebietsebene

Die Bewertung des Erhaltungszustands erfolgt aufgrund der eingeschränkten Erfassungsme-thodik lediglich als Einschätzung.

Es sind keine Brutvorkommen innerhalb des Gebiets bekannt, weshalb das Hauptkriterium

„Zustand der Population“ nicht bewertet werden kann. Der Erhaltungszustand auf Gebiets-ebene wird aber aufgrund der guten Habitatqualität und regelmäßiger Nachweise der Art mit gut (B) eingeschätzt.

95 3.3.34 Hohltaube (Columba oenas) [A207]

Erfassungsmethodik Gebietsnachweis

Der Nachweis der Hohltaube erfolgte am 09.04.2015 nördlich der Karpfenhodschlute und östlich des Standorts des Breisacher Segelclubs (Segelclub Nautic Breisach e.V.) westlich von Oberrimsingen. Hier wurde ein rufendes Exemplar im Bereich einer Buchengruppe mit Schwarzspechthöhlen beobachtet. Ein weiteres rufendes Exemplar wurde im Schonwald

„Breisacher Möhlinufer“ nachgewiesen. Im NSG „Hochstetter Feld“ sind ebenfalls Funde be-kannt (Steffen Wolf, eigene Beobachtung).

Für die Hohltaube wurde eine Lebensstätte von 107 ha Größe (ca. 5 % der Waldfläche) ab-gegrenzt.

Eine Vorabgrenzung der Lebensstätte erfolgte nach Vorgaben des MaP-Handbuchs (LUBW 2014) auf Basis der FOGIS-Daten. Aufgrund der Erfahrungen wurden vor allem Bestände mit dem Vorkommen alter Pappeln und Buchen intensiv mit einer Klangattrappe kontrolliert.

Die Art kommt im VSG „Rheinniederung Neuenburg - Breisach“ als Brutvogel vor.

Erhaltungszustand der Brutlebensstätte der Hohltaube im VSG „Rheinniederung Neuenburg -Breisach“

LS = Lebensstätte

Erhaltungszustand

A B C Gebiet

Anzahl Erfassungseinheiten -- -- 1 1

Fläche [ha] -- -- 107,7 107,7

Anteil Bewertung an LS [%] -- -- 100 100

Flächenanteil LS

am Vogelschutzgebiet [%]

-- -- 2,2 2,2

Bewertung auf Gebietsebene (C)

Beschreibung

Die Lebensstätte besteht aus meist 80- bis 100-jährigen, höherwüchsigen Beständen aus Esche (Fraxinus excelsior), Stiel-Eiche (Quercus robur), Winter-Linde (Tilia cordata), Pap-peln (Populus spp.), sowie örtlich auch Rot-Buche (Fagus sylvatica) im Norden des VSG.

Hier wurden auch Rot-Buchen und Pappeln mit Schwarzspechthöhlen festgestellt. Der Schonwald „Breisacher Möhlinufer“ ist Teil der Lebensstätte.

Verbreitung im Gebiet

Die Nachweise der Hohltaube liegen im Norden des Vogelschutzgebiets im Breisacher Stadtwald. Die Nahrungsflächen liegen möglicherweise östlich des Vogelschutzgebiets in den angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen.

Bewertung auf Gebietsebene

Die Erfassungsintensität umfasst lediglich die Klärung der Artpräsenz auf Gebietsebene, sowie die Abgrenzung der Lebensstätten auf Basis struktureller und standörtlicher Kriterien.

Dadurch liegen keine Grundlagen für das Hauptkriterium „Zustand der Population“ auf Ge-bietsebene vor. Der Erhaltungszustand der Art kann aufgrund der Erfassungsmethodik nicht bewertet werden.

Die Bewertung des Erhaltungszustands erfolgt aufgrund der eingeschränkten Erfassungsme-thodik lediglich als Einschätzung. Aufgrund der im Vogelschutzgebiet kaum vorhandenen Schwarzspechthöhlen in Rot-Buchen und dem Nachweis von nur zwei rufenden Exemplaren wird der Erhaltungszustand mit beschränkt (C) eingeschätzt.

3.3.35 Eisvogel (Alcedo atthis) [A229]

Erfassungsmethodik Detailerfassung

Zur Erfassung der Wasservögel auf dem Restrhein wurden 2018 vier Kartierungen vom Boot aus durchgeführt (26.04., 18.05., 22.06. und 16.07.2018).

Die Art kommt im VSG „Rheinniederung Neuenburg - Breisach“ als Brut- und Rastvo-gel vor.

Die Rastlebensstätte der Art wird in Abschnitt 3.3.47 behandelt.

Erhaltungszustand der Brutlebensstätte des Eisvogels im VSG „Rheinniederung Neuenburg - Breisach“

LS = Lebensstätte

Erhaltungszustand

A B C Gebiet

Anzahl Erfassungseinheiten -- 1 -- 1

Fläche [ha] -- 426,7 -- 426,7

Anteil Bewertung von LS [%] -- 100 -- 100

Flächenanteil LS

am Vogelschutzgebiet [%] -- 15,3 -- 15,3

Bewertung auf Gebietsebene B

Beschreibung

Der Eisvogel konnte im VSG „Rheinniederung Neuenburg - Breisach“ regelmäßig jagend oder vorbeifliegend festgestellt werden, wobei auch mehrmals fütternde Tiere beobachtet wurden.

Der Restrhein, die Möhlin mit ihren Altwässern sowie die Baggerseen des Gebiets sind als kleinfischreiche Gewässer für den Eisvogel als Nahrungshabitat gut geeignet. Über das Wasser reichende Sitzwarten für die Jagd sind ebenfalls ausreichend vorhanden. Offene Bodenabbruchkanten und Steilufer, die zum Anlegen der Niströhren geeignet sind, befinden sich fast ausschließlich in den Kiesgruben und entlang der Möhlin. Darüber hinaus bieten aber auch immer wieder die Wurzelteller umgefallener Bäume geeignete Nistgelegenheiten.

Insgesamt wird die Habitatqualität als gut (B) eingeschätzt.

Im Rahmen der Datenerfassung für den Managementplan wurde der Eisvogel 17 Mal nach-gewiesen. Die Anzahl möglicher Brutstandorte wird auf mindestens fünf bis sechs geschätzt, so dass der Zustand der Population ebenfalls mit gut (B) bewertet werden kann.

Beeinträchtigungen entstehen durch Erholungssuchende (etwa Kanutouren), die in den Nah-rungshabitaten Störungen verursachen. Das Ausmaß dieser Beeinträchtigungen wird als mittel (B) eingeschätzt.

97 Verbreitung im Gebiet

Schwerpunkte des Vorkommens sind die Möhlin und deren Altwässer südlich von Breisach.

Aber auch entlang des Restrheins ist der Eisvogel regelmäßig zu finden. Wahrscheinlich werden alle kleinfischreichen Gewässer im VSG genutzt.

Bewertung auf Gebietsebene

Aufgrund der guten Habitatqualität und des guten Zustandes der Population wird der Erhal-tungszustand auf Gebietsebene mit gut (B) bewertet.

Aufgrund der guten Habitatqualität und des guten Zustandes der Population wird der Erhal-tungszustand auf Gebietsebene mit gut (B) bewertet.