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5 Methodisches Vorgehen

5.2 Fragebogen

Ein Fragebogen zur Erfassung aller relevanten Informationen wurde eigens für die durchge-führte Untersuchung erarbeitet. Dafür wurden primär bereits bestehende Instrumente zur Erfassung von gesundheitsrelevanten Informationen, umweltbezogenen Belastungen, sozia-len Faktoren etc. recherchiert und für die hiesige Datenerhebung mit vorheriger Genehmi-gung genutzt. Die inhaltliche Ausgestaltung der Fragen und Fragebogeninhalte wurde teil-weise aus bereits bestehenden Befragungsinstrumenten entnommen und teilteil-weise selbst vorgenommen. Vorrangig wurden die KiGGS-Fragebögen (Elternfragebogen und Krankhei-ten) herangezogen (RKI 2003, RKI 2004), der Fragebogen des KUS (UBA/ RKI 2003), der Fragebogen zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität KINDLR (Ravens-Sieverer/ Bullinger 2000), der Fragebogen zur Grünnutzung im Projekt Bielefeld 2000plus (Universität Bielefeld 2003), der Fragebogen zur Befragung zu Wohn-, Umwelt- und gesundheitlichen Lebensbe-dingungen in der Region Rhein-Main (Schreckenberg/ Meis 2006), der Fragebogen zum Grüngürtel Frankfurt (Stadt Frankfurt am Main 2010d), die Fragebögen im Rahmen der Ge-sundheits-Monitoring-Einheiten (GME) in München zu „Umwelt und Gesundheit von Kindern“

und „Entwicklung und Gesundheit bei Kindern in Bayern“ (Bayrisches Landesamt für Ge-sundheit und Lebensmittelsicherheit; Institut für Soziale Pädiatrie und Jugendmedizin der Ludwig Maximilians-Universität München 2005, 2006) als auch der Fragebogen zu „Woh-numwelt und Gesundheit von Kindern in Bayern“ (Stadt Ingolstadt; Bayrisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit; Institut für Soziale Pädiatrie und Jugendmedizin der Ludwig Maximilians-Universität München 2009).

Der eingesetzte Fragebogen umfasste letztlich 85 zumeist geschlossen gestellte Fragen, die in einzelnen Abschnitten erfragt wurden: Angaben zur Person, Gesundheitszustand, Unfälle, Lebensqualität des Kindes, Wohnumgebung und Lebensbedingungen, Sicherheit im Stadt-teil, Städtisches Grün, umweltbezogene Belastungen sowie Verhaltensweisen und soziode-mografische Angaben (Anhang 2). Als Titelblatt diente ein konzipiertes Plakat40 der Agentur CORD aus Frankfurt. Dieses Bild sollte einen Wiedererkennungswert herstellen, da es auch auf den Informationsplakaten in den Schulen und Kindergärten, dem Informationsflyer (An-hang 1) an die Eltern im Vorfeld der Untersuchung und der Postkarte (An(An-hang 3) zum Ge-winnspiel abgebildet war. Auf dem Bild waren wesentliche Informationen über Beginn, Ort

40 Dieses Plakat zeigte Kinder, die auf Asphalt malen in grüner Umgebung.

und Thema der Studie sowie Ansprechpartner abgedruckt. Seite 2 widmete sich dem An-schreiben an die Eltern und gab Informationen zum Ausfüllen des Fragebogens (Anhang 2).

In dem ersten Abschnitt (Fragen eins bis zwölf) wurden zunächst Angaben zur den Fragebo-gen ausfüllenden Person (wer beantwortet den FrageboFragebo-gen, Alleinerziehenden-Status, Ge-burtsland der eigenen Eltern, gesprochene Sprachen zu Hause sowie Gewicht, Körpergröße und Alter beider Elternteile) und zum Kind gestellt (Geschlecht, Geburtsdatum, Besuch Schule oder Kindergarten, Staatsangehörigkeit des Kindes). Diese dienten unter anderem als Kontrollvariablen für weitere Analysen. Des Weiteren wurden durch die Informationen wichtige Angaben zum Kind gewonnen, um die Identifizierung eines etwaig vorliegenden Migrationshintergrundes des Kindes zu ermöglichen. Mehrheitlich wurden die gestellten Fra-gen in diesem Abschnitt aus dem KiGGS-Instrumentarium für Eltern (RKI 2003) sowie aus den Fragebögen der GME genutzt (Bayrisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittel-sicherheit; Institut für Soziale Pädiatrie und Jugendmedizin der Ludwig Maximilians-Universität München 2005) und teilweise geringfügig abgeändert oder um spezifische Aspek-te ergänzt.

Darauf wurden speziell Fragen zum Gesundheitszustand des Kindes gestellt. Unter anderem wurden der allgemeine Gesundheitszustand, das Vorliegen umweltassoziierter Erkrankun-gen und chronischer ErkrankunErkrankun-gen, die Größe und das Gewicht sowie das Stressempfinden der Kinder erfasst. Der allgemeine Gesundheitszustand des Kindes wurde mit einer fünfstu-figen Likert-Skala „sehr gut“ bis „sehr schlecht“ erfasst (RKI 2003, vgl. auch Bayrisches Lan-desamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit; Institut für Soziale Pädiatrie und Ju-gendmedizin der Ludwig Maximilians-Universität München 2005; Stadt Ingolstadt; Bayri-sches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit; Institut für Soziale Pädiatrie und Jugendmedizin der Ludwig Maximilians-Universität München 2009). Erstmals wurde diese Fragestellung im Minimum European Health Module 2002 abgefragt: „How is your health in general“ (European health expectancy monitoring unit, EHEMU 2010). Da die Eltern jedoch die Frage für das Kind beantworten sollten, wurde die Fragestellung analog des KiGGS-Instrumentarium übernommen. Erkrankungen wie Asthma oder Allergien, welche durch umweltbezogene Aspekte hervorgerufen werden können, wurden erfragt mit einer Antwortauswahl „ja/ nein/ weiß nicht“ analog zum KiGGS-Instrumentarium (RKI 2003). In der hier durchgeführten Untersuchung wurde zusätzlich allergisches Asthma und Nahrungsmit-telunverträglichkeit in die Fragestellung aufgenommen. Des Weiteren wurde das Vorliegen einer chronischen Erkrankung (ja/ nein) (nach Minimum European Health Module, EHEMU 2010) sowie die Größe und das Gewicht der Kinder durch Elterneinschätzung erfasst, um den Gewichtsstatus der Kinder ermitteln zu können. Die Größen- und Gewichtseinschätzung erfolgte nicht wie in KiGGS durch richtige Messung, da dies in der hier durchgeführten Studie nicht umsetzbar war. Ebenso wurde eine Frage zum Stresserleben der Kinder (eigene

Fra-gestellung) gestellt. Im Einzelnen wurde gefragt, ob die Eltern das Gefühl haben, dass ihr Kind in den letzten 6 Wochen gestresst wirkt durch besondere Anforderungen oder Probleme in der Schule/ Kindergarten, der Familie oder dem Freundeskreis (Antwortkategorien ja/

nein). Diese Frage wurde integriert, da Stress auf die Gesundheit einwirken kann (vgl. Hapke et al. 2013), bei Kindern auch relevant ist und gesundheitliche Auswirkungen mit sich bringen kann (vgl. Beisenkamp et al. 2012).

Ein weiteres Modul erfragte das Unfallgeschehen der Kinder in den letzten zwölf Monaten.

Die hier angewandte Frage 19 stammt aus dem KIGGS Instrumentarium (RKI 2003), wurde jedoch leicht modifiziert für die hiesige Untersuchung. Es wurden Beispiele eingeflochten für ein besseres Verständnis (z. B. mit dem Fahrrad, mit Inline-Skates, beim Spielen im Park, auf dem Spielplatz oder Schulhof). Auch die Antwortvorgaben wurden modifiziert. Nicht nur das Auftreten von Unfällen wurde erfragt, sondern auch ob sich ein Unfall im Stadtteil selbst oder außerhalb des Stadtteils ereignete oder beides. Wie sich der Unfall ereignete, wurde ebenfalls abgefragt. Hier waren mehrere Antwortangaben möglich. Im KIGGS-Instrumentarium wurde gefragt, wo und wodurch sich der Unfall ereignete. Für die Befragung in Frankfurt wurden diese zwei Fragen aus dem KiGGS-Fragebogen abgewandelt und er-fragt, wie sich der Unfall ereignete. Teilweise wurden mögliche Antwortvorgaben aus dem KiGGS-Instrumentarium genutzt, modifiziert und andere neu hinzugefügt (ebd.). Ebenso ori-entiert sich die Frage nach der Schutzausrüstung (Helm, Knie- und Armschoner) beim Fahr-rad- und Inline-Skates fahren an dem Fragebogen zur KIGGS-Studie (RKI 2003), wurde al-lerdings in dieser Untersuchung mit einer vierstufigen Likert-Skala erfasst (immer bis nie).

Ebenso sollten die Eltern angeben, ob ihr Kind kein Fahrrad bzw. Inline-Skates oder ähnli-ches fährt.

Der vierte Fragenkomplex des Fragebogens erfasste die gesundheitsbezogene Lebensquali-tät der Kinder. Hier wurde mit Genehmigung von Ravens-Sieverer/ Bullinger (2000) das vali-dierte Instrument zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität genutzt, welches Fragen zum körperlichen und seelischem Wohlbefinden, zum Selbstwert, zur Familie und Freunden sowie Anforderungen an (Vor-)Schule/ Kindergarten integriert. Zu jeder Dimension werden vier Fragen gestellt (z. B. Körperliches Wohlbefinden: In der letzten Woche hat mein Kind sich krank gefühlt; Seelisches Wohlbefinden: In der letzten Woche war mein Kind stolz auf sich; Vor-Schule/ Kindergarten: In der letzten Woche, in der mein Kind in der (Vor-)Schule bzw. dem Kindergarten war, hat meinem Kind die (Vor-)Schule/ der Kindergar-ten Spaß gemacht). Zur Beantwortung der einzelnen Aspekte steht eine fünfstufige Likert-Skala mit den Kategorien „nie“, „selten“, „manchmal“, „oft“ oder „immer“ zur Verfügung. Aus den einzelnen Aspekten können Summenwerte für jede Dimension gebildet werden sowie ein Gesamtsummenwert, der transformiert auf einer Punkteskala von 0 bis 100 dargestellt wird. Da es nicht möglich war, zwei unterschiedliche Fragebögen zu erstellen, wurde das

Instrument für Kinder im Alter von vier bis sieben Jahren auch für ältere Kinder angewandt.

Diese Vorgehensweise wurde zuvor mit dem Urheber des Instrumentes abgesprochen und konnte so umgesetzt werden. Bei dem Fragebogen der jüngeren Kinder weichen lediglich die Fragen zur letzten Dimension „Schule“ leicht von denen der älteren Kinder ab, sind jedoch auch für diese anwendbar. Jedoch sei hier erwähnt, dass die Vergleichbarkeit der Ergebnis-se mit anderen StudienergebnisErgebnis-sen bei älteren Kindern nicht vollständig gegeben ist. Die Nutzung dieses validierten Instrumentes dient weiteren detaillierten Untersuchungen in die-ser Studie. Es soll unter anderem untersucht werden, ob umweltbezogene Faktoren einen Einfluss auf die Lebensqualität von Kindern haben.

Im fünften Abschnitt wurden Fragen zur Wohnumgebung und zu den Lebensbedingungen der Kinder erfragt, da diese ebenso zu den zu beantwortenden umweltgerechtigkeitsbezoge-nen Fragestellungen in dieser Untersuchung gehören. Dazu wurden vorrangig Fragen aus dem Fragebogen des Umweltbundesamtes zur Umweltbelastung von Kindern in Deutsch-land (UBA und RKI 2003), aus dem KiGGS-Fragebogen an die Eltern (RKI 2003) oder aus den Fragebögen der GME-Einheiten aus Bayern genutzt (Bayrisches Landesamt für Ge-sundheit und Lebensmittelsicherheit; Institut für Soziale Pädiatrie und Jugendmedizin der Ludwig Maximilians-Universität München 2005, 2006; Stadt Ingolstadt; Bayrisches Landes-amt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit; Institut für Soziale Pädiatrie und Jugendme-dizin der Ludwig Maximilians-Universität München 2009). Es wurde unter anderem der Haus-typ (leicht modifizierte Antwortvorgaben) (UBA und RKI 2003), die Quadratmeteranzahl, An-zahl der Personen im Haushalt (UBA und RKI 2003, RKI 2003) sowie die Eigentumsverhält-nisse der Wohnung/ des Hauses erfragt (Bayrisches Landesamt für Gesundheit und Le-bensmittelsicherheit, Institut für Soziale Pädiatrie und Jugendmedizin der Ludwig Maximili-ans-Universität München 2005, 2006; Stadt Ingolstadt, Bayrisches Landesamt für Gesund-heit und LebensmittelsicherGesund-heit, Institut für Soziale Pädiatrie und Jugendmedizin der Ludwig Maximilians-Universität München 2009). Frage 32 enthält zusätzliche wichtige Angaben zur Wohnung bzw. zum Haus (Verfügbarkeit von Garten, Terrasse Balkon usw.), die ähnlich im Fragebogen zur RDF-Fluglärmstudie in Frankfurt gestellt wurde (Schreckenberg/ Meis 2006) und hier geringfügig modifiziert und um weitere wichtige Aspekte ergänzt wurde (z. B.

Schrebergarten, Aufenthaltsräume zur Straße). Frage 39 widmet sich dem Lüftungsverhalten und Frage 40 dem Auftreten von Schimmel in Wohnräumen, die ebenfalls aus dem KUS (UBA und RKI 2003) herangezogen und leicht modifiziert verwendet wurden.

Frage 41 ist als Fragebatterie angelegt und erfragt, warum die Eltern mit ihrem Kind in der Wohnung bzw. dem Haus leben. Neben wirtschaftlichen, ästhetischen, sozialen und umwelt-bezogenen werden auch infrastrukturelle Aspekte abgefragt, bei denen die Eltern ihre Zu-stimmung durch eine vierstufige Likert-Skala von „stimme voll und ganz zu“ bis „stimme gar nicht zu“ angeben sollen. Ähnlich wurde diese Frage auch in der RDF-Fluglärmstudie in

Frankfurt gestellt (Schreckenberg/ Meis 2006), in der die Zufriedenheit von wichtigen Wohneigenschaften erfragt wurde. Aufgrund der Zielsetzung der hier durchgeführten Studie wurde hingegen nach Gründen zur Wahl der Wohngegend gefragt und dafür einige Antwort-vorgaben aus der Lärmstudie genutzt. Die genaue Fragestellung lautete hier: „Warum woh-nen Sie mit ihrem Kind in dieser Wohnung bzw. in diesem Haus?“. Die Eltern sollten zu ein-zelnen vorgegebenen Aspekten ihre Zustimmung („stimme voll und ganz zu“ bis „stimme gar nicht zu“) durch Beantwortung einer vierstufigen Likertskala abgeben. Frage 42 befasst sich mit der Fragestellung, ob Eltern mit ihren Kindern gerne an einem anderen Ort innerhalb Frankfurts wohnen würden und welche Gründe sie derzeitig daran hindern. Hier konnten mehrere Antworten angekreuzt werden, wenn die Filterfrage positiv beantwortet wurde. Die-se Frage ist wichtig vor dem Hintergrund, ob grundsätzlich eine Wegzugbereitschaft vorhan-den ist, diese jedoch aus bestimmten Grünvorhan-den nicht vollzogen wervorhan-den kann. Frage 44 fragt nach der persönlichen Betroffenheit in der Wohngegend durch soziale und umweltbezogene Themen. Hier konnten die Eltern ihre Betroffenheit in einer vierstufigen Likert-Skala von „gar nicht betroffen“ bis „sehr stark betroffen“ angeben. Die Fragestellung wurde ebenfalls aus der RDF-Fluglärmstudie in Frankfurt entnommen und um bestimmte Aspekte erweitert bzw.

reduziert (Schreckenberg / Meis 2006). Der Fragenkomplex schließt ab mit drei Fragen zur allgemeinen Zufriedenheit mit der Wohnung bzw. dem Haus, der Wohngegend und der Zu-friedenheit mit den Wohn- und Lebensbedingungen in Frankfurt am Main insgesamt. Die Fragen orientieren sich an einer Fragestellung aus dem Fragebogen zur RDF-Fluglärmstudie Frankfurt am Main (Schreckenberg/ Meis 2006).

Da sicherheitsbezogene Fragestellungen im Wohnumfeld von Kindern in Bezug auf umwelt-gerechtigkeitsbezogene Fragestellungen ebenso relevant sind, wurde zudem ein Fragekom-plex (Abschnitt sechs) zur Sicherheit für das Kind im Stadtteil konzipiert. Hier wurden Fragen zum Sicherheitsgefühl der Eltern, zur Kriminalität, zur Verkehrssicherheit, zur Sicherheit bei Nutzung von Parks und Grün und ähnliches gestellt, um herauszuarbeiten, ob die Sicherheit im Wohnumfeld unter dem Aspekt der freien Entfaltung von Kindern gegeben ist. Den Eltern stand zur Beantwortung der einzelnen Sicherheitsaspekte eine vierstufige Likert-Skala mit den Ausprägungen „stimme voll und ganz zu“ bis „stimme gar nicht zu“ zur Verfügung.

Darauf folgte ein großer Abschnitt (Frageblock 7) zum städtischen Grün. Grün als salutoge-ner Faktor kann einen Einfluss auf die Gesundheit haben, weshalb unter anderem Fragen zur Grünnutzung, Erreichbarkeit, Verfügbarkeit und Ausstattung von Grün in der Untersu-chung beantwortet werden sollten. Hierbei wurde sich speziell an dem Fragebogen der Biele-felder Studie zum Stadtgrün des Forschungsprojektes Bielefeld 2000plus (Frohn/ Gebhardt 2004) und an dem Fragebogen der Stadt Frankfurt (2010e) zur Grüngürtel-Befragung orien-tiert. Eine Fragestellung wird in dieser Arbeit genutzt. Das ist die Fragestellung zur Erreich-barkeit einer Grünanlage zu Fuß innerhalb von 5 Minuten, bis 15 Minuten, bis 30 Minuten

und über 30 Minuten, die aus dem Bielefelder Fragebogenmodul genutzt wurde (ebd.). Wei-tere Inhalte aus diesem Fragekomplex werden hier nicht näher beschrieben, da die Ergeb-nisse in einem gesonderten Bericht dargestellt werden.

Abschnitt 8 des Fragebogens befasste sich unter anderem mit der Luftqualität und der Lärm-belästigung in der Wohnumgebung, der Empfindlichkeit gegenüber Lärm und schlechter Luft, mit Coping-Strategien, der Partizipationsbereitschaft an Gestaltungsprozessen im Stadtteil und der Mobilität. Die für die Untersuchung genutzten Fragen werden nachfolgend erläutert.

Frage 68 fragt die Eltern nach der Einschätzung zur Luftqualität (in Wohnung, durch die Schadstoffbelastung von Industrie und Verkehr) mittels fünfstufiger Likert-Skala von „sehr gut“ bis „unzureichend“. Ebenso wurde die Lärmbelästigung (Frage 70) durch verschiedene Lärmquellen erfasst. Diese Frage wurde aus dem KUS (UBA und RKI 2003) entnommen.

Die Antwortmöglichkeit „Quelle nicht vorhanden“ wurde in dieser Untersuchung nicht inte-griert, sondern nur „ja“, „nein“ und „weiß nicht“. Des Weiteren wurde die Fragestellung etwas abgeändert und nicht nur die Lärmbelästigung des Kindes, sondern die des Kindes und der Eltern gemeinsam erfasst. Des Weiteren konnte aus Kapazitätsgründen bei der Fragestel-lung nicht zwischen Tag und Nacht unterschieden werden wie im KUS Fragebogen. Zusätz-lich wurde nach Coping-Strategien gefragt, um vorhandene umweltbezogene Belastungen zu beseitigen bzw. zu mildern (vgl. auch RDF-Fluglärmstudie von Schreckenberg/ Meis 2006;

Köckler et al. 2008). Auch die Partizipationsbereitschaft bei Planung und Gestaltung des Stadtteiles wurde erfragt, um abschätzen zu können, inwiefern sich Familien an der aktiven Gestaltung der Wohnumgebung beteiligen möchten.

Der nächste Abschnitt neun befasste sich mit den Verhaltensweisen und dem Freizeitverhal-ten (Spielen im Freien, Sport treiben, Fernsehnutzung, Computernutzung, Schlafdauer und Schlafschwierigkeiten) von Kindern sowie dem Rauchverhalten der Eltern. Die Frage 80 zum Rauchverhalten in Gegenwart des Kindes wurde noch um zwei weitere Aspekte ergänzt (in dem Auto, in anderen geschlossenen Räumen). Die Erfassung des Rauchverhaltens der Eltern dient insbesondere zur Ermittlung der Innenraumbelastung durch Passivrauch, der insbesondere für Kinder gesundheitsgefährdend ist (vgl. WHO 2012). Die weiteren Fragen in diesem Fragekomplex wurden aus dem KiGGS-Instrumentarium entnommen (RKI 2003). Die Erfassung der freizeitbezogenen Verhaltensweisen der Kinder werden vorrangig als Kontroll-variablen bzw. Einflussfaktoren für spezielle, weitere statistische Analysen genutzt. Die Er-fassung von Schlafschwierigkeiten bei Kindern erfolgt vor dem Hintergrund lärmbedingter nächtlicher Ruhestörungen und wird ebenso in weiteren Analysen als Einflussfaktor berück-sichtigt.

Der letzte Abschnitt befasst sich mit Angaben zur Soziodemografie, um den sozialen Status der Familien mittels Winkler-Index bestimmen zu können (Winkler 1998; Winkler/ Stolzen-berg 1999, RKI 2003). Die Fragen wurden wie im KiGGS-Instrumentarium angewandt

über-nommen und wurden aus Kapazitäts- und Praktikabilitätsgründen leicht modifiziert erfragt.

So wurde in Frage 81 zum Schulabschluss der Abschluss Polytechnische Oberschule zu Realschulabschluss hinzugefügt. Bei Frage 96 wurde noch die Antwortvorgabe „durch Krankheit nicht arbeitsfähig“ hinzugefügt. Frage 84 wurde vereinfacht und Antwortvorgaben zusammengefasst erfragt. Dementsprechend wurden die Antwortkategorien ungelernter Ar-beiter und angelernter ArAr-beiter zu einer Kategorie zusammengeführt sowie gelernter Arbei-ter, Vorarbeiter und Meister. Des Weiteren wurden die Industrie-/ Werksmeister und Ange-stellte mit einfacher Tätigkeit zu einer Gruppe zusammengeführt und die AngeAnge-stellten mit qualifizierter/ hochqualifizierter Tätigkeit und Leitungspositionen in eine Gruppe zusammen-gefasst. Beamter im einfachen und mittleren Dienst wurden ebenfalls als eine Antwortkate-gorie erfragt sowie Beamten im gehobenen und höheren Dienst. Auch das Nettoeinkommen wurde leicht abgeändert erfragt als im KiGGS-Instrumentarium. Es wurden hier die ursprüng-lichen Vorgaben des Instruments von Winkler (1998) bzw. Winkler/ Stolzenberg (1999) ver-wendet (<500 Euro, 500-1000 Euro, 1001-2000 Euro, 2001-3000 Euro, 3001-4000 Euro, 4001-5000 Euro, >5000 Euro).