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Angaben zur Wohnsituation des Kindes

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6.4 Angaben zur Wohnsituation des Kindes

Ein weiterer Schwerpunkt dieser Untersuchung lag in der Erfassung der Wohn- und Lebens-bedingungen der Kinder. Dazu wurden u. a. Angaben zur Wohndauer, zu Eigentumsverhält-nissen, zum Haustyp, zur Quadratmeteranzahl der Wohnung/ des Hauses, zur Anzahl in der Wohnung lebender Personen, zur Verfügbarkeit von Kinderzimmern, zur Verfügbarkeit von Lärmschutzfenstern, zur Wohnungslage, zu Energieträgern zum Heizen, zum Lüftungsver-halten, zum Schimmelbefall sowie weitere Angaben erfragt. Zudem wurde gefragt, warum Eltern mit ihren Kindern in dieser Wohngegend wohnen, ob sie gerne wo anders wohnen würden und nach den Gründen, warum dies ggf. nicht möglich ist. Des Weiteren wurde er-hoben, ob im Umkreis von 250 Metern bestimmte umweltbeeinflussende Fabriken oder Fir-men ansässig sind und inwiefern sich die Eltern mit ihren Kindern in der Wohngegend von sozialen und umweltbezogenen Themen betroffen fühlen. Abschließend wurde die

Gesamt-zufriedenheit mit der Wohnung/ dem Haus, der Wohngegend und Frankfurt insgesamt ermit-telt.

6.4.1 Wohnbesitz, Haustyp und Größe des Wohnraumes

Die Wohnverhältnisse der einzelnen Familien ist in Tabelle 16 wiedergegeben.

Tabelle 16: Eigentumsverhältnisse, Haustyp und vorhandener Wohnraum der teilnehmen-den Familien: Gesamt und nach soziodemografischen Merkmalen

Wohnverhält-nisse

(n=2105) Haustyp (n=2092) Quadratmeteranzahl (n=2050)

Eigentum Miete Hochhaus Mehrfamilien- haus Zweifamilien- haus Einfamilien- haus Sonstiges bis 40qm 41-80 qm 81-120 qm 121-160 qm über 160 qm

Angaben in Prozent (%)

Gesamt 28,3 71,7 10,6 57,6 7,7 20,2 3,9 0,9 41,2 35,6 13,3 9,0

Geschlecht*

männlich 28,5 71,5 10,7 57,9 7,7 19,8 3,9 0,8 44,3 33,7 12,3 8,9

weiblich 28,2 71,8 10,5 57,2 7,7 20,7 3,9 1,1 38,2 37,3 14,3 9,2

Migrations- hintergrund (p<0,001) nein 46,8 53,2 3,2 45,1 11,9 38,0 1,8 0,0 20,2 35,3 25,7 18,8

ja 18,6 81,4 14,6 64,2 5,4 10,7 5,1 1,4 52,3 35,6 6,7 3,9

Soziale Schicht (p<0,001) niedrig 6,1 93,9 15,8 71,9 2,9 3,1 6,2 1,4 68,4 26,9 2,3 0,9

mittel 20,0 80,0 11,9 64,2 8,1 12,2 3,5 1,3 50,2 38,1 8,7 1,8 hoch 52,4 47,6 5,5 41,9 10,8 39,1 2,7 0,1 13,8 39,6 25,3 21,1

Stadtteil (p<0,001)

Gallus 5,0 95,0 17,6 73,5 1,9 2,5 4,4 2,1 69,7 26,7 1,1 0,4 Höchst 22,3 77,7 11,2 63,9 4,4 14,5 5,9 1,3 40,8 40,6 13,9 3,4 Dornbusch 40,4 59,6 7,1 50,3 6,5 33,5 2,6 0,0 27,8 37,3 18,0 17,0

Bergen-Enkheim 51,3 48,7 4,7 39,0 19,1 34,4 2,8 0,0 19,7 40,1 23,0 17,1

*nur qm Anzahl p<0,05

In Frankfurt leben fast dreiviertel der an der Studie teilnehmenden Kinder mit ihren Eltern bzw. Bezugspersonen zur Miete und ca. ein Viertel der Eltern besitzen Wohneigentum. Zwi-schen den Geschlechtern sind keine Unterschiede erkennbar (n. s.). Sehr viel mehr Eltern von Kindern mit Migrationshintergrund (81,4 %) leben zur Miete im Vergleich zu Eltern mit Kindern ohne Migrationshintergrund (53,2 %). Auch hinsichtlich der Schichtzugehörigkeit ist festzustellen, dass mit steigender Schicht der Anteil an Eltern mit Eigentum erheblich steigt

(Schicht niedrig 6,1 %; mittel 20 %; hoch 52,4 %). In den Stadtteilen Gallus und Höchst leben sehr viel mehr Familien mit ihren Kindern zur Miete als in den Stadtteilen Dornbusch und Bergen-Enkheim (Gallus 95 %; Höchst 77,7 %; Dornbusch 59,6 %; Bergen-Enkheim 48,7 %).

Über die Hälfte der teilnehmenden Familien leben in einem Mehrfamilienhaus (57,6 %). In Hochhäusern leben 10,6 % der Familien, in Zweifamilienhäusern 7,7 %. Ca. 20 % der Fami-lien leben in einem EinfamiFami-lienhaus, ca. 4 % in einem anderen Haustyp. Geschlechtsbezo-gene Unterschiede sind kaum vorhanden. Eltern mit Kindern ohne Migrationshintergrund leben bedeutend öfter in Ein- bzw. Zweifamilienhäusern (38 %; 11,9 %) als Eltern deren Kin-der einen Migrationshintergrund aufweisen (10,7 %; 5,4 %;). Diese leben anKin-dererseits öfter in Mehrfamilienhäusern und Hochhäusern (64,2 %; 14,6 % im Vergleich zu 45,1 %; 3,1 %).

Des Weiteren ist feststellbar, dass mit steigender Schichtzugehörigkeit der Anteil der in Mehrfamilienhäusern und Hochhäusern lebenden Familien sinkt und der Anteil der in Ein- und Zweifamilienhäusern lebenden Familien steigt. Abschließend sind auch stadtteilbezoge-ne Unterschiede zu ersehen. Es ist nicht verwunderlich, dass der Anteil an Wohnungen in Mehrfamilienhäusern in allen vier Stadtteilen Frankfurts am größten ausfällt (39 %-73,5 %).

Jedoch ist zu konstatieren, dass in den Stadtteilen Höchst und Gallus der Anteil an Eltern, die mit ihrem Kind bzw. ihren Kindern in Mehrfamilienhäusern bzw. Hochhäusern wohnen am stärksten ausgeprägt ist (Gallus über 90 %; Höchst 75 %). Ein großer Anteil der Befrag-ten aus den Stadtteilen Bergen-Enkheim und Dornbusch hingegen wohnt mit ihrem Kind bzw. ihren Kindern in Ein- bzw. Zweifamilienhäusern (55,5 % Bergen-Enkheim; 40 % Dorn-busch). In Bergen-Enkheim sind eher ländliche Strukturen vorzufinden und auch in den Ne-benstraßen des Stadtteil Dornbuschs sind viele Ein- bis Zweifamilienhäuser vorhanden. In der Teststatistik konnte ermittelt werden, dass in den Stadtteilen Gallus und Höchst signifi-kant mehr Eltern mit ihren Kindern in Hochhäusern und Mehrfamilienhäusern leben als Eltern mit ihren Kindern aus den Stadtteilen Dornbusch und Bergen-Enkheim.

Ca. 41 % der Familien haben zwischen 40 bis 80 qm, weitere 35,6 % zwischen 81-120 qm Wohnraum zur Verfügung. Der Anteil an Familien, die in Wohnungen unter 40qm leben, ist sehr gering (0,9 %). Den restlichen ca. 22 % der Familien stehen mehr als 120 qm Wohn-raum zur Verfügung. Geschlechtsbezogene Differenzen sind vorhanden, bedingt durch die Fallzahl signifikant, aber nicht stark ausgeprägt. Familien, deren Kinder einen Migrationshin-tergrund aufweisen, leben bedeutend häufiger in kleineren Wohnungen/ Häusern als Fami-lien mit Kindern ohne Migrationshintergrund. Auch hinsichtlich der Schicht sind signifikante Unterschiede zu ersehen: mit steigender Schichtzugehörigkeit steht den Familien mehr Wohnraum zur Verfügung. Stadtteilbezogene Unterschiede sind ebenso vorhanden: Familien

mit Kindern aus dem Stadtteil Gallus und Höchst steht weniger Wohnraum zur Verfügung als Familien mit Kindern aus den Stadtteilen Dornbusch und Bergen-Enkheim.

6.4.2 Lage der Wohnung

Das Wohnen an stark befahrenen Straßen kann Auswirkungen auf den Gesundheitszustand haben und als störend bzw. belästigend empfunden werden. Daher wurden die Eltern auch nach der Lage der Wohnung bzw. des Hauses befragt (Tabelle 17).

Tabelle 17: Lage der Wohnung bzw. des Hauses der teilnehmenden Eltern mit ihren Kin-dern: Gesamt und nach soziodemografischen Merkmalen

Wohnung liegt an einer…

stark befahrenen Hauptstraßen

viel befahrenen Nebenstraße

wenig befahrenen Nebenstraße

sehr wenig befahrenen Straße/

Anlieger-straße Angaben in Prozent (%)

Gesamt (n=2045) 19,1 21,5 32,7 26,7

Geschlecht

(n. s.) männlich 18,6 21,6 33,1 26,8

weiblich 19,7 21,4 32,4 26,6

Migrations-hintergrund

(p<0,001)

nein 13,2 20,6 33,2 33,0

ja 22,4 22,0 32,5 23,2

Soziale Schicht (p<0,001)

niedrig 27,4 25,5 33,6 13,6

mittel 20,9 20,9 33,7 24,5

hoch 12,2 18,8 31,5 37,4

Stadtteil (p<0,001)

Gallus 17,7 28,8 35,3 18,2

Höchst 28,0 20,7 27,6 23,7

Dornbusch 19,4 16,2 31,1 33,3

Bergen-Enkheim 12,7 18,7 35,8 32,8

Ca. ein Viertel der Familien (26,7 %) lebt zum Zeitpunkt der Befragung an sehr wenig befah-renen Anliegerstraßen bzw. verkehrsberuhigten Zonen. Ungefähr ein weiteres Drittel der Familien wohnt an wenig befahrenen Nebenstraßen. Zu jeweils ungefähr 20 % wohnen die Familien an viel befahrenen Nebenstraßen und an stark befahrenen Hauptstraßen bzw.

Durchgangsstraßen. Keine signifikanten Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen sind bei der Wohnlage ersichtlich, jedoch hinsichtlich der Herkunft der Kinder. Kinder mit Migrati-onshintergrund leben mit ihren Eltern doppelt so häufig an stark befahrenen Hauptstraßen und Durchgangsstraßen (22,4 %) als Kinder deutscher Herkunft (13,2 %). Demgegenüber wohnen letztgenannte Kinder ca. um 10 % häufiger an sehr wenig befahrenen Anliegerstra-ßen bzw. in einer verkehrsberuhigten Zone (33%) als Kinder mit Migrationsstatus (23,2 %).

Differenzen in der Wohnlage sind auch nach Schichtzugehörigkeit vorhanden. Kinder aus

schlechteren sozialen Verhältnissen leben häufiger an stark befahrenen Straßen mit ihren Eltern. Ferner ist der Darstellung zu entnehmen, dass mit steigender Schichtzugehörigkeit weniger Familien an stark befahrenen Hauptstraßen oder an viel befahrenen Nebenstraßen wohnen (niedrige Schicht 25,5; 27,4 % im Vergleich zu hohe Schicht 18,8 %; 12,2 %). Nur 17,7 % der Familien aus dem Stadtteil Gallus leben laut Aussagen der Eltern an einer stark befahrenen Hauptstraße. Dafür ist der Anteil an Familien, die an wenig befahrenen Neben-straßen leben, im Stadtteil Gallus relativ hoch (35,3 %). In der Tendenz ist jedoch ersichtlich, dass Eltern der Stadtteile Gallus und Höchst bei Addierung der prozentualen Verteilungen von stark befahrenen Hauptstraßen und viel befahrenen Nebenstraßen signifikant öfter an viel befahrenen Straßen leben (Gallus 46,5 % und Höchst 48,7 % im Vergleich zu Dornbusch 35,6 % und Bergen-Enkheim 31,4 %) als Eltern mit ihren Kindern aus den Stadtteilen Dorn-busch und Bergen-Enkheim.

6.4.3 Schimmelbefall im häuslichen Wohnumfeld

Schimmel in Wohnräumen ist gesundheitsschädigend und kann durch verschiedene Ursa-chen auftreten. Insbesondere bauliche Mängel (z. B. feuchte Wände) und Nutzungsmängel (z. B. durch eine unzureichende Lüftung) können zum Auftreten von Schimmel in der Woh-nung führen. Daher wurden die Eltern der Kinder über das Schimmelauftreten im Wohnraum befragt. Explizit wurde gefragt, in welchen Räumen Schimmel bereits schon einmal aufgetre-ten ist (vgl. Tabelle 18).

Tabelle 18: Auftreten von Schimmel in den Wohnräumen: Gesamt und nach soziodemo-grafischen Merkmalen

Auftreten von Schimmel

Kinderzimmer (n=2003)

Elternschlaf-zimmer (n=2022)

Wohnzimmer

(n=2012) Küche

(n=2020) Bad/ WC (n=2032)

Anderer Raum (n=1653) Angaben in Prozent (%)

Gesamt 9,8 11,4 8,1 9,0 16,9 7,3

Geschlecht

(n. s.) männlich 10,2 12,5 8,5 9,1 16,7 7,4

weiblich 9,4 10,4 7,6 8,8 17,0 7,1

Migrations-hintergrund

(p<0,001)

nein 6,3 7,0 ²6,0 4,0 ³15,1 12,2

ja 11,6 13,8 ²9,1 11,6 ³17,8 4,5

Soziale Schicht (p<0,001)

niedrig 17,2 19,0 ²10,9 16,1 ³20,0 7,1

mittel 9,6 10,0 ²7,1 8,9 ³14,8 3,5

hoch 4,2 7,1 ²6,9 4,0 ³16,5 10,9

Stadtteil (p<0,001)

Gallus 12,8 14,9 ²10,8 15,9 20,8 ²6,1

Höchst 12,8 13,1 ²8,4 9,7 16,7 ²4,9

Dornbusch 7,2 9,8 ²6,8 6,0 18,6 ²10,2

Bergen-Enkheim 6,0 7,2 ²5,6 2,6 10,4 ²7,7

² p<0,05 ³ n. s.

Es konnte ermittelt werden, dass bei den Befragten am häufigsten Schimmel im Bad oder WC auftritt (16,9 %), gefolgt vom Elternschlafzimmer (11,4 %), dem Kinderzimmer (9,8 %) und der Küche (9 %). Im Wohnzimmer wird von 8 % der Befragungsteilnehmer angegeben, dass schon einmal Schimmel aufgetreten ist. In anderen Zimmern (z. B. Abstellraum oder Keller) liegt die Rate bei 7,3 %. Bedeutende Unterschiede nach Geschlecht konnten beim Auftreten von Schimmel in den Wohnräumen der Familien nicht festgestellt werden, jedoch in Bezug auf den Migrationshintergrund, der sozialen Schicht und des Wohngebietes der Kinder. Lediglich in anderen Räumen (z. B. dem Keller oder Abstellraum) ist bei Familien mit Kindern ohne vorliegenden Migrationshintergrund öfter Schimmel aufgetreten als bei Fami-lien mit Migrantenkindern. Bei nahezu allen anderen angegebenen Räumen sind Kinder mit Migrationshintergrund im Wohnraum signifikant häufiger von Schimmel betroffen als Kinder ohne Migrationshintergrund. Ebenso ist festzustellen, dass Kinder aus einer hohen sozialen Schicht bedeutend weniger von Schimmel in Wohnräumen betroffen sind als Kinder der mitt-leren und niedrigen sozialen Schicht. Des Weiteren ist bei Familien der Stadtteile Bergen-Enkheim und Dornbusch im Vergleich zu Familien der Stadtteile Gallus und Höchst bedeu-tend weniger Schimmelbefall in Wohnräumen vorhanden.