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Die Flehte

Im Dokument verschiedenen Bodenarten (Seite 51-58)

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I. Die Nadelhölzer

1. Die Flehte

Wenn man die ßodenndcn 11ud1 de1· miUleren llöhe der Pflanzen 01·d11et (Tnb. 4), so ergibt sidt die Reihe:

1. Humus 5. Gneifi

2. Lehm 6. ßündnersd1iefcr

3. Kreidekalk 7. Vcrrucuno

4.

J

urakulk 8. Flysd1

9. Sand.

Diese Reihe entsprid1t fnst genau dem Stickstoffgehalt der Boden-ad; nur Flysc:h wit-d etwas zurückversetzt, ßiindnerschiefer etwas vor-gcsd1ohen. Verglcid1t man die Werte in Tab. 14 mit der Reihe von Badoux (Tab. 15), so konstatiert man eine genaue t:Jebereinstimmung, sofern man beac.btet, dafl bei Badoux der Hurnusboden fehlt.

Die Reihe der mittleren Länge der Wurzeln der Fid1te ist ffü die .versd1iedenen ßodcnurten fast dieselbe wie für die mittleren Höhen.

Zwei Bodenarten bilden eine sturkc Ausnahme: Biindnerschiefer rückt von sed1ster nn dritte Stelle, Kreideknlk uber. vom 3. Platz auf den 7.

Bei Fichte ist aber nid1t die Länge der ,vurzeln besonders aussdilagge-hend, sondern die Feinheit det· Vc1·zweigung.

Besonders gut erkennt man die dieshezüglidien Verhältnisse aus Bild 2. Die Wurzeln im Humus zeigen hauptsäd1lich die Tendenz, sid1 rnöglid1st fein zu verzweigen, um die aud1 in den oberen ßodensd1id1ten in genügender Menge vorhandenen Nährstoffe aufzunehmen. Der Bünd-nerschief er aber ist sowohl arm an P2 0 6 und K2 0 als auch an Stick-stoff; die Wurzel versud1t deshalb durd1 Bildung eines ausgesprod1enen

100

Mittlere Größe 6 jähriger Pflanzen,

erzogen auf verschiedenen Bodenarten (nach Badoux).

T11NII< l'J.

l·lolzurt, Griille Kreide• Jura• \'crn1•

IIUnrl-Ordnungsnummer Cndfl Lehm kalk knlk canu Sd1iclct nc-r SanLI Fly1d1

1. Fichte

Mitllere Höhe in cm: 4-l ii:! -Hi au 21 2:l Ja 18

Ordnung nnd1 der l lühe a 1 2 4 u u 8 7

2. Tanne

Mittlere Höhe in t·m: rn 18 18 lii 14 12 !) 11

Ordnung 11ud1 der llöhe 1 2 li 4 ii u 8 7

;. Lärche

Milllere Hühe in cm: 1~ 1:w WH llS S!I U:I 114 73

Ordnung nnd1 der Höhe

.,

1 r; (l 7 4 a 8

4. Föhre

Mittlere llühe in cm: ;; l •31l 7~ 4!) a:i

- m

52 2S

Ordnung 1111d1 der Höhe 4 :! 1 ii 7 u a

s

5. Weymouth

Mittlere llühe in cm: 71 --1:! 48 ao .u :12 2!) a2 Ordnung 11ucl1 der l liihe 1 ll 2 7 4

"

8 {i

6. Buche

Mittlere Höhe in cm: !10 80 i,7 r,:? +l au -10

r,o

Ordnung 11ad1 der Höhe 1 2

a

,t :, (j 7 8

,. Stlcleiche

Mittlere Höhe in cm: -18

.,--··

:11 :i7 0:1 21 1:'i 18

Ordnung nnd1 der Höhe a ;; -l 2 l u 8 7

8. Esche

Mittlere Hölte in cm: :!07 ISH 128 118 JO-j 117 GO 4-l

Ordnung 11nd1 der Höhe 1 2 ll -l G u 7 8

9. Spitzahorn

Mittlere Höhe in cm: :!11 :!2:, ]!)(i J~,I [,~'! (i7 27 (i3 Ordnung nnc.:h der Höhe

.

.., 1 :i 4 r) (j 8 7 10. Hainbuche

Miltlere Höhe in crn: 1 ~~'3 llll 70 10a 71 74 -ta :r.)

Ordnung 11nu1 der l lühe 1 2 u a r. -l 7 8

II. Linde

Mittlere Höhe in cm: H:I 7a ll7

.,,

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-1!1 r,:--, 4i 37

Ordnung 11nd1 der I Whc :1 1 :!

.,

7 -l ti 8

BUtl J

Wurzelformen 6jähriger Ffditen

in

Humus

Bii11dnersd1iefer

1 () 1

102

Pfahles eine nährstoffreidiere Sdiid1t zu finden. Die nuf follend starken Knicke in den stärkeren Teilen der Fid1tenwurzel vom Bündnersdiiefe,·

rühren natürlid1 vom steinigen Boden her.

Ordnet man die Bodenarten nadi den mittleren Gewiditen der gan -zen Pflan-zen, so bleiben wohl Humus und Lehm an der Spitze, ebenso Flysd1 und Sand nm Ende der Reihe; dazwisd1en aber kommen man-nigfad1e Versd1iehungen v01·. Es sind hier versd1iedene Momente, die gegeneinander arbeiten. Ein magerer Boden bildet ein verhältnismäßig sta1·kes Wurzelsystem aus, ,viibrend der oberirdisd1e Teil der Pßnnze oft zu gleidter Zeit eher busd1ig, also im Verhältnis zum Gewid1t wenig hodt wird. Umgekehrt haben Pflanzen in günstigen Böden eheL' dns Bestreben, eine verhältnismäßig kleine Wurzel auszubilden, zugleid1 aber meist audi schlnnkere, weniger astige Fo1·men cles oberirdisdten Teiles. Man vm·gleid1e die Unte1·sudmngen von Ter-Sarkisov (34), Sduvarz (33), Ramann (30), Tolsky (35), Aalionen. (1) u. a.

Diese Tntsad1en finden bis zu einem gewissen Gmde illt'en Ausdrnck im Verhältnis des Gewid1tes von ,Vm•zeln : Stengel : Nadeln. Bei Humus-, Kl'Cidekalk- und Lehmboden betriibrf der Anteil der Wmzeln

um Trockengewicl1t 6jühriger Fid1ten 1rnt' 15,5- 16,'? %, hei Biindner-sd1iefcr, Verrucnno und Flysd, abet• 1'?,l- 18,8 %. Sand muß außer ßehad1t bleiben, weil in ihm die Wlll'zeln von Münsen und Engerlingen zei-fressen worden sind.

Das Benadelungspl'Ozent der 6jührigen Fid1tcn sdnvankt von 40.9 % bei Humus bis 48,'? % bei Flysd1. Im Detuil erkennt man leilM das ge1·ingere Bennclelungspl'Ozent auf den hcsse1·e11 l''id1tcnhüdc11 1 rumus und Lehm mit 41- 43 % und die höheren Werte auf den gel'ingcn Beiden Vern1cano und Flysd1 mit 45- 48

%.

Z. T. dilll't dies daher, dufl mit dem Alte1· der Pflanzen, resp. deren G!'ölle, das Benaclelungspl'Ozent rasch abnimmt. Es mag nbe1· audt eine Andeutung sein, clull bei sd1wie-riger Nährstoffaufnahme nud1 der Assimilationsappu ru

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vcrhiiltnismi.il1i1:!

sdnveret· arbeitet.

2. Die

Tanne-Die 4jülll'igen Tannen wu1·en Yerl1iiltnismiißig klein. Audi w1mlcn die Hcsultutc wohl etwas gestört dunh die Bnrfri.istc, clie, wie bereits erwähnt, besonders auf Bündne1·schiefer, Sand und Humus starken Sd1aden ve1·m·sud1ten.

Nud1 der mittleren Ilöhe clcr Pflanzen ergibt sich folgende Reihe der

Borlenm·ten: ·

1. Gueiß Ver-l1iiltnissen ein ganz anderes Gesid1t zu geben. In der Reihe von Badoux ergeben die Bodenarten, geordnet 11ad1 der Mittelhöhe der Pflanzen, ganz nugensdieinlid1 eine Reihe fallenden Stickstoffgeha1tes. Unsere neue Reihe zeigt eher besseres Wm~1stum der Tanne uuf den kulkiirmeren Böden. Dieses versd1iedene Verhalten ist wohl bis zu einem gewissen Grade verständlid1. Als die erste Tannenkultur auf den Rohböden erzogen wllt'de, wm· der Humusgehnlt und infolgedessen auch der Stick-stoffgclmlt nod1 re1ntiv seh1· klein. Der Stickstoff konnte also wahr-scheinlich die Rolle des im Minimum vorhandenen Faktors spielen.

Spiiter nahm nicM nur der Humusgeha1t zu, clie Böden wurden nud1 mehrmals mit Chilesalpetet· gedüngt; so konnte dann die Tanne, besser mit Stickstoff versmgt, eher ihre Abneigung gegen allzu kulkt•eidrn Böden bekunden. Die Diffe1·enzen in det· Pfürnzenhöhe sind iibt·igens red1t klein und gestalten so die Beurteilung etwas unsid1er.

Durd1 die Kleinheit der Pnunzen bedingt, ist eins Wurzelprozent verhii1tnismiif!ig red1t gmß. Der Anteil der ·wurzeln am Gewid1t der ganzen Pfürnzen beträgt je 11ad1 Boclenm·t 39- 47 %. Audt hier zeigen Tannen auf besseren Böden ein vel'l1ältnismäfüg kleineres Wurzelprozent als auf ungünstigen Böden. Einzelne Unstimmigkeiten sind viellcid1t dlll'dt die Barfröste zu crkläl'Cn.

Auffallend ist das kleine Benadelungsprozent der Tannen. Es be-wegt sid1, abgesehen von Sand, zwisd1en 24-30 %, wiihl'end die gleid1 alten Föhren und sogai· zwei Jahre ältere Fiditen Benadelungsprozente von übet· 40 % aufweisen. Bild 3 zeigt, wie klein die Kronen der 4jiih-rigen Tannen waren.

Das Bild 3 gibt uns aud1 einige Anhaltspunkte über die Wurzelent-wicldung auf versd1iedenen Bodenarten. Selbst die Tanne bildet auf Humus keine kt-iiftigen Herzwurzeln, sondern begnügt sid1 damit, ein 1·eid1verzweigtes Faserwurzelsystem verhältnismäfüg flad1 auszub1·eiten . . \uf de1· Photographie hat man leidet· diese feinen Wm·zeln einfod1 hän-gen lassen, wodurd1 eine nid1t ganz rid1tige Vorstellung vermittelt wit·d.

Im Gegensatz zu Humus stel1t Lehm, indem sid1 die Tanne durd1 kräf-tige Herzwurzeln tief verankert und verhiiltnismällig wenig fein ver-zweigte Wurzeln ausbildet. Auf den ärmeren Böden,

J

urnkalk und

Bündnersd1ief er, zeigt die Tanne fast Pfahlwurzelbildun1:; mit znhh·eid1en zwm· km·zen, nber reid1 verzweigten Seitenwm·zeln. Die Kriimmungcn nm ,vurzclhnls rühren zum Teil von de1· Vc1·sclmlung her, zum Teil aud1 vom Wieclcrnndrückc11 nad1 den Bnrf rösten.

Bündnersd1ie!er

llild J

4jährige Tannen

auf verschiedenen Bodenarten.

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,,

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Jurakalk Humos

3. Die Föhre.

Lehm

Nud1 clct· Höhe der Pflanzen ordnen sid1 die Boclenaden maßen:

f. Lehm 2. Kreidekalk

1.

J

uraknlk

4. Humus

> .

Gneifl 6. Verrucano - F'lysd1

8. Biifülnet'sd1icfer

~- Sand.

folgende!'-Abgesehen von Humus bilden hier die Boclennrten ziemlid1 genau eine Reihe abnehmender Sticxsto!Tgehalte. Dies ist etwas met·kwiirdig.

weil diese Pflanzen aud1 mit Stickstoff glcid1miiflig auf allem Bodenoden gedüngt worden sind.

Eine etwas andere Reihenfolge der Bo<lennden entsteht, wenn muu das Gewid1t der Pßanzen zugrunde legt:

1. Kreidekalk 5. Humus

2. Lehm 6.

J

uraknlk

3. Gneifi 7. Flysd1

4. Verrucano 8. Biindnersdiiefer 9. Sand.

Man könnte diese Ordnung cler Bodenorten vielleid1t etwn als Stick-stoff-Phospho1·sümerei11e hezeidmen. Wir finden in der ~ntur die Föhre meistens auf vei·hiiltnismüfüg mageren Böden, vorwiegend auf trcxkenen Snndböclen. Unsei· kleiner Versuch zeigt nun aber, daß die Föhre aud1 eine krüf tige Kost liebt, wenn sie sie bekommen kann. Die Föhre zieht s1d1 in der Natur nur auf maget·e Böden zurück, weil sie l1ier zufolge ihres besser ausgebildeten Wurzelsystems im Konkurrenzkampf die anderen Holzarten vet·drüngen kann, wührend ihr auf den besseren Böden die sog. ansprud1svolleren Holzarten ihres g1·ößernn Schatten-ertrngens wegen gefährlid1 werden.

Der Begriff des sogenannten Anspruches der Holznrtcn, wie er heute besteht, hat überhaupt nur relative Bedeutung. Wollen wir in clel' S tand-ortskunde einen tüchtigen Sd1ritt vorwürtskommen, so müssen wir vcrsud1en, zwei A1·ten des Ansprud1es mehr ode1· weniger absolut zu bestimmen. Für den intensiv bewirtsd1aftcten Wald gilt es einmal die Sümdortsanspriid1e festzustellen, die der Holzart optimales Gedeihen sid1ern. Anderseits müssen wir versudien, die Standortsansprüche einer Holzart zu bestimmen, die gerade noch hinreid1en zu einer normalen Entwicklung der betreffenden Art. Es ist fiir die praktisd1e Forstwirt-sdiaf t gerade so wid1tig, die Standortseigensd1aften des optimalen Ge-deihens, wie aud1 die des Existenzminimums zu kennen.

Die Eigensd1aften des Existenzoptimums kommen besonders in Frage, wenn es sich darum handelt, für einen Standort die Höchstwert produzierende Hauptholzart anzubauen oder bei natürlid1er Verjüngung frühzeitig zu begünstigen. Das Existenzminimum einer Art spielt be-sonders eine RolJe an der geographisd1en Grenze derselben, nhe1· auch bei Misdmngen, wenn es sid1 darum handelt, der wcrtproduzierenden Holzart eine Sdmtzholzal't im weitesten Sinne beizumisd1en. Nidit nur vorwiid1sige Holzal'ten, die

,·01·

Frost, Wind usw. sd1ützen, sind Sdrntz-holzaden, sondern aud1 nterhölzer, die den Boden vor dem Vc1·derben bewahren ode1· als nterbnu bereits verdorbenen Boden 1·egenerieren sollen.

Die Wurzelprozente 4jähriger Föhren, Tnh. 14, sind relativ klein.

16-22

%.

Die drei besten Böden, nnd1 der mittleren Pflanzenhöhe

be-IOh

urteilt, Lehm, Kreidekalk und Juraknlk zeigen Werte von 15,?'- 16,2 %, clie geringsten ßiiclcn, flysd1, Biindnersdtiefel' und Sund ubcr 20.0 bis 21,9 % Anteil der Wui·zeln am ganzen Pflanzengewid1t.

Bi)d 4 zeigt, wie reich verzweigt, abct· wie vci·hiiltnismiillig klci11 die Wurzeln bei Föhre gegenüber eiern oberit·disd1en Teil sind.

Sand

lJi/d J

4jlhrige Föhren

auf versdiledenen Bodenarten.

ßünd11ersu1!cfor Jiumus Gnciß

Red1t groß ist dns Nadelprozent 4jülniger Fölucn mit 42- 51 %.

,\ud1 hie1· hohen die Pnauzen auf günstigen Böden eher klcinct·c

Nuclcl-prozente als auf den fü·mcl'e11 Böden. Soclnnn muß hiel· dnruuf aufmcrk-sum gcmud1t wc1·den, daß die Pflunzen uuf den u1·mcn ßüden Suncl, Biind-nerschiefct· und Flysd1 viel stürket· an Sdiiitte litten uls uuf den rcid1erc11 Biiclen l lumus, K1·eiclekall. G11cifl uncl Lehm . . \11d1 sonst ltubcn wit· die Et·fohrung gemud1t, dufi eine ridliig ungewandte Dii11gung uuf unsern sd,wcrcn Biiclen weitgehend vo1· clct Kiefcl'nsd1iittc sd1ützt.

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