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Ergebnisse und Diskussion der Szenarien für das Jahr 2010

Zusammenfassung der, Hauptergebnisse:

Tabelle 7. Bodennutzung, Produktion, Arbeit und Einkommen in den verschiedenen Szenarien

Produktion , Mengen

wie 1990

Gemeinkosten ohne Arbeits, und Kapitalkosten JAE: ‘Jahresarbeitseinheiten

ä 500

e

, 400 300 2b0 100«

IN 1990

, . .LN2.010 1.N 2010 In 2010

"Weiter:wie "Flächen- "WäChstüm"

beer". deckend-.

Extensiv"

66%

El

80% u.'90% OVI 100%,

, .

Intensität Intensität' Intensität .- 'Intensität -'- Ausnutzunäsgr.gd des petentiellen.Mqxknaledrage.

I.

godönnutZung und 'Oroduktion

Oa für jede Kultur definiert Vverden muss; in wölchern Atismasö die potentielleri. Ertrage auf einem,böstimmten Standort aüsgenutzt wereen, lässt sich ais'Ergebnis die gesamte Fläche den vorgegebenen Intensitätsstufen zuordnen., Abbildüng. 3 zeigt die verschiedenen

Szönarien WTI Übörblick. 7

• '

Abb. 3, Verfeilung derlandwirts'chaftlich genutzten Flächen (LNli auf Intensitätsstufen .

11111111111111111111 6'000

Da sich im Beobachtüngszeitraum die Nutzung des Rauhfutters stark verändert, sind nachfolgend die wichtigsten Tiergruppen dargestellt.

1990 2010 "Weiter 2010 "Flächen- 2010 wie bisher". deckend- 'Wachstum"

Extensiv"

D 1311 Aufzucht g Grassy. leh- I Mutterkuh- kühe ,Milchkühe Mast - haltung

Abb. 4. Rauhfutternutzuna

Szenarium 1 "Weiter wie' bisher": , . . . Die mittleren Erträge steigen im Ackerbau von 1990 bis 2010 um 10- , 30 % (vgl. Tab. 5). Bei konstanten Produktionsmengen muss die

offene Ackerfläöhe uni. zirka 18 % (52'000 ha) auf 243'000 ha zu-rückgehen.

Die Zahl der Milchkühe sinkt bei konstanter Verkehrsmilühmenge /on 730'000 auf 530'000. Dementsprechend nimmt auch der Umfang der konventionellen .(auf der Milchkuhherde basierenden) Gross-viehmast äb. Um die Rindfleischmenge von 1990 zü produzieren, kann die Zahl der Mutterkühe von 601000 aüf 260'000 Tigre ausgedehnt werden. Während der Rauhfutterbedarf von Milchkühen, Aufzucht und Grossviehmast um 28 % zurückgeht,- vervierfaCht sich der Verzehr durch die Mutterkuhherde. Der Rauhfutterbedarf insgesamt geht dadurch. um "nur" 6 % zurück„ Die Natur- und Kunstwieseri-fläche liegt 11 % (78'000 ha) tiefer als 1990. Abbildung 4 illustriert diese Zusammenhänge.

Die gesamte landwirtschaftlich genutze Fläche beträgt im Szenarium

"Weiter Wie 'bisher" 870'009 ha. 130'000. ha liegen brach bzw.

müssen durch andere ais im Modell vorgesehene Aktivitäten genutzt werden'.

SzenariuM 2 "Flächendeckend-Extensiv":

Es werden definitionsgemäss' 1 Mio. ha mit den Produktionszweigen von 1990 bewintSähäftät. Die"Extensivierung muss die Erträgssteige-rungen im Ackerbau kompensieren, im Futterbau müssen die Hektar-erträge sogar noch tiefer als ,1990 liegen, da der gesamte Rauh-futterbedarf wie oben erwähnt um ,6 % zurückgeht.

Die Erträge liegen zwischen 15 % und 25 % unter dem Niveau von Szenarium 1 (vgl. Tab. 5). In häute gängigen Begriffen ausgedrückt liegen die entsprechenden Produktionsweisen zwischän 'Extenso"

mit einem weitgehenden Verzicht auf Pflanzenbehandlunösrinittel und

"Bio". Eine‘Extenäivierung, wie sie teilweise im Rahmen der Integrier-ten Produktion erreicht wird, reicht.auf jeden Fall nicht aus. Abbildung 3verdeptlicht.das notwendige Ausmass der Extensivierung. 1990 und in Szenarium 1 werden auf rund einem Viertel der larithwirtschaftlich genutzten Fläche nur 60 % oder 80 % des Standortpotentiales ausgeschöpft. in Szenariunn 2 muss dieser Anteii auf fast 70 % steigen.

Szeriarium 3 "Wachstum":

Bodennutzung und Produktionsmengen unterscheiden Sich nicht von Szenarium 1 "Weiter wie bisher".

Arbeitszeitbädarf:

Szenarium 1 "Weiter wie bisher": -

Gegenüber der Ausgangslage 1990 sinkt der Arbeitszeitbedarf um 23 %. Drei Haupteffekte sind. die Ursache:

1. Es werden nur noch 87 % der Fläche von 1990 genutzt.

2. Durch die Milchleistungssteigerung sinkt die Kuhzahl und damit der Arbeitszeitbedarf für die konstante Verkehrsmilchmenge.

3. Durch grössere Strukturen liegt der Aufwand je ha bzw. Tier zirka 8 % tiefer als 19.90.

Szenarium 2 "Flächendeckend-Extensiy":

Gegenüber der Ausgangslage 1990 zinkt der Arbeitszeitbedarf um 18 %. Der Hauptgrund liegt in der reduzierten Milchkuhzahl. Im Ackerbau und im. Ftitterbau sind nur die Grösseneffekte wirksam`, da dieselbe Fläche Wie 199,0 bewirtschaftet wird.

Verglichen mit Szenarium 1 liegt der Arbeitszeitbedarf rund 6 % höher, oder mit anderen Worten: Mit 6% mehr Arbeit werden 13 % mehr Fläche bewirtschaftet.

Szenarium 3 "Wachstum":

Der Arbeitszeitbedarf liegt 30 % unter \dern Ausgangswert 1990. Die Gründe sind dieselben wie bei Szönarium 1, die Struktureffekte führen jedoch zu einer Reduktion von rund 17 % gegenüber 8 % in Szenari-um 1.

Beim Vergleich der drei Agenarien muss die im Extensivierungsszena-rium grössere bewirtschaftete FIche berücksichtigt werden. Dabei stellt siph die Frage nach dem Arbeitszeitaufwand für die in Szenarium 1 und 3 freigesetzten Flächen, falls diese alternativ genutzt oder gepflegt werden sollen. Wird der Minderaufwand in Szenarium 1 gegenüber Szenarium 2 auf die 130'000 ha umgelegt, so "resultieren 87 AKh/ha, bei Szenarium 3 sind es 211 AKh/ha.

Erlöse und Einkommen

Durch die angenommenen drastischen Preissenkungensinken Bruttoerlöse bei gleichen Produktionsmengen in allen drei Szenarien auf 43 % des Wertes 1990. Die äryttöerlöse decken zwar noch die Einzelkosten, jedoch nicht mehr die Gerneinkosten (Mechanisierung, Gebäude, allgemeine Betriebskosten). Die negativen Bruttoeinkommen aus der lahdwirtSchaftlichen Produktion erhöhen den Direktzahlungs-beciarf beträchtlibh, wenn eine Jahresarbeitseinheit wie 1990 mit 58'040 Franken entschädigt werden soll.

Gäbe es keinen technischen Fortschritt, weder Ertragssteigerungen im Pflanzenbau noch Milchleistungssteigerungen und kein Wachstum der Betriebsstrukturen, sowären bei den angenommen Preis-/Kosten- verhältnissen rund 4,2 Mia. Franken Direktzahlungen erforderlich, um gleiche Einkommen wie 1990 zu ermöglichen. in Szenarium 1 sinkt dieser:Bedarf auf 3,15 Mia. Franken, da weniger Fläche bewirtschaf-tet und in grösseren Strukturen mit weniger Arbeit und tieferen Gemeinkosten produziert wird.

Die flächendeckende Extensivierung erhöht den Bedarf gegenüber Szenarium 1 um 0,4 Mia. Franken oder 13 %.

Können die Strukturen gemäs Szenarium 3 etwas schneller Wachsen, als in Szenarium 1 angenommen, so liegt der Direktzahlungsbedarf mit 2,75 Mia. Franken um 0,4 Mia. tiefer.

Wiederum stellt sich beim Vergleich der Szenarien die Frage, welche Kosten die freigesetzte Fläche in den Szenarten 1 und 3 verursacht.

• Legt man den Minderbedarf an Direktzahlungen gegenüber dem Extensivierungsszenarium auf die 130'000 ha um, so resultieren in Szenarium 1 3'200 Franken:in Szenarium 3 6'200 Franken je ha.

‚Abbildung 5 stellt die 'Zusammenhänge zwischen Bodennutzung, Arbeit und Einkommensgrössen vereinfachend dat.

0.800 -- A 0.600 — 0.400 — 0.200 —

0.000 0

Mio. Fr.; 10 JAE 7000 Mio. ha •

1-400 0 1.200 1.000

'6000

4000

— 3000

— 2000 1000

1990 2010 2010 2010 2010 ohhe "Weiter "Flächen- -"Wachs- techn. wie deckend- turn"

Fortschr. 'bisher" Extensiv"

A Bewirt- Jahres- Direkt- Brutto- schaftete arbeits- iahlungeh einkommen Fläche ih einheiten in (DZ) in mit DZ in

Mio. hd 10 (JAE) Mio. Fr. Mio. Fr.

Abb. 5. Zusammenfassung der Szenarien

Schlussfolgerungen

1. Die durch massive Preissenkungen verursachten Einkommens-einbussen können durch die' Übernahme technischer Fortschritte 'deutlich verringert werden. Dabei spielt im Rahmen der getroffenen Annahmen betriebliches Wachstum, eine bedeutende Rolle. Es ist zu erwarten, dass technische Neuerungen huch bei konstanter Betriebsgrösse bedeutend sind, das heist die kostengenkenden Effekte stärker sind als im Modell unterstellt. In welchem Ausmass die betriebsgrössenabhängige Degression-des Arbeitszeitbedarfes und der Gemeinkosten durch die vermehrte Übernahme technischer Fortschritte zu erklären ist, müsste weiter pntersucht werden.

Dabei rückt die Frage der wachstumsinduzierten Invesfitionen ins Zentrum.

.2. Abbildung 4 mächt deutlich, wie wichtig in allen Szenarien die

•Rauhfutterverwertung in der extensiven Rindviehmast wird. Nut durch eine massive Ausdehnung der Mutterkuhhaltung kann die Rauhfutterbilanz 2010 ausgeglichen werden, wobei in Szenarium 1 und 3 die Wiesenfläche um 78'000 ha reduziert wird. Grosse Rauh-futterüberschüsse bzw. nicht mehr nutzbare Futterflächen ent-stehen, wenn:

- die absetzbare Rindfleischmenge tiefer als 1990 liegt

- Rindfleisch intensiver, das heisst in diesem Zusammenhang mit weniger-Rauhfutter produziert wird

der Rauhfutteryerzehr je Milchkuh tiefer als 1990 liegt (1 kg IS weniger je MilChkuh und Tag entspricht 190'000 t TS oder rund 27'000 ha Naturwiesen bei 90 dt IS Bruttoertrag)

- die Erträge irn Futterbau höher liegen als in den Szenarien.an-genommen. Vom Ziel, einer weitgehend flächendeckenden Be-wirtschaftung des heutigen Grünlandes lassen sich zwei Unter-ziele ableiten:

1. Maximal 'hohe Anteile der Milch- und Fleischleistungen aus dem Rauhfutter erzielen.

2. Den Futterbau maximal extensivieren.

Diese zwei Unterziele stehen zueinander in direkter Konkurrenz, da die Rauhfutterreistungen bei qualitativ schlechterem, extensiv produziertem Futter sinken. Zudem müssen'diese Ziele vor dem Hintergrund sinkender Kraftfutterpreise gesehen werden. Für die Forschung gilt es, diesen Zielkonflikt als Optimierungsproblem zu erkennen und•Strategien für Praxis, Beratung und Politikzu erarbei-ten.

3. Soll eine flächendeckende Bewirtschaftung. durch Verzicht auf tePhnische Fortschritte im Pflanzenbau. erreiCht werden, So 'ent-stehen, bezogen auf -die produzierten Mengen, höhere ,Kosten.

. Diese müssen dem Aufwand für die Nutzung 'und/oder ,Pflege freigewordener Flächen gegenübergestellt werden: Entscheidend ist die Wahl der Alternativen, vor allem bezüglich der Ansprüche an variable und fixe Faktoren, insbesondere ate .an die Arbeit. Die zudem zentrale Frage, in Welchem Szenarium die. Ansprüche des Gewässer-, Arten-,, Biotöp- und Landschaftsschutzes besser

‚berücksichtigt Werden können, muss hier offen bleiben._

Zusammenfassung

Wie Wirken sich Nutzung oder Nicht-Nutzung technischer Portschritte auf den landwirtschaftlichen Sektor aus? Die vorliegende Arbeit greift einzelne Zusammenhänge ,aus diesem Fragenkomplex heraus .und versucht sie zu quantifizieren. Ein einfaches Simülationsrnodellfürden schweizerischen. landwirtschaftlichen Sektor bildet die Grundlage für die Berechnung alternativer Szenarien• für des Jahr 2010.. Zentrale Annahmen für die Modellformulierung sind:

1. Der Ausnutzungsgrad potentieller Erträ.ge im Pflanzenbau ist betriebsgrössenunabh.ängig,und lässt sich durch, die Verteilung der Fläche auf 'Standortpotentiale. und Intensitätsstufen abbilden.

2., Die, Ausnutzung kapital- .und arbeitssParender technischer Fort-schritte iSt an die Betriebsgrössdgebunden. Die DegresSion von 'Arbeitszeitbedarf und ödmeinkosten hängt von der Verteilung der

offenen Ackerfläche und der Kühe auf Fläphen- bzw. Bestandes-grössenklassen ab.

Die Szenarien für das Jahr 2010 zeigen, dass biologisch-technische Fortschritte und betriebliches Wachstum wesentlich dazu beitragen, die preisbedingten Einkommenseinbussen zu verringern.

Bei Fortsetzung der mittleren Ertrags- und Strukturentwicklung der letzten 15 Jahre reduziert siCh bis ins Jahr 2010 die Fläche zur Herstellung der Produktionsmengen von. 1990 um 13 %. Die auf-zuwendende Arbeitzeit geht um 23 % zurück. Eine weitgehende Beibehaltung der Rauhfutternutzung ist möglich, wenn der Anteil der

•extensiven Mutterkuhhaitung von 6 % des Rauhfutterverzehrs 1990 auf fast 30 .% steigen kann.

Sollen die potentiellen Ertragsfortschritte durch Extensivierungen kompensiert werden, so muss die Intensität deutlich stärker reduziert werden, als dies in der Integrierten Produktion der Fall ist. Auf einem überwiegenden Teil der Fläche müsste auf chemisch-synthetische Pflanzenbehandlungsmittel verzichtet werden.

Die Art der Nutzung freiwerdender Flächen 'ist entscheidend für die Beurteilung alternativer Szenarien, Die Ansprüche an Arbeit und Kapital sowie die Aspekte des Umweltschutzes stehen dabei im Vordergrund.

Scönarios du döveloppement de l'agriculture au