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Considerations Regarding the Application of Technical Progress on Farms in Switzerland

Summary.

TePhnical progress is one of the factors shaping the f

‘arm. lt helps cutting production costs. The question who benefits from technical progress, the producer or the consumer, depends on. the basic conditions. Generally; technical progress is bought by the farmer in the form of means of production, (seed, software, machines, buil-dings). Depending on the kind of means of Production, it takes between one and more than 30 yeärs for technical progress 'to be applied on the farms concerned. This discrepancy betw,den potential and realised technical progress means that, merely by applying the technologies knovvn today, costs.could be reduced substantially, At the same time productiön factors are set fi-ee, soil and labour in partidylar. The example of cattle fattening units shows to what extent developments are possible within 15 years. And this on bnits that are characterisedby their high degree of specialisation compared with Swiss conditions. lt is also to be, suPposed that these are units with relatively new buildings. But these units too will haVe to meet different challenges in the year‘s to come. To cope with economic and ecological challenges, applying technical progress will be vital foi- them.

Literatur

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•Szenarien zur Entwicklung der Landwirt-schaft auf sektoraler Ebene

Beat Meier, Eidg. Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Land- technik (FAT), CH-8356 Tänikon

Die Zusammenhänge zwischen teChnischem Fortschritt, Bodennut-zung, Arbeit und Einkommen sind Geüenstand dieses Beitrages. Im Vordergrund steht die Frage, wie sich die Nutzung bzw. Nicht-Nut-zung technischer Fortschritte auswirkt. Es wird der Versuch gemacht, einzelne Effekte für den landwirtschaftlichen Sektor zu quantifizieren.

Der Vergleich von drei Szenarien für. das Jahr 2010 soll mögliche Konsequenzen alternativer 'Entscheidungen äufzeigen und Anstösse für die- landwirtschaftlidhe Forschung liefern.

Arbeitshypothesen und Vorgehensweise

1. Hypothese: Die Potentiellen Erträge im Pflanzenbau nehmen ent-sprechend dem beobachteten Verlauf der letzten Jahre zu. Entscheidend für \die Entwicklung der schweizerischen Landwirtschaft ist der Ausnutzungs-grad möglicher Ertragssteigerungen.

2. Hypothese: Die mit Investitionen verbundenen arbeits- und kapi-talsparenden Technologien für das Jahr 2010 sind im wesentlichen die heute schon bekannten. Ihre Über-nahme, und damit ihr kostensenkender Effekt, ist stark an die Betriebsgrösse gebunden. -

, Von diesen Hypothesen lassen sich folgende Annahmen ableiten:

1. Für die potentiellen Erträge im Pflanzenbau können bisherige "

Trends in die Zukunft verlängert werden. Die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen bestimmen die tatsächlich reali-sierten mittleren Erträge. ,Der Ausnutzungsgrad potentieller Er-tragsfortschritte im Pflanzenbau ist betriebsgrössenunabhängig.

2. Der Arbeitszeit- und Kapitalbedarf je Hektare bzw. je Tier unter-liegt einer betriebsgrössenabhängigen Degression, bleibt aber für eine-bestimmte Betriebsgrösse im BeobaChtungszeitraum konstant.

Durch wechselnde Anteile einzelner Grössenklassen verändert sich der mittlere Arbeitszeit- und Kapitalbedarf.

Aufgrund dieser Annahmen wird ein Simulationsmodell für den landwirtschaftlichen Sektor erstellt. Nach der Quantifizierung der Modellparameter für das Ausgangsjahr 1990 werden drei alternative Szenarien für das Jahr 2010 entworfen und Schlüsselzahleh berech-net.

Das Simulationsmodell für den Sektor Landwirtschaft

Bei der Formulierung des Modelles steht 'nicht das Ziel einer best-möglichen Abbildung der schweizerischen LandWirtScheft im Vorder-grund. Vielmehr wird ein stark vereinfachter landwirtschaftlicher Sektor konstruiert und mit Daten quantifiziert, die den schweizeri-schen Verhältnissen entlehnt sind. Aus derkomplexen Realität erfasst das Modell einige hier als wichtig erachtete Interdependenzen. Durch die Vereinfachungen sollen gezielte Aussagen über einzelne Wirkungs-zusammenhänge möglich werden. Annahmen und Ergebnisse sollten einfach und schnell nachvollziehbar sein.

Die Produktion ist im Modell auf die wichtigsten ackerbaulichen Produkte, den Futterbau. und die Rindviehhältung reduziert. Spezial-kulturen, Pferde-, Schaf-, Ziegen-, Schweine- und Geflügelhaltung sind ausgeschlossen.

Umfang und Art einzelner Aktivitäten werden nicht durch einen Optimierungsprozess ermittelt', sondern aufgrund von Plausibilitäts-überlegungen vom Modellbenutzer vorgegeben.

Die Dimensionierung der Variablen erfolgt in Anlehnung an die Pro-duktionsstrukturen 1990, umrealistische Grössenordnungen zu finden und Interpretationen zu erleichtern.

Eine Gesamtrechnung für den landwirtschaftlichen Sektor dient der wirtschaftlichen Beurteilung. Dabei liegt die Annahme schulden- und pachtfreier Betriebe zugrunde. Für alle Produktionszweige können aus

Produktionsmenge und -preis die Bruttoerlöse ermittelt werden. Durch Abzug der je Produktionszweig festgelegten Einzelkosten und der Gemeinkosten ergibt sich das Bruttoeinkommen aus landwirtschaftli-cher Produktion ohne Direktzahlungen. Die Gemeinkosten umfassen dabei nur die Kosten der Mechanisierung, Gebäüdekosten und all-gemeine Betriebskosten. Die DirektZahlungen werden addiert und das resultierende totale Bruttoeinkommen auf die gesamthaft aufgewende-te Arbeit bezogen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass mit dem Brutto-einkommen auch das eingesetzte Kapital verzinst werden muss.

Bruttoerlöse aus landw. Produktion Einzelkosten je Produktionszweig

Gemeinkosten (ohne Arbeit und Kapital) Bruttoeinkommen aus landw. Prodüktion Direktzahlungen

Bruttoeinkommen total

Bruttoeinkommen total / Jahresarbeitseinheiten (JAE) ,= Bruttoein-kommen je JAE

Alle monetären Angaben' sind reale Werte bezogen auf die Basis 1990. Dies hat den Vorteil, dass gleichen Einkommen in den Jahren 1990 und 2010 auch eine gleiche Kaufkraft entspricht. Umgekehrt bedeutet ein realer Milchpreis von zum Beispiel Fr. 45.- je dt im Jahr 2010, dass der nominelle Preis bei jährlich 2 % Inflation bei Fr. 67.- je dt liegt.

Produktionszweige

Im Ackerbau sind die sechs Kulturen Weizen, Gerste, Körnermais, Raps, Kartoffeln und Zuckerrüben möglich. Weizen umfasst dabei die ganze Brotgetreideproduktion, bei Gerste sind auch Hafer- und TriticalefläChen eingeschlossen.

Für den Futterbau werden Silomais-, Kunstwieseri- und Naturwiesen-' ffächen unterschieden.

Dfe'Rindviehhaltung umfasst Milchkühe mit Verkehrsmilchproduktion und Mutterkühe. Kälber von Milchkühen, die nicht für die Bestandes-ergänzung benötigt werden, gehen in die Kälber- oder Grossviehmast.

Zur Überprüfung des Zusammenhangs zwischen Rindviehhältung und Futterbau wird eine Rauhfutterbilanz erstellt. Mit der Berechnung einer Energiebilanz für die Milchkühe lassen sich auch die Auswirkungen unterschiedlicher Futterqualitäte,n abschätzen.

Ausschöpfung der Ertragspotentiale im Pflanzenbau

Bei der Zeitreihenanalyse von Flächenerträgen im Pflanzenbau können relativ einfach Trends ermittelt werd-en. Dabei bleibt aber unbekannt, welche Faktored(Pflanzenzüchtung, Wachstumsregulaiören, Fungizi-de, Düngung etc.) in welchem Ausmass das Ertragsniveau beein-flussen. Ebensowenig wie des Gewicht ein±elner Faktoren in der Vergahgenheit konstant war, gilt dies für die Zukunft

Um verschiedene Szenarien bezüglich der Ausnutzung Potentieller Ertragszunahmen durchspielen zu können„ wird die Gesamtheit ertragsbestimmender Faktoren in zwei Gruppen zusammengefasst:

Standort und Intensität, Der Standort umschreibt, in welcher) Aus-Mass Bodenbeschaffenheit, Topographie und Klima das Erzielen von Maximalerträgen einschränken..Die Intensitätsstufe gibt an, inwieweit das an einem bestimrriniten Standort mögliche Ertragspotential durch Sortenwahl, Düngung, Pflanzenschutz und Know-how ausgenutzt wird.

Für jede Kultur wird ein Maximalertrag festgelegt, der sich auf den besten Standorten bei höchster Intensität im Mittel mehrerer Jahre realisieren lässt. Auf zirka lb % der Anbaufläche 1990 sind diese Erträge erreichbar. Die Maximalerträge liegen somit deutlich unter den Von wenigen Spitzenbetrieben erzielten Höchsterträgen.

Es werden drei Standortpotentiale mit 60 %, 80 % und 100' % des Maximalertrages sowie vier Intensitätsstufen mit 60 %, 80 %, 90 % und 10ö % des Maximalertrages unterschieden.

Für jede Kultur, wird der Maximalertrag vorgegeben. Der mittlere erzielte Ertrag ergibt sich aufgrund der Verteilung der Fläche auf die drei Standortpotentiale und die vier Intensitätsstufen. Tabelle 1 zeigt dies am Beispiel der Gerte. Bei einem Maximalertrag von 84,0 dt/ha

ergibt sich aufgrund der Flächenverteilung ein mittlerer Ertrag von SZO. dt/ha.

Tabelle 1. Verteilung der Gerstenfläche auf Standortpotentiale und Intensitätsstufen

Verteilung der Gerstenflä- che in ha 1990

(MxE=Maximalcrtrag je ha)

Intensität ,

Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Stufe 4 Alle Intensi-täten Ausnüt-

zungsgrad 60.% MxE 80% MxE 90% MxE 100%MxE

Standort 1 _60% MxE 4'000 4'000. 4'000 4'000 16'000 Standort 2 80% MxE - 4'000 4'900 12'pOO 129 00P 32'000 Standort 3 . 1150% MxE 0 12'000 12'000 8'000 32'000 Alle Standorte 8'000 - 20'000 28'000 24'000" 80'00p

Quelle: Eigene Annahmen

Die Flächenverteilung im Ausgangsjähr 1990 wird für jede Kultur des Acker- und Futterbaues definiert. Darauf aufbauend lassen sich Veränderungen in der Bewirtschaftungsintensität Lind Verschiebungen zwischen Standorten simulieren.

Degression von Arbeitszeitbedarf undSemeinkosten

Zur Abbildung des abnehmenden • Arbeitszeit- und Kapitalbedarfs werden Betrielbsgrössenklassen gebildet. Als Indikatoren üelten im Ackerbau die offene Ackerfläche je Betrieb und für die Tierhaltung die Anzahl Kühe je Betrieb (vgl. auch Tab. 4).

Je ha einer Kultur und je Tier wird ein maximaler Arbeitsbedarf für die kleinste Betriebsgrössenklasse festgelegt. Grössere Betriebe müssen nur einen bestimmten Prozentsatz des maximalen Arbeits-zeitbedarfs aufwenden.

' Bei Verteilung der gesamten offenen Ackerfläche auf die Grössen-klassen ergibt sich die mittlere Degression in Pr6zenten des maximalen Arbeitszeitbedarfs. Die Degression wird auf die kulturspezifischen maximalen Werte für den Arbeitszeitbedarf angewendet. Auf dieselbe Weise werden alle Kühe auf BestandesgrössenPassen verteilt. Die

mittlere Degression aufgrund der Kuhbestände gilt als repräSentätiv und Wird auf alle Tiere, auch Aufzucht- und Masttiere, sowie die Flächen des Futterbaues angewendet.

Die Gemeinkosten (ohne A*rbeits- und Kapitälkosten)werden auf zwei Produktionsfaktoren verteilt: Die offene Ackerfläche und Kuhzahl. Auf die offene Ackerfläche entfallen vor ällem die Mechanisierungskosten, auf die Kuhzahl vor allem Gebäudekosten und die Mechanisierungs-kosten des Futterbaues. Diese Zuteilung ist nicht uriproblematisch.

Für die vorliegende Arbeit akzeptieren wir sie als mögliche Annähe-rung. Wie beim Arbeitszeitbedarf werden die Gemeinkosten für die kleinste Betriebsgrössenklasse je ha offene Ackerfläche bzw. je Kuh festgelegt. Die Kostendegression lässt sich aufgrund von Buchhal-tungsergebnissen und Kalkulationen ermitteln. Die mittlere Kostende-' • gression im Ackerbau und in der Tierhaltung kann vereinfachend als Ausnützungsgrad des betriebsgrössenabhängigen technischen Fort-schrittes bezeichnet

'

Quantifizierung des Modelles - Ausgangslage 1990

Um trotz der Vereinfachungen eine möglichst gute Vergleichbarkeit mit der schweizerischen Landwirtschaft zu ermöglichen, werden für das quantitative Grundgerüst die Daten der Betriebszählung 1990 herangezogen. Ergänzungen stammen von Daten aus der Milch-statistik und den Statistischen Erhebungen und Schätzungen des Schweizerischen Bäuernsekretariates. Kostenschätzungen beruhen auf Buchhaltungsergebnissen und Kalkulationen.

Bodennutzung: Flächen, Standorte, Intensitäten, Erträge

Die offene Ackerfläche umfasst im Modell 295'000 ha, davon 39'000 ha Sitomais. Als weitere Futterflächen werden 90'000 ha Kunstwiesen und 615'000 ha Naturwiesen festgelegt. Die Naturwie-senfläche ergibt sich aus den 638'904—ha der Betriebszählung 1990 mit einem Zuschlag für die Sömmetungsflächen und einem Abzug für die im Modell nicht berücksichtigten Einhufer, Schafe und .Ziegen.

Die gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche im Modell beträgt 1 Mio. ha im Ausgangsjahr 1990.

'Von der offenen Ackerfläche der Betriebszählung 1990 werden :die Standoreotentiale folgendermassen eingeschätzt:

,Standort 1 (60 '% des Maximalertrages): 62'000 ha Standort 2 (80' % des Maximalertrages): 130'900 ha Standort 3 (100 % des Maximälertrages): 120'000 ha

Diese. Obergrenzen müssen in allen Szenarien eingehalten! werden.

Die.Beziebung zwischen mittleren Erträgen und den 'Maximalerträgen (auf 10 %' der Fläche) wird aus der Analyse von.Buchhaltungs' daten abgeleitet. Je nach Kultur ergeben sich grössere prozentuale Unter-schiede. Der mittlere Ertrag einer Kultur ergibt sich aus dem Maxi-malertrag und aus der Verteilung der Fläche auf Standortpotentiale und Inteniitätsstufen,

Die Verteilung der Ackerfläche auf Standorte und Inteneitäteh ist in Tabelle,2 Zusammengefasst.

Grundlage für die Verteilungen bilden die Betriebszählungsdaten, Erttagsstatistiken, Buchhaltungsdaten und Expertenmeinungen.

Tabelle 2. Verteilung der offenen Ackerfläche 1990 auf Standortpo-tentiale und Intensitätsstufen

Offene Ackerfläche in ha 1990

(MZE;-•Maximalertrag je ha)

,Intensität

Analog werden auch Kunst- und Naturwiesenflächen verteilt.

Eine Zusammenstellung der Maximalerträge und der mittleren Erträge befindet sich in Tabelle 5. "

Rindviehhaltung : Milchkühe, Mutterkühe, Fleischproduktion, 'Rauh-futterbilanz

Bei einer Verkehrsmilchmenge von 3,050 Mio. t und einer mittleren Milchleistung von 5000 kg je Kuh und Jahr (825 kg nicht abgeliefert) ergibt sich ein Milchkuhbestand von 730'000 Tieren. Die gemolkenen Kühe ohne Verkehrsrnilchäblieferung werden im Modell den Mutterkü-hen zugeteilt., Mit insgesamt 60'000 MutterküMutterkü-hen entspricht der, Kuhbestand im Modell von 790'000 Tieren dem Wert der Betriebs:

zählung. Tabelle 3 enthält eine Gegenüberstellung der wichtigsten Modellgrössen und der statistischen Werte.

Tabelle 3. Rindviehbestand und Fleischproduktion

Statistik Modell Milchkühe mit Verkehrsmilchal2lieferung 727'456* 730'539' Gemolkene Kühe ohne

Verkehrsmilch-produktion 51309* -

Mutter- und Ammenkühe 13575* -

Mutteikühe - 60'000

Kalbfleischproduktion (t SG) 36487** 36'162 Rindfleischproduktion total (t SG) 163354* * 163'245

Betriebszählung 1990

** Stat. Erhebungen und Schätzungen des Schweizerischen Babernsekretariates; 5-Jähresmittef 1986/90

Bei den oben erwähnten Bruttoerträgen im Futterbau und der An-nahme von 22 % Verlusten ist die Rauhfutterbilanz ausgeglichen (Verzehr je Milchkuh: 13,5 kg TS je Tag).

Grössenk)assen nach offener Ackerfläche und ,Kuhbeständen Tabelle 4 fasst die.angenommenen Verteilungen der offenen Acker-fläche und der Kühe auf die Grössenklassen.zusammen: Zusätzlich .

sind die Degressionen des Arbeitszeitbedarfs und der Gemeinkosteri 'aufgeführt und mit Beispielen versehen. Die Werte für den

Arbeits-zeitbedarf sind aus den arbeitswirtschaftlidhen Grundlagen der FAT abgeleitet und für die vorliegende Fragestellung angepasst worden.

Die Gemeinkosten und deren Degressionen beruheri im wesentlichen auf Buchhaltungsdaten der Zentralen Ausweitung.

Tabelle 4. Grössenklassen und Degression des Arbeitszeitbedarfs und der Gemeinkosten 1990

Klasse

Grössenklassen Anteil AKh/ha GK* je

Ackerbau • Fläche AKh/ha Weizen ha OA • Tierhaltung und Fut- terbau

71 % 127 80% 2081.-

* Strukturkosten ohne Arbeits- und Kapitalkosten AlSh: Arbeitskraftsturiden inkl. Reitarbeiten OA: Offene Ackerfläche

GK: Gemeinkosten

Arbeitseinsatz und Einkommen

Für die Bewirtschaftung von einer Mio. Hektaren und die für 1990 angenömrhene Produktion sind rund 66'000 Jahresarbeitseinheiten erforderlich. Der Bruttoerlös für die landwirtschaftlichen Produkteliegt bei 6,7 Mia. Franken. Dazu kommen eine Mio. Franken Direktzahlun-gen. Nach Abzug von Einzel- und Gemeinkosten bleiben für die Entlohnung einerJahresarbeitseinheit 58'000-Franken. Dieses Brutto-einkommen dient jedoch auch der Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Die Direktzahlungen machen rund einen Viertel des Brutto-einkomenens aus:

Definition der Szenarien für das Jahr 2010

Allgemeine Bemerkungen zur Szenariotechhik

Die Szenariotechnik it eine weit verbreitete MethOde der Zukunfts-forschung, die es erlaubt, denkbare zukünftige' Entwicklungen oder

•Züstände miteinander zu vergleichen. [Porter 1991, S. 259ff.[. Im vorliegenden Beitrag geht es darum, mögliche Strukturen der schweizerischen Landwirtschaft im Jahr 2010 einander gegenüber-zustellen. Dabei werden folgende Grundsätze berücksidhtigt [vgl.

Rotach et. al. 1984, S. 3f.1:

1. Im Unterschied zu Prognosen keine Aussagen über die Eintre-tenswahrsdheinlichkeiten einzelner Szenarien

2. Keine Aussage über die Wünschbarkeit der Szenarien

3. Keine Aussage, wie die verschiedenen Zustände erreicht werden können

4. Die Zustände müssen konsistent und plausibel sein.

Bei der Auswahl und Beschreibung der vorliegenden drei Szenarien ging es weniger darum, die gesamte Bandbreite Möglicher Entwick-lungen der schweizerischen Landwirtschaft darzustellen. Vielinehrind viele wichtige Schlüsselgrössen wie die Entwicklung. der potentiellen Erträge, die Höhe der Gemeinkoten in bestimmten Betriebsgrössen oder der Arbeitszeitbedad in einem Kuhbestand bestimmter Grösse in allen drei Szenarien gleich. Die Unterschiede liegen nur im unter-schiedlichen Ausnutzungsgrad potentieller technischer Fortschritte,

sei es durch alternative Wahl der Intensität im Pflanzenbau oder durch unterschiedliches betriebliches Wachstum.

In allen Szenarien gleiche Annahmen

1. Im Jahr 2010 lassen sich die gleichen Mengen wie 1990 produ-zieren und absetzen. Die Zunahme der Inlandnachfrage (Bevölke-rundswachstum) wird durch höhere Importe im Rahmen der allgemeinen Handelsliberalisierung kompensiert. Die Exportmög-lichkeiten entsprechen i dem heutigen Umfang.

2. Trotz drastischen Preissenkungen entspricht die Produktion im Jahre 2010 den Mengen von 1990, das heisst die Angebots-elastizität ist = 0. Für diese eher problematische Annahme spre-chen folgende Argumente: Zusammen mit Direktzahlungen lassen sich auch bei viel tieferen Erlösen noch Deckungsbeiträge und Arbeitseinkommen erzielen, welche die weitere Bewirtschaftung der Fläche ermöglichen. Aus marginalen Preisveränderungen einzelner Produkte abgeleitete Angebotselastizitäten lassen sich für die vorliegende Fragestellung nicht verwenden. Ein Blick in bestimmte Regionen in der BRD zeigt zudem, dass auch unter EU-Preisbedingungen mit der Schweiz vergleichbare Selbstversor-gungsgrade erreicht werden können.

3. Die Milchleistung steigt auf 6600 kg je Kuh und Jahr. Der Rauh-futterverzehr je Kuh und Tag bleibt konstant, die Kraftfuttermenge steigt entsprechend der Milchleistung.

4. Die Produktpreise sinken auf 30 %.(Weizen) bis 50 % (Fleisch aus Mutterkuhhaltung) der Preise 1990.

5. Die Einzelkosten je ha bzw.. je Tier sinken pauschal auf 70 % der Kosten 1990.

6. Die Direktzahlungen werden in den verschiedenen Szenarien sö hoch angesetzt, dass das Bruttoeinkommen jeJahresareitseinheit die 58'000 Franken von 1990 erreicht.

Szenarium 1: "Weiter wie bisher"

Dieses Szenariurn soll aufzeigen, wie .sich die Kennzahlen des Mo-delle verändern, Wenn die bisherigen Trends in der Ertragszunahme

und der Strukturentwicklung auch für den Beobachtungszeitraum 1990 bis 2010 gelten würden.

Die Entwicklungen der maximalen Erträge im Ackerbau beruhen auf Zeitreihenanalysen von Buchhaltungsbe,trieben, die Maximalerträge im Futterbau auf Plausibilitätsüberlegungen und Expertenmeinungen.

Die Verteilung der Flächen je Kultur auf Standortpotentiale und lntensitätsstufen ist gleich wie im Ausgangsjahr 1990. Zur Ermittlung der Anteile der offenen Ackerfläche und der Kühe in den jeweiligen Grössenklassen werden die Entwicklungen zwischen 1980 und 1990 (bzw. 1978 und 1993 für Kühe) bis ins Jahr 2010 verlängert. Die Annahmen entsprechen ,denizufolge ungefähr einer Fortsetzung des Strukturwandels der letzten 15 Jahre.

SZenarium 2: "Flächendeckend-Extensiv"

Der wesentliche Unterschied zu Szeriarium 1 ist der Verzicht auf biologisch-technischen Fortächritt im Pflanzenbau in Form einer allgemeinen Extensivierung der Flächennutzung. Dabei werden die Anteile der "Intensitätsstufen so festgelegt, dass die zur Produktion der vorgegebenen Mengen erforderliche Fläche eine Million Hektar (wie 1990) beträgt. Alle anderen Annahmenentsprecheo im,wesentli-chen dem Szenarium 1 "Weiter wie bisher" (zum Beispiel Steigerung der Milbhleistung je Kuh).

SzenariuM 3: "Wachstum"

Grundsätzlich gelten alle Annahmen des Szenariurns 1 "Weiter wie.

bisher". Bei der Verteilung der offenen, Ackerfläche und der Kuhbe-stände auf die BetriebsgröSsenklassen entfallen jedoch bedeutendere Anteile auf die grösseren Einheiten.

Zusammenfassung: Definition der Szenatien

Als wichtige Grundlage sind in Tabelle 5 die maximalen und die je nach Szenariurry resultierenden mittleren Erträge im Pflanzenbäu zusammengefasst.

Tabelle 5. Maximale und mittlere Erträge 1990 und 2010

* 1990 auf rund 10 % der Fläche der Kultur realisiert 'TS: Trockensubstanz

Ein weiterer zentraler Indikator für die Ausnützung technischer Fortschritte besteht in der Verteilung von offener Ackerfläche und Kuhbestand auf die Betriebsgrössenklassen. Abbildungen 1 und 2 fassen die Annahmen zusammen.

1.980 1990 2010 , 2018 2010 • Betriebs- ljetriebs- 'Weiter, "Flächen- 'Wadhs-'

zählung zählung 8c wie deckend- turn"

Modell bisher Extensiv"

100%

90%

80%' ' 70%

60%

50%

40%

30%

20%

10%

0%

0

IMMIIIIIMM11.112131.

II 0.015 ha

2

5-10 ha

D

10-15 ha

D >

15 ha ONBetrieb OA/Betrieb 0A/Betrie dA/Betrieb

Abb. 1. Verteilung der schweizerisChen offenen Ackerfläche (OA) auf Betriebsgrössenklassen nach offener Ackerfläche

100%

'90%' 80%

70%

Ante

i l ühe K 60%

50%

40%

30%

20%

10%

0%

1978 1990 Vieh- Betriebs- zählung zählung

8c Modell

2010 2010 2010

"Weiter "Flächen- 'Wachs-wie deckend- turn"

bisher" Extensiv"

Kühe/ 1111 1-10 ä 11-15 [I:15 16720

D

1-3b

El

>30

Betrieb

Abb. 2. Verteilung des schweizerischen Kuhbestandes auf Bestan-desgrössenklassen nach Kühen je Betrieb

Aufgrund der Annahmen über die BetriebsgrössenklasSen in Abbildung

Aufgrund der Annahmen über die BetriebsgrössenklasSen in Abbildung