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Ergebnisse der qualitativen Interviewstudien

4 Empirische Fallstudien

4.2 Ergebnisse der Fallstudien in der Biobranche

4.2.2 Ergebnisse der qualitativen Interviewstudien

Die Fragestellung der Gruppeninterviews und Teamleiterinterviews zum Thema Kreativität lautete: Welche Faktoren des Arbeitsumfeldes spielen bei der Kreativitäts-förderung in Teams der pharmazeutischen Auftragsforschung eine Rolle?

Auswertung der Transkripte. Die Transkripte der Interviews wurden paraphrasiert, d. h. es wurden Synopsen zu den relevanten Passagen verfasst, um eine Übersicht über die Kernaussagen zu bekommen. Anhand dieser pointierten Zusammenfassung wurde eine Bilanzierung der relevanten Aspekte zur Fragestellung vorgenommen.

Genaue Beschreibung der Stichprobe. Es wurden zwei Teams aus zwei verschiede-nen Firmen der pharmazeutischen Auftragsforschung befragt. Firma 1 ist ein Unter-nehmen, welches Dienstleistungen im Bereich klinische Forschung durchführt. Es besteht deutschlandweit aus 68 Mitarbeitern. Davon arbeiten 28 am untersuchten Standort. Es wurde ein Arbeitsteam befragt, das aus vier Personen (inklusive Team-leiter) besteht. Zwei der Teammitglieder waren bei der Gruppendiskussion anwe-send. Bei dem Team handelt es sich um ein Teamleiter-Team, also einer Gruppe aus Leitern verschiedener Teams innerhalb des Unternehmens, die im regelmäßigen Austausch untereinander stehen. Ein Teammitglied besitzt einen Hochschulab-schluss in Ökotrophologie, das andere eine abgeschlossene Fachausbildung als Arzthelferin. Bei Firma 2 handelt es sich um ein Unternehmen, das auf klinische Stu-dien im Inhalationsbereich spezialisiert ist. Das Unternehmen besteht deutschland-weit aus 34 Mitarbeitern, wovon sich 25 am untersuchten Standort befinden. Das be-fragte Team bestand aus 6 Personen inklusive Teamleiter, wovon 4 bei der Befra-gung anwesend waren. Alle Befragten haben einen Hochschulabschluss (ein Ingeni-eur, zwei Ärztinnen, eine Soziologin). Tabelle 4.2 gibt einen Überblick über die im Organisationsscreening gemachten Angaben der Firmen.

Ergebnisse zu der Teambefragung in Firma 1. Mitarbeiter der Firma 1 beschreiben, dass ihre Tätigkeit auf Grund immer neuer Aufgabenbereiche sie zur Kreativität er-muntert. So habe das Unternehmen sich von der alleinigen Durchführung medizini-scher Studien hin zum Test von Medizinprodukten und Lebensmitteln weiterentwi-ckelt. Diese immer neuen Herausforderungen seien in einem hohen Maße kreativi-tätsfördernd, da man immer wieder neue Lösungswege und -ansätze finden müsse.

Da diese oft nicht vorgegeben sind, weil es bisher keine Erfahrungen im jeweiligen Bereich gibt, ist eine hohe kreative Leistung der Mitarbeiter gefragt. Hierdurch fühlen sich die Mitarbeiter motiviert und arbeiten kreativer.

Tab. 4.2 Beschreibung der Unternehmen der Fallstudie in der Biobranche

Firma 1 Firma 2

Gründung 1981 1999

Standorte 1 Standort 2 Standorte

Anzahl Mitarbeiter

Entwicklungsabtei-lung keine ja, mit 25 Mitarbeitern

Patente keine

Insgesamt 6 angemeldete Pa-tente, 4 werden im Betrieb ge-nutzt, 2 haben sich am Markt durchgesetzt

Weiterhin sei jedes Projekt anders, was auch die Kreativität fördere, so die Teammit-glieder. Auch werde durch eine sehr flache Hierarchie und durch Unterstützung der Leitung die Kreativität in den Projekten gefördert. So berichten beide Teammitglieder von häufigem und meist positivem Feedback, das sie als äußerst motivierend erach-ten. Die Mitarbeiter berichten weiter, dass sie, um kreativ arbeiten zu können, kom-petente Ansprechpartner benötigen. Weiterhin sei es äußerst wichtig, „mit den Kolle-gen klar (zu) kommen“ und von diesen unterstützt zu werden. Auch die Teamleitung wird in diesem Zusammenhang häufig genannt. So empfinden die Teammitglieder ein Lob oder positives Feedback von den Leitern als wichtiger und motivierender als monetäre Anreize. Es werde auch oft eine Rückmeldung über Leistungen gegeben.

Auch fördere dieses Lob allgemein die Kreativität und Motivation aller Mitarbeiter, da man sich einerseits über das Lob für den anderen freue, es aber auch gern selbst erreichen wolle.

Die folgenden Bedingungen bei der Arbeit wurden genannt, als es darum ging, krea-tivitätsförderliche Bedingungen bei der Arbeit zu nennen und zu erläutern, was Krea-tivität in Firma 1 bedeutet:

• Entscheidungskompetenz und Aufgabenstellungen „zwingen“ zur Generierung neuer Ideen,

• Zeitdruck als positiver oder negativer Einflussfaktor,

• „Wohlfühlen“ im Unternehmen,

• Soziale Anerkennung (durch Erwähnung vor anderen Mitarbeitern) als Feedback für gute Leistung,

• Tägliche Kommunikation mit Führungsperson

Die Originalzitate aus den Interviews in Tabelle 4.3 dienen als Veranschaulichung für diese herausgefilterten Bedingungen.

Tab. 4.3 Originalzitate aus dem Gruppeninterview in Firma 1

Thema Zitate Team in Firma 1

Entscheidungskompetenz „Man wird auch gefordert, also, lassen Sie sich mal was ein-fallen.“

Zeitdruck 1. „Also für mich ist wichtig, ich brauch ´ne Aufgabe, also ein Ziel, wo will ich hin und dann fällt mir was ein. Was mir gut tut ist Zeitdruck, kompetente Ansprechpartner. Ja, das sind so die Hauptpunkte.“

2. „Ähm, Zeitdruck ist für mich auch Bedingung, aber in Ma-ßen. Also, den Zeitdruck, den die Frau X erwähnt hat, er muss schon da sein, aber nicht so, äh, nicht allzu stark.“

Wohlfühlen „Dass ich mit meinen Kollegen klar komme und wenn ich mich da wohl fühle.“

Soziale Anerkennung „Ja es wird oft gesagt, das haben Sie gut gemacht und das wird dann von der Geschäftsleitung auch an die Anderen wei-tergegeben.“

Ach, die so und so hatte da eine tolle Idee, wie wär’s wenn wir das jetzt so und so machen. Ja, nicht materiell aber die Aner-kennung und das Lob, was kommt, das find ich, ja, ist gut.“

Kommunikation mit Füh-rungsperson

„[Feedback gibt es] eigentlich fast täglich. Weil es gibt jeden Tag Sachen, die gemacht werden müssen und man trifft sich und dann kommt, „OK, super“ oder nicht so gut oder einfach ein Lächeln, das ist für mich schon Lob oder Bestätigung.“

Ergebnisse zu dem Gruppenleiterinterview in Firma 1. Tabelle 4.4 zeigt exemplari-sche Zitate der Teamleitung. Sie hält es, bezogen auf Kreativität, für wichtig, dass Mitarbeiter selbständig arbeiten können. Diese Aussage ergänzt sich gut mit der Aussage eines Teammitglieds, dass Entscheidungskompetenz von den Teammit-gliedern verlangt wird (siehe Tabelle 4.3, 1. Zitat). Die Teamleitung betont außerdem, dass Ruhe und Zeit förderliche Bedingungen für Kreativität seien. So haben die Mit-arbeiter die Gelegenheit, sich außerhalb des normalen Tagesgeschäftes Neues ein-fallen zu lassen. Hierzu sei es auch wichtig, dass nicht zu viele Leute in einem Raum arbeiten. Schließlich betont die Teamleitung, genau wie die Teammitglieder, dass eine gut funktionierende Kommunikation zwischen allen Teammitgliedern und der Leitung eine Voraussetzung für Kreativität sei. Der informelle Charakter der Kommu-nikation wird sowohl von den Teammitgliedern als auch von der Teamleitung als er-munternd und arbeitserleichternd gesehen.

Tab. 4.4 Originalzitate aus dem Gruppenleiterinterview in Firma 1

Thema Zitate Teamleitung in Firma 1

Selbständiges Arbeiten „Das ist wichtig, dass jemand die Möglichkeit hat selbstständig zu arbeiten.“

Räumliche Bedingungen, Ruhe

„[...] dass gute räumliche Arbeitsbedingungen herrschen, dass keine fünf Leute in einem Raum sind, die ständig durcheinan-der reden, und man nicht zur Ruhe kommt.“

Zeit „[...] dass jemand genügend Zeit hat, sich außerhalb der Rou-tine auch Gedanken zu machen.“

Gute Kommunikation „[...] dass die Kommunikationsstrukturen gut sind, also auch informell sind.“

Ergebnisse zu der Teambefragung in Firma 2. Die Teammitglieder in diesem Unter-nehmen berichten ebenfalls davon, dass sie große kreative Möglichkeiten in ihrer Tätigkeit finden. So werden auch sie häufig mit noch nicht da gewesenen Problemen konfrontiert, welche es zu lösen gilt. Da in der Forschung nicht alles schon vorgege-ben sei, könne man in dieser Arbeit sehr kreativ sein, so ein Mitarbeiter. Hier fühlen sich die Teammitglieder durch die relative Autonomie bei der Bewältigung ihrer Tä-tigkeiten freier. Die Autonomie bewirkt, so ihre Worte, eine Steigerung der Kreativität, da man nicht ständigen Restriktionen durch die Leitung ausgesetzt sei und somit fle-xibel an Teilaufgaben arbeiten könne. Ein Gruppenmitglied wiederholt, dass Kreativi-tät „etwas mit Wohlgefühl“ zu tun habe. Ohne sich in seinem Team und der Organi-sation wohl zu fühlen, sei Kreativität nicht möglich. Auch sei die Bereitschaft des Teams, über neue Ideen zu diskutieren und sich auszutauschen, wichtig für die Ge-nerierung von Kreativität. Dabei muss, so ein Mitarbeiter, gewährleistet sein, dass man über alles diskutieren und auch einmal unfertige Ideen mit anderen, insbeson-dere der Leitung, erörtern kann. Darüber hinaus sei allgemein Hilfsbereitschaft stark im Team ausgeprägt, was es auch erleichtere, Fragen zu stellen und die anderen Mitglieder bei Problemen um Rat zu fragen. Dies zeige sich auch daran, dass die Bürotüren zum Flur immer offen stehen. Dadurch kann man jederzeit bei Problemen in das Büro des Kollegen gehen und Fragestellungen gemeinsam erarbeiten, ohne die Tür als „Hemmschwelle“ überwinden zu müssen.

Folgende Faktoren bei der Arbeit wurden von den Teammitgliedern angegeben, als es darum ging, wie Kreativität gefördert werden kann und was Kreativität für Firma 2 bedeutet:

• Flexibilität innerhalb des Unternehmens,

• „Wohlfühlen“ innerhalb der Organisation,

• Möglichkeit eigene Ideen einzubringen,

• Lockere Hierarchie mit kurzen Kommunikationswegen,

• Möglichkeit zur sozialen Interaktion,

• Finanzielle Honorierung der Leistungen (eingeschränkt),

• Zeitdruck in Maßen,

• Wöchentliche Treffen der gesamten Belegschaft (ca. 30 Leute) fördern Kreativität und Problemlösungsprozesse,

• Konstruktives und regelmäßiges Feedback des Teamleiters,

• „Fehlerfreundlichkeit“

Die Originalzitate aus den Interviews in Tabelle 4.5 sollen als Veranschaulichung für diese herausgefilterten Bedingungen dienen.

Ergebnisse zu dem Gruppenleiterinterview in Firma 2. In Tabelle 4.6 sind exemplari-sche Zitate der Teamleitung aus Firma 2 dargestellt. Die Teamleitung findet es wich-tig, dass die Teammitglieder sich ihre Zeit frei einteilen können und auch teilweise den Arbeitsort (in der Firma oder zu Hause) frei wählen können. Die Teamleitung in Firma 2 findet es, genauso wie die in Firma 1, wichtig, dass man Ruhe hat, um krea-tiv zu arbeiten. Des Weiteren wird es von der Teamleitung des zweiten Arbeitsteams als kreativitätsförderlich gesehen, wenn Teammitglieder sich bei Problemen zusam-mensetzen, um gemeinsam Ideen zu generieren.

Tab. 4.5 Originalzitate aus dem Gruppeninterview in Firma 2

Thema Zitate Team in Firma 2

Flexibilität 1. „Aber für mich ist der Zusammenhang mit Flexibilität, wenn jemand, wenn die Person, die mich leitet, flexibel ist und auch Lust auf Kreativität hat, da kann ich viel kreativer sein.“

2. „Sehr tolerant, sehr flexibel in diesem Betrieb, ja.“

„Wohlfühlen“ „Also für mich, Kreativität hat viel zu tun mit Flexibilität und mit Wohlgefühl.“

Eigene Ideen einbringen „Also es schreibt mir jetzt einer nicht was vor, sondern ich kann eigentlich auch die Entscheidung selber treffen, und mir Sa-chen überlegen irgendwo.“

Hierarchie „Vor allem sind die Hierarchien wichtig, würde ich vielleicht sagen, weil man da nicht immer formelle Kommunikationswege hat oder so was, ja? Sondern auch mal eine Idee einfach so mal äußern kann gegenüber einem Vorgesetzten, ohne dass die vielleicht bis zum Ende durchgedacht ist und man sich dann Sorgen macht „hm, was denkt der denn jetzt“ oder so.“

Soziale Interaktion „Wir haben was Besonderes.

Bei uns stehen immer die Türen auf zum Flur.

Also wenn man ein Problem hat, kann man sofort zum Kolle-gen im Nachbarbüro gehen und man bekommt eiKolle-gentlich auch immer gleich eine Antwort und kann dann weiterarbeiten.“

Finanzielle Honorierung (eingeschränkt)

„Da wird halt dann finanziell honoriert, wie sehr sich jemand einbringt oder wie, ja, eben eine leistungsabhängige Kompo-nente.

Das kann aber auch nicht unbedingt mit der Kreativität zu-sammenhängen.“

Zeitdruck in Maßen „Unter Stress kann ich nicht kreativ sein.“

Wöchentliche Treffen der Belegschaft

„Außerdem in der Klausurtagung kann jeder Sachen einbrin-gen, auch in den wöchentlichen Besprechuneinbrin-gen, wo eigentlich alle da sind und über die Projekte gesprochen wird, kann auch jeder sich einbringen. Also das würde ich zu den Maßnahmen zählen, das auch noch gut öffnet auch noch mal für Ideen oder so neues oder für Kreativität.“

Feedback des Teamlei-ters

„Und was ich sehr, sehr wichtig finde für die Kreativität, ist auch, wenn man was falsch gemacht hat oder nicht so richtig aus irgendwelchen Gründen, wenn man mal was nicht wusste, wenn man neu ist, immer wird die Kritik so nett angestellt, dass man nur Lust hat sich zu verbessern.“

„Fehlerfreundlichkeit“ „Und das ist sehr wichtig, weil jeder irrt sich und was ich am Anfang gehört habe ist, „wer viel arbeitet, der irrt sich auch vielmehr als jemand, der nicht soviel tut“ und das auf mich bezogen, ja, es stimmt. Das macht eine Last weg und da hat man wieder Lust kreativ zu sein. Das ist auch ein wichtiger Punkt, wie man mit Kritik umgeht, mit Problemen.“

Tab. 4.6 Originalzitate aus dem Gruppenleiterinterview in Firma 2

Thema Zitate Teamleitung in Firma 1 Eigene Zeiteinteilung,

Frei-räume, Ruhe

„Also ich glaube, dass man kreativ sein kann, wenn man sich die Zeit selbst einteilen kann. Es ist ganz schwierig, innerhalb einer vorgegebenen Zeit kreativ zu sein, weil ein-fach jeder andere Phasen am Tag hat. [...] Sie [die Team-mitglieder] haben freie, mehr oder, äh, die Möglichkeit ein-fach zuhause zu bleiben einen Tag und zu hause zu arbei-ten, wenn man mehr Ruhe braucht. Zwischendurch braucht man Ruhe zur Kreativität, das ist kein Problem.“

Gemeinsames Brainstor-ming

„Wenn irgendwer ein Problem hat, dass er sich zusammen-setzt und alles so ein bisschen Brainstorming macht, was kann man machen oder, was fällt mir noch ein, was fällt Dir noch ein? Das wird regelmäßig bei uns gemacht. Aber ei-gentlich von dem initiiert, der grade ein Problem hat. Der sucht sich dann die Leute zusammen.“

Fazit der qualitativen Interviewstudien in beiden untersuchten Firmen. Zusammen-fassend kann festgestellt werden, dass beide befragte Teams eine ähnliche Auffas-sung zur Auswirkung von Arbeitsbedingungen auf die Kreativität haben. In den Aus-führungen der Teammitglieder lassen sich unter anderem Bedingungen identifizieren, die in der Literatur behandelt wurden. So werden Schwierigkeitsgrad und Anzahl der Lösungsmöglichkeiten mit der Kreativität in Verbindung gebracht (West, 1990, 2002b). Beide Teams fühlten sich durch Herausforderungen, welche eigenes Denken und Handeln verlangen, in ihrer Kreativität bestärkt. Auch Abwechslung bei den Tä-tigkeiten wurde von den Mitarbeitern von Firma 1 als wichtig für die Kreativitätsförde-rung eingestuft. Dazu äußerten sich die Mitarbeiter von Firma 2 nicht, was jedoch vor allem daran liegen mag, dass sie aufgrund des engeren Tätigkeitsfeldes des Unter-nehmens (spezifischer Bereich der Inhalationsforschung) nicht so oft mit stark unter-schiedlichen Aufgaben konfrontiert werden. Auch unternehmensspezifische Bedin-gungen werden von beiden Teams als wichtig empfunden; so werden eine gewisse Flexibilität und flache Hierarchien für kreatives Arbeiten als förderlich erlebt. Beide Teams sind sich einig, dass es kompetenter Ansprechpartner bedarf, um im Team eine kreative Atmosphäre zu schaffen. Außerdem sei Vertrauen unerlässlich, damit ein kreativer Ideenaustausch zu Stande kommt. Dies entspricht auch der Theorie von West (1990) zur Teamkreativität; so müsse in einem Team ein Klima der Sicherheit entstehen, um Kreativität zu ermöglichen. Es wird argumentiert, dass es ohne Ver-trauen der Teammitglieder zu einer Zurückhaltung vieler Ideen kommt, da man aus Angst vor Zurückweisung oder Nicht-Akzeptanz nicht offen miteinander kommuniziert (West, 1990). Auch positives bzw. veridikales – aber freundliches – Feedback bewer-ten die Teams als wichtig für weitere kreative Arbeit. Somit sind sich beide Teams recht ähnlich in der Bewertung integrierender Prozesse als kreativitätsförderlich.

Ähnlich argumentieren die Teamleitungen beider Teams. Sie betonen eine gute Kommunikation und Ruhe als notwendige Voraussetzung für Kreativität bei der Ar-beit. Teammitglieder müssen Ideen gemeinsam besprechen und dazu auch die Ge-legenheit bekommen. Hierzu ist Vertrauen notwendig, welches auch von den Team-mitgliedern beider Teams als wichtig im Zusammenhang mit Kreativität erachtet wird.

Selbständigkeit und eigene Entscheidungskompetenz der Mitarbeiter finden sowohl die Teamleitungen als auch die Teammitglieder wichtig. In Firma 2 geht die

Selb-ständigkeit der Teammitglieder sogar so weit, dass sie teilweise von zu Hause aus arbeiten dürfen, um für besondere Fragestellungen Ruhe zu haben.