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Endenergienachfrage gesamt

Im Dokument in den Szenarien I - IV (Seite 146-152)

2 Methode 2.1 Szenarien

5.5 Endenergienachfrage gesamt

5.5.1 Endenergienachfrage und Energiemix

Die gesamte Endenergienachfrage der Schweiz nach Energieträgern entwickelt sich gem.

Tabelle 5-10 und Figur 5-7.

Die Endenergienachfrage steigt bis zum Jahr 2013 bis auf 838.9 PJ (Zuwachs um 2.9 % gegenüber dem Jahr 2000) an, um bis zum Jahr 2035 auf 830.9 PJ abzusinken. Insge-samt ist dies gegenüber dem Jahr 2000 ein Anstieg um 1.9 %.

Die Nachfrage nach fossilen Energieträgern nimmt um 11.4 % ab, die Nachfrage nach Elektrizität steigt hingegen um 29.1 %.

Der Mix der nachgefragten Energieträger verändert sich stetig. Hierbei sind die Richtun-gen der VeränderunRichtun-gen keinen SchwankunRichtun-gen unterworfen. Neben der Elektrizitätsnach-frage wächst die GasnachElektrizitätsnach-frage stark an; dabei wächst auch jeweils der Anteil dieser Energieträger am Mix: Der Elektrizitätsanteil am Mix beträgt 23.4 % im Jahr 2000 und wächst auf 29.6 % im Jahr 2035.

Tabelle 5-10 Szenario I Trend

Endenergienachfrage nach Energieträgern, in PJ

1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035

Elektrizität 169.6 174.2 190.3 202.2 213.6 223.0 230.6 236.8 242.5 245.7 Heizölprodukte 262.1 240.8 226.7 214.1 203.2 191.9 180.5 169.1 159.2 150.1

Erdgas 59.9 78.1 92.9 98.6 104.0 107.8 109.5 110.6 112.0 113.6

Sonstige Gase 4.1 4.3 6.0 5.6 5.7 5.7 5.5 5.3 5.2 5.1

Kohle 14.4 7.9 6.2 6.4 6.5 6.3 6.3 6.2 6.2 6.1

Fernwärme 9.9 12.6 14.4 15.7 16.1 16.8 17.3 17.5 17.7 17.8

Holz 31.6 30.9 30.5 30.8 31.2 31.4 32.1 32.4 32.4 32.2

Müll, Industrieabfälle 6.7 9.7 11.7 13.8 13.9 13.8 13.7 13.3 13.3 13.3

Solarwärme 0.1 0.2 0.3 0.5 0.6 0.8 0.9 1.1 1.2 1.4

Umgebungswärme 1.8 3.0 4.4 6.4 8.7 10.9 13.0 14.8 16.5 17.9

Biogas, Klärgas 0.0 0.0 0.0 2.0 2.0 2.0 2.0 2.0 2.0 2.0

Benzin 157.3 152.6 169.3 157.5 132.4 109.3 97.3 92.2 89.9 88.4

Diesel 47.8 48.8 58.0 74.9 96.9 114.2 123.3 126.0 127.3 128.8

Flugtreibstoffe 6.2 5.0 4.3 3.4 3.4 3.1 3.1 3.1 3.1 3.1

Biodiesel, übrige

biogene Treibstoffe 0.0 0.0 0.0 0.0 0.2 0.3 0.4 0.6 0.8 1.1

Erdgas als Treibstoff 0.0 0.0 0.0 0.0 0.8 1.5 2.2 2.9 3.6 4.2

Insgesamt 771.7 768.1 815.1 831.8 839.2 838.8 837.8 834.0 833.0 830.9 Prognos 2006

Der Gasanteil beträgt im Jahr 2000 12.1% und im Jahr 2035 14.3 %.

Die Nachfrage nach Heizöl und Heizölprodukten geht sowohl absolut als auch relativ (in Anteilen am Mix, von 27.8 % auf 18.1 %) zurück. Innerhalb der Treibstoffe lässt sich ein Trend zur erhöhten Dieselnachfrage (von 7.1 % auf 15.5 %) auf Kosten der Benzinnach-frage (Reduktion der Anteile im Mix von 20.6 % auf 10.6 %) konstatieren. Die erneuerba-ren Energien wachsen im Vergleich zum Ausgangswert in 2000 stark an (bei den Energie-trägern Solarwärme und Umgebungswärme ist eine Verdrei- bis Vervierfachung zu beo-bachten). Innerhalb des Gesamtmixes steigt ihr Anteil von 5.9 % auf 8.0 %.

Juli 2007 86 Prognos AG

Die Veränderung der Energieträgerstruktur ist in Figur 5-8 dargestellt.

Figur 5-7 Szenario I Trend

Endenergienachfrage nach Energieträgern, in PJ

0 100 200 300 400 500 600 700 800 900

1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035

PJ

Elektrizität Heizölprodukte

Erdgas Sonstige Gase

Kohle Fernwärme

Holz Müll, Industrieabfälle

Solarwärme Umgebungswärme

Biogas, Klärgas Benzin

Diesel Flugtreibstoffe

Erdgas als Treibstoff Biodiesel, übrige biogene Treibstoffe

Prognos 2006

Juli 2007 87 Prognos AG

Figur 5-8 Szenario I Trend

Veränderungen der Anteile der Energieträger im Mix im Vergleich 2035 zu 2000, in Prozentpunkten

Erdgas als Treibstoff Biodiesel etc.

Flugtreibstoffe Diesel Benzin Treibstoffe Umgebungswärme

Solarwärme Müll, Industrieabfälle

Holz Fernwärme

Kohle Gase Heizölprodukte Elektrizität

-12% -10% -8% -6% -4% -2% 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12%

Prognos 2006

5.5.2 Endenergienachfrage nach Sektoren

Die Gesamtenergienachfrage nach Sektoren ist in Tabelle 5-11 in Fünfjahresschritten sowie in Figur 5-9 in Jahresschritten abgebildet.

Tabelle 5-11 Szenario I Trend

Endenergienachfrage nach Sektoren

1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035

Verkehr 220.5 214.9 240.5 245.7 243.7 239.1 237.5 236.1 236.4 237.5

Industrie 162.1 158.1 175.1 179.0 183.6 186.5 186.4 183.5 182.2 182.4

Dienstleistungen 134.4 138.7 141.2 145.1 148.5 152.0 155.6 158.3 160.7 162.9

Haushalte 254.6 256.3 258.3 262.2 263.3 261.3 258.3 256.1 253.7 248.1

Insgesamt 771.7 768.1 815.1 831.8 839.2 838.8 837.8 834.0 833.0 830.9 Prognos 2006

Die Entwicklungen der Nachfrage entwickeln sich innerhalb der Sektoren unterschiedlich:

Im Verkehrssektor erfolgt zwischen 2000 und 2005 ein leichtes Wachstum der Nachfrage nach Treibstoffen; ab 2006 reduziert sich dieses stetig, so dass in 2035 die Nachfrage knapp (um 1.3 %) unter dem Wert von 2000 liegt. Hier greifen trotz bis ca. 2015 deutlich, danach moderat steigender Fahrleistungen die Effizienzverbesserungen der Fahrzeuge.

Ein grosser Anteil ist auch dem oben genannten „Dieseltrend“ zuzuschreiben, da Diesel-fahrzeuge der gleichen Leistungsklasse geringere spezifische Verbräuche aufweisen als Fahrzeuge mit Ottomotoren.

Juli 2007 88 Prognos AG

Figur 5-9 Szenario I Trend

Endenergienachfrage nach Sektoren

0 100 200 300 400 500 600 700 800 900

1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035

PJ

Verkehr Industrie Dienstleistungen Haushalte

Prognos 2006

Im Sektor Private Haushalte steigt die Gesamtenergienachfrage bis zum Jahr 2010 noch geringfügig an und sinkt danach stetig ab, bis trotz insgesamt ständig steigender Wohn-flächen in 2035 eine gegenüber 2000 um 4 % reduzierte Gesamtenergienachfrage zu verzeichnen ist. Der Grund hierfür liegt in den zunehmend besseren Gebäudestandards sowohl bei Neubauten als auch bei der Sanierung des Bestands. Dieser Trend bei den Gebäuden findet auch im Dienstleistungssektor statt, wird jedoch dort überlagert von einer überproportionalen Elektrizitätsnachfrage, so dass in der Summe in diesem Sektor das Wachstum der Gesamtenergienachfrage mit 15.4 % am stärksten ist. Im Industriesektor findet bis zum Jahr 2016 ein Wachstum statt; danach zeigt sich eine Stabilisierung mit ganz leicht rückläufigem Trend, so dass das Gesamtwachstum zwischen den Jahren 2000 und 2035 4.1 % beträgt.

Tabelle 5-12 Szenario I Trend

Endenergienachfrage nach Sektoren in den Jahren 2000 und 2035, in PJ, absolute und relative Veränderung, Anteile an der Gesamtener-gienachfrage

2000 2035 abs. (PJ) rel. (%) 2000 2035

Verkehr 240.5 237.5 -3.0 -1.3% 29.5% 28.6%

Industrie 175.1 182.4 7.3 4.1% 21.5% 22.0%

Dienstleistungen 141.2 162.9 21.8 15.4% 17.3% 19.6%

Haushalte 258.3 248.1 -10.2 -4.0% 31.7% 29.9%

Total 815.1 830.9 15.8 1.9% 100.0% 100.0%

Sektor Nachfrage Veränderung Anteil an der

Gesamtnachfrage

Prognos 2006

Insgesamt ist zu erkennen, dass sich der Energieverbrauch ab etwa 2015 in allen Sekto-ren mit Ausnahme des weiter leicht wachsenden Dienstleistungssektors nahezu

stabili-Juli 2007 89 Prognos AG

siert. Das Nachfrageverhältnis zwischen den Sektoren verändert sich bis 2035 wenig.

(vgl. Tab. 5-12.)

5.5.3 Elektrizitätsnachfrage

Die Elektrizitätsnachfrage nach Sektoren entwickelt sich gem. Tabelle 5-13 in Fünfjahres-schritten und Figur 5-10 in JahresFünfjahres-schritten.

Tabelle 5-13 Szenario I Trend

Elektrizitätsnachfrage nach Sektoren

1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035

Verkehr 9.2 8.5 8.9 9.9 10.1 10.6 11.1 11.4 11.6 11.8

Industrie 62.2 58.0 65.2 67.3 70.7 72.9 74.3 74.2 74.3 74.8

Dienstleistungen 50.0 54.9 58.6 62.1 66.5 70.6 74.3 77.3 80.1 82.3

Haushalte 48.3 52.8 57.6 62.9 66.3 68.8 71.0 73.9 76.5 76.8

Insgesamt 169.6 174.2 190.3 202.2 213.6 223.0 230.6 236.8 242.5 245.7 Prognos 2006

Im Gegensatz zur Gesamtenergienachfrage steigt die Elektrizitätsnachfrage in allen Sek-toren an. Auffällig ist das sehr unterschiedliche relative Wachstum der Elektrizitätsnach-frage in den einzelnen Sektoren, das in Tabelle 5-14 numerisch dargestellt ist. Damit ver-schieben sich auch die sektoralen Anteile am Elektrizitätsverbrauch zwischen 2000 und 2035 (leicht). Insbesondere im Dienstleistungsbereich ist von einer Verstärkung der

„Elektrifizierung“ - vor allem durch eine stetig steigende Technisierung der Gebäude, ei-nen weiterhin verstärkten Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien sowie verstärkter Gebäudeklimatisierung und -kühlung bei Neubauten und Umnutzungen der Gebäude - auszugehen. Hinzu kommt, dass der Anteil des Dienstleistungssektors an der gesamten Wertschöpfung wächst. Zusätzlich zum Wachstum der Flächen in diesem Sektor wächst auch die spezifische Intensität, mit der die Flächen genutzt werden. insge-samt zeigt sich hier mit einer Zunahme von über 40 % zwischen den Jahren 2000 und 2035 das stärkste Wachstum.

Im Industriesektor hingegen sinkt einerseits der Anteil an der gesamten Wertschöpfung des Landes, die Beschäftigtenzahl sinkt (während deren Produktivität steigt), und energie-intensive Branchen nehmen zugunsten weniger energieenergie-intensiver Branchen ab. Im Er-gebnis steht einem Wachstum der industriellen Produktion von 25.9 % eine Steigerung des Elektrizitätsverbrauchs von 14.7 % gegenüber, was auch Ausdruck einer steigenden Elektrizitätseffizienz ist.

Im Verkehrssektor steht ebenfalls einer steigenden Nachfrage ein verstärkter Aus-lastungs- und Effizienzeffekt gegenüber, so dass das Wachstum des Elektrizitäts-verbrauchs um 33 % gegenüber der Nachfragesteigerung nach Schienen-Verkehrs-leistung (+92 % im Personenverkehr, +77% im Güterverkehr innerhalb des Zeitraums zwischen 2000 und 2035) weniger stark ausgeprägt ist.

Juli 2007 90 Prognos AG

Figur 5-10 Szenario I Trend

Elektrizitätsnachfrage nach Sektoren

0 50 100 150 200 250 300

1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035

PJ

Verkehr Industrie Dienstleistungen Haushalte

Prognos 2006

Im Haushaltssektor ist insgesamt ein Wachstum um 33.3 % zu verzeichnen; dieses ist hauptsächlich auf die wachsende Ausstattung im Bereich der Unterhaltungselektronik zurückzuführen. Obgleich dort die spezifischen Verbräuche trotz Struktureffekten wie Flatrates und zeitlich höheren Nutzungen geringfügig abnehmen, überwiegt der Mengen-effekt.

Durch das unterschiedliche Wachstum der Nachfrage in den einzelnen Sektoren verän-dert sich auch das Gewicht der Sektoren an der Gesamtnachfrage nach Elektrizität (ge-ringfügig). Insbesondere nimmt der Anteil des Dienstleistungssektors (Anstieg von 30.8 % auf 33.5 %) zulasten des Industriesektors (Abnahme von 34.3 % auf 33.5 %) zu.

Tabelle 5-14 Szenario I Trend

Elektrizitätsnachfrage nach Sektoren in den Jahren 2000 und 2035, in PJ, absolute und relative Veränderung, Anteile an der Nachfrage

2000 2035 abs. (PJ) rel. (%) 2000 2035

Verkehr 8.9 11.8 2.9 33.3% 4.7% 4.8%

Industrie 65.2 74.8 9.6 14.7% 34.3% 30.5%

Dienstleistungen 58.6 82.3 23.6 40.3% 30.8% 33.5%

Haushalte 57.6 76.8 19.2 33.3% 30.3% 31.2%

Total 190.3 245.7 55.3 29.1% 100.0% 100.0%

Sektor Nachfrage Veränderung Anteil an der

Gesamtnachfrage

Prognos 2006

Juli 2007 91 Prognos AG

Im Dokument in den Szenarien I - IV (Seite 146-152)