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Einlagerung von BE- und HAA-Behältern

Im Dokument Konzept für die Anlage und (Seite 117-121)

5.2 Betriebsablauf

5.2.4 Einlagerung der Abfälle

5.2.4.1 Einlagerung von BE- und HAA-Behältern

BE- und HAA-Behälter werden auf Bentonitauflagern in die geneigten Lagerstollen eingebracht und der Resthohlraum mit Bentonitgranulat verfüllt (Fig. 5.7). Der Einlagerungsvorgang erfolgt bei beiden Abfalltypen prinzipiell gleich:

• Die Abfallbehälter werden eingebracht und der betreffende Abschnitt des Lagerstollens unmittelbar anschliessend verfüllt. Dieser Vorgang wiederholt sich bis ein Lagerstollen ge-füllt ist.

Fig. 5.7 Einlagerung von BE/HAA in Lagerstollen des Pilot- und Hauptlagers Abmessungen in m

Weil die BE-Behälter grösser und schwerer sind und stärker abgeschirmt sein müssen, wird im folgenden nur noch die Einlagerung der BE-Behälter beschrieben.

Diese verläuft wie folgt:

• Abzweiger und Schleuse sind doppelgleisig ausgerüstet. Auf dem Gleis Ansicht B der Fig. 5.8 – im folgenden Gleis B genannt – befinden sich zu diesem Zeitpunkt der Hydrau-likwagen 2 und das Umsetzgerät. Beide sind im Boden temporär verankert. Auf dem Gleis Ansicht A – künftig als Gleis A bezeichnet – wird der Einlagerungstrolley mit der Winden-lokomotive bis auf die Höhe des Umsetzgerätes in die Schleuse eingefahren. Die Halte-rungen für die Bentonitauflager werden eingehängt und manuell befestigt.

• Der Plattformwagen mit den Bentonitauflagern und Auflagerträgern wird mit der Akku-lokomotive auf Gleis B ebenfalls bis zum Umsetzgerät gebracht. Hier wird die Vakuum-verpackung der Bentonitauflager manuell entfernt und die Auflager mit dem am

Plattform-Bentonitgranulat

wagen montierten Ladekran in den Einlagerungstrolley gehoben. Die Auflagerträger werden von Hand gesetzt und ebenso die Transport- und Handhabungsschrauben (Gewindestangen Fig. 5.2) der Auflagerpakete entfernt. Der Plattformwagen wird aus der Schleuse herausge-fahren und die Windenlok schiebt den Einlagerungstrolley in die Beladeposition neben dem Umsetzgerät. Die Windenlok wird verankert.

• Mit der Stollenlokomotive wird ein Wagen mit einem BE-Behälter vom Zentralen Bereich herangefahren und vor dem Einbiegen in den Abzweiger der Hydraulikwagen 1 zwischen-gehängt. Diese Komposition wird auf Gleis B in die Schleuse gebracht und mit dem Umsetzgerät verbunden. Die Stollenlok wird abgekoppelt und aus der Schleuse gefahren.

Sämtliche Strom- und Hydraulikverbindungen werden hergestellt und auf ihre Funktion hin überprüft. Die Sicherungsbolzen vom Verschluss der Transportabschirmung werden ent-fernt. Damit sind alle Vorbereitungen getroffen, sodass als nächstes die Transport-abschirmung geöffnet werden kann.

Fig. 5.8 Einlagerung von BE-Behältern – Situation in der Schleuse BE/HAA (schematisch)

• Nachdem alle Betriebspersonen die Schleuse verlassen haben, werden die nächsten Schritte fernbedient ausgeführt:

- Öffnen der Transportabschirmung, Registratur des Behälters,

- Herausschieben des BE-Behälters mit dem Hydraulikzylinder des Wagens 1 auf das Umsetzgerät,

- Transfer des BE-Behälters mit dem hydraulischen Umsetzgerät auf die Auflager-träger des Einlagerungstrolleys.

- Abfahrt des Einlagerungstrolleys in den Lagerstollen. Im horizontalen Teil erfolgt die Fortbewegung über einen eigenen Elektroantrieb, im geneigten Lagerstollen gravitativ, gesichert durch die Winde in der Schleuse. Das Elektrokabel mit inte-grierter Steuerfaser wird abgerollt und auf die Flachstahlschwellen zwischen den Schienen gelegt.

- Nach Erreichen der Lagerposition wird durch Absenken des Einlagerungstrolleys der BE-Behälter auf dem Bentonitauflager – die Beanspruchung ist sehr gering – im Lagerstollen abgesetzt (Fig. 5.9) und der Trolley mit der Winde aus dem Stollen gezogen. Dabei wird das Elektro- und Steuerkabel wieder aufgerollt. Die Lager-position wird registriert.

Fig. 5.9 Einfahren eines BE-Behälters mit Bentonitauflager

Einfahren im Bild links; bereit zum Einbringen der Verfüllung (Bentonitgranulat) im Bild rechts; (Modellfoto)

• Nach Ankunft des Trolleys in der Schleuse werden die Halterungen der Bentonitauflager wieder manuell entfernt und der Trolley mit der Windenlokomotive aus der Schleuse in eine Abstellposition im Betriebstunnel gefahren.

• Anschliessend übernimmt die Windenlok den bereitgestellten Verfüllwagen und fährt ihn auf Gleis A in die Schleuse ein. Die Winde wird arretiert, die Kabelverbindungen hergestellt und der Wagen in den Lagerstollen eingefahren. Im horizontalen Teil ebenfalls durch Eigenantrieb und im geneigten Stollen gravitativ wie der Einlagerungstrolley.

• Nach Erreichen der Verfüllposition werden die beiden seitlichen Förderbänder und die beiden Spiralförderer in Funktion gebracht und, unter kontinuierlichem Zurückziehen des Wagens, das Bentonitgranulat eingebracht (Fig. 5.10). Der Verfüllfortschritt wird mit TV-Kamera und Lasermessgerät überwacht, bzw. gesteuert. Eine Verstaubung der Geräte wird einerseits durch Einpressen des Granulats in die bereits eingebrachte Verfüllung, anderer-seits durch Absaugen der Luft durch das Lüftungsrohr vermieden. Ist der Wagen leer, wird er mit der Winde in die Schleuse zurückgezogen und in den Zentralen Bereich zurückge-schoben.

• Ein weiterer Verfüllwagen wird auf Gleis A eingeschleust und in den Lagerstollen weiter-geleitet. Dieser Vorgang wiederholt sich für BE-Behälter ein drittes Mal bis der nächste Abfallbehälter eingebracht werden kann.

• Die leere Transportabschirmung kann bereits kurze Zeit nach dem Einfahren des Lager-trolleys in den Lagerstollen aus der Schleuse ausgefahren und zum Zentralen Bereich zurückgeschoben werden, wo sie für den Rücktransport zur Empfangsanlage bereitgestellt wird.

Fig. 5.10 Einbringen der Granulatverfüllung nach dem Positionieren des BE-Behälters (schematisch)

Ist ein Lagerstollen beschickt und verfüllt, wird dieser verschlossen (Kap. 8). Die Gleise, Schleusentore und alle weiteren Installationen werden demontiert und in den Abzweiger und Schleuse des nächsten Lagerstollens gebracht.

Versuche mit Bentonitgranulat

Bereits 1992 wurden erfolgreich Versuche zur Herstellung von Bentonitgranulat mit hoher Schüttdichte ausgeführt (Naundorf & Wollenberg 1992). Im weiteren hat ein Grossversuch im Massstab 1:1 gezeigt, dass mit entsprechend am Verfüllwagen angeordneten Spiralförderern eine normgerechte, d.h. weitgehend homogene Verfüllung mit einer Dichte von ca. 1.4–

1.5 g/cm3 über den gesamten Stollenquerschnitt in einem Arbeitsgang erreicht werden kann (Fig. 5.11, Bild links und Mitte; Dokumentation in Bearbeitung).

Wenn die Spiralförderer im Verfüllgut verbleiben, und dies ist aus Qualitätssicherungsmass-nahmen notwendig, so hat sich die erwartete geringe Staubproduktion bestätigt.

Ein in situ Versuch im Felslabor Mt Terri, in welchem das Systemverhalten Bentonitblockauf-lager – Bentonitgranulatverfüllung – Heizelement – Wassereinwirkung untersucht werden soll, ist ebenfalls erfolgreich installiert worden (Fig. 5.11, Bild rechts). Die Datenregistrierung ist angelaufen.

Fig. 5.11 Grossversuche im Massstab 1:1

Links: Spiralförderer; Mitte: Stollen beim Verfüllen mit Bentonitgranulat;

Rechts: Versuchsanordnung Mt. Terri mit Bentonitauflagerblöcken, Heizkörper und perforierten Bewässerungsrohren vor dem Einbringen der Granulatverfüllung.

Im Dokument Konzept für die Anlage und (Seite 117-121)