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Einkommensverteilung im Land Bremen

Im Dokument Lebenslagen im Land Bremen - 2021 (Seite 53-58)

REICHTUM IM LAND BREMEN

1.4 Reichtum im Land Bremen

1.4.5 Einkommensverteilung im Land Bremen

Die Auswertungen zur Einkommensverteilung basieren auf Steuerdaten und werden zeitverzögert veröffent-licht. Aus diesem Grund lagen zum Zeitpunkt der Berichtserstellung die aktuellsten Zahlen für 2016 vor.

Wie die nachfolgende Tabelle zeigt, liegt die Zahl der Spitzenverdiener mit einem steuerpflichtigen Einkommen von 250.000 Euro und mehr 2016 um 51 Prozent über dem Wert von 2010. Auch die Zahl derer, die ein steuerpflichtiges Einkommen von über 500.000 Euro hatten, ist deutlich angestiegen (+34,6%), allerdings ist die Gesamtzahl 2016 mit 548 Steuerpflichtigen gering. Das galt auch für diejenigen, deren steuerpflichtiges Einkommen über 1 Million Euro lag (+15 % bei absolut 184 betroffenen Steuerpflichtigen im Land Bremen in 2016).

Tabelle 1.4.5-1

Spitzenverdiener im Land Bremen (2010, 2013 bis 2016)

2010 2013 2014 2015 2016

Spitzenverdiener > 250.000 € 1.339 1.560 1.740 1.899 2.022

darunter: > 500.000 € 407 449 482 524 548

darunter > 1.000.000 € 160 164 170 178 184

Quellen: Statistisches Landesamt Bremen, Statistische Jahrbücher 2016, 2017, 2018, 2019, eigene Berechnung und Darstellung.

5,1

Nachfolgend wird die Zahl der Steuerpflichtigen mit einem Einkommen ab 125.000 Euro für die beiden Stadt-gemeinden Bremen und Bremerhaven und das Land Bremen für die Jahre 2010 und 2014-2016 dargestellt.

In beiden Stadtgemeinden, also in Bremen und Bremerhaven, ist 2016 die Zahl derer, deren Einkommen über 125.000 Euro bzw. über 250.000 Euro liegt, im Vergleich zu 2010 deutlich gestiegen. Bei den Spitzen-verdienern mit einem Einkommen über 500.000 Euro lässt sich für die Stadt Bremen 2016 ggü. 2010 ein Zuwachs von 33,7 Prozent feststellen und für die mit einem Einkommen von über einer Million Euro um 13,5 Prozent. In Bremerhaven ist die Zahl der Steuerpflichtigen mit einem Einkommen ab 500.000 Euro um 50 Prozent 2016 ggü. 2010 gestiegen. Die Zahl derer, die ein Einkommen ab 1.000.000 Euro versteuern, liegt 2016 um 60 Prozent über 2010, stagniert aber seither. Die Zahl der Steuerpflichtigen mit einem Einkommen von 500.000 Euro und mehr ist allerdings in Bremerhaven mit 2016 44 Steuerpflichtigen auf einem niedri-geren Niveau als in der Stadt Bremen mit 688 Steuerpflichtigen.

Tabelle 1.4.5-2

Hohe Einkommen und Spitzenverdiener in den Städten Bremen und Bremerhaven (2010; 2014 bis 2016)

2010 Bremen Bremerhaven Land Bremen

Hohe Einkünfte >125.000 € 6.714 592 7.306

Spitzenverdiener >250.000 € 1.588 152 1.740

darunter Spitzenverdiener >500.000 € 447 35 482

darunter Spitzenverdiener >1.000.000 € 159 11 170

Quelle: Statistisch es Landesamt Bremen, Statistisches Jahrbuch 2015, Tabelle 16.2.2, eigene Berechnungen, eigene Darstellung

2014 Bremen Bremerhaven Land Bremen

Hohe Einkünfte > 125.000 € 5.059 466 5.525

Spitzenverdiener > 250.000 € 1.230 109 1.339

darunter Spitzenverdiener > 500.000 € 383 24 407

darunter Spitzenverdiener > 1.000.000 € 155 5 160

Quelle: Statistisches Landesamt Bremen, Statistisches Jahrbuch 2018, Tabelle 16.2.2, eigene Berechnungen, eigene Darstellung

2015 Bremen Bremerhaven Land Bremen

Hohe Einkünfte > 125.000 € 7.277 658 7.935

Spitzenverdiener > 250.000 € 1.741 158 1.899

darunter Spitzenverdiener > 500.000 € 490 34 524

darunter Spitzenverdiener > 1.000.000 € 169 9 178

Quelle: Statistisches Landesamt Bremen, Statistisches Jahrbuch 2019, Tabelle 16.2.2, eigene Berechnungen, eigene Darstellung

2016 Bremen Bremerhaven Land Bremen

Hohe Einkünfte > 125.000 € 7.794 687 8.481

Spitzenverdiener > 250.000 € 1.852 170 2.022

darunter Spitzenverdiener > 500.000 € 512 36 548

darunter Spitzenverdiener > 1.000.000 € 176 8 184

Quellen: Statistisches Landesamt Bremen, Statistisches Jahrbuch 2020, Tabelle 16.2.2, eigene Berechnungen, eigene Darstellung

In beiden Stadtgemeinden liegen die meisten Einkommen zwischen unter 15.000 Euro, allerdings ist der Anteil, wie in der nachfolgenden Tabelle dargestellt, 2016 gegenüber 2010 gesunken. Gestiegen ist in beiden Städten der Anteil derer, deren Einkommen bei 50.000 Euro und mehr lag.

Tabelle 1.4.5-3

Verteilung der steuerpflichtigen Einkünfte und Steuerfälle in den Städten Bremen und Bremerhaven (2010 und 2016)

Stadt Bremen

Einkommensgruppen Fälle 2010 Fälle 2016

Einkünfte pro Jahr in Euro prozentual absolut prozentual absolut

0 bis < 15.000 41,8 % 110.782 34,6 % 95.438

15.000 bis < 25.000 16,4 % 43.591 16,4 % 45.277

25.000 bis < 35.000 13,9 % 36.776 14,5 % 39.998

35.000 bis < 50.000 13,3 % 35.170 14,4 % 39.797

50.000 und mehr 14,7 % 38.908 20,0 % 55.269

Stadt Bremerhaven

Einkommensgruppen Fälle 2010 Fälle 2016

Einkünfte pro Jahr in Euro prozentual absolut prozentual absolut

0 bis < 15.000 45,6 % 22.632 37,6 % 19.615

15.000 bis < 25.000 17,1 % 8.479 18,2 % 9.491

25.000 bis < 35.000 14,8 % 7.318 14,8 % 7.706

35.000 bis < 50.000 12,4 % 6.171 13,8 % 7.195

50.000 und mehr 10,1 % 4.986 14,8 % 7.692

Quellen: Statistisches Landesamt Bremen, Statistische Berichte „Das veranlagte Einkommen und seine Besteuerung im Land Bremen“, verschiedene Jahrgänge, eigene Berechnungen, eigene Darstellung.

Grafik 1.4.5-1

Verteilung des monatlichen Haushaltsnettoeinkommens im Land Bremen (2012, 2015 und 2019)

Quellen: Statistisches Landesamt Bremen, Bremen in Zahlen und Statistisches Jahrbuch, verschiedene Jahrgänge, eigene Berech-nungen, eigene Darstellung, ohne Berücksichtigung „sonstige Haushalte“

17,05

Der Anteil der Haushalte im Land Bremen, deren monatliches Haushaltsnettoeinkommen unter 900 Euro liegt, wird seit Jahren geringer und liegt 2019 bei 8,85 Prozent (17,05 % in 2012). Die Haushalte mit einem Nettoeinkommen von 900 bis 2.000 Euro sind gegenüber 2012 um rund 5,6 Prozentpunkte zurückgegangen, sie stagnieren in den Jahren 2018 und 2019 bei knapp unter 37 Prozent. Moderat gestiegen ist der Anteil der Haushalte mit einem Haushaltsnettoeinkommen von 2.000 bis 2.600 Euro. Ein deutlicher Sprung ist bei den Haushaltsnettoeinkommen von 2.600 Euro und mehr (+10 Prozentpunkte gegenüber 2012, leicht rückläufig 2019 gegenüber 2018). Die Entwicklung ist weiter zu beobachten, da sich vor allem die Covid-19-Pandemie auf die Einkommenssituation der Haushalte auswirken könnte.

Sozialräumliche Verteilung von Einkommen

Betrachtet man die Verteilung der hohen Einkommen ab 125.000 Euro nach Stadtteilen, zeigt sich, dass weiterhin die höchsten steuerpflichtigen Einkünfte in Schwachhausen und Oberneuland generiert werden.

Hohe Einkommen in Stadtteilen wie Gröpelingen, Vahr, Woltmershausen und Osterholz sind eher selten.

Allerdings sind diese Einkünfte gegenüber 200772 auch dort angestiegen, am deutlichsten im Stadtteil Walle von damals 46 auf 114 Steuerfälle im Jahr 2013 mit einem Gesamtbetrag der Einkünfte von über 125.000 Euro.

Grafik 1.4.5-2

Zahl der Steuerfälle mit einem Gesamtbetrag der Einkünfte über 125.000 Euro nach Bremer Stadtteilen (Stand: 2013)

Quellen: Statistisches Landesamt Bremen, Bremen Kleinräumig Infosystem, eigene Darstellung

72 Lebenslagen im Land Bremen, Armuts- und Reichtumsbericht des Senats der Freien Hansestadt Bremen - 2015, S. 38 32

-100 0 100 300 500 700 900 1.100 1.300 1.500

Woltmershausen

Ergebnisse

f Während das Vermögenseinkommen laut volkswirtschaftlicher Gesamtrechnung in Deutschland im Jahr 2018 8,2 Prozentpunkte über dem Niveau von 2011 liegt, sind es im Land Bremen 1,6 Prozentpunkte mehr als 2011. Dieser Wert verzeichnet nach einem Tiefpunkt (2015) wieder eine steigende Tendenz.

f Wird die Einkommensreichtumsquote betrachtet, berechnet auf Basis des Mikrozensus und gemessen am Landesmedian, so haben im Land Bremen 9,2 Prozent der Bevölkerung ein Einkommen, das mehr als 200 Prozent über dem mittleren Einkommen (Median) liegt. Bremen nimmt damit den dritten Platz unter den Bundesländern ein (Deutschland: 7,9 %, auf dem letzten Rang liegt Sachsen-Anhalt mit 5,1 %).

f Bezogen auf die steuerpflichtigen Einkünfte weisen die Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven 2016 im Vergleich zu 2010 jeweils einen höheren Anteil in der Gruppe mit zu versteuernden Einkünften von 50.000 Euro und mehr aus (Bremen: von 14,7 % auf 20,0 % und von 38.908 auf 55.269 Steuerfälle;

Bremerhaven von 10,1 % auf 14,8 % sowie von 4.986 auf 7.692 Steuerfälle).

f Gleichzeitig ist der Anteil steuerpflichtiger Einkünfte unter 15.000 Euro in beiden Stadtgemeinden zurück-gegangen. Bremen: von 41,8 Prozent (110.782 Steuerfälle) auf 34,6 Prozent (95.438 Steuerfälle); Bremer-haven von 45,6 Prozent (22.632 Steuerfälle) auf 37,6 Prozent (19.615 Steuerfälle).

f Insgesamt ist in beiden Stadtgemeinden die Zahl der Steuerfälle gestiegen (Bremen: +4 %, Bremerhaven:

+4,3 %).

f Das monatliche Haushaltsnettoeinkommen über 2.600 Euro ist deutlich angestiegen. Die Einkünfte zwischen 2.000 und 2.600 Euro netto pro Haushalt zeigen sich relativ konstant, steigen aber auch leicht.

Haushaltsnettoeinkommen unter 2.000 Euro gehen zurück.

f Steuerfälle mit einem Gesamtbetrag der Einkünfte über 125.000 Euro kommen73 weiterhin vornehmlich in den Stadtteilen Schwachhausen, Oberneuland, Horn-Lehe und Borgfeld vor. Die wenigsten Steuerfälle mit diesem hohen Einkommen leben in der Vahr, in Gröpelingen und in Woltmershausen. Für diese drei Stadtteile ist zudem ein Rückgang der Steuerfälle zu verzeichnen, während die Zahl der Steuerfälle in den eingangs genannten Stadtteilen weiter ansteigt.

73 Kleinräumige Daten liegen für 2013 vor (Statistisches Landesamt Bremen, Bremen kleinräumig Infosystem, Stand:

24.01.2021). Eine weitere Entwicklung kann bis auf Weiteres nicht ausgewiesen werden.

Im Dokument Lebenslagen im Land Bremen - 2021 (Seite 53-58)