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Der Effekt „Multitap-Verzögerung“

Der Effekt „Multitap-Verzögerung“ ist eine Art Kombination der Effekte „Verzögerung“,

„Echo“, „Filter“ und „Hall“. Sie können bis zu 10 Verzögerungseinheiten erstellen, mit jeweils spezifischen Werten für Verzögerung, Rückkopplung und Filterung.

Wenn eine Verzögerungseinheit in einer anderen verschachtelt wird (sichtbar im Diagramm über den Steuerungen), tritt das Echo mehr als einmal auf. Während sich die Audiodaten über die Verzögerungslinie bewegen (im Diagramm repräsentiert durch den unteren horizontalen Pfeil, der nach rechts zeigt), können diese jederzeit an eine Position hinter dem gegebenen Offset und unter Verwendung eines Hochpass- oder Tiefpassfilters in die Verzögerungslinie zurückgeführt werden. Experimentieren Sie mit den Werten, um interessante Effekte zu erzielen.

Jede Verzögerungseinheit wird im Graphen durch einen schwarzen Pfeil repräsentiert, der bei „Offset“ beginnt und um die Anzahl Millisekunden rückwärts verläuft, die unter

„Verzögerung“ angegeben ist. Eine einzelne Verzögerungseinheit ist weitgehend mit der Funktion „Echo“ identisch, weist aber eine etwas andere Filterdefinition auf. (Es werden zwei flexible Bänder mit variablen Filterpunkten anstelle von acht Bandfiltern verwendet.) So verwenden Sie den Effekt „Multitap-Verzögerung“:

1 Wählen Sie einen Audiobereich (Bearbeiten-Ansicht) oder einen Track (Multitrack-Ansicht).

2 Blenden Sie auf der Registerkarte „Effekte“ im Organizer-Fenster die Verzögerungseffekte ein und doppelklicken Sie auf „Multitap-Verzögerung“.

3 Stellen Sie die gewünschten Optionen ein.

Weitere Informationen finden Sie unter „„Multitap-Verzögerung“-Optionen“ auf Seite 188.

„Multitap-Verzögerung“-Optionen

Für den Effekt „Multitap-Verzögerung“ sind die folgenden Optionen verfügbar:

Verzögerungseinheiten Zeigt die unterschiedlichen Verzögerungseinheiten und deren Einstellungen in folgendem Format an: Verzögerung [Verzögerungszeit] bei [Offset]

([Rückkopplungsprozentsatz]). Wählen Sie eine Verzögerungseinheit in der Liste, um die Verzögerungseinstellungen anzupassen. Klicken Sie auf „Neue hinzufügen“, um eine neue Verzögerungseinheit mit den aktuellen Verzögerungseinstellungen hinzuzufügen. Klicken Sie auf „Entfernen“, um die ausgewählte Verzögerungseinheit zu löschen.

Verzögerung Ermöglicht die Festlegung der folgenden Verzögerungsparameter für jede Einheit:

„Offset“ stellt den Punkt in der Verzögerungslinie ein, ab dem Adobe Audition die Audiodaten abruft. Die Daten werden dann an einem früheren Punkt der

Verzögerungslinie wieder eingemischt, um den Echoeffekt zu erzeugen. Bedenken Sie, dass sich der Unterschied aus den relativen Positionen der Offsets in der Verzögerungseinheiten ergibt, nicht aus den absoluten Positionen. Liegen z. B. zwei Verzögerungseinheiten zwischen 200 und 500 vor, klingen die resultierenden Audiodaten genau so, als befänden sie sich bei 100 und 400. Der Unterschied ist von Bedeutung.

„Verzögerung“ gibt die Anzahl der Millisekunden an, die gewartet werden soll, bevor die Audiodaten wieder in die Verzögerungslinie eingespielt werden. Das Ergebnis ist ein Echo mit dem angegebenen Verzögerungszeitraum, der generiert werden soll.

Werden mehrere Verzögerungseinheiten mit variierenden Verzögerungen hinzugefügt, kann das resultierende Echomuster sehr komplex sein. Sehr kurze Verzögerungen führen zu einem klingelnden oder robotischen Klang. Längere Verzögerungen erzeugen deutlichere Echos.

„Rückkopplung“ gibt den Prozentsatz des Originalsignals an, der in die Verzögerungslinie zurückgeführt werden soll. Ist der Wert zu hoch, treten

Klingelgeräusche und Rückkopplungen auf. Die Audioausgabe wird lauter und lauter, bis das Clipping einsetzt und die entsprechenden Verzerrungen auftreten. Gelegentlich ist aber dieser Effekt erwünscht, der der Rückkopplung ähnelt, die entsteht, wenn ein Mikrofon zu dicht am Lautsprecher steht. Ist der Rückkopplungsprozentsatz zu niedrig,

wird nur ein kleiner Teil des Originalsignals in die Schleife zurückgeführt. Der Effekt tritt dann nur schwach auf.

„Allpass-Rückkopplung“ verhindert, dass die DC-Komponente „ausreißt“ (die

Wellenform schwingt aufwärts und abwärts, bis das Clipping einsetzt). Ist die Option ausgewählt, werden Audiodaten aus dem Ziel der Verzögerungsschleife in die

Audiodaten des ursprünglichen Verzögerungsoffsets zurückgemischt. Statt nur in einer Richtung (ausgehend vom Offset die angegebene Anzahl Millisekunden rückwärts) bewegt sich das Signal auch vom Ziel zur Quelle, sodass eine „Vorwärtsrückkopplung“

entsteht. Diese Einstellung ist bei der Erstellung von Halleffekten hilfreich.

„Tiefpassfilter“ und „Hochpassfilter“ Filtert die Audiodaten, die in die Verzögerungslinie zurückgeführt werden. Der Tiefpassfilter reduziert die tiefen

Frequenzen oder hebt sie an (abhängig von den Werten für „Schwellenwertabgrenzung“

und „Verstärken“. Der Hochpassfilter reduziert die hohen Frequenzen oder hebt sie an.

Jedes folgende Echo wird auf geringfügig andere Art gefiltert, um interessante Effekte zu erzielen. Für den Tief- und den Hochpassfilter sind zwei Optionen verfügbar:

„Schwellenwertabgrenzung“ bestimmt, welche Frequenzen betroffen sind. Frequenzen unterhalb dieses Werts werden vom Tiefpassfilter verarbeitet. Frequenzen über diesem Wert werden vom Hochpassfilter verarbeitet. Änderungen des Werts für

„Schwellenwertabgrenzung“ beeinflussen den Ton der Echos, da jeweils mehr oder weniger Frequenzen vom Filter verarbeitet werden.

„Verstärken“ definiert den Umfang der Filterung. Die Werte für „Verstärken“ sind normalerweise negativ, damit die Audiodaten im betreffenden Frequenzbereich gedämpft werden. Niedrigere negative Werte führen zu mehr abgeschnittenen Audiodaten. Positive Werte führen zur Anhebung von Frequenzen.

Beim Entwerfen eines Halls können Sie einige der hohen Frequenzen beschneiden, um deren Absorption durch die umgebenden Wände zu simulieren. Zudem werden bei der Erstellung von Echos normalerweise keine Frequenzen verstärkt. Sie können aber durch die Eingabe positiver Werte interessante Resultate erzielen. Das Verstärken eines Tiefpassfilters bei Verringerung der Rückkopplungseinstellungen ist mit dem Reduzieren eines Hochpassfilters und dem Erhöhen der Rückkopplungseinstellung identisch.

Kanal-Schaltflächen Stellt die folgenden Optionen zur Verwendung mit Stereoquellen bereit. Soll der Effekt in einer Stereodomäne ausgeweitet werden, muss mindestens eine Verzögerungseinheit in der Gruppe kanalüberschreitend oder einkanalig definiert sein:

„Nur links“ aktiviert die Verzögerung nur für den linken Kanal der Stereoaudiodaten.

„Nur rechts“ aktiviert die Verzögerung nur für den rechten Kanal der Stereoaudiodaten.

„Diskretes Stereo“ aktiviert die Verzögerung für beide Stereokanäle.

„Stereoumschaltung“ ordnet die Verzögerung für den linken Kanal dem rechten Kanal zu (und umgekehrt).

„Von links nach rechts“ verzögert die Audiodaten aus dem linken Kanal und überführt sie zum rechten Kanal.

„Von rechts nach links“ verzögert die Audiodaten aus dem rechten Kanal und überführt sie zum linken Kanal.

„Von Center zu Surround“ verzögert die Audiodaten aus dem Center-Kanal (die Daten, die dem linken und dem rechten Kanal gemeinsam sind) und verlagert sie zum Surround-Kanal (der linke Kanal, invertiert im Verhältnis zum rechten Kanal).

Hinweis: Weitere Informationen zu Graphen, Spline-Kurven, Voreinstellungen, Vorschau-Darstellungen und anderen Optionen, die vielen Effekt-Dialogfeldern gemeinsam sind, finden Sie unter „Effekte“ auf Seite 37.

Hall

Ein Ton wird von verschiedenen Oberflächen zurückgeworfen und erreicht Ihr Ohr. Singt z.

B. eine Person in einem Raum, wird dieser Schall von den Wänden, vom Dach und vom Boden sowie von allen im Raum befindlichen Objekten reflektiert. Dieser reflektierte Schall wird auch als Hall bezeichnet. Diese reflektierten Schallwellen können Ihre Ohren in so kurzem Abstand erreichen, dass Sie keine Echos differenzieren können. Trotzdem schaffen sie einen Eindruck von Räumlichkeit. Mit Adobe Audition können Sie den Hall anpassen und eine Vielzahl unterschiedlicher Umgebungen nachbilden.

Eine präzise Steuerung der Mischung eines Effekts in der Multitrack-Ansicht erreichen Sie, indem Sie für den Echtzeithall 0 % „Original“ und 100 % „Hall“

einstellen. Anschließend können Sie den Anteil des Originalsignals und des Effektsignals mit dem Effektmischer einstellen.