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„Dynamikverarbeitung“-Optionen

Für den Effekt „Dynamikverarbeitung“ sind die folgenden Optionen verfügbar:

Registerkarte „Grafik“ Enthält einen Graph, der die Eingangspegel am horizontalen Lineal (x-Achse) und die neuen Ausgangspegel am vertikalen Lineal (y-Achse) zeigt. Der Standardgraph mit einer Linie von unten links nach oben rechts zeigt ein unverändertes Signal, da jeder Eingangswert exakt dem Ausgangswert entspricht. Das Einstellen des Graphen korrigiert die Eingangs- oder Ausgangszuordnungen und beeinflusst somit den Dynamikbereich.

Sie können beispielsweise alle Eingangsdaten mit einem Pegel von ca. -20 dB verstärken, alles andere jedoch unverändert lassen. Außerdem können Sie eine inverse Linie zeichnen (von oben links nach unten rechts), damit kleine Amplituden drastisch verstärkt und große Amplituden deutlich gedämpft werden (alle leisen Stellen werden laut, alle lauten Stellen dagegen leise).

Flat Setzt den Graph auf die Standardwerte zurück.

Umkehren Invertiert den Graph.

Hinweis: Sie können einen Graph nur invertieren, wenn er Punkte in den zwei Standardecken aufweist (-100, -100 und 0, 0) und wenn der Ausgangspegel von links nach rechts ansteigt (jeder Steuerpunkt muss also höher liegen als der jeweils links davon befindliche).

Registerkarte „Traditionell“ Ermöglicht die Angabe von Verhältnissen und Schwellwerten. Sie können „Komprimieren“, „Flat“ oder „Erweitern“ für bis zu sechs

Abschnitte oder Stadien wählen und jeweils eigene Werte für Verhältnis und Schwellwert zuweisen. Um z. B. einen 3:1-Kompressor über -20 dB zu erzeugen, wählen Sie

„Komprimieren“ und geben Sie dann ein Verhältnis von 3:1 und einen Schwellwert von -20 dB an. Wollen Sie außerdem unterhalb von -20 dB auf 2:1 erweitern, wählen Sie „Erweitern“

und geben Sie ein Verhältnis von 2:1 an.

Hinweis: Die Schwellwerteinstellungen müssen in der Liste von oben nach unten kleiner werden.

Registerkarte „Ansprechen/Nachklingen“ Enthält Einstellungen für „Gain-Prozessor“

und „Pegelmesser“.

Gain-Prozessor Verstärkt oder dämpft das Signal abhängig von der ermittelten Amplitude. Geben Sie nach Bedarf die folgenden Einstellungen an:

„Ausgangsverstärkung“ wird auf das Ausgangssignal angewendet. Dies ist der letzte mit den Audiodaten durchgeführte Verarbeitungsschritt.

„Ansprechzeit“ wird unmittelbar vor der Ausgabe angewendet und bestimmt in Millisekunden die Zeit, die es dauert, bis das Ausgangssignal die angegebene Ausgangslautstärke erreicht. Fällt ein leiser Teil plötzlich um 30 dB, vergeht die angegebene Zeit, bevor der Ausgangspegel tatsächlich entsprechend abfällt.

„Nachklingzeit“ wird unmittelbar vor der Ausgabe angewendet und bestimmt in Millisekunden die Zeit, die es dauert, bis der vorherige Ausgangspegel die angegebene Ausgangslautstärke erreicht. Wenn „Ansprechzeit“ also die Zeit angibt, bis ein beginnender Impuls den gewünschten Ausgangspegel erreicht, beschreibt

„Nachklingzeit“ die Zeit ab dem Ende des Impulses bis zum Erreichen des gewünschten Pegels.

Hinweis: Ist die Summe von „Ansprechzeit“ und „Nachklingzeit“ zu gering (weniger als 30 Millisekunden), wird bei 1000 Hz / Millisekunden ein vibrierendes Störgeräusch hörbar. Wurde beispielsweise für „Ansprechzeit“ und „Nachklingzeit“ je 5 Millisekunden eingestellt, beträgt die Summe also 10 Millisekunden, wird das vibrierende Störgeräusch bei 100 Hz hörbar.

Gemeinsame Kanäle: Verwendet beide Kanäle, um einen einzelnen Eingangswert in dB zu ermitteln, sodass beide Kanäle um denselben Wert verstärkt werden und die ursprüngliche Stereoabbildung erhalten bleibt. Ein lauter Trommelschlag im linken Kanal führt beispielsweise dazu, dass der Pegel im rechten Kanal um denselben Wert reduziert wird.

Pegelmesser Bestimmt die aktuelle Eingangsamplitude der Wellenform, die als Eingangsseite des Dynamikprozessors verwendet wird. Geben Sie nach Bedarf die folgenden Einstellungen an:

„Eingangsverstärkung“ wird auf das Signal angewendet, bevor es in den Pegelmesser (zur Ermittlung des aktuellen Pegels) geleitet wird.

„Ansprechzeit“ wird angewendet, wenn die aktuellen Amplitudendaten abgerufen werden. Der Wert bestimmt in Millisekunden die Zeit, die es dauert, bis das

Ausgangssignal die angegebene Ausgangslautstärke erreicht. Fällt ein leiser Teil plötzlich um 30 dB, vergeht die angegebene Zeit, bevor der Ausgangspegel tatsächlich entsprechend abfällt.

„Nachklingzeit“ wird angewendet, wenn die aktuellen Amplitudendaten abgerufen werden. Der Wert bestimmt in Millisekunden die Zeit, die es dauert, bis der vorherige Ausgangspegel die angegebene Ausgangslautstärke erreicht. Wenn „Ansprechzeit“

also die Zeit angibt, bis ein beginnender Impuls den gewünschten Ausgangspegel erreicht, beschreibt „Nachklingzeit“ die Zeit ab dem Ende des Impulses bis zum Erreichen des gewünschten Pegels.

Der Modus „Spitze“ dient der Abwärtskompatibilität. Es handelt sich um eine Graphinterpretationsmethode, die etwas veraltet und etwas schwieriger zu nutzen ist als RMS. Sie ist dem doppelten des RMS-Werts äquivalent (-20 dB im RMS-Modus entspricht z. B. -40 dB im Modus „Spitze“).

RMS ist eine Graphinterpretationsmethode, die dem Hörvermögen des Menschen besser entspricht. Dieser Modus stellt sicher, dass das Ausgangssignal exakt der RMS-Amplitude entspricht, die im Graph angegeben ist. Ein Begrenzer (flache horizontale Linie) bei –10 dB stellt beispielsweise eine durchschnittliche RMS-Amplitude bei –10 dB ein (0 dB ist die maximale Amplitude für eine Sinuswellenform ohne Clipping).

Lookahead-Zeit Unterstützt die Verarbeitung scharfer Spitzen, die am Beginn eines lauteren Signals auftreten können und die die Begrenzungen der

Kompressoreinstellungen überschreiten. Obwohl diese Herangehensweise hilfreich ist, um z. B. die Wucht von Trommelschlägen zu betonen, ist das wenig wünschenswert, wenn Sie die Begrenzung nutzen, um die maximale Amplitude der Audiodaten zu reduzieren.

Hinweis: Die Spitzen treten auf, weil es etwas dauert, den aktuellen Signalpegel zu ermitteln und darauf zu reagieren (also die Ansprechzeit des Pegelmessers und des Gain-Prozessors zu bestimmen). „Lookahead-Zeit“ leitet das Ansprechen ein, bevor die Audiodaten laut werden, nicht erst auf dem Höhepunkt des Übergangs. Mit einer

Lookahead-Zeit von 0 bleibt eine Spitze laut, bis die gesamte Ansprechzeit verstrichen ist.

Registerkarte „Bandbegrenzung“ Ermöglicht die Begrenzung der Dynamikmanipulation auf einen angegebenen Bereich:

In der Bearbeiten-Ansicht können Sie per Skriptausführung eine

Multibandkompression anwenden. Geben Sie beim Erstellen des Skripts mehrere Durchgänge für den Effekt „Dynamikverarbeitung“ an, jeweils mit unterschiedlichen Werten für Hochpassfilter und Tiefpassfilter. (Weitere Informationen finden Sie unter

„Skripts einsetzen“ auf Seite 291.)

„Hochpassfilter“ gibt die tiefste Frequenz an, die von der Dynamikverarbeitung betroffen ist. Sie können ein Band oder einen Bereich definieren, auf das bzw. den die Kompression oder Erweiterung im aktuellen Frequenzbereich angewendet wird.

„Tiefpassfilter“ gibt die höchste Frequenz an, die von der Dynamikverarbeitung

betroffen ist. Soll der gesamte Frequenzbereich des Quellmaterials verwendet werden, geben Sie den Wert 0 ein.

Soll der gesamte Frequenzbereich des Quellmaterials verwendet werden, weisen Sie

„Hochpassfilter“ den Wert 0 und „Tiefpassfilter“ die Hälfte der aktuellen Abtastrate zu (24.000 für 48 kHz, 11.025 für 22 kHz usw.).

Nur Hüllkurve erstellen Wendet die Dynamikverarbeitung an und gibt das Ergebnis als Amplitudenhüllkurve zurück. Um die Hüllkurve mit der Amplitude eines anderen Sounds zu modulieren, wählen Sie „Bearbeiten“ > „Einfügen“ und dann „Modulieren“. Wenn Sie auf

„Vorschau“ klicken, während „Nur Hüllkurve erstellen“ ausgewählt ist, hören Sie rosa Rauschen anstelle der in der Wellenformanzeige hervorgehobenen Audiodaten.

Verwenden Sie die Voreinstellung „RadioLimit, Fast Release, Boost“, um den Sound eines modernen UKW-Senders zu simulieren.

Hinweis: Weitere Informationen zu Graphen, Spline-Kurven, Voreinstellungen, Vorschau-Darstellungen und anderen Optionen, die vielen Effekt-Dialogfeldern gemeinsam sind, finden Sie unter „Effekte“ auf Seite 37.