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Durchf ührungsf ragen

Im Dokument AHV / Renten Gerichtsentscheide (Seite 145-149)

Mikroverfilmung der individuellen Konten (1K); Haltbarkeit der Filme Anlässlich der dieses Frühjahr abgeschlossenen Mikroverfilmungsaktion 1975/76 wurde speziell auf die Haltbarkeit der durch den Delegierten für wirtschaftliche Kriegsvorsorge eingelagerten Filme geachtet. Die Ausgleichs-kassen wurden aufgefordert, das zurückerhaltene Filmgut auf allfällige Qua-litätseinbussen nachprüfen zu lassen. Obwohl Anzeichen bestehen, dass die verlangte Prüfung nicht überall mit der erforderlichen Sorgfalt durchgeführt wurde, lässt sich aus den uns zugestellten Berichten schliessen, dass im all-gemeinen die eingelagerten Mikrofilme (z. T. seit 1961) keinen Schaden ge-nommen haben. Nur in wenigen Fällen hat die Lesbarkeit der Filme mit den Jahren etwas abgenommen. Einige seit 1961 eingelagerte Filme könnten dagegen nicht mehr für Fotokopien verwendet werden. Aufgrund dieser Fest-stellungen lässt sich heute sagen, dass Mikrofilme, sofern sie in klimatisierten Räumen aufbewahrt werden, bis 15 Jahre lesbar, aber nicht unbedingt für die Reproduktion geeignet bleiben.

Bei der Lagerung des Filmmaterials ist darauf zu achten, dass dieses und die Behältnisse absolut trocken sind. Für den Transport sind die Behälter gut gegen Nässe zu schützen und zu verpacken, da sonst die Gefahr besteht, dass Schäden durch Rostentwicklung entstehen, wie dies in einem Fall am Schloss des Kassettenverschlusses festgestellt worden ist.

Hinweise

Wandern im Alter

Immer mehr erfüllt die körperliche Ertüchtigung im Leben des heutigen Menschen eine wichtige Funktion. Im Berufsleben stehende Menschen kön-nen sich lediglich am Feierabend und an Wochekön-nenden sportlich betätigen;

dem Pensionierten steht hingegen der ganze Tag zur Verfügung. Manche betreiben aus eigener Initiative Sport. Andere werden durch gemeinsame Veranstaltungen zur körperlichen Betätigung motiviert. So nehmen durch-schnittlich 80 000 Betagte in unserem Land regelmässig am Altersturnen teil und das Schwimmen in Gruppen findet Anklang. Dass dabei einige Rentner noch schwimmen lernen, beweist deutlich, dass im Alter durchaus noch Neues hinzugelernt werden kann.

Seit einiger Zeit finden Wanderveranstaltungen für ältere Teilnehmer statt.

Im Mai 1974 starteten auf Initiative der Arbeitsgemeinschaft für das Alters-turnen in Basel-Stadt 120 Teilnehmer zu gemeinsamen Wanderungen. Ein Jahr später gab es in verschiedenen Untergruppen bereits 300 regelmässige Teilnehmer und die Zahl nimmt weiterhin zu. In Grenchen nehmen in der Regel zweimal wöchentlich an geführten Wanderungen 100 ältere Personen teil. Sicher gibt es auch an andern Orten ähnliche Realisationen.

Warum der Erfolg? Warum überhaupt in Gruppen wandern? Wieder einmal mehr Betagte unter sich? Die Fragen sind berechtigt. Immerhin zeigen die existierenden Gruppen einen Bedarf an. Eine Umfrage ergab für die Teil-nahme folgende Beweggründe: Gesundheitliche Erwägungen, Freude an Naturerlebnissen, Wunsch nach Kontaktmöglichkeiten, Kennenlernen von neuen Wegen. Diese Gründe stimmen mit wesentlichen Zielen der Alters-hilfepolitik überein. Das Erhalten der Gesundheit und des körperlichen und seelischen Wohlbefindens ist von allergrösster Bedeutung. Das Wandern wirkt sich diesbezüglich sehr günstig aus und stärkt zudem die Muskulatur, den Kreislauf und die Atmung.

Sehr zu begrüssen ist die Gelegenheit zur Schaffung von Kontakten. Durch den Verlust von Angehörigen, Freunden und Bekannten oder durch Tren-nung wegen Spitalaufenthalt verringern sich die für den Menschen notwen-

digen Sozialkontakte. Darum ist es wichtig, neue Kontakte zu schaffen und neue Freunde zu gewinnen. Wandern in einer Gruppe schafft dazu eine gute Gelegenheit. Zudem hat der einzelne manchmal etwas Bedenken, allein durch Wälder oder abgelegene Gebiete zu wandern. In einer Gruppe macht er (oder sie) gerne mit.

Eine statistische Auswertung der Teilnehmer in Basel zeigt, dass 85 Prozent der Teilnehmer Frauen und lediglich 15 Prozent Männer sind. Von den teil-nehmenden Männern sind über 90 Prozent verheiratet. Hingegen sind es lediglich 35 Prozent der teilnehmenden Frauen.

Die Erfahrungen haben gezeigt, dass einige Voraussetzungen für das gute Gelingen erfüllt sein müssen. Eine Gruppe sollte 20 bis maximal 30 Teil-nehmer umfassen. Die angemessene Marschzeit beträgt je nach Leistungs-vermögen der Teilnehmer 11/2 bis 3 1/2 Stunden. Wer länger wandern möchte, sollte sich bestehenden Wanderorganisationen anschliessen. Die Wanderun-gen mit Betagten müssen um mindestens einen Drittel bis die Hälfte des Tempos gewöhnlicher Wanderungen herabgesetzt werden. Wichtig ist auch die Wahl eines geeigneten Wanderleiters, der folgende Eigenschaften haben sollte: Organisationstalent, Fähigkeit, mit einer Gruppe von Älteren um-zugehen, Freude am Wandern und einige Kenntnis der Umgebung. Dazu kommt ein grosses Stück Idealismus. Die Aufgabe kann durchaus auch von einem rüstigen Rentner übernommen werden. Interessant ist, dass in Basel die Wanderungen bei jeder Witterung durchgeführt werden, allenfalls mit abgeändertem Programm. Dies hat sich organisatorisch als die beste Lösung erwiesen. Wer annimmt, bei Regen, Kälte oder Schnee sei die Beteiligung schlecht, der hat den Optimismus und den Unternehmungsgeist der Älteren unterschätzt.

Wichtig ist die Koordination mit andern Wanderorganisationen. Es geht keineswegs darum, diese zu konkurrenzieren. Vielmehr sollten die Wander-gruppen für Betagte eine sinnvolle Ergänzung zu bestehenden Programmen bilden.

Auch kostenmässig ist das Wandern günstig. Da ein grosser Teil der Teil-nehmer jeweils über ein SBB-Halbtaxabonnement verfügt und in vielen Städten vergünstigte Abonnements für Bus/Tram an Betagte ausgegeben werden, sind die Fahrkosten gering. Mit einem kleinen Organisationsbeitrag von 1 bis 2 Franken sollte es gelingen, das Wandern selbsttragend durch-zuführen. Auch dies ist im Sinne der Altershilfepolitik wichtig, da die finan-ziellen Mittel des Staates heute beschränkt sind und nicht für jede Orga-nisation in der Öffentlichkeit gesammelt werden sollte.

Es ist zu hoffen, dass die Beispiele von Basel und Grenchen auch an andern

Orten Schule machen werden. Wer sich zwecks Organisation einer Rentner-Wandergruppe für weitere Informationen interessiert, setzt sich am besten mit der Arbeitsgemeinschaft für das Altersturnen Basel-Stadt, Postfach 250, 4010 Basel, in Verbindung.

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Stadtführer für Behinderte: St.Gallen. Herausgegeben und zu beziehen bei der Schwei-zerischen Arbeitsgemeinschaft für Invalidenhilfe, Feldeggstrasse 71, 8032 Zürich.

Zusammenarbeit. Grundsätzliche Überlegungen zur Zusammenarbeit zwischen Sozial-diensten und Fachleuten, mit der Invalidenversicherung und mit Institutionen. In

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