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2 Literaturübersicht

2.10 Ökonomische Folgen

3.4.2.2.6 Geräte und Hilfsmittel

- 1- 10 µl Pipette, 20 - 200 µl Pipette, 200 – 1000 µl Pipette - Polaroid – Kamera

- horizontale Gelelektrophoreseapparatur - zwei Warmwasserbäder

- Transilluminator

- sterile Röhrchen: 1,5 ml und 2 ml - Thermo-Cycler mit PCR-Vorrichtung

3.4.2.3 Nachweis von Salmonella ssp. nach ISO 6579

3.4.2.3.1 Prinzip des Verfahrens

Salmonellen können in einer geringen Anzahl in einer Probe vorhanden sein und häufig gemeinsam mit einer beträchtlich größeren Anzahl anderer Enterobacteriaceae-Gattungen oder anderen Familien vorkommen. Deshalb ist eine selektive Anreicherung erforderlich.

Ferner ist häufig eine Voranreicherung erforderlich, um den Nachweis geschädigter Salmonellen zu ermöglichen.

3.4.2.3.2 Probenvorbereitung

Das als Voranreicherungsmedium festgelegte gepufferte Peptonwasser wurde als Ver-dünnungsflüssigkeit für die Ausgangsverdünnung verwendet. Zu der jeweiligen Einwaage des Probenmaterials (Kotprobe) wurde das 10-fache des Volumens von dem Voranreicherungs-medium hinzugefügt.

3.4.2.3.3 Durchführung Voranreicherung

Bei der Voranreicherung wurde das Probenmaterial in ein nicht selektives, flüssiges Nährmedium gegeben. Bei dem Nährmedium handelte es sich um gepuffertes Peptonwasser, in das die zu untersuchende Einwaage für (18 + 2) Stunden bei (37 + 1) Grad Celsius beimpft wurde.

Selektive Anreicherung

0,1 ml der nach der Voranreicherung bebrüteten Kultur wurde in ein Kulturröhrchen überführt, das 10 ml RVS-Bouillon (Rappaport-Vassiliadis-Medium mit Soja – Bouillon) enthielt. Darüber hinaus wurde 1 ml der bebrüteten Kultur in einen Kulturkolben überführt, der 10 ml MKTTn-Bouillon (Muller-Kauffmann Tetrathionat Novobiocin – Bouillon) enthielt.

Die beimpfte RVS-Bouillon wurde (24 + 3) Stunden bei (41,5 + 1) Grad Celsius bebrütet. Die beimpfte MKTTn-Bouillon wurde (24 + 3) Stunden bei (37 + 1) Grad Celsius bebrütet.

Ausstreichen und Identifizieren

Nach der Bebrütung der beiden Kulturen erfolgte das Ausstreichen auf zwei festen Selektiv- medien. Als selektiver Nährboden wurde hier der XLD-Agar (Xylose-Lysin-Desoxycholat-Agar) verwendet. Die RVS-Boillon-Kultur und die MKTTn-Boillon-Kultur wurden nacheinander auf zwei großen Petrischalen ausgestrichen. Die Petrischalen wurden anschließend umgedreht, so dass der Boden nach oben zeigte, und anschließend für (24 + 3) Stunden in den auf 37 Grad Celsius eingestellten Brutschrank gestellt. Nach der Bebrütung wurden die Platten auf die Anwesenheit typischer oder atypischer Salmonellenkolonien ge- prüft. Die Position dieser Kolonien wurde auf dem Petrischalenboden markiert.

Auf XLD-Agar gewachsenen Kolonien wiesen dabei ein schwarzes Koloniezentrum und eine leicht rötlich gefärbte transparente Zone auf.

Bestätigung

Für die Bestätigung des Salmonellen-Nachweises wurden von jeder Petrischale mit festem Selektivmedium mindestens eine typisch oder verdächtig aussehende Kolonie entnommen und auf der Oberfläche einer vorgetrockneten Nähragarplatte ausgestrichen.

Die beimpften Platten wurden in den Brutschrank gestellt und für (24 + 3) Stunden bei (37 + 1) Grad Celsius bebrütet. Anschließend wurde die biochemische und die serologische Bestätigung nach den Anweisungen der amtlichen Sammlung nach § 35 LMBG (Lebensmittel und Bedarfsgegenstände Gesetz) durchgeführt. Abschließend wurden die Ergebnisse der biochemischen und serologischen Bestätigung im Zusammenhang ausgewertet und hinsichtlich auf das Vorkommen von Salmonellen im Untersuchungsmaterial interpretiert.

3.5 Datenerhebung

Die für die Untersuchung erforderlichen Informationen wurden aus zwei Datenquellen erhoben: - 1. durch einen Fragebogen

- 2. durch tierärztliche Bestandsprotokolle.

3.5.1 Fragebogen

Als Grundlage des Fragebogens (siehe Anhang 10.1) diente die Vorlage einer Arbeitsgruppe der Firma Boehringer Ingelheim (HARDGE et al. 2006), die in ihrer serologischen Studie auf europäischer Ebene die Produktions- und Managementfaktoren der Betriebe untersucht hat.

Dieser Fragebogen wurde vom Autor an die spezifische Fragestellung angepasst. Der Fragebogen wurde im Vorfeld mit zwei Landwirten erprobt, um zu testen, ob die Fragen verständlich formuliert und zu beantworten sind.

Zu verschiedenen Terminen wurde dann der Fragebogen von den Landwirten in Form einer Interviewsituation, in der der Autor die neutral gehaltenen Fragen dem Landwirt vorgelesen hat, beantwortet. Die Antworten wurden in multiple-choice-Form vorgegeben, einige Fragen erforderten spezielle Angaben in Form eines freien Textes (z.B. Art der Futterzusätze).

Der Fragebogen gliederte sich in zwei Teile. Der erste Teil (A) zielte auf die Fütterungs-, Haltungs- und Managementfaktoren der Betriebe ab. Der Anfang des ersten Fragebogenteiles beschäftigte sich mit Betriebskennzahlen, wie Betriebsart und Betriebsgröße. Die folgende

auf die Aufstallung, die Stallbelegung und auf Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen. Im Anschluss wurden die Themenkomplexe Fütterung und Wasserversorgung behandelt. Im zweiten Teil (B) wurde, falls vorhanden, die klinische Ausprägung eines Ileitis-Infektionsgeschehens erfragt. Als Einstieg zum zweiten Fragebogenteil stand die Frage, ob in der Mast ein Verdauungsproblem existiere. Daran schloss sich die Frage nach der Art der klinischen Symptome an. Im weiteren Befragungsverlauf stand die Dauer der Erkrankung, die Ausbreitung im Bestand bzw. die Anzahl der betroffenen Tiere im Mittelpunkt.

Die Fragen mit den jeweiligen Antwortmöglichkeiten wurden für die spätere Auswertung kodiert.

3.5.2 Bestandsprotokolle

In der tierärztlichen Praxis, die die untersuchten Betriebe betreut, wird schon seit langer Zeit eine Art standardisiertes Bestandsprotokoll (siehe Anhang 10.2) verwendet. Inhalt dieser Bestandsprotokolle sind die Beobachtungen, Befunde und Empfehlungen im Rahmen der tierärztlichen Bestandbetreuung. Dies diente im Rahmen der vorliegenden Arbeit dazu, die untersuchten Betriebe hinsichtlich eines Ileitis-Infektionsgeschehens gruppieren zu können.

Im Zeitraum von Januar 2004 bis Juni 2005 wurden die Bestandsprotokolle der Betriebe im Produktionsbereich Mast zusammengefasst. Die Mastschweinebestände wurden abhängig vom Gesundheitszustand bzw. Beratungsbedarf der Betriebsleiter unterschiedlich oft besucht, mindestens aber einmal pro Mastdurchgang.

In den Bestandsprotokollen für den Produktionsbereich Mast wurden während der Bestands- besuchs die folgenden Daten dokumentiert: Datum des Besuches, Prophylaxemaßnahmen (Impfungen), Entwurmungen, Tierverluste (Verendungen und euthanasierte Tiere), klinische Beobachtungen/ Erkrankungen, Therapien, besondere Beobachtungen und Empfehlungen.

Diese Daten wurden durch Laborergebnisse von Probenentnahmen zwischen Januar 2004 und Juni 2005 ergänzt und tabellarisch zusammengefasst. Der Schwerpunkt wurde auf die folgenden Daten des Bestandsprotokolls gelegt: Datum des Besuches, Tierverluste, klinische Beobachtungen/Erkrankungen, Therapien und besondere Beobachtungen und Empfehlungen.

3.6 Mastgruppenauswertung

Der Rheinische Erzeugerring für Mastschweine (e.V.) mit Sitz in Krefeld hat in seiner be-ratenden Tätigkeit unter anderem für 18 der untersuchten Schweinebetriebe mastgruppenweise produktionsspezifische Daten in dem Zeitraum zwischen Januar 2004 und Juni 2005 ausgewertet (siehe Anhang 10.3). In den restlichen 7 der insgesamt 25 Betriebe in der vorliegenden Untersuchung wurden die Daten nicht regelmäßig erfasst.

In der Auswertung wurde jede Mastgruppe innerbetrieblich fortlaufend nummeriert. Ein Auswertungszeitraum hat jeweils ein halbes Jahr umfasst, es wurden also drei Halbjahresaus- wertungen mit den einzelnen Mastgruppen untersucht.

Am Anfang jeder Mastgruppenauswertung stand die Mastgruppennummer des entsprechen-den Mastdurchganges und die Anzahl der eingestallten Tiere, die von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich war, meist aber waren es um die 100 Schweine pro Mastgruppe. Unter dem Auswertungspunkt „Einkauf“ wurden der Preis und das Gewicht der eingestallten Schweine dokumentiert. Unter dem Punkt „Verluste“ wurden die Tierverluste in Prozent, das Durchschnittsgewicht der verendeten Tiere und die Kosten der Tierverluste betrachtet. Der Punkt „Verkauf“ gab Auskunft über die Stückzahl der verkauften Tiere, die Mastdauer, das durchschnittliche Lebend- und Totgewicht, über die Ausschlachtung, den Magerfleischanteil und schließlich den Erlös durch den Verkauf. Darüber hinaus wurden unter dem Punkt

„Futter“ der Futterverbrauch und die Futterkosten der Mastgruppe insgesamt und des einzelnen Tieres dargestellt. Schließlich wurden in jeder Mastgruppenauswertung die biologischen Leistungsparameter: tägliche Zunahmen und die Futterverwertung dokumentiert.

Die mittleren Zunahmen wurden ermittelt, indem die mittlere Gesamtzunahme der Schweine während des Mastdurchganges durch die mittlere Anzahl der Masttage dividiert wurde.

Für die weiteren Betrachtungen wurde aus diesen Mastgruppenauswertungen der Schwer-punkt auf die für ein Ileitis-Infektionsgeschehen bedeutenden Parameter Tierverluste (in %), tägliche Gewichtszunahme (in g) und die Futterverwertung (in kg Futter/ kg Ge-wichtszunahme) gelegt.

3.7 Datenauswertung

Die Auswertung der erhobenen Daten gliederte sich in zwei Teile.

Im ersten Teil wurden die Ergebnisse der serologischen und bakteriologischen Untersuchung in den Betrieben und die Ergebnisse der Fragebogenauswertung mit dem Tabellenkalkulationsprogramm Microsoft® Excel 2002 dargestellt. Die Auswertung der Risikofaktoren aus den n=25 Betrieben wurde mit Hilfe der Statistik-Software „Minitab 14“

durchgeführt.

Mit dem Ziel, betriebsbedingte Risikofaktoren zu ermitteln, die zu einem positiven Serostatus der beprobten Tiere führten, wurden für jeden untersuchten Faktor die „Odds Ratio“

(Chancen-Verhältnis) berechnet.

Die Odds Ratio ist ein Begriff der deskriptiven Statistik und beschreibt den Zusammenhang zweier „Odds“(Chancen). Sie stellt ein Maß für die Stärke des Unterschieds zwischen zwei Gruppen dar. Es werden generell immer nur die Odds Ratios in Bezug auf zwei Ausprägungen in Form von Kreuztabellen berechnet.

In der vorliegenden Arbeit wurden die Odds im Falle eines vorhandenen Risikofaktor zu den Odds im Falle eines nicht vorhandenen Risikofaktors ins Verhältnis gesetzt.

Das Odds Ratio (OR) berechnet sich nach der Formel:

OR = (a/b) / (c/d) = (ad) / (bc)

In der vorliegenden Untersuchung waren:

a = Anzahl positiver Serumproben bei vorhandenem Risikofaktor b = Anzahl negativer Serumproben bei vorhandenem Risikofaktor c = Anzahl positiver Serumproben bei nicht vorhandenem Risikofaktor d = Anzahl negativer Serumproben bei nicht vorhandenem Risikofaktor

Eine Odds Ratio von

ƒ genau 1 bedeutet, dass es keinen Unterschied in den Odds gibt,

ƒ ist die Odds Ratio > 1, sind die Odds der ersten Gruppe (Risikogruppe) größer,

ƒ ist sie < 1, sind die der zweiten Gruppe ( Nicht-Riskogruppe) größer.

Für jeden untersuchten Risikofaktor ergab sich somit ein Odds ratio als Maßzahl. Um Aussagen über die statistische Signifikanz der untersuchten Risikofaktoren in Bezug auf einen positiven Ileitis-Serostatus machen zu können, wurden anschließend für die Odds Ratios die 95%-Konfidenzintervalle (95%-KI) berechnet. Wenn das jeweilige Konfidenzintervall nicht den Wert des „Null-Effektes“ (Odds Ratio = 1) enthielt, so bedeutete dies ein signifikantes Ergebnis zum Niveau α = 5% für den Ausschluss des „Null-Effektes“. D.h. mit einer Wahrscheinlichkeit von 95% liegt der gesuchte Parameter innerhalb der Intervallgrenzen.

Die linke Grenze des 95%-KI berechnete sich nach der Formel: KI low = ln (OR) – 1,96 x s Die rechte Grenze des 95%-KI berechnete sich nach der Formel: KI up = ln (OR) + 1,96 x s (mit der Standartabweichung s = s ln (OR))

Das 95%-Konfidenzintervall zu jedem Odds Ratio wurde mit Hilfe von Funktionen einer Testversion der Statistik-Software „Minitab 14“ berechnet.

Darüber hinaus wurden die Betriebe nach klinischen und bakteriologischen Gesichtspunkten in vier Gruppen eingeteilt:

Gruppe A: Betriebe mit Enteritis und Lawsonia intracellularis-Erregernachweis

Gruppe B: Betriebe mit Enteritis anderer Ätiologie

Gruppe C: Betriebe ohne Enteritis

Durch Hinzuziehen der Intraherdenprävalenzen aus der serologischen Untersuchung wurden innerhalb der Gruppen die Betriebe nach den sechs möglichen Prävalenzstufen (100%-ige Intraherdenprävalenz bis 0%-ige Intraherdenprävalenz) eingeteilt.

Im zweiten Teil dieser Arbeit wurden die Ergebnisse der Mastgruppenauswertung von Betrieben mit einer Durchfallsymptomatik und einem Lawsonia intracellularis -

insgesamt 5 Betriebe wurden Qualitätsregelkarten in Zusammenarbeit mit der Firma Boehringer Ingelheim erstellt.

Prinzip von SPC

SPC ist ein Werkzeug für eine Prozessoptimierung, d.h. Problemidentifizierung und Dokumentation über einen bestimmten Zeitraum. Es dient zur Untersuchung der Variation und zur Verwendung von statistischen Signalen zur Leistungsüberwachung und Verbesserung.

Grundlage dieses Systems ist die Standard-Normalverteilung einer Datenreihe mit ihren 3σ (Sigma)-Bereichen, in denen die Datenpunkte verteilt liegen. Dabei liegen im +/- 1σ-Bereich vom Mittelwert 60–75% der Datenpunkte. Im +/- 2σ-Bereich vom Mittelwert liegen 90-98%

der Datenpunkte und im +/- 3σ-Bereich liegen 99-99,9% der Datenpunkte. Bei den Qualitätsregelkarten wird der 3σ-Bereich durch eine untere und eine obere Eingriffsgrenze (UEG bzw. OEG) beschrieben, die auch als LCL und UCL (Lower Control Limit bzw. Upper Control Limit) bezeichnet werden. Liegt ein Datenpunkt einer Prüfgröße außerhalb dieser Grenzen, so ist der Prozess außer Kontrolle und muss korrigiert werden, womit eine laufende Prozesskontrolle möglich wird.

In der vorliegenden Untersuchung wurde die „Shewhart-Mittelwert- und Spannweiten-karte“ für die Auswertung der Parameter: „Zunahmen“, “Verluste“ und „Futterverwertung“

der einzelnen Betriebe der Gruppe A verwendet.

Die mittleren Zunahmen wurden ermittelt, indem die mittlere Gesamtzunahme der Schweine einer Mastgruppe durch die mittlere Anzahl der Masttage dividiert wurde. Die Verluste wurden in Prozent ausgedrückt und beziehen sich auf die jeweilige Mastgruppe in den untersuchten Betrieben. Die mittlere Futterverwertung in einer Mastgruppe errechnete sich aus dem mittleren Futterverbrauch pro Schwein während des Mastdurchganges dividiert durch die mittlere Gesamtzunahme pro Schwein.

Die jeweiligen Datenpunkte der drei untersuchten Parameter wurden auf den Qualitätsregelkarten chronologisch aneinandergereiht. Der dargestellte Auswertungszeitraum umfasst ein Jahr – in Abhängigkeit von der Betriebsgröße wurden von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich viele Mastgruppen für die Auswertung berücksichtigt. Die Datenpunkte wurden in Abhängigkeit von einer vorhandenen Durchfallerkrankung in die Datenblöcke

„Enteritis (1)“ und „No Enteritis (0)“ gruppiert. Eine Mastgruppe wurde dem Block

„Enteritis“ zugeordnet sobald Durchfallsymptome bei mehreren Tieren in unterschiedlichen Buchten auftraten und ein Lawsonia intracellularis – Erregernachweis geführt werden konnte.

Jeder dieser Datenpunkte stellt den Mittelwert des jeweils ausgewerteten Parameters aus einer einzelnen Mastgruppe dar. Diese Mittelwerte auf Mastgruppenebene wurden innerhalb der oben genannten Datenblöcke in der Mittelwertkarte wiederum gemittelt.

Zusätzlich wurden eventuell vorhandene Sekundärerkrankungen und die jeweiligen antibiotischen Therapien (gruppiert in gegen Lawsonien wirksame Antibiotika und in nicht gegen Lawsonien wirksame Antibiotika) in die Diagramme eingetragen.

Bei der Rohdateneingabe für die Qualitätsregelkarten war eine zeitliche Zuordnung der Daten zu einem Durchfallgeschehen mit Hilfe der Protokolle aus der tierärztlichen Bestands- betreuung und anhand der Probenentnahmedaten möglich.

Exemplarischer Aufbau der Shewhart- Mittelwert- und Spannweitenkarte:

Diese Qualitätsregelkarte verwendet den Stichprobenmittelwert und die Stichprobenspann-weite als Prüfvariable. Der „Eingriff“ erfolgt, wenn bei einer der Karten eine Eingriffs- grenzenverletzung vorliegt.

Die jeweiligen Eingriffsgrenzen einer Qualitätsregelkarte (UEG und OEG) errechnen sich aus den Daten nach folgender Formel:

Mittelwertkarte: OEG: µˆ+ A2(n)×σˆ

UEG: µˆ−A2(n)×σˆ

Spannweitenkarte: OEG:D4(n)×σˆ

UEG:D3(n)×σˆ

Nichteingriffswahrscheinlichkeit: 99,73%

n A2(n) D3(n) D4(n)

2 1,88 / 3,267 3 1,023 / 2,574 4 0,729 / 2,282 5 0,577 / 2,114 6 0,483 / 2,004 7 0,419 0.076 1,924 8 0,373 0,136 1,846 9 0,337 0,184 1,816 10 0,308 0,223 1,77 11 0,285 0,253 1,744 12 0,266 0,283 1,717 13 0,246 0,307 1,693 14 0,235 0,328 1,672 15 0,223 0,347 1,653

Dabei ist: µˆ = Mittelwert der Mittelwerte σˆ = Mittelwert der Spannweiten

n = Stichprobenumfang

Prozesskontrollregeln

Ein Prozess gerät unter bestimmten Voraussetzungen „außer Kontrolle“ und es entsteht ein Signal. In den erstellten Qualitätsregelkarten wurden die folgenden Fälle für die Entstehung eines Signals festgelegt:

Regel 1: Ein Datenpunkt liegt außerhalb der Eingriffsgrenzen (außerhalb von +/- 3 σ).

Regel 2: Zwei von drei aufeinander folgender Datenpunkte liegen auf derselben Seite und mehr als 2 σ entfernt von der Zentrallinie

Regel 3: Vier von fünf aufeinander folgender Datenpunkte liegen auf derselben Seite und mehr als 1 σ entfernt von der Zentrallinie.

Regel 4: Acht aufeinander folgender Datenpunkte liegen auf derselben Seite der Zentrallinie.

X and Moving R Chart; variable: Leb,geb/Wf AS X: 10,827 (10,827); Sigma: ,54342 (,54342); n: 1,

Feb-94 Apr-94 Jun-94 Aug-94 Oct-94 Dec-94 Feb-95 Apr-95 Jun-95 Aug-95 Oct-95 Dec-95 Feb-96 Apr-96 Jun-96 Aug-96 Oct-96 Dec-96 Feb-97 Apr-97 Jun-97 Aug-97 Oct-97 Dec-97 Feb-98 Apr-98 Jun-98 Aug-98 Oct-98 Dec-98 Feb-99 Apr-99 Jun-99 Aug-99 Oct-99 Dec-99 Feb-00 Apr-00 Jun-00 Aug-00 Oct-00 Dec-00 Feb-01 Apr-01

Moving R: ,61318 (,61318); Sigma: ,46327 (,46327); n: 1,

Feb-94 Apr-94 Jun-94 Aug-94 Oct-94 Dec-94 Feb-95 Apr-95 Jun-95 Aug-95 Oct-95 Dec-95 Feb-96 Apr-96 Jun-96 Aug-96 Oct-96 Dec-96 Feb-97 Apr-97 Jun-97 Aug-97 Oct-97 Dec-97 Feb-98 Apr-98 Jun-98 Aug-98 Oct-98 Dec-98 Feb-99 Apr-99 Jun-99 Aug-99 Oct-99 Dec-99 Feb-00 Apr-00 Jun-00 Aug-00 Oct-00 Dec-00 Feb-01 Apr-01

Detection rule 1

-one single point out of 3-sigma

Detection rule 4

- at least eight successive values fall on the same side of the central line

Detection rule 3

- at least four out of five successive values fall on the same side of, and more than one sigma away from, the central line

Detection rule 2

- at least two out of three successive values fall on the same side of, and more than 2 sigma away from, the central line

Für die drei betrachteten Parameter „Zunahmen“, “Verluste“ und „Futterverwertung“

konnten auf diesem Weg innerbetrieblich zwischen den Zeitspannen „Enteritis“ und „No Enteritis“ die Datenverläufe analysiert und speziell die Abweichungen der Mittelwerte in den Mittelwert- und Spannweitenkarten im Zusammenhang mit weiteren Erkrankungen und Therapien diskutiert werden.

Am Schluss der ökonomischen Betrachtung eines Ileitis-Infektionsgeschehens stand die exemplarische Kostenrechnung in einem Betrieb, in dem die Ileitis negative Effekte der Leistungsdaten bewirkt hat.

4 Ergebnisse

4.1 Ergebnisse der serologischen Untersuchung

In den 25 untersuchten Schweinebetrieben wurden insgesamt 125 Blutproben gezogen (siehe Anhang 10.4). Es wurden pro Betrieb fünf Schweine im Endmastalter nach dem Zufallsprinzip beprobt. Nach der serologischen Untersuchung der Proben wurden solche mit einem PI-Wert von < 30 als negativ und solche mit einem PI-Wert von ≥ 30 als positiv eingestuft.

Insgesamt 77 der 125 beprobten Mastschweine wiesen in der serologischen Untersuchung ein positives Testergebnis auf, dies entspricht einer so genannten Tierprävalenz im Bereich der Endmast von 61,6%.

21 der 25 untersuchten Schweinebetriebe wiesen mindestens eine positive Serumprobe auf, in den vier anderen Betrieben war keines der beprobten Schweine seropositiv. Die serologische Untersuchung ergab eine so genannte Herdenprävalenz von 84%.

Darüber hinaus wurde in jedem Betrieb der Anteil der positiven Proben an der Gesamtproben- zahl ermittelt. Die Anzahl dieser positiven Befunde aus einer Herde wird als Intraherdenprävalenz bezeichnet. In der vorliegenden Untersuchung ließ sich die Intraherden-prävalenz in sechs Prävalenzstufen unterteilen:

- 100% (alle fünf Proben positiv) - 80% (vier von fünf Proben positiv) - 60% (drei von fünf Proben positiv) - 40% (zwei von fünf Proben positiv)

- 20% (eine von fünf Proben positiv) - 0% (keine von fünf Proben positiv).

Tab. 1: Verteilung der Intraherdenprävalenzstufen auf die 25 untersuchten Betriebe

Intraherdenprävalenz von

100% 80% 60% 40% 20% 0%

Anzahl der Betriebe 4 9 5 3 0 4

In vier Betrieben reagierten alle fünf Serumproben im ELISA positiv. In neun Betrieben reagierten vier von fünf Serumproben positiv. Fünf Betriebe wiesen eine Intraherdenprävalenz von 60% auf. In drei Betrieben hatten nur zwei von fünf untersuchten Proben einen PI-Wert von ≥ 30 und galten somit als positiv. In keinem der untersuchten Betriebe reagierte nur eine der fünf Proben positiv. Bei vier Betrieben reagierte keine der fünf Proben positiv, diese Betriebe hatten demnach eine Intraherdenprävalenz von 0% und wurden gleichbedeutend als negativ eingestuft.

In einem weiteren Schritt wurden bei den einzelnen Intraherdenprävalenzstufen die mittleren PI-Werte der Betriebe aus den fünf Serumproben ermittelt.

Die Abbildung 1 zeigt die mittleren PI-Werte der Betriebe mit einer Intraherdenprävalenz von 100% (5/5 Serumproben positiv).

Der Betrieb 19 wies einen mittleren PI-Wert von 86,84% auf und lag daher deutlich über den Werten der Betriebe 3 und 18 mit den Werten 60,98% bzw. 59,62%. Der Betrieb 15 wies mit einem mittleren PI-Wert von 50,22% den im Vergleich geringsten Wert auf.

Die Abbildung 2 zeigt die mittleren PI-Werte der Betriebe mit einer Intraherdenprävalenz von

Der Betrieb 22 hob sich mit seinem mittleren PI-Wert aus den fünf untersuchten Serumproben von 68,58% deutlich von den acht anderen Betrieben ab. In absteigender Reihenfolge folgten diesem Betrieb die Betriebe 10, 11 und 1 mit mittleren PI-Werten von 48,56%, 47,02% und 46,98%. Auf dem nächst niedrigerem Niveau lagen die Betriebe 20, 8 und 23 mit ihren mittleren PI-Werten von 40,82%, 40,49% und 37,66%. Deutlich niedriger als die zuletzt genannten lagen die mittlere PI-Werte der Betriebe 12 und 13 mit 32,98% und 30,08%.

Die Abbildung 3 zeigt die mittleren PI-Werte der Betriebe mit einer Intraherdenprävalenz von 60% (3/5 Serumproben positiv).

39,14%

44,22%

38,92%

74,54%

35,60%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

Betriebsnummer

mttlere PI-Werte

6 5 7 17 21

Abb. 3: Darstellung der mittleren PI-Werte von Betrieben, in denen drei von fünf Serumproben im ELISA positiv reagierten.

In den Betrieben, in denen drei von fünf untersuchten Serumproben in der Untersuchung positiv reagiert haben, hob sich der Betrieb 17 mit einem mittleren PI-Wert von 74,54%

deutlich von den anderen Betrieben ab. Dem Betrieb 17 folgten in absteigender Reihenfolge die Betriebe 7, 5 und 21 mit mittleren PI-Werten von 44,22%, 39,14% und 38,92%. Der Betrieb 6 zeigte den geringsten mittleren PI-Wert von 35,6%.

Da es in der Auswahl der untersuchten Betriebe keinen Betrieb gab, in dem nur eine von fünf Serumproben positiv reagierte (Intraherdenprävalenz von 20%), stellten die Betriebe in der folgenden Abbildung 4 jene mit der niedrigsten positiven Intraherdenprävalenz dar. Es handelte sich um die drei Betriebe mit einer Intraherdenprävalenz von 40% (2/5 Serumproben positiv).

18,78% 17,42% 18,66%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

Betriebsnummer

mittlere PI-Werte

14 16 25

Abb. 4: Darstellung der mittleren PI-Werte von Betrieben, in denen zwei von fünf Serumproben im ELISA positiv reagierten.

Die mittleren PI-Werte der drei Betriebe mit der 40%-igen Intraherdenprävalenzstufe lagen alle in etwa auf demselben Niveau. In absteigender Reihenfolge waren das die Betriebe 14, 25 und 16 mit ihren mittleren PI-Werten von 18,78%, 18,66% und 17,42%.

Schließlich reagierte in vier Betrieben keine von fünf Serumproben in der Untersuchung positiv, wie in der folgenden Abbildung 5 dargestellt.

13,24%

Abb. 5: Darstellung der mittleren PI-Werte von Betrieben, in denen keine von fünf Serumproben im ELISA positiv reagierte.

In den Betrieben 2 und 24, in denen sich der mittlere PI-Wert nur geringfügig unterschied (3,32% versus 3,12%), reagierten die vier anderen Serumproben komplett serologisch negativ (siehe Anhang 10.4). Der Betrieb 4 wies den, bei dieser Prävalenzstufe höchsten mittleren PI-Wert von 13,24% auf. Den zweitgrößten mittleren PI-PI-Wert zeigte der Betrieb 9 mit 11,08%.

Die Spannweite der jeweils fünf erhaltenen Werte pro Betrieb, aus denen der mittlere

Die Spannweite der jeweils fünf erhaltenen Werte pro Betrieb, aus denen der mittlere