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VERSUCHSPRÄPARAT DINOLYTIC

4.1 DARSTELLUNG DER GESAMTGRUPPE

Im Zeitraum von Januar 1997 bis Februar 1998 wurden 178 Kühe in den Versuch einbezogen.

Die Aufteilung der Tiere auf die 4 Behandlungsgruppen zeigt Tabelle 1.

Tabelle 1: Anzahl der Tiere in den 4 Behandlungsgruppen

Anzahl der behandelten Tiere Anteil der Gesamtgruppe (%)

Dinolytic® 51 28,7%

Totocillin® 49 27,5%

Lotagen® 50 28,1%

Kontrollgruppe 28 15,7%

Gesamt 178 100,0%

169 Tiere (94,9%) waren nach ein- oder mehrmaliger Behandlung beziehungsweise Therapiewechsel klinisch geheilt. Die übrigen Tiere wurden entweder wegen mangelndem Therapieerfolg oder sehr schlechter Prognose der Verwertung zugeführt.

Tabelle 2 zeigt den Anteil der klinisch geheilten Tiere nach einmaliger Behandlung und nach einem Therapiewechsel.

Die Erstheilungsrate liegt mit 115 von 178 Tieren bei 64,6%. Bei 29 Tieren (16,3%) trat die klini-sche Heilung erst nach mehreren gleichen Therapiezyklen ein, bei 25 Tieren (14,0%) erst nach The-rapiewechsel.

Tabelle 2: Klinische Heilung

Anzahl der Tiere Anteil an der Gesamt-gruppe

( %, n = 178)

Klinische Heilung insgesamt 169 94,9%

Klinische Heilung nach dem 1. Therapiezyklus 115 64,6%

Klinische Heilung nach mehreren Behandlungen ohne Therapiewechsel

29 16,3%

Klinische Heilung nach Therapiewechsel im Be-handlungsverlauf

25 14,0%

Abbildung 1 gibt eine Gesamtübersicht über den Therapierfolg, den Besamungserfolg und den Verbleib der nicht geheilten beziehungsweise güsten Kühe übergreifend für alle Behandlungsgrup-pen.

9 Kühe mußten der Verwertung zugeführt werden, ohne daß ein Besamungsversuch unternommen wurde, da bei ihnen keine klinische Heilung erzielt werden konnte oder weil die Prognose für eine erfolgreiche Besamung zu schlecht war. 13 Tiere wurden aufgrund anderer Probleme trotz klinischer Heilung, das heißt erfolgreicher Therapie, nicht wieder besamt und stattdessen verwertet. Somit wurden von 169 klinisch geheilten Tieren nur 156 besamt. Davon wurden 75 Kühe nach einmaliger und 60 Kühe nach mehrmaligen Besamungen tragend.

Abbildung 1: Therapieverlauf bei allen eingeschlossenen Tieren

178 Tiere

therapiert 169 Tiere

klinisch geheilt

9 Tiere

keine klinische Heilung oder Schlachtung angeraten 156 Tiere

besamt

13 Tiere

Abgang wegen zusätzlicher Probleme (ohne Besamung) 75 Tiere

tragend nach Erstbesamung

81 Tiere

nicht tragend nach Erstbesa-mung

60 Tiere tragend nach

weiteren Besamungen

21 Tiere Abgang

9 Tiere

nach maximal 2 Besamungen

12 Tiere

nach mindestens 3 Besamungen

Die Abgänge belaufen sich auf 43 von 178 Tieren (24,2%), wobei man die Abgangsursachen in die Bewertung einbeziehen muß. Die 22 Tiere, die ohne Besamungsversuch abgeschafft wurden, teilen sich auf in 9 Tiere ohne klinische Heilung und 13 Tiere mit anderen Problemen (3 Tiere mit Klauen-schäden, 2 Tiere mit erhöhtem Milchzellgehalt, 2 Tiere mit Mastitis, 3 Tiere mit mangelhafter Milch-leistung, 1 Tier mit einem Ovartumor, 1 Tier mit Labmagenverlagerung und 1 Tier mit hochgradiger Ketose). 9 Kühe wurden nach 1 oder 2 Besamungen verwertet, da sie zusätzlich noch andere Defizite zeigten (3 Tiere mit Klauenschäden, 2 Tiere mit Mastitis, 2 Tiere mit erhöhtem

Milchzellgehalt und 2 Tiere mit mangelhafter Milchleistung). Man kann bei diesen Tieren nicht ausschließen, daß weitere Besamungsversuche erfolgreich gewesen wären. Bei den 12 Tieren, die nach 3 oder mehr Besamungen güst blieben, ist eindeutig die schlechte Fruchtbarkeit der Grund für die Verwertung. Als Abgänge aufgrund mangelnder Fruchtbarkeit werden die 12 Tiere, die nach 3 oder mehr Besamungen güst blieben, die 9 Tiere ohne klinische Heilung (Abschaffung vor der Besamung) und das Tier mit einem Ovartumor gewertet.

Die Abbildung 2 veranschaulicht den Anteil der Abgänge an der Gesamtgruppe der Tiere und ihre Ursachen.

Anteil der Abgänge mind. 3 Belegungen, 6,7 % 1 oder 2 Belegungen, 5,1 %

vor der 1. Belegung, 12,4 %

klinisch geheilt, 75,8 % Abgänge

(n = 22)

(n = 9)

(n = 12)

(n = 135)

Abbildung 2: Klinische Heilung und Abgänge (mit Angabe der Belegung, Angabe in Prozent der 178 verbliebenen Tiere)

Die Parameter Behandlungszeitpunkt post partum, Vorliegen von Nachgeburtsverhaltung, rektaler Befund (G I-III oder IV-VI) bei der Erstuntersuchung und Beschaffenheit des Vaginalsekretes neh-men Einfluß auf die Erkrankungsschwere und somit den Behandlungserfolg unabhängig davon, wel-cher Therapiegruppe das betreffende Tier zugeordnet wird.

Tabelle 3 zeigt die verschiedenen Parameter auf.

Tabelle 3: Angaben zur Endometritis

Anzahl der Tiere Anteil an der Gesamtgruppe (%)

Behandlung bis 42. Tag post partum

129 72,5%

Behandlung nach dem 42. Tag post partum

49 27,5%

Rektaler Befund G I-III 151 84,8%

Rektaler Befund G IV-VI 27 15,2%

Vaginales Sekret nicht übelriechend

136 76,4%

Vaginales Sekret übelriechend 42 23,6%

Die bakteriologische Untersuchung des Genitalsekretes zeigt bei 17 Tieren (9,6%) keinen Keim-nachweis. Bei 107 Tieren (60,1%) werden unspezifische Bakterien nachgewiesen, eine Infektion mit A. pyogenes liegt bei diesen Tieren nicht vor. 54 Tiere sind mit A. pyogenes infiziert, 14 Tiere (7,9%) als Monoinfektion und 40 Tiere (22,5%) als Mischinfektion mit unspezifischen Bakterien.

Der Einfluss des bakteriologischen Befundes auf die Heilungs- und Fertilitätsparameter wird in zwei Schritten analysiert. Zum einen wird der Einfluß von A. pyogenes untersucht, indem die Tiere mit und ohne Nachweis dieses Keimes verglichen werden, unabhängig vom Nachweis anderer unspezifischer Bakterien im Genitalsekret. Zum anderen wird bei den Tieren ohne Nachweis von A. pyogenes der

Einfluss des Nachweises unspezifischer Bakterien im Genitalsekret untersucht, verglichen werden hier die Tiere mit sterilem Sekret und die Tiere mit ausschließlich unspezifischen Keimen im Genitalsekret.

Die Fertilitätsindices werden in Tabelle 4 gruppenübergreifend dargestellt.

Tabelle 4: Fruchtbarkeitskennzahlen

Mittelwert±Standardabweichung, Median, Mini-mum – MaxiMini-mum oder Prozent- bzw.

Indexwerte

Rastzeit (Tage) 102,0±43,9, 97, 42 – 439

Güstzeit (Tage) 122,9±48,8, 114, 51 – 439

Anteil der Tiere mit Güstzeit unter 115 Tagen (von den 135 trächtigen Tieren)

50,7%

Verzögerungszeit (Tage) 21,7±31,7, 0, 0 – 129 Posttherapiezeit (Tage) 55,1±41,2, 47, 4 – 382

Erstbesamungserfolg 48,1%

Trächtigkeitsindex 1,7±0,9

Gesamtträchtigkeitsrate 86,5%

Besamungsindex 2,1

Konzeptionsrate 0,48

Abgangsrate 24,2%

Abgänge aufgrund von Unfruchtbarkeit 12,4%

Die Gesamtträchtigkeitsrate (GTR) liegt mit 135 von 156 belegten Kühen bei 86,5% und der Erst-besamungserfolg (EBE) mit 75 von 156 Kühen bei 48,1%.

Der mittlere Trächtigkeitsindex (TI) liegt bei 1,7±0,9. 75 Tiere wurden nach der 1. Besamung tra-gend, 36 Tiere nach der 2. Besamung, 18 Tiere nach der 3. Besamung und 6 Tiere nach der 4. Be-samung.

Der Besamungsindex (BI) liegt bei 2,1. Es wurden insgesamt 280 Belegungen (inklusive der Bele-gungen bei Tieren, die später geschlachtet wurden) durchgeführt, davon 13 (4,6%) mit einem bullen. 122 von 267 artefiziellen Besamungen (45,7%), aber 12 von 13 Besamungen durch Deck-bullen (92,3%) führten zur Trächtigkeit (P < 0,01). Die Verzögerungszeit ist bei Besamung mit Deckbullen kürzer (11,6±21,0 / Median 0 Tage versus 36,0±37,3 / Median 22 Tage, P < 0,05).

Der Trächtigkeitsindex liegt bei 1,3±0,5 / Median 1 gegenüber 2,2±1,0 / Median 2 bei artefizieller Besamung (P < 0,01). Belegungen mit Deckbullen wurden häufiger bei Kühen mit schwerer Endo-metritis durchgeführt (4 von 32 Belegungen (12,5%) bei Kühen mit rektalem Befund G IV-VI, 9 von 248 Belegungen (3,6%) bei Kühen mit rektalem Befund G I-III, P < 0,05). Trotzdem wird der Fak-tor “Deckbulle” im weiteren nicht als EinflußfakFak-tor mit aufgeführt, da der Anteil an der Gesamtzahl der Belegungen zu gering ist.

4.2 VERGLEICH DER 4 BEHANDLUNGSGRUPPEN