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Charakterisierung des CE12-Transkriptes

CE11 ATGGTCTCTT TTGGGTCAGG AGCCCTCCTC TTGGCTTTTG TGAAAGAGAC Me111 ATGCTTTCCT TTGGGTCCGG AGCCCTTCTC TTGGCCTTTG TGAAGGAGAC

4.4 Charakterisierung des CE12-Transkriptes

In einer dieser Arbeit vorausgehenden Northern Blot-Analyse hybridisierten die beiden unter der CE12-Klonfamilie zusammengefassten Klone CE12a und CE12b mit zwei epididymalen mRNAs der Länge 1,0-1,3 kb. Zu Beginn der Arbeit war offen, ob es sich bei CE12a und CE12b um zwei unterschiedliche, miteinander kreuzhybridisierende Genprodukte des Nebenhodens, oder um Spleißvarianten desselben Genproduktes handelt. Eine Sequenzanalyse (C. KIRCHHOFF u. K. ELLERBROCK, unveröffentlicht) lieferte für CE12a eine 1284 bp umfassende, neuartige Nukleinsäuresequenz, die bis dahin keinen Hinweis auf die Zugehörigkeit zu einer bekannten Proteinfamilie lieferte. Die CE12b cDNA war nur partiell im 5´Bereich bekannt und zeigte patielle Kolinearität zu der CE12a cDNA.

4.4.1 Sequenzanalyse der CE12a und CE12b cDNA

Zu Beginn der Untersuchung wurden die mit dem pBluescript SK +/- Plasmid ligierten CE12a und CE12b cDNAs an den Eco RI- und Xho I-Schnittstellen aus dem Plasmid herausgeschnitten (hier nicht dargestellt). Der Restriktionsverdau lieferte für CE12a ein ca.

1.3 kb großes und für CE12b ein ca. 1.0 kb großes Insert. Diese Angaben stimmten etwa mit den in früheren Untersuchungen ermittelten cDNA-Längen überein.

Die Sequenzanalyse des CE12a-Inserts ergab eine typische cDNA mit einem langen offenen Leseraster und polyadenyliertem 3´-Ende. Die ermittelte cDNA (siehe Abb.12) umfaßt 1248bp ohne das PolyA-Ende. Das vermutlich als Start-Codon verwendete Methionin bei Nukleotid 35-37 leitet in ein 781 bp langes offenes Leseraster über, welches durch ein TGA-Stopcodon an Position 818-820 beendet wird. Innerhalb der relativ langen 3´UTR befinden sich zwei mögliche Polyadenylierungssignale, das erste an Position 997–1002 und das zweite zehn Nukleotide vor dem PolyA-Ende. Es konnte keine klare Signalpeptid-kodierende Sequenz identifiziert werden. In der vorausgesagten Aminosäuresequenz waren drei Konsensus-Sequenzen für eine mögliche N-Glykosylierung bei Aminosäure 43-47, 175-178 und 242-244 vorhanden (ScanProsite). Auffällig ist die Wiederholung und charakteristische

Anordnung der 16 Cystein-Codons. Ein ähnliches Cystein-Muster findet sich bei einer Vielzahl von Sekretproteinen deren Grundstruktur aus Fibronektin-Typ-II-Domänen aufgebaut ist. Die Reihenfolge der Aminosäure Cystein in der CE12a-Sequenz spricht dafür, daß die CE12a cDNA für ein aus vier Fibronektin-Typ-II-Modulen aufgebautes, putatives Sekretprotein codiert. Aufgrund der Aminosäuresequenz kann von einer Protein-Größe von etwa 26 kD ausgegangen werden. Dieses putative CE12-Protein weist signifikante Ähnlichkeit zu den Seminalplasmaproteinen der Huftiere (HSPs, BSPs, Desnoyers und Manjunath, 1992; Calvete et al. 1995; 1996; 1997) auf, wobei deren Grundstruktur nur zwei Fibronektin-Typ-II-Module beinhaltet und das putative CE12a-Protein im Vergleich wesentlich größer ist.

Der CE12b-Klon enthält ein 951 bp langes Insert. Das anhand der Aminosäuresequenz berechnete Molekulargewicht beträgt etwa 23 kD. Der in Abbildung 13 dargestellte Sequenzvergleich von CE12a mit CE12b ergab zum größten Teil überlappende, kolineare Sequenzen. Von Nukleotid 219 bis 1060 der CE12a cDNA ist die Nukleotidsequenz der beiden Klone völlig identisch. Unterschiede zwischen den Klonen treten lediglich im 5´- und 3´-Bereich auf. Die Identität beträgt auf Nukleinsäureebene 96% und auf Aminosäureebene 90%. Diese Ergebnisse führten zu der Schlußfolgerung, daß die CE12-Klonfamilie vermutlich auf ein Gen des caninen Nebenhodens zurückgeführt werden kann, wobei CE12a und CE12b vermutlich zwei Splice-Varianten einer prä-mRNA mit verschieden langen N-terminalen Bereichen repräsentieren. Die unterschiedliche Länge ihrer untranslatierten 3´-Enden könnte auch durch Nutzung unterschiedlicher Polyadenylierungssignale entstanden sein.

Abb. 12: Nukleotidsequenz der CE12a cDNA (oben) und die davon abgeleitete Aminosäuresequenz (Buchstabensymbole, untere Zeile). Die Zahlen am rechten Rand geben die durchgehende Nummeriereung der Nukleotide und der Aminosäuren an. Zwei alternative Start-Methionine und zwei mögliche Polyadenylierungssignale (AATAAA) in der 3´UTR sind unterstrichen. Das TGA-Stopcodon ist durch * gekennzeichnet.

GGCA CGAGAGACCA CCTGCCTCAC ATCAGAAGAA ATG CAG AAA 43

GAT GGG AAG TGG AGC CTT TGT GCT GAT ACT AGA ATT TCC TCC 673 D G K W S L C A D T R I S S

213

TTG GTT CCT GGC TTT CCC TGC CAC TTC CCA TTC AGC TAT AAA 715 L V P G F P C H F P F S Y K

227

AAC AAG AAT TAT TAT AAC TGT ATC GGC AAA GGA ACA AAA GAG 757 N K N Y Y N C I G K G T K E

241

AAC CTT ACG TGG TGT GCA ACC TCT TAC AAC TAC GAC CGG GAC 799 N L T W C A T S Y N Y D R D

255

CAC ACC TGG GTG TAT TGC TGA TGCAAAGGGG AGGAGAAACA TCTTC 845 H T W V Y C ∗

261

AGAGG AAGACGGACA TACTAAGTCT AGAACCTGCT TCATCATTTT CATCA 895 AGTCT TTCAAGTTTA ATTGCTTTTA GAAGTACCTT GTCTGCCATT TTGCT 945 TAATC ACTTGGTCCT TTGTGAAGAA CAGAGGGAAT ATGTGGCATA ACCAC 995 CAATA AAGGAGCCCA CAGTTAACCC CCAGGGCTGC TCTTTGTGCT CTCTG 1045 GAATG AGATAAGGTG AGGGACCAGA ATGTATGGTG AAGGAAGCCT TGGTG 1095 ACTGA GTGGTGAGTC TCACAGGCGG AGGTCAGATT CTTAGCCCAG GGGCC 1145 CTTGG AAGGAACTGC AACCTGCTAT CTCTTTCTGG GAAACTGTAG ATTTG 1195 GGTGG AGCATTTGTA GATACTTGTT AAATCATTAA TAAATAAATT AGTAA 1245 GTT(A)n

Abb. 13: Vergleich der CE12a und CE12b cDNA auf Nukleinsäureebene. Bindestriche (-) wurden als Längenausgleich eingefügt, um einen Vergleich der unterschiedlich langen Sequenzen zu ermöglichen. Identische Sequenzbereiche sind grau unterlegt.

510 520 530 540 550

1010 1020 1030 1040 1050 . . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . |

CE12a AAGGAGCCCA CAGTTAACCC CCAGGGCTGC TCTTTGTGCT CTCTGGAATG CE12b AAGGAGCCCA CAGTTAACCC CCAGGGCTGC TCTTTGTGCT CTCTGGAATG

1060 1070 1080 1090 1100

. . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . |

CE12a AGATAAGGTG AGGGACCAGA ATGTATGGTG AAGGAAGCCT TGGTGACTGA CE12b AGATAAGGTG GGGCCAGAAT GTATGGTGAA GGAAGCCTTG GTGACTGAG

1110 1120 1130 1140 1150

. . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . |

CE12a GTGGTGAGTC TCACAGGCGG AGGTCAGATT CTTAGCCCAG GGGCCCTTGG CE12b

1160 1170 1180 1190 1200

. . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . |

CE12a AAGGAACTGC AACCTGCTAT CTCTTTCTGG GAAACTGTAG ATTTGGGTGG CE12b

1210 1220 1230 1240 1250

. . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . | . . . . |

CE12a AGCATTTGTA GATACTTGTT AAATCATTAA TAAATAAATT AGTAAGTTAA CE12b

. . . . | . . . .

CE12a AAAAAAAAA CE12b

4.4.2 Subklonierung des CE12-Klons

Zur Subklonierung wurde ein mit Hilfe des CE12-sequenzspezifischen Oligonukleotid-Primerpaares: 5´ATGGACAACTTTCCTCCTCC3´/5´CTTTGAATGCATGGAGGATG3´, aus dem CE12a-Plasmid gewonnenes, 475 bp großes PCR-Produkt eingesetzt. Der aus dem Bereich des offenen Leserasters amplifizierte Sequenzbereich wurde in das pGEM T-Easy Vektor System (siehe Materialien und Methoden) einkloniert und in DH5-α Zellen vermehrt.

Die Überprüfung der Bakterienkolonien insertragender Plasmide erfolgte mittels PCR. Von sechs positiven Kolonien der Übernacht-Kultur auf LB-Agar wurde die eine Hälfte für die Kontroll-PCR und die andere Hälfte zur Animpfung eines 3 ml LB/Ampicillin Flüssigmediums verwendet. Als Primer für die Kontroll-PCR wurden der SP6 (5´GTATTCTATAGTGTCACCTAAAT3´) und der T7 Primer (5´AATACGACTC ACTATAGGGCGA3´) eingesetzt. Bei fünf der sechs positiven Kolonien konnte ein PCR-Fragment der erwarteten Länge von etwa 500 bp amplifiziert werden. Die Vorkultur dieser positiven Klone wurde dann über Nacht in 50 ml LB/Ampicillin Ansätzen erneut kultiviert.

Am nächsten Morgen erfolgte die Isolierung der Plasmide mit Hilfe einer Midi-Präparation.

Bei dem im Anschluß durchgeführten analytischen Restriktionsverdau mit Eco RI zeigten alle Restriktionsfragmente nach elektrophoretischer Trennung in einem 1% Agarose-Gel die erwartete Größe von ca. 500 bp. Um sicherzustellen, daß es sich bei der subklonierten cDNA wirklich um den gewünschten cDNA-Bereich handelt, und nicht um falsch rekombinierte Sequenzinformation, wurde eine Sequenzanalyse der Midi-Präparation durchgeführt. Das Ergebnis war positiv: der Subklon enthielt den gewünschten Sequenzbereich von Position 112 bis 587 der CE12a cDNA.

Die subklonierte cDNA aus dem offenen Leseraster von CE12 wurde für die Untersuchungen zur Regionalisierung der CE12 mRNA mit Hilfe der in situ-Transkript-Hybridisierung eingesetzt.

4.4.3 Northern Blot-Analyse zur gewebespezifischen Genexpression und zur Größenbestimmung des CE12-Klons

Die Darstellung der nebenhodenspezifischen Genexpression des CE12-Transkripts im Vergleich zu anderen Geweben wurde im Northern Blot untersucht. Der RNA-Blot war mit Gesamt-RNA-Extrakten von caninem Nebenhoden, Hoden, Ovar, Leber, Lunge, Milz, Zwerchfell, Muskel und Lymphgewebe beladen und wurde mit der 404 bp langen, „neuen“

CE12-Sonde hybridisiert (siehe Abb. 14).

NH1 NH2 Ly Mu Zw Mi Lu Le Ov Ho

-CE12

-28S -18S

Abb. 14: Northern Blot-Analyse der gewebespezifischen Genexpression von CE12.

Pro Spur wurden 5 µg Gesamt-RNA von caninem Nebenhoden- (NH), Hoden- (Ho), Ovar (Ov), Leber- (Le), Lungen- (Lu), Milz- (Mi), Zwerchfell- (Zw), Muskel- (Mu) und Lymphgewebe (Ly) geladen und mit der 404 bp langen CE12-Sonde hybridisiert. Die Unversehrtheit und gleichmäßige Beladung der Gesamt-RNA wird durch das Ethidiumbromid-gefärbte Formaldehyd-Gel im unteren Bild demonstriert.

Nach einer Expositionszeit von 10 Minuten zeigte sich ein starkes Hybridisierungssignal ausschließlich im Nebenhoden des Hundes. Das Signal besteht aus insgesamt drei Banden etwa gleich starker Intensität in einem Bereich von etwa 1,0-1,5 kb.

Auch nach Überexposition des Filmes konnte in keinem der Vergleichsgewebe ein Hybridisierungssignal detektiert werden.

Die Ergebnisse sprechen dafür, daß es sich bei der CE12-Klonfamilie um ein ausschließlich im Nebenhoden exprimiertes Genprodukt handelt. Die Größenbestimmung des CE12-Transkripts anhand der auf dem Northern Blot kreuzhybridisierenden mRNAs deckt sich in etwa mit der erhaltenen Sequenzlänge der cDNAs. Da keine klassische Signalpeptid-kodierende Sequenz identifiziert wurde, bestand die Vermutung, daß noch unbekannte Sequenzinformation im 5´-Bereich der Klone vorhanden sein könnte. Der Vergleich mit den im Northern Blot bestimmten RNA-Längen spricht aber dafür, daß es sich bei CE12a wahrscheinlich um einen sogenannte “near full lenght“ Klon handelt, der nahezu die vollständige DNA-Sequenz enthält.

4.4.4 Untersuchungen zur regionenspezifischen Expression im Nebenhoden und zur Expression im kryptorchiden Nebenhoden

Zur Darstellung der regionenspezifischen Expresion von CE12 und zur Analyse der Expression von CE12 beim hemi-kryptorchiden Rüden wurde der schon für CE11 besprochene Northern Blot-Aufbau verwendet. Um die Regionalisierung der CE12-Expression besser analysieren zu können, wurde gleichzeitig gegen die über die gesamte Länge des Nebenhodens exprimierte CE4 mRNA hybridisiert. Eine Überlappung war aufgrund der Unterschiede in der Transkript-Länge (CE12=1.0-1,5 kb; CE4=0,7 kb) nicht zu befürchten.

Das Expressionsmaximum der CE12 mRNA befindet sich sowohl im skrotalen als auch im abdominalen Nebenhoden im Corpus epididymidis (siehe Abb.15). Deutlich schwächer sind die Signale hingegen in der Caput- und der Cauda-Region des skrotalen Nebenhodens. Im distal gelegenen Vas deferens ist kein Signal mehr detektierbar. Vergleicht man das Hybridisierungssignal des gesamten skrotalen Nebenhodens mit dem des gesamten abdominalen Nebenhodens, so fällt eine signifikante Abnahme in der Expressionstärke auf.

Diese Abnahme der mRNA Expression läßt sich auch an dem in einzelne Regionen aufgeteilten Nebenhoden erkennen. Hierbei ist die Reduzierung in der Caput-Region am deutlichsten, während der Nebenhodenkörper scheinbar nicht oder wenig betroffen ist.

Hund 1 Hund 2

ab sk abdominal skrotal ca co cd dd ca co cd dd

-CE12

-CE4

Abb. 15 Regionenspezifische Expression von CE12 und CE4 im skrotalen und im abdominalen Nebenhoden. Von Hund 1 wurden RNA-Extrakte des gesamten abdominalen (ab) und des korrespondierenden gesamten skrotalen (sk) Nebenhodens und von Hund 2 RNA-Extrakte des abdominal und des skrotal gelegenen Nebenhodens, aufgeteilt in Caput (ca), Corpus (co), Cauda (cd) und proximalen Ductus deferens (dd), aufgetragen. Pro Spur wurden je 5µg Gesamt-RNA geladen. Der Blot wurde gleichzeitig mit der Digoxigenin-markierten CE12 und CE4 Sonde hybridisiert und unter stringenten Bedingungen gewaschen.

Expositionsdauer: 45 min..

4.4.5 Untersuchungen zur Regionalisierung der CE12 mRNA mit Hilfe der in situ-Transkript-Hybridisierung

Mit Hilfe der in situ-Transkript-Hybridisierung konnte die Zellspezifität und die regionale Verteilung des CE12-Transkripts innerhalb des Nebenhodens nachgewiesen werden. Zur Herstellung der für die Hybridisierung eingesetzten CE12 sense- und antisense-cRNA-Sonden wurde der 475 bp lange Subklon aus dem offenen Leseraster der CE12a-Sequenz (siehe oben) eingesetzt. Die verwendeten Gewebeschnitte waren sagitale Längsschnitte durch den Nebenhoden; so konnte das gesamte Organ auf einem Objekträger hybridisiert werden. Die Digoxigenin-markierte CE12 antisense-Sonde ergab ein starkes Hybridisierungssignal im Epithel des Nebenhodengewebes (siehe Abb. 16 a und Abb. 17). Die Färbung im

intertubulären Gewebe und im Lumen der Nebenhodengänge war auf Hintergrundniveau beschränkt. Die Spezifität der Reaktion wurde bei Vergleich der Hybridisierung benachbarter Nebenhoden-gewebeschnitte mit der Digoxigenin-markierten CE12 sense-Sonde als Negativkontrolle verdeutlicht (siehe Abb. 16 b). Damit war CE12 eindeutig als epithelial exprimiertes Produkt des Nebenhodens charakterisiert. Darüber hinaus konnten die Ergebnisse der Northern Blot-Analyse bezüglich der spezifischen Regionenverteilung der CE12-Expression innerhalb des Nebenhodens bestätigt werden (vergl. Abb. 17-20). Die CE12 antisense-Sonde ergab die kräftigsten Hybridisierungssignale im Corpus epididymidis. Im distalen Caput und dem Cauda-Bereich des Nebenhodens waren deutlich schwächere Hybridisierungssignale auszumachen. Im proximalen Caput fehlte ein Signal in den Epithelzellen.

Auf den Abbildungen 18-20 der Paraffinschnitte durch den Nebenhoden des Hundes werden die Unterschiede in der Signalstärke mit der CE12 antisense-Sonde innerhalb der verschiedenen Nebenhodenregionen besonders deutlich. Die Färbung der Epithelzellen ist im mittleren-distalen Corpus epididymidis am stärksten (Abb. 19) und nimmt über die Cauda (Abb. 20) zum proximalen Caput (Abb. 18) stetig ab. Die Abbildungen geben außerdem einen guten histologischen Überblick über den Nebenhodengang. Deutlich zu erkennen ist die stetige Abnahme der Epithelhöhe vom Caput über den Corpus bis zur Cauda epididymidis.

Der Durchmesser des Ganglumens nimmt hingegen zum Nebenhodenschwanz zu (Speicherfunktion).

Abb. 16: Darstellung der Lokalisation des CE12-Transkripts im Corpus-Bereich des Hundenebenhodens mit Hilfe der in situ-Transkript-Hybridisierung. a) Hybridisierung mit der Digoxigenin-markierten caninen CE12 antisense-cRNA-Sonde. b) Hybridisierung benachbarter Nebenhodenschnitte mit der Digoxigenin-markierten caninen CE12 sense-cRNA-Sonde als Negativkontrolle.

Abb. 17: Darstellung der regionalen Verteilung der CE12 mRNA im Nebenhoden des Hundes mit Hilfe der in situ-Transkript-Hybridisierung. Ein cDNA-Subklon aus dem offenen Leseraster von CE12a wurde zur Herstellung einer Digoxigenin-markierten antisense-cRNA-Sonde verwendet. a) proximaler Caput epididymidis, b) proximaler Corpus epididymidis, c) mittlerer bis distaler Corpus epididymidis, d) Cauda epididymidis.

Abb. 18: In situ-Transkript-Hybridisierung eines Paraffinschnitts durch den Caput und proximalen Corpus epididymidis des Hundes. Der Schnitt wurde mit der Digoxigenin-markierten CE12 antisense-Sonde hybridisiert.

Abb. 19: In situ-Transkript-Hybridisierung eines Paraffinschnitts durch den mittleren Corpus epididymidis des Hundes. Der Schnitt wurde mit der Digoxigenin-markierten CE12 antisense-Sonde hybridisiert.

Abb. 20: In situ-Transkript-Hybridisierung eines Paraffinschnitts durch den distalen Corpus und die Cauda epididymidis des Hundes. Der Schnitt wurde mit der Digoxigenin-markierten CE12 antisense-Sonde hybridisiert.

4.4.6 Expression der CE12 mRNA im Nebenhoden unterschiedlich alter Rüden

Um den Einfluß des Lebensalters der Hunde auf die Produktion der CE12 mRNA zu untersuchen, wurde ein Northern Blot mit mRNA-Extrakten von zehn verschiedenen Rüden im Alter zwischen 7 Monaten und 13 Jahren hergestellt und mit der „neuen“ CE12 cDNA-Sonde hybridisiert. Als Vergleichssonde wurde die als altersunabhängiges Transkript bekannte CE4 cDNA-Sonde (K. ELLERBROCK et al. 1994) verwendet.

7Mo 12Mo 18Mo 2J 3J 5J 7J 8J 9J 13J

-CE12

-CE4

-28S

-18S

Abb.21: Northern Blot-Analyse der CE12 und CE4 mRNA-Expression in Abhängigkeit vom Alter der Rüden. Der Blot wurde aus 10 µg Gesamt-RNA aus Nebenhoden von 7; 12 und 18 Monate alten, sowie 2; 3; 5; 7; 8; 9 und 13 Jahre alten Rüden hergestellt. Anschließend wurde der Blot gegen die 404 bp lange CE12 cDNA-Sonde hybridisiert und unter stringenten Bedingungen gewaschen. Die Expositionszeit betrug 5 min. Die Unversehrtheit der ribosomalen RNA wird durch die vor dem Blotten angefertigte Fotografie des Ethidiumbromid-gefärbten Formaldehyd-Gels demonstriert.

Die Unregelmäßigkeiten in der Signalstärke sowohl der CE12 als auch der CE4 mRNA, sind auf eine im unteren Bild erkennbare Ungleichmäßigkeit in der Beladung des Formaldehyd-Gels zurückzuführen. Als Ergebnis der Hybridisierung kann man sagen, daß das CE12-Transkript keine auffällige Altersabhängigkeit zeigte.

4.4.7 Suche nach CE12-verwandten, nebenhodenspezifischen mRNAs bei verschiedenen Säuger-Spezies

Northern Blots mit jeweils 10 µg Nebenhoden-mRNA von Mensch, Rhesusaffe, Pferd, Schwein, Rind, Meerschwein, Kaninchen, Ratte, Hamster und Hund wurden auf der Suche nach CE12-homologen cDNA-Sequenzen bei verschiedenen Säugern mit der Digoxigenin-markierten CE12-Sonde hybridisiert (siehe Abb. 22a und b). Um auch nicht identischen mRNAs eine Bindung der heterologen Sonde zu ermöglichen, wurde der Versuch unter nicht-stringenten Waschbedingungen durchgeführt. Die mRNA von Pferd, Schwein und des Rhesusaffen lag in Regionen getrennt, als Extraktion aus Caput, Corpus und Cauda vor. Vom Rind stand nur Gesamt-RNA aus dem Caput epididymidis zur Verfügung. Bei den sechs anderen Spezies wurden mRNA-Präparationen des gesamten Nebenhodens verwendet.

Mit Ausnahme der Nager wurden bei allen untersuchten Säugern CE12-verwandte mRNAs gefunden (siehe Abb. 22a und b). Dabei ist zu beachten, daß die mRNA des Meerschweins stets degradiert war (erkennbar anhand der Schlierenbildung auf dem Polaroid Foto des Formaldehydgels) und so keine Aussage erlaubte.

Im Nebenhoden des Hundes ist auf beiden Northern Blots ein aus zwei Banden bestehendes, deutliches Hybridisierungssignal vorhanden Auch beim Menschen ist ein kräftiges Signal etwa auf Höhe der unteren Bande des Hundes zu erkennen. Das regionale Expressionsmuster bei Pferd und Rhesusaffe spiegelt die Verhältnisse im caninen Nebenhoden wider. Es handelt sich bei diesen kreuzhybridisierenden mRNAs um hauptsächlich im Corpus, und mit etwas geringerer Intensität, auch in der Cauda exprimierte Produkte. Im Caput epididymidis ist beim Rhesusaffen hingegen nur ein schwaches, beim Pferd kein Signal mehr detektierbar. Die CE12-homologe mRNA des Schweins war demgegenüber nur im Nebenhodenkopf nachweisbar. Das porcine Homologe zeigt außerdem ebenfalls einen Polymorphismus der mRNA mit einer kräftigen Bande auf Höhe des Signals im Nebenhodenkopf des Rindes (bei etwa 1.3 kb) und einer etwas schwächeren Bande oberhalb des längsten Hunde-Transkripts (>1.5 kb). Die mRNA-Banden von Pferd, Rhesus-Affe und Mensch besitzen annähernd die gleiche Länge und befinden sich bei ca. 1.1 kb.