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Repräsentanz der Stichprobe

8. Zusammenfassung und Ausblick

8.4. Schlussbetrachtung

5.3.2. Repräsentanz der Stichprobe

Zur Überprüfung der Repräsentanz der Stichprobe werden im Folgenden die regionale Verteilung, sowie die Verteilung der Unternehmensgröße und des Alters jeweils für die Gesamtpopulation und die Stichprobe dargestellt, miteinander verglichen, und die Verteilung der Stichprobe auf Verzerrung hin analysiert. Darüber hinaus erfolgt ein Vergleich der ermittelten Charakteristika der Studienpopulation mit den Ergebnissen einer weiteren Erhebung, die von Hall von Herbst 1997 bis Frühjahr 1999 in der US-amerikanischen Biotechnologie durchgeführt wurde (Hall, 1999). Da es sich bei dieser Erhebung um eine aktuelle und repräsentative Untersuchung der US-amerikanischen Biotechnologiebranche handelt, die die gleiche Erhebungsmethodik wie die vorliegende Untersuchung verwendet, kann diese Studie zum Vergleich und zur Überprüfung der in diesem Unterkapitel dargestellten Merkmale der Studienpopulation herangezogen werden78.

Tabelle 10 gibt einen Überblick über die geographische Verteilung der Gesamtpopulation und der Stichprobe, sowie eine Darstellung der regionalen Rücklaufquoten. Die Region der San Francisco Bay und der Mittleren Atlantikstaaten, sowie das Südliche Kalifornien und Neuengland, sind in der Gesamtpopulation und der Stichprobe die am stärksten vertretenen Gebiete. Hierbei handelt es sich um die etablierten Biotechnologiecluster der USA, die auch in der Untersuchung von Hall die größten Anteile stellen (vgl. Hall, 1999: S. 31). Ein näherer Vergleich mit der regionalen Verteilung in der Untersuchung von Hall ergibt darüber hinaus,

78 Bei einem Vergleich der Populationen ist allerdings zu beachten, daß sich die Untersuchung von Hall nur auf die USA bezieht, während die vorliegende Untersuchung Kanada mitbetrachtet. Bei einem Ausschluss Kanadas verschieben sich die dargestellten Prozentwerte geringfügig nach oben. Des Weiteren ist zu beachten, das sich die vorliegende Untersuchung nur auf Produktunternehmen bezieht, die bereits eine Lizenz vergeben haben, während Hall die gesamte Biotechnologiebranche der USA untersuchte.

dass auch die Rangfolge der Cluster, bis auf eine Vertauschung der ersten beiden Plätze, dieselbe ist und die Anteile in der gleichen Größenordnung liegen. Dies kann als Hinweis darauf gewertet werden, dass die auf Basis der Datenbank ReCap bestimmte Gesamtpopulation der lizenzvergebenden Produktunternehmen der amerikanischen Biotechnologie richtig erfasst wurde.

Nach den etablierten Biotechnologieregionen der USA folgt Kanada, und die Regionen des Mittleren Westens und Südwestens, sowie der Süden und der Westen der USA unter Ausschluss Kaliforniens. Innerhalb dieser zuletzt genannten Regionen sind die emergenten Biotechnologiecluster der USA "The Woodlands" (Texas), "Research Triangle Park" (North Carolina) und Seattle (Washington) angesiedelt (Hall, 1999). Ein Vergleich der Rücklaufquoten der einzelnen Regionen zeigt, dass die Region der San Francisco Bay, der Mittlere Westen und Südwesten, sowie der Süden und das Südliche Kalifornien überdurchschnittlich stark an der Untersuchung teilgenommen haben. Eine nähere Analyse dieser Unterschiede ergab jedoch, dass diese regionalen Unterschiede auf dem 5%-Niveau nicht signifikant sind (χ2 = 5,928, p = 0,548, zweiseitiger Test). Die Stichprobe kann daher hinsichtlich der regionalen Verteilung als repräsentativ angesehen werden.

Gesamtpopulation Stichprobe Rücklaufquote

Tabelle 10: Geographische Verteilung der Gesamtpopulation und der Stichprobe.

sehr klein (< 10)

Tabelle 11: Verteilung der Unternehmensgröße der Gesamtpopulation und der Stichprobe anhand von Mitarbeiterzahlen.

In Tabelle 11 ist die Verteilung der Unternehmen der Gesamtpopulation und der Stichprobe nach Größenklassen dargestellt. Die Größenklassen wurden dabei, wie in der Untersuchung von Hall, anhand von Mitarbeiterzahlen79 gebildet (Hall, 1999: S. 39). Von den insgesamt 160 Unternehmen der Gesamtpopulation, die nicht in der Stichprobe enthalten sind, konnten bei 48 Unternehmen (30%) keine Mitarbeiterzahlen ermittelt werden80, so dass insgesamt nur Angaben von 182 Unternehmen der Gesamtpopulation vorliegen.

Der Median liegt mit jeweils 91 und 85 Beschäftigten in beiden Gruppen im unteren Viertel des mittleren Größenbereichs. 80% aller Unternehmen der beiden Gruppen haben weniger als 250 Mitarbeiter. Auf Grund von wenigen Großunternehmen mit über 250 Beschäftigten liegt der Mittelwert oberhalb des Medians bei 290 bzw. 181 Mitarbeitern pro Unternehmen.

Insbesondere befindet sich innerhalb der Stichprobe der 70 Unternehmen ein Unternehmen, das mit weit über 1000 Mitarbeitern etwa vier Mal so groß ist, wie das zweitgrößte

79 Auf Grund des langen Entwicklungsprozesses weisen Biotechnologieunternehmen über viele Jahre hinweg nur geringe Umsätze bzw. diskontinuierliche Umsätze aus Kooperationsabkommen aus. Daher stellt der Umsatz insbesondere für junge Biotechnologieunternehmen, die im Bereich der Arzneimittelentwicklung tätig sind, kein geeignetes Maß für die Unternehmensgröße dar. Dies geht auch aus den Umsatzzahlen und F&E-Aufwendungen, die im folgenden Abschnitt dargestellt werden, hervor.

80 Der Hauptgrund für diese fehlende Datenbasis stellt die fehlende Börsennotierung und damit die nicht vorhandene Veröffentlichungspflicht dieser Unternehmen dar.

Unternehmen der Stichprobe. Dieses Unternehmen kann daher im Hinblick auf die Unternehmensgröße als Ausreißer identifiziert werden und muss bei Analysen, die die Unternehmensgröße als Einflussfaktor beinhalten, ausgeschlossen werden.

Ein Vergleich der Größenverteilung der beiden Gruppen ergibt, dass die 70 Unternehmen der Stichprobe sowohl hinsichtlich des arithmetischen Mittelwertes und des Medians etwas kleiner als die Unternehmen der Gesamtpopulation sind. Dieser Größenunterschied ist jedoch auf dem 5%-Niveau nicht signifikant81 (Mann-Whitney U = 3574,5; p = 0,318; zweiseitiger Test).

Tabelle 12 gibt einen Überblick über die Verteilung des Unternehmensalters der Gesamtpopulation und der Stichprobe. Das Unternehmensalter bezieht sich dabei auf das Jahr 2000. Bei fünf Unternehmen der Gesamtpopulation konnte das Unternehmensalter nicht ermittelt werden, so dass Angaben zu insgesamt 225Unternehmen der Gesamtpopulation dargestellt sind. In beiden Gruppen waren über 50% der Unternehmen zwischen fünf und zwölf Jahre alt und nur ein kleiner Anteil der Unternehmen, der unterhalb von 15% lag, war älter als 17 Jahre.

Tabelle 12: Verteilung des Unternehmensalters der Gesamtpopulation und der Stichprobe.

81 Da die Mitarbeiterverteilung der 182 Unternehmen der Gesamtpopulation stark schiefsymmetrisch verteilt ist und keine Normalverteilung angenommen werden kann, wurde ein nichtparametrischer Test durchgeführt.

Im arithmetischen Durchschnitt waren die 70 Unternehmen der Stichprobe im Jahr 2000 zehn Jahre alt und der Median des Unternehmensalters betrug neun Jahre. Im Vergleich waren die Unternehmen der Stichprobe hinsichtlich des Mittelwertes und des Medians etwas jünger als die Unternehmen der Gesamtpopulation. Dieser Unterschied ist jedoch auf dem 5%-Nivau nicht signifikant (T = 1,276; p = 0,203; zweiseitiger T-Test).

Da die Unterschiede zwischen Gesamtpopulation und Stichprobe auch hinsichtlich der geographischen Verteilung, sowie der Unternehmensgröße und dem Unternehmensalter jeweils auf dem 5%-Niveau nicht signifikant waren, kann die Stichprobe als unverzerrt und repräsentativ betrachtet werden. Alle weiteren Angaben der vorliegenden Untersuchung beziehen daher nur noch auf die Unternehmen der Stichprobe.