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A. Personalstatus

Erhaltungszustand: Mäßig bis schlecht

Repräsentanz: Es ist nur ein kleines Fragment eines Lendenwirbels vorhanden. Der Rest der Wirbelsäule fehlt ebenso wie das Os sacrum.

Alter: Früh- bis mittelmatur (40-50 Jahre) Geschlecht: Mann (♂)

Besonderheiten: Sektion und Öffnung des Craniums durch Anatomie der Uni Göttingen im 19 Jahrhundert.

Übersichtsskizze Friedericke Jugert. Vorhande Skelettelemente sind grau schraffiert.

Foto Fa. Arcontor Projekt GmbH.

B. Krankheitsstatus

I. Schädel

Schädeldachaußenfläche: Die Oberfläche des Os frontale weist einige poröse Stellen auf.

Schädeldachinnenfläche: Im Os frontale sind mehrere plattenartige Knochenauflagerungen zu sehen. Foveolae granularis sind sowohl im Os frontale als auch in beiden Ossa parietalia zu finden. In beiden Ossa parietalia sind zudem tiefe und breite Gefäßimpressionen sichtbar. Im linken Os parietale sind zwei fingerbreite Mulden zuerkenne.

Äußere Ohrregion: Meatus acusticus externus beiderseits: leicht entzündlich verändert.

Mittelgesichtregion: Die Oberfläche des rechten Jochbeins ist leicht porös.

Harter Gaumen: Im vorderen Bereich ist Stomatitis zu erkennen. Außerdem gibt es mehrere kleine Exostosen.

Zähne, Alveolarregionen und Kiefergelenk: leichte Parodontitis im vorderen Zahnbereich oben und unten im

Zahnzwischenraum. Alle 32 Zähne sind in gutem Zustand erhalten. Abrasion vor allem im Bereich der Molaren. Mittlere Transversale lineare Schmelzhypoplasien ΙΙΙ. Kiefergelenkarthrose: re Grad IV.

II. Postcraniales Skelett

Brustkorb: Die rechte erste Rippe ist sternal aufgebläht.

Schultergürtel: Claviculae beiderseits: sehr lang. Scapula rechts: die Oberfläche des Acromions ist leicht porös.

Oberarm: Beiderseits: mittig leicht nach medial gebogen. Distal des Caput femoris ist die Oberfläche auf allen Seiten etwas porös (Ansatzstelle für Gelenkkapsel).

Unterarm: Ulna rechts: die Tuberositas ulnae ist recht ausgeprägt.

Beckengürtel: Ossa coxae beiderseits: die Oberfläche der Facies lunata ist rau und mit Impressionen versehen. Die Oberfläche der Facies auriculares ist entzündlich verändert. An der Spina iliaca anterior inferior sind raue Auszüge sichtbar.

Oberschenkel: Beiderseits: mittel stark streifige Diaphysenoberfläche anterior und posterior: → Periostitis (verheilt).

Rechts: die Oberfläche der Facies poplitea vor allem im Bereich des Tuberculum adductorium ist porös ebenso wie die Linea intertrochanterica. Links: das proximale Gelenk ist mehr nach außen gelagert als das rechte in Verbindung mit einer entstehenden leichten Coxa valga.

Unterschenkel: Patellae beiderseits: Osteophyten auf der Patella sind streifig ausgezogen. Tibiae beiderseits: das distale Gelenk ist leicht nach medial gebogen. Stark streifige Diaphysenoberfläche lateral und medial: → Periostitis (verheilt). Die Tuberositas tibiae ist stufenartig aufgebaut. Die Oberfläche der Linea m. solei ist rau. Fibulae beiderseits: die Diaphysenmitte ist nach dorsal gebogen. Links: das distale Gelenk ist größer als das rechte.

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Fuß: Rechts: am Caput des Os metatarsale Ι findet sich medial ein erbsengroßes Loch: → V.a. Abszess/Zyste.

III. Diagnose ausgewählter Krankheitsgruppen 1. Gelenkerkrankungen

Erkrankungen der Extremitätengelenke: Arthrosis: Schultergelenk (BWZ re 1.5, li 1.0), Ellenbogengelenk (re Grad Ι, [li Grad Ι]), Radio-Ulnargelenk (re Grad Ι, [li Grad Ι]), oberes Handgelenk (re BWZ 1.0, [li BWZ 1.0]), Hüftgelenk (BWZ re 3.25, li 2.25), Kniegelenk: Femoro-Tibialgelenk (re = li Grad Ι) und Retropatellargelenk (BWZ re = li 1.0), oberes Sprunggelenk (BWZ re = li 1.0), unteres Sprunggelenk (BWZ re 1.1, li 1.25).

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Campus 50/10 84

A. Personalstatus

Erhaltungszustand: Gut

Repräsentanz: Die rechten Unterarmknochen sind postmortal frakturiert.

Oberflächen: Durch starke Bodenerosion sind Teile der Calotte nicht mehr vorhanden.

Alter: Mittel- bis spätmatur (50-60 Jahre) Geschlecht: Frau (♀)

Besonderheiten: Eine Extrafundtüte mit Tierknochen.

Übersichtsskizze Friedericke Jugert. Vorhande Skelettelemente sind grau schraffiert.

Foto Fa. Arcontor Projekt GmbH.

B. Krankheitsstatus

I. Schädel

Schädeldachinnenfläche: Im Os frontale befinden sich mehrere Foveolae granularis und Foveolae granularis ähnliche Impressionen. Im linken Os parietale befinden sich tiefe Gefäßimpressionen der Äste der Arteria meningea media.

Schädelbasisinnenfläche: Die Oberfläche der Sella ist entzündlich verändert.

Schädelbasisaußenfläche: Beiderseits: rund um die Apertura externa canalis carotici ist die Oberfläche entzündlich verändert.

Äußere Ohrregion: Meatus acusticus externus beiderseits: der Rand ist entzündlich verändert.

Augenhöhlendach: Beiderseits: die Oberfläche ist leicht porös, evtl. durch entzündlichen Prozess: → Cribra orbitalia Ι.

Harter Gaumen: Stomatitis im vorderen Bereich und kleine Exostosen.

Zähne, Alveolarregionen und Kiefergelenk: Parodontopathien: Parodontitis; Abszesse: Regionen 31 und 32-33; intravitale Verluste: 11-18, 21-22 und 24-28, 32-38, 43, 45-48. 23 vermutlich erst postmortal verloren gegangen. Karies Zahn 41 (Grad ΙΙI) und 31, 42 (VΙ). Kiefergelenkarthrose: re Grad V und li Grad IV. Im 2. Quadranten im Bereich der Molaren gibt es eine Eröffnung zum linken Sinus maxillaris.

II. Postcraniales Skelett

Wirbelsäule: Spondylosis / Spondylarthrosis. Verknöcherung der Ansätze der Ligamenta flava am 4.-12. Thorakalwirbel.

Osteophyt an der Deckplatte ventral des 3. Thorakalwirbel. Einbrüche SCHMORLscher Knorpelknötchen in die Deckplatten des 12. Thorakalwirbels und des 1.-2., 4. Lumbalwirbels, und in die Grundplatten des 8.-9. und 12. Thorakalwirbels sowie des 1.-4. Lumbalwirbels.

Brustkorb: Costae: die dorsale Ansatzstelle, welche an den Wirbeln ansetzt, ist arthrotisch (rechts auch teilweise arthritisch) verändert. Der Corpus sterni ist mit dem Processus xiphoideus knöchern verwachsen. Die knorpelige Ansatzstelle der Rippen ist sowohl am Corpus sterni als auch beim Manubrium verknöchert.

Schultergürtel: Scapulae beiderseits: distal der Cavitas glenoidalis befindet sich eine Einziehung. Die Oberfläche des Acromions ist rau. Claviculae beiderseits: ausgeprägte Tuberositas lig. costoclavicularis. Der Tuber conoideum und die Linea trapezoidea sind stark ausgeprägt. Die Facies sternalis ist entzündlich degeneriert.

Oberarm: Beiderseits: die Tuberositas deltoidea, Crista tuberculi majoris sowie das Tuberculum minor sind stark ausgeprägt.

Unterarm: Ulna links: Tuberositas ulnae ist stark ausgeprägt.

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Hand: Randbildung an den Gelenkflächen.

Beckengürtel: Os sacrum: die Facies auriculares beider Seiten sind entzündlich ausgebildet. Ossa coxae beiderseits: raue Oberfläche der Facies lunata. Die Facies auriculares ist entzündlich verändert und es ist beiderseits ein Sulcus praeauriculares vorhanden. Links: auf der Facies lunata befindet ist eine Impression (V.a. epigenetisches Merkmal). Die Facies symphysialis ist entzündlich verändert und auf der Innenfläche des Os pubis findet sich ein weiteres Geburtstraumata. Die Muskelmarken sind alle ausgezogen.

Oberschenkel: Beiderseits: mittig leicht streifige Diaphysenoberfläche anterior: → Periostitis (verheilt). Die Oberfläche der Facies poplitea ist unruhig und rau ausgebildet. Die Linea intertrochanterica ist sehr ausgeprägt, vor allem links (fast so dick wie ein der kleine Finger). Am Collum femoris befindet sich anterior ebenfalls eine wulstige Ausziehung.

Unterschenkel: Patellae beiderseits: der Apex patellae ist sehr spitz ausgebildet. Tibiae beiderseits: mittel strak streifige Diaphysenoberfläche medial und leicht streifig lateral: → Periostitis (verheilt). Proximal an der Diaphyse auf der medialen Seite ist ein rauer Auszug zu erkennen, evtl. Ansatzstelle für das Lig. collaterale tibiale. Raue, kleine Knochenauszüge rund um die Incisura fibularis. Alle Merkmale sind links etwas stärker ausgeprägt als rechts. Fibulae beiderseits: Knochenauszüge proximal der Facies articularis malleoli lateralis. Distal des proximalen Gelenkes auf der Dorsalseite befinden sich kleine Knochenauszüge. Alle Merkmale sind links etwas stärker ausgeprägt als rechts.

Fuß: Randbildung an den Gelenkflächen.

III. Diagnose ausgewählter Krankheitsgruppen 1. Morphologische Varietäten des Skelettes:

Der Schädel weist eine Sutura metopica auf.

2. Mangelerkrankungen: Beiderseits: Cribra orbitalia Ι 3. Gelenkerkrankungen

Erkrankungen der Extremitätengelenke: Arthrosis: Schultergelenk (BWZ re = li 2.0), Ellenbogengelenk (BWZ re = li 2.0), Radio-Ulnargelenk (BWZ re 1.25, li 1.75), oberes Handgelenk (BWZ re 2.25, li 3.0), Hüftgelenk (BWZ re 2.25, li 2.75), Kniegelenk: Femoro-Tibialgelenk (BWZ re = li 1.8) und Retropatellargelenk (BWZ re = li 1.75), oberes Sprunggelenk (BWZ re 1.5, li 1.7), unteres Sprunggelenk (BWZ re = li 1.9).

Erkrankungen der Wirbelsäulengelenke: Arthrosis: oberes Kopfgelenk (BWZ re 3.5, li 3.0), unteres Kopfgelenk:

Bogengelenke (BWZ re = li 3.0), mittleres Gelenk zwischen Atlas und Axis (BWZ 3.0); Körpergelenke: HWS (BWZ 3.0), BWS (C7-Th11: BWZ 2.5-3.0, Th11-Th12: BWZ 3.5), LWS (Th12-S1: BWZ 2.0-3.0); Bogengelenke: HWS (C2-C7: re Grad ΙΙΙ, li BWZ 3.0), BWS (C7-Th1: re Grad ΙΙΙ, li BWZ 3.0; Th1-Th3: BWZ re = li 3.0: Th3-Th7: BWZ re = li 4.0; Th7-Th10: BWZ re = li 3.0, Th10-Th12: BWZ re 2.0-3.0, li 3.0-3.5), LWS (Th12-S1: BWZ re = li 3.0).

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