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Studien Design GRADE Bewertung Qualität der

Evidenz Risk of Bias Konsistenz Direktheit Präzision

Betsch 2011 [19]

Ubel 2001[131]

Winterbottom 2012 [135]

Zusammenfassung:

Betsch 2011 [19] Deutschland; Studenten; N=72 (Studie 1) und 313 (Studie 2); mittleres Alte 22 Jahre (Studie 1) und 20,5 Jahre (Studie 2); 23,7 % männlich (Studie 1) und 12,9 % männlich (Studie 2); Intervention: Broschüre, Papierversion einer Internetseite;

1. und 2. Studie: Teilnehmer erhielten Informationen zu einer fiktiven Erkrankung und die Empfehlung, ihr Kind impfen zu lassen.

Sie sollten sich vorstellen, Informationen zu möglichen Nebenwirkungen in einem Internetforum zu suchen. Auf einer simulierten Internetseite erhielten sie Original-Narrative und statistische Informationen aus einer Studie der WHO. 1. Studie: Insgesamt 10 Nar-rative/ Beiträge auf der Internetseite, davon 1, 2 oder 4 Narrative zu unerwünschten Wirkungen nach der Impfung. Sie weisen je-weils mittlere Werte von Emotionalität und Detailreichtum auf. Das statistische Risiko wird konstant mit 20 % angegeben.

2. Studie: Inzidenzen für Nebenwirkung: 20 % vs. 40 %; Anzahl der Narrative mit negativen Folgen aus 10 insgesamt: 2 vs. 4; Emo-tionalität: hoch vs. niedrig; Detailreichtum: hoch vs. niedrig; Datenerhebung: Absicht das Kind in der nächsten Woche impfen zu lassen, 1 Item, Kontrollvariablen: Präferenz für alternative vs. konventionelle Medizin (höhere Werte konventionell), Vertrauen in Informationen aus dem Internet; Ergebnis: 1. Studie: Verhalten/ Absicht das Kind impfen zu lassen: 1 Narrativ 5.00 (1.45); 2 Narra-tive 4.74 (1.52); 4 NarraNarra-tive 3.42 (1.68); Kontrolle 4.74 (1.24); Absicht zu impfen sinkt signifikant mit höherer Anzahl negaNarra-tiver Nar-rative; p<0.01; 2. Studie: Verhalten/ Absicht das Kind impfen zu lassen: 20 % Inzidenz 4.64 (1.67) vs. 40 % Inzidenz 4.26 (1.73);

p=0.06

2 Narrative 4.70 (0.67) vs. 4 Narrative 4.20 (1.71); p=0.01

Fagerlin 2005 [45] USA; angehende Geschworene und Besucher eines Flughafens; N=1. Studie: 613; 2. Studie: 875; mittleres Alter 42 Jahre; 1. Studie: 59 % weiblich, 2. Studie: 61 % weiblich; Intervention: Alle Teilnehmer (Intervention und Kontrolle, 1. und 2. Stu-die) erhalten ein Szenario, dass sie unter einen schmerzhaften Angina leiden und ihnen zwei Behandlungsmöglichkeiten zur Verfü-gung stehen. Die Möglichkeiten der Ballonangioplastie und der Bypass-OP werden kurz beschrieben. Die Erfolgsaussichten bei der Ballonangioplastie werden mit 50 % angegeben, wobei sich die Patienten schneller von dem Eingriff erholen. Für die Bypass-OP wird die Erfolgswahrscheinlichkeit mit 75 % angegeben.

1. Studie

1. Intervention: Nicht repräsentative Narrative und statistische Daten allein: Teilnehmer erhalten je zwei Narrative zur Ballonangio-plastie und Bypass-OP (jeweils ein Patient berichtet von erfolgreicher Behandlung, einer nicht erfolgreich).

2. Intervention: Nicht repräsentative Narrative, Quiz und Piktogramme: Zu den Narrativen erhalten die Teilnehmer ein Quiz (Frage zur Erfolgswahrscheinlichkeit und Dauer des Krankenhausaufenthaltes) und Piktogramme (Erfolgswahrscheinlichkeiten), um die Aufmerksamkeit auf die statistischen Daten zu lenken.

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2.Studie

(Nur nicht repräsentative Narrative, je ein positives und ein negatives je Behandlungsoption) 1. Intervention: Narrative, Piktogramme und Quiz

2. Intervention: Narrative und Piktogramme allein 3. Intervention: Narrative und Quiz allein

Kontrollgruppe:

1. Studie

1. Kontrolle: Repräsentative Narrative und statistische Daten allein: Teilnehmer erhalten sie zwei Narrative zur Ballonangioplastie (1 erfolgreich, 1 nicht erfolgreich) und vier zur Bypass-OP (3 erfolgreich, 1 nicht erfolgreich).

2. Kontrolle: Repräsentative Narrative, Quiz und Piktogramme: Zu den Narrativen erhalten die Teilnehmer ein Quiz und Piktogram-me zur Erfolgswahrscheinlichkeit, um die AufPiktogram-merksamkeit auf die Statistik zu lenken.

2. Studie

Kontrolle: Nicht repräsentative Narrative und statistische Daten allein Datenerhebung: Entscheidung für eine Behandlungsoption;

Ergebnis: Entscheidung für Bypass-OP (Anteil der Teilnehmer in Prozent)

1. Studie: Quiz und Piktogramme: Repräsentativ 38 % vs. nicht repräsentativ 44 %; p>0.20 Statistische Daten allein: Repräsentativ 41 % vs. nicht repräsentativ 20 %; p<0.001

2. Studie: Repräsentative Narrative: Statistik allein 27 % vs. Quiz und Piktogramm 37 %; p=0.003 Statistik allein 27 % vs. Quiz allein 28 % ; p=0.90

Statistik allein 27 % vs. Piktogramm allein 40 %; p=0.011

Rook 1987 [106] USA; 1. Studie: Studenten; 2. Studie: zufällig ausgewählte Frauen; 3. Studie: Frauen in Seniorenzentren; 1. Stu-die: n=48; 2. StuStu-die: n=20; 3. StuStu-die: n=40; Alter: 1. StuStu-die: 18-44 Jahre/ 20.19 Jahre; 2. StuStu-die: 34-70 Jahre/ 48.40 Jahre;

3. Studie: 55-79 Jahre/ 71.33 Jahre; 1. Studie: 50 % weiblich; 2.und 3. Studie: weiblich; Intervention: 1. Studie: Informationen zu Generika, was sie sind und welche Kostenersparnis ihre Nutzung bringen kann. Informationen mit Bezug auf die Erfahrungen einer älteren Frau, die Generika genutzt hat. 2. und 3. Studie: Informationen über die Prävalenz von Osteoporose, Risikofaktoren die mit ihrem Auftreten assoziiert sind und über Maßnahmen, die zur Prävention ergriffen werden können. Die Informationen beziehen sich auf die Erfahrungen einer älteren Frau, die an Osteoporose erkrankt ist. Kontrollgruppen: Abstrakte Information: 1. Studie: Ver-gleichbare Informationen mit Bezug auf die amerikanische Bevölkerung allgemein. 2. und 3. Studie: VerVer-gleichbare Informationen (Inhalt und Länge) mit Bezug auf ältere Frauen allgemein. Datenerhebung: je 7-Punkte-Skala, 5 Items zu Einstellungen und Verhal-ten, als overall persuasiveness score (Beeinflussung insgesamt) ausgewertet.

Ergebnis:

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1. Studie: Beeinflussung insgesamt: abstrakt 5.66 vs. Narrative 6.57; p<0.05 2. Studie: Beeinflussung insgesamt: abstrakt 4.47 vs. Narrative 5.41; p<0.05 3. Studie: Beeinflussung insgesamt: abstrakt 5.66 vs. Narrative 6.21; p>0.1

Rook 1986 [107] USA; Angestellte einer Versorgungseinrichtung für Personen mit einer Entwicklungsverzögerung; N=80; Alter 35-71 Jahre; nur Frauen; Intervention: Narrativ: Informationen über die Prävalenz von Osteoporose, Risikofaktoren die mit ihrem Auf-treten assoziiert sind und über Maßnahmen, die zur Prävention ergriffen werden können. Die Informationen beziehen sich auf die Erfahrungen einer älteren Frau, die an Osteoporose erkrankt ist. Kontrollgruppe: Abstrakte Information: Die Version enthält diesel-ben Informationen und ist in Struktur und Wortwahl ähnlich; Datenerhebung: 9 Items je 7-Punkte Skala, gemeinsam als overall per-suasiveness score (Beeinflussung insgesamt) ausgewertet; Ergebnis: Beeinflussung insgesamt: jüngere Frauen: Narrativ 5.93 vs.

abstrakt 5.26, ältere Frauen: Narrativ 5.91 vs. abstrakt 6.10; Signifikante Interaktion zwischen Alter und Formaten (p<0.02).

Ubel 2001[131] USA; angehende Geschworene; N=1. Studie: 537, 2. Studie: 593; mittleres Alter: 1. Studie 42 Jahre, 2. Studie: 43 Jahre; Intervention: Unproportionale Anzahl von Narrativen:

1. Studie: Teilnehmer erhalten ein Szenario, dass sie unter einer schmerzhaften Angina leiden und ihnen zwei Behandlungsmög-lichkeiten zur Verfügung stehen. Die MögBehandlungsmög-lichkeiten der Ballonangioplastie und der Bypass-OP werden kurz beschrieben. Die Er-folgsaussichten bei der Ballonangioplastie werden mit 50 % angegeben, wobei sich die Patienten schneller von dem Eingriff erho-len. Darauf folgen zwei Narrative, einem Patienten wurde durch die Angioplastie geholfen, dem anderen nicht. Für die Bypass-OP wird die Erfolgswahrscheinlichkeit mit 75 % angegeben. Wieder erhalten die Teilnehmer zwei Narrative, eins mit erfolgreicher und eins mit nicht erfolgreicher OP. Dies entspricht der statistischen Wahrscheinlichkeit von 50 %.

2. Studie: Teilnehmer erhalten dasselbe Szenario, Informationen und statistische Daten wie in der 1. Studie. Sie erhalten zu der Ballonangioplastie 4 Narrative (2 erfolgreich, 2 nicht erfolgreich). Zu der Bypass-OP erhalten sie ebenfalls 4 Narrative (2 erfolgreich, 2 nicht erfolgreich).

Proportionale Anzahl von Narrativen

1. Studie: Die Teilnehmer erhalten dasselbe Szenario, Informationen, statistische Daten und Narrative zu der Ballonangioplastie. Zu der Bypass-OP erhalten sie vier Narrative, in dreien wird die OP als erfolgreich beschrieben, in einem nicht. Dies entspricht der sta-tistischen Wahrscheinlichkeit.

2. Studie: Teilnehmer erhalten dasselbe Szenario, Informationen und statistische Daten wie in der 1. Studie. Sie erhalten zu der Ballonangioplastie 4 Narrative (2 erfolgreich, 2 nicht erfolgreich). Zu der Bypass-OP erhalten sie ebenfalls 4 Narrative (3 erfolgreich, 1 nicht erfolgreich, entsprechend dem statistischen Verhältnis).

Keine Narrative

2. Studie: Teilnehmer erhalten dasselbe Szenario, Informationen und statistische Daten, aber keine ergänzenden Narrative.

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Datenerhebung: Entscheidung für eine Behandlungsmöglichkeit und Erklärung der getroffenen Wahl. Ergebnis: (Anteil der Teil-nehmer in Prozent), 1. Studie: Unproportional (n=318) 30 % vs. Proportional (n=219) 44 %; 2. Studie: Unpropotional (n=322) 34 % vs. Proportional (n=197) 37 % vs. keine Narrative (n=74) 58 %.

Winterbottom 2012 [135] Großbritannien; 1. Studie: Studenten, ehemalige Studenten und Angestellte von Universitäten

2. Studie: 50 % Kollegabschluss oder mehr; N=1. Studie: 784; 2. Studie: 1722; mittleres Alter: 1. Studie: 24.8 Jahre, 2. Studie: 23.5 Jahre; 1. Studie: 73.1 % weiblich, 2. Studie: 65 % weiblich; Intervention: 1. Studie

8 Gruppen in einem 2 x 2 x 2 Design: Video vs. geschriebene Information; Patient vs. Arzt; Reihenfolge der Methode (Hämodialyse, Bauchfelldialyse);

2. Studie: 48 Gruppen in einem 3 x 2 x 2 x 2 x 2 Design: Entscheidungshilfe ja/ nein, vor/ nach der Information; Reihenfolge der Er-zähler (Arzt, Patient); Arzt Hämodialyse + Patient Bauchfelldialyse vs. Arzt Bauchfelldialyse + Patient Hämodialyse; Geschlecht des Patienten; Geschlecht des Arztes;

Datenerhebung: Hypothetische Entscheidung für eine Dialyse Art, Skala 1-20 (0 definitiv Hämodialyse, 10 unentschieden, 20 defini-tiv Bauchfelldialyse); Ergebnis: Entscheidung: Kontrollgruppe: 49 % Hämodialyse vs. 51 % Bauchfelldialyse

Patient vs. Arzt: 1. Studie: Patienten-Narrative sind überzeugender, wenn sie an zweiter Stelle präsentiert werden; p=0.01.

2. Studie: Patienten-Narrative sind überzeugender; p<0.03.

Fazit: Der überredende Effekt konnte in allen Studien nachgewiesen werden. [18, 19, 45, 106, 107, 131, 135]

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Was the allocation sequence adequately generated? Was the allocation adequately concealed? Were baseline outcome meas- urements similar? Were baseline characteristics similar? Were incomplete outcome data adequately addressed? Was knowledge of the allocated interventions adequately pre- vented? Was the study adequately pro- tected against contamination? Was the study free from selec- tive outcome reporting? Was the study free from other risk of bias?

Betsch 2011 [19]

Betsch 2012 [18]

Bollinger 2012 [21]

Cody 1990 [33]

De Wit 2008 [38]

Dillard 2010 [39]

Fagerlin 2005 [45]

Greene 2003 [55]

Kreuter 2010 [77]

Mazor 2007 [88]

McDonald 2006 [90]

Prati 2012 [103]

Ricketts 2010 [105]

Rook 1986 [107]

Rook 1987 [106]

Ubel 2001 [131]

yes no unclear

95

4.7 Evidenz zu zielgruppenspezifischer Sprache in Gesundheitsinformationen

Hohe Lesbarkeitsstufen vs. niedrige Lesbarkeitsstufen (plain language)