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Aktuell leben im Landkreis Vorpommern-Greifswald 239.291 Menschen. Das Geschlechter-verhältnis ist mit 49% Männer- und 51% Frauen-Anteil an der Gesamtbevölkerung relativ ausgeglichen und entspricht dem Verhältnis in Deutschland (Stand: 31.12.2012).24

Bevölkerungsentwicklung

Das Gebiet des heutigen Landkreises Vorpommern-Greifswald verzeichnete zwischen 1990 bis 2012 einen auffälligen Bevölkerungsrückgang von rd. 20,3%. Damit zählt der Landkreis zu den Gebietseinheiten in Mecklenburg-Vorpommern, die im Betrachtungszeitraum den größten prozentualen Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen hatten. Nur die Landeshaupt-stadt Schwerin und der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte hatten noch höhere Verluste registriert. Absolut sank die Bevölkerungszahl des Landkreises von 300.081 Einwohnern im Jahr 1990 auf 239.291 Einwohner in 2012.25 Der Bevölkerungsverlust beträgt rd. 60.790 Personen, was in etwa der Bevölkerungszahl der Universitäts- und Hansestadt Greifswald entspricht.

Innerhalb des Landkreises hat sich der Bevölkerungsrückgang mit teilräumlichen Unterschie-den vollzogen (vgl. Abb. 9).

23 vgl. StatA M-V (2013) <www.statistik-mv.de/>.

24 vgl. StatA M-V (2013) <www.statistik-mv.de/>.

25 vgl. StatA M-V (2013) <www.statistik-mv.de/>.

29 Abb. 9 Regionale Bevölkerungsentwicklung (1990-2012)

© LK VG 2014b; Datengrundlage: GeoBasis-DE/BK2014, StatA M-V 2013

Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald durchlief aufgrund von Stadt-Umland-Wanderungen und kernstädtischen Universitätszuzügen eine zunächst negative Entwicklung, die sich jedoch in der vergangenen Dekade abschwächte. Dagegen sind die dünn besiedelten Gebiete (Anklam-Land, Strasburg (Uckermark), teilw. Züssow) sowie die Gebiete vieler Land- und Kleinstädte (wie Wolgast, Anklam, Eggesin, Torgelow und Pasewalk) mit erheblichen Bevölkerungsverlusten konfrontiert – mit Werten von bis zu 64,4% gegenüber dem Aus-gangsjahr 1990. Einzelne Gemeinden im Umland von Greifswald und auf der Insel Usedom verzeichnen hingegen wanderungsinduzierte Bevölkerungszuwächse.

Hauptursachen für den Bevölkerungsverlust sind einerseits ein negativer Wanderungssaldo (d.h. mehr Abwanderungen als Zuwanderungen, insbesondere durch die Abwanderung von eher jungen, mobilen und qualifizierten Personen) sowie andererseits ein negativer natürli-cher Saldo (d.h. eine höhere Zahl an Sterbefällen gegenüber der Zahl der Geburten). Bei genauerer Betrachtung dieser Komponenten der Bevölkerungsentwicklung wird deutlich, dass sich die Migrationsverluste in den vergangenen Jahren abschwächten, wohingegen die natür-lichen Bevölkerungsverluste zunahmen (vgl. Anhang A2). Das Jahr 2009 war das erste Jahr, in dem sich der natürliche Bevölkerungssaldo negativer auswirkte als der Wanderungssaldo.

Auch im Jahr 2012 wurde dieser Trend fortgesetzt, da der natürliche Saldo den Wanderungs-saldo übersteigt.26

26 vgl. StatA M-V (2013) <www.statistik-mv.de/>.

30 Die kleinräumige Bevölkerungsprognose für den Landkreis lässt Aussagen zur zukünftigen Bevölkerungsentwicklung (2012-2030) zu.27

Abb. 10 Zukünftige Bevölkerungsentwicklung (2012 – 2030)

© LK VG 2014b; Datengrundlage: GeoBasis-DE/BK2014, StatA M-V 2013, GGR 2014

Die Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Vorpommern-Greifswald wird – wie bereits in der Vergangenheit – weiter negativ verlaufen sowie auch zukünftig durch sehr unterschiedliche Entwicklungen in seinen Teilräumen geprägt sein (vgl. Abb. 10).28 Dabei ist in den meisten Gemeinden von einem anhaltenden Schrumpfungsprozess auszugehen, der in einigen Regio-nen weiter anhaltend stark ausfällt. Insbesondere der mittlere Teil sowie die im Südwesten gelegenen Teile des Landkreises werden durch überdurchschnittliche Rückgänge geprägt sein. Die höchsten Rückgänge ergeben sich u.a. für Strasburg (Uckermark), Lassan, Altwarp und Iven.29 Lediglich auf der Insel Usedom, in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald und ihrem Umland sowie im Grenzraum zu Polen sind relativ konstante, nur geringfügig rückläufige oder sogar wachsende Bevölkerungszahlen zu erwarten.

27 vgl. GGR (2014): Kleinräumige Bevölkerungsprognose für den Landkreis Vorpommern-Greifswald.

Schlussbericht. Hamburg. Berlin.

28 Es ist allerdings ausdrücklich zu beachten, dass die getroffenen Aussagen der Bevölkerungsprogno-se aufgrund von Ableitungen der Modellparameter und PrognoBevölkerungsprogno-seannahmen aus den Vergangen-heitsdaten der Bevölkerungsstatistik als eine Trendfortschreibung der Entwicklungen der letzten 5-6 Jahre zu charakterisieren sind.

29 vgl. LK VG (2014b): Zuarbeit des Landkreises zum Abschnitt Bevölkerung, Verkehr, technische Infrastruktur, frühkindliche Bildung etc.

31 Die Hauptursache des Bevölkerungsrückgangs wird künftig – entgegen der Entwicklung seit den 1990er Jahren – in der natürlichen Bevölkerungsentwicklung liegen. Sämtliche Ämter und amtsfreie Städte bzw. Gemeinden werden im Zeitraum 2011-2030 durch eine negative natürliche Entwicklung gekennzeichnet sein. Gleichzeitig verzeichnen die meisten Ämter und amtsfreien Kommunen (mit Ausnahme von Strasburg (Uckermark) und Uecker-Randow-Tal) Bevölkerungsgewinne durch Zuwanderung. Diese Wanderungsgewinne können jedoch nur in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald sowie den Ämtern Landhagen, Usedom-Nord und Usedom-Süd die negativen natürlichen Salden vollständig bzw. nahezu ausgleichen. In den übrigen Ämtern und Kommunen werden hingegen die natürlichen Bevölkerungsverluste lediglich gedämpft. Die Ursachen für die skizzierte Bevölkerungsentwicklung werden auch in der folgenden Abbildung der verschiedenen Entwicklungskomponenten deutlich.

Abb. 11 Komponenten der zukünftigen Bevölkerungsentwicklung (2011-2030)

© GGR 2014; Datengrundlage: StatA M-V 2013

Altersstruktur

Durch die Bevölkerungsentwicklung zwischen 1990 und 2012 ergeben sich Änderungen in der Altersstruktur. Im Jahr 1989 war Vorpommern-Greifswald noch eine der jüngsten Regio-nen Deutschlands.30 Wie in der Abbildung 12 veranschaulicht wird, hat mittlerweile der Anteil der unter 15-Jährigen an der Gesamtbevölkerung stark abgenommen. Auch die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter (15-65 Jahre) geht seit 1990 kontinuierlich zurück. Dem-gegenüber hat sich jedoch die Zahl der über 65-Jährigen mehr als verdoppelt. Die

30 vgl. LK VG (2014b): Zuarbeit des Landkreises zum Abschnitt Bevölkerung, Verkehr, technische Infrastruktur, frühkindliche Bildung etc.

32 rung der Altersstruktur zugunsten der Jahrgänge im Seniorenalter geht einher mit einer Er-höhung des Durchschnittalters.

Abb. 12 Bevölkerungsentwicklung und -zusammensetzung in Vorpommern-Greifswald

© GGR 2014; Datengrundlage: StatA M-V 2013

Im Hinblick auf die regionalen Unterschiede in der Altersstruktur im Jahr 2011 zeigen sich folgende Merkmale31 (vgl. Abb. 13):

 Kleinkinder (0 bis unter 3-Jährige): Die Städte Greifswald, Anklam und Pasewalk sowie die Ämter Am Peenestrom, Landhagen und Peenetal/Loitz haben einen höheren Anteil an Kleinkindern als der Landkreisdurchschnitt. Die höchsten Anteile weisen dabei die Städte Greifswald und Pasewalk auf; den geringsten Anteil die Stadt Strasburg sowie die Ämter Am Stettiner Haff, Lubmin und Uecker-Randow-Tal.

 Kinder und Jugendliche (3 bis unter 15-Jährige): Einen besonders hohen Anteil an Kin-dern/Jugendlichen finden sich in den Ämtern Landhagen, Löcknitz-Penkun und Peene-tal/Loitz. Im Ostseebad Heringsdorf sowie dem Seebad Ueckermünde ist ein geringerer Anteil erkennbar.

 Erwerbspersonen (15 bis unter 65-Jährige): Den höchsten Anteil an Personen im er-werbsfähigen Alter finden sich in Greifswald und im Amt Landhagen. Aber auch im See-bad Ueckermünde sowie den Ämtern Uecker-Randow-Tal, Lubmin und Züssow liegen die Werte über dem Landkreisdurchschnitt. In Anklam, Strasburg und im Amt Usedom-Nord ist der Anteil deutlich geringer.

 Senioren (65-Jährige und älter): Hervorzuheben sind die Städte Anklam, Strasburg (Uckermark) sowie das Ostseebad Heringsdorf und das Amt Usedom-Nord, die einen ho-hen Anteil an Senioren ausweisen. In Amt Uecker-Randow-Tal, in Greifswald und insbe-sondere im Amt Landhagen machen die Senioren einen deutlich geringeren Anteil aus.

31 Daten zum Jahr 2012 liegen aktuell noch nicht vor; eine differenzierte Betrachtung der einzelnen Altersgruppen in den Ämtern und amtsfreien Gemeinden befindet sich im Anhang (vgl. Anhang A2).

33 Abb. 13 Altersstruktur 2011 in den Ämtern und amtsfreien Gemeinden

© BTE UmweltPlan 2014, Datengrundlage: StatA M-V 2013

Bei genauerer Betrachtung der zukünftigen altersstrukturellen Bevölkerungsentwick-lung wird im Vergleich zu 2012 deutlich, dass sich der Landkreis einer noch größeren Bevöl-kerungsgruppe im fortgeschrittenen Alter gegenübersehen wird. Dies verdeutlicht auch eine Abbildung im Anhang (vgl. Anhang A2). Der zukünftig große Bevölkerungsanteil im fortge-schrittenen Alter erklärt sich einerseits dadurch, dass die Gruppe der älteren Erwerbstätigen (45-60 Jahre) zu den geburtenstarken Jahrgängen zählt und ab 2020 in das Seniorenalter übergehen wird. Die nachfolgende Generation war demgegenüber bereits 2012 (noch als 20-40-Jährige) durch Abwanderungen deutlich unterrepräsentiert und wird auch bis zum Jahr 2030 keine Zunahme erfahren. Mit Blick auf die Altersgruppen lassen sich die folgenden regi-onalisierten Aussagen treffen. Die Entwicklung der einzelnen Altersgruppen je Gemeinde ist im Anhang dargestellt (vgl. Anhang A2).

 Kleinkinder (0 bis unter 3-Jährige): Insgesamt wird die Entwicklung der Kleinkinderzahl leicht rückläufig sein. In den Städten Greifswald und Wolgast wird der größte Anteil an Kleinkindern verzeichnet werden. In den Gemeinden Altwarp, Grambin, Lassan, Leo-poldshagen, Liepgarten, Luckow, Lübs, Meiersberg, Mönkebude und Vogelsang-Warsin wird der Anteil der unter 3-Jährigen auf unter 1,7% schrumpfen. Auch die nördlichen Gemeinden um Lubmin herum sowie die nördlichen und östlichen Küstengemeinden auf der Insel Usedom werden nur noch einen Anteil von 1,7% - 2,0% der unter 3-Jährigen registrieren.

 Kinder und Jugendliche (0 bis unter 15-Jährige): Im ländlichen Raum wird außer bei Löcknitz (Zuzug aus Polen) eine Abnahme von Jugendlichen festzustellen sein. In den Gemeinden Ahlbeck, Altwarp, Heinrichswalde, Ostseebad Heringsdorf, Koserow, Lassan,