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Betrachtete Zertifikate

4   Betrachtungsbereich des Projektes

4.2   Betrachtete Zertifikate

4.2.1 FSC FM-Zertifikat für Waldeigentümer und Forstbetriebe

Das FSC Forest Management Zertifikat (kurz: FSC FM-Zertifikat) zur Zertifizierung der Waldbewirtschaftung ist eines der vom Forest Stewardship Council (FSC), einer (Nichtregierungs-)Organisation, angebotenen Zertifikate zur Unterstützung einer

„verantwortungsvolle[n] Waldwirtschaft“ [FSC Deutschland, o.J. b].

Waldeigentümer, die die Bewirtschaftung ihres Waldes zertifizieren lassen möchten, sind an den aktuell geltenden Deutschen FSC-Standard (derzeit Version 2.3 vom Juli 2012) oder den FSC-Kleinwaldstandard1 für Betriebe kleiner 100 ha gebunden.

Der FSC Deutschland ist die nationale Initiative des FSC International. Gegründet 1997 versteht er sich als Diskussionsforum zur Förderung einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung innerhalb Deutschlands und ist als gemeinnütziger Verein anerkannt [vgl. FSC Arbeitsgruppe Deutschland e.V. 2012, S. 6].

Seine ursprünglich in zwei Vereine und eine GmbH aufgeteilten Arbeitsbereiche haben seit 2012 eine Umstrukturierung erfahren: Als Nachfolgerin des Fachvereins Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft e.V. übernahm die Gutes Holz Service GmbH alle marketingrelevanten Tätigkeiten und Datenbankadministration. Sie ist Eigentum des Vereins FSC Arbeitsgruppe Deutschland e.V. 2

In Deutschland fällt es in den Verantwortungs- und Aufgabenbereich der Arbeitsgruppe FSC Deutschland3 (Sitz in Freiburg), den nationalen FSC-Waldbewirtschaftungsstandard gemäß internationaler Vorgaben zu überarbeiten, Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben und „den stetigen Austausch mit nationalen und lokalen Arbeitsgruppen zur Harmonisierung des Deutschen FSC-Standards“ zu fördern [Verein für verantwortungsvolle Waldwirtschaft e.V. 2014].

1 Der FSC Kleinwaldstandard (Version 1.0 vom August 2010),der für Besitzer von Waldflächen unter 100 ha erarbeitet und dessen Anforderungen gegenüber dem FSC FM-Standard insbesondere hinsichtlich der Dokumentation vereinfacht wurden, wurde auf Grund des geringeren Verbreitungsgrades in Deutschland in der Untersuchung nicht gesondert betrachtet.

2 Dieser Verein wurde 2015 umbenannt und firmiert seit dem unter dem eingetragenen Namen „Verein für verantwortungsvolle Waldwirtschaft e.V.“

3 „Verein für verantwortungsvolle Waldwirtschaft e.V.“

Projektbericht: Vergleich forstlicher Zertifizierungssysteme 20

Betrachtungsbereich des Projektes

4.2.2 PEFC WB-Zertifikat für Waldeigentümer und Forstbetriebe

Das PEFC Waldbewirtschaftungszertifikat (kurz PEFC WB-Zertifikat) ist eines der vom PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes), einer internationalen (Nichtregierungs-)Organisation angebotenen Zertifikate zur Zertifizierung nachhaltiger Waldbewirtschaftung.

Mit einem PEFC WB-Zertifikat wird einem Waldeigentümer bestätigt, dass sein Wald - bzw. die forstliche Region - entsprechend der ökologischen, ökonomischen und sozialen Kriterien des PEFC gemäß Standard PEFC D 1002 bewirtschaftet wird.

PEFC wurde ursprünglich als europäische Organisation unter der Bezeichnung Pan European Forest Certification Council (PEFCC) im Jahr 1999 von Nationalverbänden aus 11 Ländern gegründet und ging auf die Initiative des Europäischen Waldbesitzerverbandes sowie verschiedener nationaler Waldbesitzerverbände zurück.

Für den Zertifizierungsprozess in Deutschland ist das nationale Gremium PEFC Deutschland e.V. mit Sitz in Stuttgart seit Anbeginn des PEFC 1999 verantwortlich.

4.2.3 Unternehmenszertifikat DFSZ (»Deutsches Forstservice Zertifikat«) Das Deutsche Forstservice Zertifikat (DFSZ) ist ein, durch den Verband der Agrargewerblichen Wirtschaft e.V. (VdAW e.V.) im Jahr 2002 entwickelter Zertifizierungsprozess für forstliche Dienstleister.

Im Jahr 2005 wurde das Deutsche Forstservice Zertifikat ausdrücklich durch den geltenden deutschen PEFC-Standard empfohlen.

Forstunternehmer können sich in den Bereichen Bestandsbegründung, Holzernte und Bestandspflege sowie sonstige Dienstleistungen gemäß DFSZ zertifizieren lassen.

Systemträger

Verband der Agrargewerblichen Wirtschaft e.V. - VdAW e.V.

Wollgrasweg 31 70599 Stuttgart

Präsident: Heinz Künkele

Geschäftsführerin: Dr. Brigitta Hüttche Zertifizierungsstelle

Alko-Cert Agrar- und Lebensmittelkontrollorganisation GmbH Wollgrasweg 31

70599 Stuttgart

Geschäftsführerin: Dr. Annette Skipiol

Projektbericht: Vergleich forstlicher Zertifizierungssysteme 21

Betrachtungsbereich des Projektes

4.2.4 Unternehmenszertifikat KFP (»Kompetente Forstpartner«)

Das Zertifikat »Kompetente Forstpartner« (KFP) ist als Angebot für forstwirtschaftliche Dienstleistungsunternehmen seit 2012 auf dem Markt.

KFP bietet zwei grundsätzliche Arten von Zertifikaten an. Diese sind: KFP, als Zertifikat mit allen PEFC-konformen Anforderungen und zusätzlich (nicht im Betrachtungsbereich des Projektes) KFP+, als Zertifikat mit ausgewählten Ergänzungen zu KFP innerhalb der Prüfbestimmungen. KFP+ ist ein „Spezialangebot“, das insbesondere denjenigen Waldeigentümern entgegenkommt, deren Anforderungen über die durch den PEFC definierten Standard hinausgehen.

Systemträger

Geschäftsführer: Host Gleißner, Wilfried Stech

4.2.5 Unternehmenszertifikat KUQS (»Kompetenznachweis in Umwelt- Qualitäts- und Sicherheitsmanagement forstwirtschaftlicher Dienstleistungsunternehmen«)

KUQS, ein Zertifikat für forstwirtschaftliche Dienstleistungsunternehmen hat seinen Ursprung im Freistaat Sachsen. Es berücksichtigt dort insbesondere regionale Belange, ist jedoch grundsätzlich allen Forstunternehmen in Deutschland zugänglich. Im Herbst 2012 wurden die Unterlagen zur Anerkennung bei PEFC eingereicht. Im Juli 2013 folgte die offizielle Anerkennung des Zertifikats durch PEFC.

Forstunternehmen können sich unter anderem in den Bereichen motormanueller Holzeinschlag, Pflanzung, Pflege, Holzeinschlag, Holzrückung gemäß KUQS zertifizieren lassen, wobei sowohl die Möglichkeit zur Zertifizierung nur einzelner Bereiche angepasst an die Unternehmensgröße gegeben ist.

Systemträger

Sächsische Forstunternehmer-Verband e.V. (SFUV) Forstweg 4

08606 Tirpersdorf / OT Brotenfeld Präsident: Dr. Michael Sachse Zertifizierungsstelle

Die Zertifizierungsstelle wird beim KUQS-System als Koordinierungsstelle bezeichnet.

KUQS Koordinierungsstelle Am Sankt Niklas Schacht 13 09599 Freiberg

Geschäftsführerin: Ingrid Nitsche

Projektbericht: Vergleich forstlicher Zertifizierungssysteme 22

Betrachtungsbereich des Projektes

4.2.6 Unternehmenszertifikat »RAL GZ 244«

Die RAL- Gütegemeinschaft Wald- und Landschaftspflege e.V. wurde im Jahr 1994 gegründet. Seitdem wird auch das RAL Gütezeichen GZ 244 für Forstliche Dienstleistungsunternehmen angeboten.

Die Prüfbestimmungen des Gütesiegels gelten für die Bereiche Holzernte, Holzrückung, Waldverjüngung, forstlicher Wegebau, Landschaftspflege, Forstpflanzenanzucht einschließlich der Forstpflanzenanzucht für den Kurzumtrieb sowie die Anzucht gebietsheimischer Gehölze.

Systemträger

RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V.

Siegburger Straße 39 53757 Sankt Augustin

Präsident: Dr.-Ing. Helmuth Friede Hauptgeschäftsführer: Dr. Wolf D. Karl Zertifizierungsstelle (hier Zeichengeber)

Gütegemeinschaft Wald- und Landschaftspflege e.V.

Geschäftsstelle Dorfstraße 30 34632 Jesberg

Geschäftsführer: Klaus Wiegand

4.2.7 FSC CoC-Zertifikat für die Holzverarbeitende Industrie und die Holzhändler

Das FSC - Chain of Custody - Zertifikat (kurz: FSC CoC-Zertifikat) zur Produktkettenzertifizierung ist ein weiteres vom Forest Stewardship Council (FSC) angebotenes Zertifikat (vgl. auch 4.2.1).

Mit einer Produktkettenzertifizierung bestätigt der FSC einem Unternehmen, dass es mithilfe eines eigens dafür eingerichteten innerbetrieblichen Managementsystems zu jedem Zeitpunkt in der (weiteren) Verarbeitung des FSC-zertifizierten Rohstoffes dessen eindeutige Identifizierung sicherstellen kann.

Aufgrund der Vielzahl an Möglichkeiten der Produktherstellung sowie der Unternehmensformen und -zusammenschlüsse in der Holzverarbeitung, existieren für das Chain of Custody-Zertifikat diverse Standards. Grundlegend sind jedoch die FSC-Regeln zur Produktketten-(CoC-)Zertifizierung unter der Bezeichnung FSC-STD-40-004 (aktuell gültig: Version 2-1 vom 01.10.2011). Diese bilden die Grundlage für die durchgeführten Untersuchungen.

Ebenso wie für den Waldbewirtschaftungsstandard des FSC ist in Deutschland die Arbeitsgruppe FSC Deutschland1 u.a. verantwortlich, den nationalen FSC CoC-Standard gemäß internationaler Vorgaben zu überarbeiten, Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben und Drittmittelprojekte zu bearbeiten.

1 „Verein für verantwortungsvolle Waldwirtschaft e.V.“

Projektbericht: Vergleich forstlicher Zertifizierungssysteme 23

Betrachtungsbereich des Projektes

4.2.8 PEFC CoC-Zertifikat für die Holzverarbeitende Industrie und die Holzhändler

Das PEFC - Chain of Custody - Zertifikat (kurz: PEFC CoC-Zertifikat) zur Produktkettenzertifizierung ist ein weiteres, vom PEFC angebotenes Zertifikat (vgl. auch 4.2.2).

Das PEFC CoC-Zertifikat richtet sich an Unternehmen in der gesamten Verarbeitungskette des Rohstoffes Holz und verpflichtet sie, gemäß den PEFC-Anforderungen des international gültigen Standards zu arbeiten. Diese PEFC-Anforderungen betreffen insbesondere die mögliche Rückverfolgbarkeit des Holzes. So erbringt ein holzverarbeitender Betrieb oder ein Holzhändler mit einem Produktkettenzertifikat den Nachweis, dass Holz aus (PEFC-zertifizierten) nachhaltig bewirtschafteten Wäldern verwendet wird und der Weg des Holzes aus dem Wald bis ins Endprodukt nachverfolgt werden kann.

Für die vorliegende Untersuchung wurde die Übersetzung des internationalen PEFC CoC Standards zugrunde gelegt, welche unter der Bezeichnung PEFC D ST 2002:2013 (derzeit gültige Version vom Mai 2013) vorliegt.

Für den PEFC CoC-Zertifizierungsprozess ist in Deutschland das nationale Gremium PEFC Deutschland e.V. mit Sitz in Stuttgart verantwortlich.

Projektbericht: Vergleich forstlicher Zertifizierungssysteme 24

Betrachtungsbereich des Projektes

4.3 Beispiele weiterer, nicht in die Untersuchung